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Ottendorfer Zeitung : 19.07.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-07-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-191407199
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19140719
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19140719
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungOttendorfer Zeitung
- Jahr1914
- Monat1914-07
- Tag1914-07-19
- Monat1914-07
- Jahr1914
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 19.07.1914
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Ottendorfer Zeitung 11 Bezugspreis: vierteljSkriich ^ro Mark frei in: Han-. In der Geschäftsstelle abgeholt viertel jährlich l Mk. Einzelne Nummer >o Hfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag nnd Sonnabend Nachmittag. — s Unterüaktungs- unä Änzeigeökatt 11 —-— — .. , Anzeigenpreis: Für die kleinspaltige Korpus. Zeile »der deren Raum w pfg. — Im Reklameteil für die kleinspaltige Petit-Keile rs pfg. Anzeigenannahme bi« p Uhr mittag». Betlagegebühr nach Vereinbarung. Mit wSchentüch erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel" „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". Diack mch Verlag von Hermann Rühle, Buchdruckerei in Groß-Gkrilla. verantwortlich für die Redaktion H. Rühl« in Groß-Vkrikla. Nummer 85 Sonntag, den O. Juli M Jahrgang Oertliches und Sächsisches. Dttendorf-Vkrilla, :8. Juli IM. — Nach Ausweis der Wetterkarte ist mit einem Anhalten der gegenwärtig herrschenden Hitze zu rechnen. Auffällig ist der Mangel von Gewittern bei der augenblicklichen Glut, die sonst eine ständige Begleiterscheinung ist. Nur vereinzelt sind in unserer Gegend Gewitter niedergegangen, die aber auch nur eine vorübergehende Abkühlung brachten. Die Quecksilbersäule stieg am Dienstag und Mittwoch aus 35 Grad Celsius im Schatten. Am Donnerstag vormittag >/z10 Uhr wurden bereits wieder 25 Grad im Schatten festgestellt, sodaß die Glut dem Tag zuvor nicht nachsteht. Die einzigen Menschen, die an dieser Temperatur Freude haben, sind die Brauereien, deren erfrischendes Ge bräu einen ko lossalen Absatz zu verzeichnen hat, und die Landwirte wegen der bevor- stehenden Getreide-Ernte. — In unseren heimischen Wäldern wird jetzt eifrig nach einer süß und würzig schmeckenden, schön blaufarbigen Frucht gesucht, der Heidelbeere. Während im vorigen Jahre diese Waldbeeren durchweg sich auf einem sehr hohen Preisniveau hielten, sind sie Heuer bedeutend billiger. ES dürfte sich bewahrheiten, was vor Wochen angesagt werden konnte, daß auch die Heidel- beerenernte einer reichen Ertrag liefert. Diese Beere ist ein Labsal zur Sommer- wie auch zur Winterszeit. Es gibt kaum etwas Erfrischenderes und dabet Gesünderes als die Heidelbeeren, die neben den später kommenden Preißelbeeren, die übrigens auch guten Behang haben sollen, noch den Vorzug besitzen, daß sie sich leicht einkochen lassen, also als „Eingemachtes" nicht so leicht ver derben wie eingekochte Baumfrüchte. Nach den Proben, die bisher auf den Tisch gekommen sind, können die heurigen Heidel beeren als ganz besonders groß und süß bezeichnet werden; ihr Geschmack erinnert an guten alten Wein, nur daß eben das Gärprodukt, der Alkohol fehlt. Daß es übrigens auch Beerenwein gibt, der dann feurig oder „stark* genug ist, dürfte bekannt sein. Aber besser ist es schon, man genießt diese lieblichen Produkte des deutschen Waldes in ungegorener Aufmachung. Möchten doch alle Waldbesitzer jetzt das Beerensammeln in weitestem Umfang gewähren lassen. Sie fördern dadurch in weitestem Maße die Volksgesundheit. — Die Einführung der gesetzlichen Vor mundschaft in den Gemeinden. Dem Ministe rium des Innern wie auch dem Justiz ministerium erscheint es erwünscht, daß die Einrichtung der gesetzlichen Vormundschaft weitere Verbreitung finde und nach Möglichkeit gefördert wird. Die Wahr nehmungen des vormundschaftlichen Amtes durch «ine mit behördlicher Autorität ver sehene Person hat zu einer wesentlichen Steigerung der so notwendigen Fürsorge für die außerehelichen Kinder geführt. Die Königlichen Amtshauptmannschasten haben die Einführung bei vielen sächsischen Gemeindet! angeregt. In den Gemeinde ratssitzungen wird deshalb jetzt hier und da das Für und Wider erwogen. — Ungebührliches Verhalten auf Wander ungen. Die Zett ist wieder da, in der die Bewohner der Städte, so ost ihre Zeit erlaubt, den engen Straßen den Rücken kehren um hinaus ins Freie zu wandern. Beionders die Jugend begibt sich auf Wanderungen, um sich in der erfrischenden Wald- und Landluft zu ergehen. Leider aber beschränkt sie sich nicht immer darauf, die Schönheit der Natur zu genießen, viele jnnge Leute männlichen und weibUchen Geschlechts glauben vielmehr, erst dann so recht etwas von ihren Wanderungen zu haben, wenn sie alles abstreifen, was das städtische Leben ihnen aufzwingt .... auch die gute Sitte, gleich als ob man sie da draußen auf dem Lande nicht zu beobachten brauchte. Wer sich an Gottes weiter Natur freuen will, der zeige sich dieser Segnungen auch würdig dadurch, daß er die ungeschriebenen Gesetze der Sitte und Moral beobachtet, auf denen sich das ganze menschliche Leben nun einmal aufbauen muß. Fischbach. Ein Fahrraddieb trieb hier in der Gegend sein Unwesen. Vor einiger Zeit wurde Herrn Zöllner jnn. aus Fischbach sein Fahrrad, das er vor dem Gasthofe in Wilschdorf stehen gelassen hatte, entwendet, und am Montag wurde Herrn Musiker Wendler aus Arnsdors das Fahrrad gestohlen das er vor dem „Schwarzen Roß" in Fischbach abgestellt hatte. Dresden. Am Mittwoch mittag gegen 12 Uhr badete ein junger Mann aus Alt städter Seite gegenüber dem Wasserwerke Saloppe in der freien Elbe. Er schien ein guter Schwimmer zu sein. Plötzlich ries er laut um Hilfe. Der Bademeister eines nahen Bades fuhr ihm sofort mit einem Kahn nach konnte dem Verunglückten aber keine Häse bringen, da dieser plötzlich versank. Die Leiche konnte bis jetzt noch nicht gesunden werden. — Drei unbekannte Bauernfänger machten sich dieser Tage auf dem Hauptbahnhof an einen jungen Mann. Sie führten denselben nach der Brühlschsn Terrasse, wobei sie ihm die Brieftasche mit einem Zehnmarkschein, so wie zwei Gepäckscheine entrtssen. Das Gepäck holten hierauf die Gauner ad und erbeuteten für etwa 100 Mk. Kleidungs- und Wäschestücke. — Die Dresdner Geldschrankeinbrüche, die in der letzten Zeit besonders die Geschäftswelt beunruhlglen, sind nunmehr durch die Ver haftung der beiden Einbrecher auf dem Neu- Ilädter Bahnhoje aufgeklärt worden. In den beiden gefährlichen Menfchen wurden der Händler Fritz Heinrich Martin Gräbert, ge boren am 21. August 1880 in Berlin und der Arbeiter Johann Christian Friedrich Ehrich geboren am 26. Februar 1870 in Tilleda, fesigestellt. Sie kamen mehrfach von Beilin nach Dresden, wo sie in einem Gasthause unter dem Namen eines Kaufmanns Ahlemann aus Magdeburg und eines Händlers Schultz aus Kotlbus übernachteten, um die zahlreichen Geldjchrankeinbrüche auszusühren, über die mehrfach berichtet worden ist. Schwepnitz. Am 15. Juli ist die Häusergruppe Gartenverwaltung Grüngräbchen Rhodovendron-Züchterei T. I. Rud. Seidel in Grüngräbchen dem Lundbestellvezirke des Kaiserlichen Postamts in Schwepnitz zugeteilt. Die Frankierung Ler Postsendungen hat im Verkehr zwischen Schwepnitz und der ge nannten Häujergruppe nach der Octstaxe zu erfolgen. Ptrna. Wie der Pirnaer Anzeiger aus Pötzscha meldet, wurde am Dienstag mittag die hier zur Sommerfrische weilende Frau Gehrisch aus Brandenburg beim Spazieren- gehen im Walde von einem Manne überfallen und beraubt. Hinzukommende «Sommerfrischler nahmen dem Räuber das Geld wieder ad. Durch den Brigadier aus Wehlrn und hinzu- kommende Gendarmen konnte der Täter fest- genommen werden. Es handelt sich um den 27 Jahre alten Kuhmelker Albrecht aus Ans bach in Bayern, der am dritten Pfingstseierlag ein Sittlichkeitsverbrechen in Kleinstruppen verübt hatte und wegen anderer Straftaten bereits eine Haftstrase verbüßt hat. Der Täter wurde in das Amlsgericytsgesängnis zu Pirna eingeliesert. Zabeltitz. Kaum hat die Ernte be gonnen, hört man auch schon von Unglücks fällen mit Sensen und Mähmaschinen. So kam am Donnerstag früh die Magd des Gutsbesitzers Richter dadurch, daß die still- stehende Mähmaschine durch plötzliches An- cücken der Pferde in Bewegung gesetzt wurde, in die Messer, die ihr die Knöchelsehne des linken Fußes durchschnitten. Nachdem ihr die erste Hilft durch Herrn Pastor Tammenhain zuteil geworden war, mußte sie auf Anordnung oeö Arztes in Krankenhaus gebracht werden. Schandau. In der Angelegenheit der beabsichtigten Sperrung der Bärensteine in der Sächsischen Schweiz hat die sächsische Re gierung eine Konferenz von Vertretern des KriegSmintsteriums und des Ministeriums des Innern, der Amtshauptmannschaften, der Obcrforst- und landwirtschaftlichen Behörden und der in Frage kommenden Gemeinde behörden anberaumt. Zittau. Beim Baden in der Neiße ge riet der 9 jährige Rudolf Pfohl in eine Un tiefe und ertrank. Der 13 jährige Sohn des Gemeindedieners Johann Rimpler in Bergorf auf dem Eigen kam bei dem Versuche, ihn zu retten, ebenfalls um. Beide waren Zöglinge des katholischen Waisenhauses zu Ostritz. Hubertusburg. Ein tragisches Ende fand der hier amtierende zweite Anstalts- geistliche Pastor Wapler. Wapler halte sich in letzter Zett eine Cyklonette zugelegt und am vergangenen Sonnabend die Fahrerprüfung bestanden. Bei einer Fahrt, die er am Montag nach Oschatz unternahm, fuhr er bei einer Kurve gegen eine Esche und wurde aus dem Fahrzeug herausgeschleudert. Seine mit- sahrende Gemahlin kam mit einigen Quet schungen davon. Ec selbst erlitt außer einigen Gesichtsverletzungen zunächst scheinbar auch keinen nennenswerten Schaden. Doch stellten sich am Mittwoch Gehirnblutungen ein, denen er am selben Abend erlag. Leipzig. In dem Famtlienbad Baals- dors bei Leipzig hat sich schon wieder ein Unglücksfall zugetragen. Der 16^/, Jahre alte, jetzt hier bei seinen Eltern auf Urlaub weilende Unteroffizierschüler Paul Dittmann wurde von einem Herzschlag getroffen und er trank. Nach einer halben Stunde sand man seine Leiche im Wasser. Das Bad war nach bem letzlen gleichartigen Unfall geschlossen, seit 14 Tagen aber wftder eröffnet worden. — Billige Zigarren kaufte ein noch nicht ermittelter junger Mann in einem Zigarren- gefchäst der Pariser Straße. Wie er nämlich sich anschickte, den Laden zu verlassen, deutete der Verkäufer aus ein Portemonnaie, das auf der Ladentasel lag, und forderte ihn .durch eine Geste auf, es nicht zu vergessen. „Ach ja", jagte der junge Mann freundlich, nahm das Portemonnaie und ging. Kaum hatte er aber den Laden verlassen, als ein Kaufmann erregt das Geschäft betrat und den Verkäufer fragte, wo das Portemonnaie sei, das er vor hin bei seinem Einkauf hatte liegen lassen. Dem Verkäufer ging nun ein Licht auf und er mußte dem leichtsinnigen Kaufmann, der das Portemonnaie mit etwa 140 Mark Inhalt liegen gelassen hatte, die betrübliche Mitteilung von dem Irrtum machen. Trotzdem der Verlustträger jdie Verfolgung des glücklichen „Finders" aufnahm, konnte dieser nicht ein geholt bez. ermittelt werden. Braunsdorf bei Frankenberg. Gestern abend wurde in hiesiger Flur der in Chemnitz Zwickauer Straße wohnhafte, verheiratete Elsengießer Heinrich Busch tot aus der Zschopau gezogen. Busch hatte am Sonntag zwischen Braunsdorf und Wiesa in der Zschopau gebadet und ist hierbei ertrunken. Chemnitz. Aus der Mittelstraße ent stand am Mittwoch vormittag in der neunten Stunde ein Menschenauslaus dadurch, daß ein 50 Jahre alter, an dieser Straße wohnhafter Handarbeiter nur mit Hemd und Zylinderhut bekleidet, auf der Straße umhertief. Der Mann erwies sich alsbald als geisteskrank und mußte auf Anweisung eines schnell hinzugezogenen Arztes in die Nervenheilanstalt gebracht werden. Geyer. Aus den Trümmern des ab gebrannten Rathauses wurden gestern und Me die drei großen Geldschränke mit ihrem wertvollen Inhalte geborgen. Die Schränke sind unversehrt geblieben. Nachdem die Auf- räumungsarbeiten beendet und die Abtragung der noch stehenden Mauern erfolgt ist, soll der Neubau eines Rathauses sofort in Angriff genommen werden. Die Kosten werden ein- schileßlich der inneren Ausstattung 200000 bis 250 000 Mark betragen. Das abgebrannte Rathaus ist mit 155000 Mark bei der Landesversicherung, das Mobilia: mit rund 32000 Mark versichert. Der Verlust, der der Stadt Geyer durch diese Katastrophe ent steht, ist ziemlich bedeutend. Ralskellerwirt Siegel und Wachtmeister Bernhardt haben, da sie nnr teilweise versichert hatten, ebenfalls beträchtlichen Schaden erlitten. Glauchau. Ein Heiratsschwindler und Betrüger wurde hier in der Person des im Anfang der dreißiger Jahre stehenden Elektro monteurs Brunn entlarvt. Brunn hat bereits in verschiedenen Großstädten mit Erfolg operiert und wird noch von mehreren Staats anwaltschaften steckbrieflich gesucht. Hier hatte er eine Witwe betört und ihr die Ehe ver sprochen. Mit ihrem Geld! kaufte er ein« Gastwirtschaft, die er im stillen wieder zu verlaufen gedachte. Doch seine Braut schöpft« Verdacht und nahm ihm die Vollmacht Wieser ab. Schließlich ward« Brunn der Boden zu heiß und er flüchtete unter Mitnahme sämt licher Barmittel. Der Polizei gelang es aber den Schwindler in einem Zwickauer Hotel sestzunehmen. Eine große Zahl Geschäftsleute hat er dadurch geschädigt, daß er Waren be stellte und diese wieder za Schleuderpreisen verkaufte. Klingenthal. Auch unsere Gegend wurde in den letzten Tagen von schweren Ge wittern heimgesuchl. Ein Blitzstrahl traf Kirche und Pfarrhaus in Untersachsenberg, Georgenthal, zum Glück ohne zu zünden. An beiden Gebäuden wurde jedoch viel Schaden angerichtet. In dem nahen böhmischen Orte Ursprung wurde eine Fran vom Blitze ge lötet, ein anderer Blitzstrahl fuhr dort m ein Stallgebäude und tötete fünf Rinder. Plauen i. V. Während «ineS heftigen Gewitters, das in der Nacht zum Donnerstag hier ntederging, erbrach der 31jährige Hand arbeiter Otto Waller aus Kleingera den Schaukasten eines Edelsteinhändlers am Hause Ooerer Graben 9 und beraubte ihn seine» Inhaltes an Kleinodien. Ein in der Nähe wohnender Kausmann bemerkte beim Scheine eines grellen Blitzes den Einbrecher und ließ den Dieb durch einen Nachtjch atz mann fest« nehmen. Es stellte sich heraus, vag man eS mit einem ganz gefährlichen Burschen zu tun hatte, der schon vielfach vorbestraft war, darunter mit 6 Jahren Zuchthaus. Kirchermachrichten. Sonntag, den 19. Juli 1914. Ottendorf-Okrilla. Vorm. 9 Uhr: Predigtgottesdienst, Herr Pfarrer Schudert-Langebrück Medingen. Vorm. 8 Uhr Predigtgottesdienst. Großdittmannsdorf. Vorm. '/, 11 Uhr Predigtgottesdienst.
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