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Erzgebirgischer Volksfreund : 14.12.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-12-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-193012148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19301214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19301214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1930
- Monat1930-12
- Tag1930-12-14
- Monat1930-12
- Jahr1930
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 14.12.1930
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Sonnlag, den 14. Dezember 1930 Nr. 291 Amtliche Bekanntmachungen befinde« sich i« erste« Beiblatt. gert wurde, di« Gegner, di« er vier lange Jahre hindurch be- M.E Jammergestalten gewesen sein. OefsentlkMit durch dass^MchkümMinähenbeDird st r «77 «ubmesblatt Mr das deutsch« Außenmlnisteriur Es wäre kein Ruhmesblatt Mr das deutsch« Außenministerium, wenn es erst ihr abhängige» Negierungen Irak aller Warnungen «ine stellen und nahm noch Anträge auf Darlegung'eine» 'Dera. kannten, und es wird bi« höchste Zeit, daß die Erkenntnis von der Unzulänglichkeit der politischen Scharlatane sich durchsetzt. f e n wehrt Der Zweck ist klar, die nationalen Kreise und die Berliner Sipo sollen sich gegenseitig hassen lernen, damit es im Ernstfall zu keinem Einvernehmen kommt. Freilich dürfte die Rechnung der Genossen ein Loch haben, denn die Sipos werden erkennen, wie st« mißbraucht werden. Sie werden zwar um des lieben Brotes willen mit zusammengebistenen Zähnen die Ihnen befohlenen Schergendienste tun, aber den Tag herbei» sehnen, an dem sie sich offen zur deutschen Freiheitsbewegung bekennen dürfen. Die Herren Reichsminister des Aeußeren und des Inneren sowie die preußische Regierung des Genossen Braun haben sich auf diesem Wege zu einer Gnadenfrist verhelfen lassen. Herr Eurtius, dem selbst weite Kreise seiner eigenen Partei längst fallen gelassen haben, wird also voraussichtlich das Reich auf der nächsten Ratstagung im Januar noch vertreten, auf deren Tagesordnung die deutsche Beschwerde gegen Polen steht. Es kann unter diesen Umständen heute schon gesagt wer» den, daß auch diese Session mit einer Niederlage für das Reich ausge^en wird. Mit Herrn Wirth ist das unselige System der sozial.Uschen Nebenregierung bis auf weiteres .gerettet und zugleich di« rot« Prenßenregierung. Der Genosse Severing wird also weiter den Versuch machen können, seinen Herr» schaftsbereich mit marxistischem Geist zu verseuchen, unterstützt von dem Kultusminister Genossen Grimme, der unter dem allerchristlichsten Protektorat der Zentrumspartei sich auch fernerhin in der Knebelung des freiheitlichen Geistes der Hoch schulen und der christlichen Erziehung in den Schulen betätigen darf. Die Genossen pflegen immer von den Sklaven des Kapi tals zu schwatzen. Sie selbst aber versuchen eine viel schlim mere Sklaverei aufzurichten, nämlich die des Geistes. Man muß sich nur in die Seele eines deutschen Frontkämpfers hineinversetzen, der, vielleicht mit dem EK. auf der Brust, im Interesse irgendeines Filpigewaltigen die Hüter der natio- nalen Ehre mit dem Gummiknüppel zu Paaren treiben muß. Dabei wird offenbar, wie schlechte Seelenkenner die roten Machthaber sind, die sich als Volksbeglücker anzupreisen pfle- gen. Es ist kein gutes Zeichen für große Teile des deutschen Volkes, daß sie solche Leute Jahre hindurch als Führer aner- ««bäuerlich ist die Roll«, di« das Auswärtige Amt in der kurzen Geschichte des Bildstreifens Im Westen nichts Neue» gespielt hat. Es trägt di« Schuld daran, daß es über haupt zu dem Skandal der Aufführung gekommen ist. Hätte es, wie es das Reichswehrministerium getan hat, den Film von vornherein abgelehnt, so hätte höchstwahrscheinlich schon di« erste Instanz der Prüfungsstelle die Vorführung verboten. Aber leider ist dies nicht der Fall gewesen; vielleicht wollte man den „Mister" Lämmle in Hollywood, der das Schandstück hatte drehen lassen, nicht zunahe treten. Dieser Ehrenmann hat, worauf der „E.D." schon vor Jahren hinwies, während des Krieges seine deutsche Heimat in der gemeinsten Weise ver leugnet und nach dem Kriege den berüchtigten Hetzfilm Die apokalyptischen Reiter herausgebracht. Trotzdem lasten sich deutsche Diplomaten von ihm bewirten und, wenn wir nicht irren, mit ihm zusammen sich abbilden. Im Termin vor der Oberprüfstelle hat das A. A. erklären lassen, „es seien ihm inzwischen Nachrichten zugegangen, die das Amt nunmehr ver anlaßten, das Verbot des Films zu befürworten". Es ist leicht möglich, daß das A. A. auf Meldungen reagiert hat, nach denen sich englische und amerikanisch« Kriegst«ilnehmer Uber den Film beschwert haben. Wenn der deutsche Soldat als Feigling hingestellt wird, so mußten doch, wie mit Recht gefol- bürgerlicher Hilf« (nach dem Motto: die größten Kälber wählen ihr« Metzger selber) zum Reichstagspräsidenten gemachte Ge nosse Löbe- einem ausländischen Journalisten gegenüber sorge- schwärmt hat. uferlose Ausgabenwirtschaft betrieben hat. Jetzt zucken bi« hohen Herren Genossen im Reichstag kalt lächelnd die Achseln und lehnen alles ab. In den Ortsparlamenten aber müssen die kleinen Funktionäre mit dem höchsten Aufwand niedrigster demagogischer Mittel nach den Weihnachtsbeihilfen schreien, wofür die Genossen im Reichstag di« Mittel ablehnen! Kann man sich eine größere Parteiverlumpung denken? Merkt das Volk endlich, wie mit ihm Schind luder getrieben wird? H Die preußische Polizei ist nach dem Willen der Obergenossen dazu bestimmt, im Bürgerkrieg ein« wichtige Rolle zu spielen, wenn es sein muß auch als Gegen- gewicht zur Reichswehr. Man kann sich den Schreck des Genossen Braun vorstellen, als es nach den September wahlen herauskam, daß an den Wahlstellen der Berliner Sipo eine ganz gewaltige Menge nationalsozialistischer Stim men abgegeben worden waren. In solchen Dingen verstehen die Herren Genossen keinen Spaß, der schlappe Zörgiebel mußte k iswpo de» scharfen Grzesinski Platz machen. Dieser Herr versteht es, seine Sipos in Atem zu halten, damit sie nicht auf Gedanken kommen, die sich mit der sozialdemokratischen Partei- Parole nicht vertragen. So werden si« denn mit allem Vor bedacht in Massen gegen „nationale Elemente" eingesetzt, so wohl gegen Studios, die harmlose Mensuren austragen oder in den Hochschulen ihr Hausrecht gegenüber roten Hetzzettel verleilern ausvben, als auch gegen die auf vaterländische Ehre Der Kanzler hat erklärt, daß die Finanzgesetze nur «»er Anfang seien. Er hat aber nichts dazu getan, die ser Zuversicht Eingang in die Herzen des Volkes zu verschaf fen. Wenn er auch mit dem Parlament in einer bisher unge- wohnten Weise umspringt, teilt er doch weiter die Macht mit gewissen Parteiklüngeln, so daß von einem endgültigen Auf- - geben der parlamentarischen Fortwurstelei-kekne Lede sein ^mu^ Auch von einer Aenderung des Systems ist nichts zu spüren. Ohne eine solche können aber die inneren Reformen Nicht durchgeführt, und kann die Reparationsfrage nicht aufgerollt werden. Selbst die dringend notwendige Umbildung des Kabinetts ist, nachdem der ReichstagbiszumFebruar nach Hause geschickt worden ist, aufgeschoben worden. Die Mißtrauensanträge gegen den Außenminister und den Innenminister sind durch den Pertagungsbeschluß einfach sabotiert worden, eine Me thode, die man sich für spätere Fälle merken muß Der Bankrott des Parlamentarismus wird dadurch ebenso gekennzeichnet, wie die Schwäche gewisser Parteien, die nicht den Mut haben, eine ehrliche Politik zu treiben. hinelngeüWi'crt ist. In ihm triff! wieder die größ!« Der- antworiung die sozialistische Partei, di« Im Verein mit von Grü Zweifellos glauben die offenen und heimlichen Regie rungsparteien, der sich so unangenehm bemerkbar machenden nationalen Opposition bis zum Wiederbeginn der Reichstags- Verhandlungen Abbruch tun zu können. Vor allem werden die Bestrebungen der sozialistischen Partei, sich verläßliche Hilfs- truppen für die außerparlamentarische Ak tion" zu verschaffen, mit allem Nachdruck weiter geführt werden. Das Reichsbanner wird ganz offen für den Bürger krieg gedrillt! Der radikalen Richtung erscheint das Reichs banner noch nicht zuverlässig genug, sie hat eine neue Forma tion gegründet, die den bezeichnenden Namen RoteBereit- schäft führt. Der Reichskanzler sowohl als die zuständigen Landesminister werden gut tun, diesen Vorgängen mit etwas mehr Aufmerksamkeit als bisher nachzugehen. Denn schließ lich wird sich ein roter Vorstoß nicht durch die „Zwirnsfäden" der Verfassung aufhalten lassen. Das Ziel ist nach wie vor die Linksdiktatur, von der erst vor kurzem wieder der mit Di« 2K Gesetze, di« in den Mantel der Notverord nung gehüllt sind, sind mit Müh' und Not unter Dach und Aach gebracht worden. Eine gering« Mehrheit des Parlaments hat sie geschluckt, ohne daß die einzelnen Abgeordneten über haupt die 90 Seiten gelesen, geschweigedenn die Tragweite der Bestimmungen erkannt hätten. Sie hatten nur das dumpfe Gefühl, daß es mit dem Parlamentarismus und seinen An- nehmlichkeiten vorbei sein würde, wenn sie nicht die Ja-Stimme abgeben würden. Unter diesen Umständen ist es kein»Wunder, wenn das Volk keine innere Verbindung mit dem Gesetz gebungswerke hat, das so tief in die Existenz jedes einzelnen Staatsbürgers einschneiden wird. Es wartet, nachdem sich die Fehler der Vergangenheit immer mehr offenbaren, mit fata listischem Mißtrauen darauf, wie sich die Dinge weiter entwickeln werden. Parteiverlumpung. In den Ortsparlamenten war in dielen Tagen vielfach das gleiche Bild zu beobachten: Die Winterbeihilsen mußten in der von den Kommunisten und der SPD. beantragten Höhe abgelehnt weichen, weil die Mittel dazu einfach nicht vorhanden sind. Bei dieser Gelegenheit gebärdeten sich die Vertreter der SPD. besonders wild. Sie leisteten das Menschenmögliche in der Beschimpfung derjenigen, die es ablehnten, nur aus rein agitatorischen Gründen unduvchführ- baren Anträgen zuzustimmen. Und nun ein anderes Bild: Im Reichstag lehnte gestern die SPD. -Fraktion geschlossen die Anträge auf Gewährung der Winterbeihilfe für di« Erwerbslosen, Sozial- und Kleinrentner und die Fürsorgeberechtigten ab. Ihr Redner versuchte den Trick, die Verpflichtung zur Unter- stützung auf die Länder und Gemeinden abzuschieben, obwohl, wie auch dieser Ehrenmann weiß, hier nichts zu holen ist. Zweifellos ist die Stelle, die helfen muß und auch di« Hilfe noch am ehesten aufbringen kann, der Reichstag. Er trägt die Schuld daran, daß das Volk in das Elend durch dies« Argumente auf sein« Unterlassung aufmerksam ge macht worden wäre. Von den Verantwortlichen hätte man erwarten sollen, daß sie den Schaden, der dem deutschen Ansehen im Ausland durch den Film gemacht wird, von vornherein erkannt hätten. Aber der Horizont in diesem Amte ist leider seit langem nur ein recht eng begrenzter, die Forderung nach einer Aenderung kn seiner Besetzung also nur zu berechtigt. Jeder blamiert sich so gut er kann. Das gilt für di« drei Beisitzer der Filmprüfstelle, welche di« Schlappe der Remarque-Film-Anbeter dadurch auszuwetzen versuchten, daß si« den Stahlhelm film nicht zuließen. Diese Genossen scheinen nicht das Gefühl zu haben, baß sie mit dieser „Rache" den Gipfel der Lächerlichkeit erreicht haben. Wundert man sich da noch, daß die Massen solche komisch« Zeitgenossen nicht mehr ernst nehmen, sondern sich in Scharen von ihnen abwenden? Di« Dummheit des Stahl helmfilm-Verbots bedeutet eine neue Niederlage der Sozial demokraten und eine unschätzbare Propaganda für die I nationale Rechte. Die SPD. lehn! im Reichstag die Weihnachlsbeihilfen ab! Vertagung -es Reichstags bis Anfang Februar. Streiflichter. Notverordnung, Volk unb bankrotter Parlamentarismus. Die Gnadenfrist für bas System. Rote Bereitschaft für die aubenpartamentarifche Aktion. Am die Sipos. Das vnzulSngltche Auswärtige Amt. Jeder blamiert sich so gut er Kann. Berlin, 12. Dez. Der Reichstaghat sich heute bis zum 3. Februar 1931vertagt. Die Abg. Dr. Fr i ck (Rat.. Soz.), Dr. Spahn (Dnat.) und Torgler (Kom.) hatten beantragt, di« Verhandlungen des Reichstags am Sonnabend fortzusetzen und die Außenpolitik, di« Mißtrauens, anträae'und andere Fragen zu beraten. Dr. Frick fügt« hinzu, dieser Reichstag sei schon längst wieder überaltert und der Reichspräsident sollte ihn baldigst auflösen.. Aber in der üblichen Weise wurden di« Anträge von der Mehrheit niedsr. gestimmt. Auf der Taaesordnung steht der Ausschußbericht üb« Hilfsmaßnahmen aus Anlaßder Grübe nkata- strophe zu Alsdorf. Nach längerer Aussprache empfahl bei ig der Regierung, zur Unterstützung, der Opfer dm Ktaströphen zwei Millionen.Mark 'dereitzu- WWWrMW Tageblatt . ob Schwarr«id«L d« Stadtiät« t, «rünhain, Lößnitz. Nmstüdtel Md Schntebrrg. d«r SMmzämt« t» Am md Schwarzmdäg. S» «rdW mtzerdm mröffmttichtr »«damlNachung« d« «adli«» M Am m» «ch»a»mb«rg md des Amtsgericht» zu Lohmmgeorgenstadt. Verlag S. M. SSrlner, Aue, «rzgeb. smema«- m. eme» mm E am«»«« «, amMm»«««« «vm-sme-
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