DIE AUFNAHME BEI KUNSTLICHT Unter Kunstlicht verstehen wir im allgemeinen die Lichtquellen der abendlichen Zimmerbeleuchtung, wie elektrische Glühlampen, Petro leumlampen, Kerzen. Dazu kommen elektrische Glühlampen, die speziell für das Fotografieren geschaffen worden sind und meist als Fotolampen bezeichnet werden. Da sie mit Überspannung brennen, ergeben sie ein besonders intensives Licht. Bei all diesen Lichtquellen handelt es sich um Temperaturstrahler, Lichtquellen also, die auf dem Umweg über hohe Temperatur Licht erzeugen. Daneben gibt es neuer dings sogenanntes Kaltlicht, bei dem eine direkte Umwandlung von elektrischem Strom in Licht stattfindet. Am bekanntesten dieser Art sind die Leuchtröhren, heute oft zur Beleuchtung von Arbeitsräumen verwendet. Bei allen Kunstlichtquellen kann man fotografieren, muß sich dabei aber über Helligkeit der Lichtquelle, Beleuchtungsstärke in der Aufnahmeebene und Lichtzusammensetzung im klaren sein. Die Helligkeit der elektrischen Glühlampen geht ziemlich parallel mit der Leistungsaufnahme in Watt. Eine Glühlampe mit 100 Watt liefert etwa das Doppelte an Licht gegenüber einer Glühlampe mit 50 Watt. Höher als bei üblichen Glühlampen liegt die Lichtausbeute pro Watt bei ausgesprochenen Fotolampen, die durch Überspannung eine höhere Glühfadentemperatur bekommen und daher intensiver leuchten. Diese größere Lichtausbeute müssen sie allerdings mit einer kürzeren Lebensdauer bezahlen. Das Licht der elektrischen Glühlampen ist anders zusammengesetzt als das Sonnenlicht. Man bezeichnet die Lichtzusammensetzung, das ist die Summe der farbigen Anteile, mit dem Begriff Farbtemperatur, der in Kelvin-Graden (K) angegeben wird. Als Maß dafür gilt die Temperatur eines schwarzen glühenden Körpers, dessen Strahlen diese Lichtzusammensetzung haben. Je höher die Farbtemperatur ist, desto größer ist der Anteil an blauen und violetten Strahlen, je ge ringer sie ist, desto mehr überwiegen die gelben und roten Strahlen. So glüht auch ein Metall um so intensiver weiß, je höher seine Tem- Pefer Freytag. Blende 8, 1/250 Sek., Elektronenblitz, 17/10° DIN