-OE 5)2 W-» schichte der Kirche und namentlich der Resormation, verbindet, welche jedoch auch von beiden Seiten ganz verschieden angesehen wird, nur das ist es, was uns als gottverehrende (religiöse) Menschen vereinigt; weßhalb Sie auch ganz redlich (S. 46.) sagen: „Allerdings bin ich der Meinung, daß zwischen uns Beiden, sJhnen und einem jüdischen Rabbiners kein großer Unter schied mehr ist, und auch nicht sein kann, da dasjenige, was im Judenthume wahr und bleibend ist, von Jesu als Grundlage des Christcnthums angenommen worden ist, die hehren Hauptgedanken des Christenthums aber allmählig auch in das Zudcnthum einge- drungen sind, und eS weiter geführt haben. — — Ich bin sogar der Meinung, daß mancher der neueren jüdischen Rabbiner, der unsern Herrn Christus nicht nennt, von demselben weit mehr würde für den Seinen erkannt werden, als einige eifernde christ liche Geistliche, welche seinen Namen immer im Munde führen." Ich verkenne wohl nicht, daß auch darin etwas Wahres liegt; aber bekennen kann ich mich nimmer dazu. DaS ist es, was ich im Wesentlichen, mein Herr AmtSbrudcr, an Sie schreiben wollte. Vieles berühre ich nicht, worin ich Ihnen thcilö nicht bcislimme und theilö bcistimme, weil cö nicht Hauvtsachcn betrifft. Die Summe meines Briefes lautet: „Un- sere evangelische Kirche ist in einem sehr elenden Zustande; sie hat wenig Glauben, viele Glaubenöansichten, und zerfließt in Un bestimmtheit. Viele Führer der Gemeinden haben das Band mit der Schrift und mit den Reformatoren gelockert oder zerrissen. Die Treuen erscheinen Manchem als veraltete Eiferer, oder sie fangen auch an zu weichen, und mit dem zerstörenden Hammer: „in der Hauptsache oder im Wesentlichen" au die Bibel und die kirchlichen Bekenntnisse zu schlagen. Eine unentschiedene Mitte hält sich gedrängt von beiden Seiten. Den meisten Füh rern der Gemeinden und dem Kirchenregimentc selbst fehlt das kirchliche Bewußtsein. Keiner weiß recht mehr, was er ist und was er soll. — WaS der Herr aus dieser Gährung machen will, stellen wir ihm anheim; aber wer dec Kirche treu sein will, muß