Suche löschen...
Erzgebirgischer Volksfreund : 12.04.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-04-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-193104121
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19310412
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19310412
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1931
- Monat1931-04
- Tag1931-04-12
- Monat1931-04
- Jahr1931
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 12.04.1931
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
v« «»MI «V» «» »«>«»»»»« r^« „» e»» M» NM«,«. v« Gr«I» ftr »I» 94 MW »MI« L»<—< - ««^««I«»« I» »*i«»i«a»<,i» «i »o m» SKUmMiich« »«»»rN«r I«), «m«»l» »« » dt, «mm b««U, P«M. NM««»«, I». ««M» 100, slr »I« 90 «w »nU, «ll. LMM,,«« 9». «Movv »9 9i«I-Vsa>»I». P»Sk-«a-v»»l» i V«I»,I9 Ur. irrt«. *«««<»»«MIr»-«»«», >««, Vati«, «r. »9. » «thallend dl, ««Mch«, d« «»i9-impl»mmscha§ «d d«s Bezirbsverband» Schwarzenberg, d« «mlsgerichl, In «UL Löbnitz, Schneeberg und Schwarrrnb«-. d« Stadlräl« in «rünhaln. Lößnitz. NeustLdttt und Schnt««g. d« Mnanzämler tu Au« und Schwarzenberg. , «» «erd« außerde« veröffenllichlr «ebanntmachungen der Sladkröt« pi Au« und Schwarzenberg und des Amisgerichl, zu Johanngeorgenstadt. Verlag S. M. Dürlner, Aue, Sachse«. A« »1 «» 91, u»nl» «mt »MI «40, Sch««»««, 1», Scht»«im»«r, «1» 0r,»I«-»Nft> »«Mir»«»» tsmsichs«. Nr. SS. Sonntag, dm 12. April lSZI. 84. Jahrg. Amtliche Anzeigen. Folgende im Grundbuche für Mittweida auf den Namen der Minna Rosalie verw. Georgi geb. Fischer in Mittweida i. E. eingetragenen Grundstücke sollen Freitag, de« 29. Mal 1931, vormittag» 9 Uhr an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung ver- steigert werden: 1 .) Blatt 29, nach dem Flurbuchs 8 Hektar 27,3 Ar groß und Mach dem Derkehrswert auf 95 592 RM. geschätzt. — Die Drandversicherungssumm« beträgt 59130 RM.; sie entspricht dem Friedensbaupreis vom Jahre 1914- (8 1 des Ges. v. 18. 3. 1921, GVBl. S. 72). Das Grundstück liegt am Ende von Mittweida i. E. an der Grenze von Obermittweida i. E„ 10 Mi nuten vom Dahnhof Mittweida entfernt und besteht aus ») Wohngebäude mit Stallanbau sowie Scheunengebäude baulich noch gut erhalten, 3 Geschoß hoch und trägt die Ortsl. Nr. 27L; bl Pappenfabrik mit Anbauten und zwar Radstube, Schnitzschuppen, Spänevorratsgebäude, Kesselhausanbau und Dampfschornstein. Das Fabrikhauptgebäude ist 3 Geschoß hoch, massiv gebaut, baulich gut erhalten und trägt die Ortsl. Nr. 270; e) 2 Pappentrockengebäuden, je 2 Geschoß hoch, zum Teil gut erhalten und trägt die Ortsl. Nr. 27^; ä) Hof, Garten, Hutung, Feld, Wiese, Fichtenhochwald und Steinhalde, Nadelwald, Bach und Mühlgraben. I Don dem Derkehrswert von 95 592 RM. entfallen 23 392 RM. auf den Grund, und Bodenwert, 48 500 RM. auf den . Gebäudewert, 5000 RM. auf die Wasserkraft und 18700 RM. auf die Maschinen. 2.) Blatt 315, nach dem Flurbuche 1 Hektar 18,4 Ar groß und nach dem Derkehrswert auf 2368 RM. geschätzt. Feldgrundstück. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts und der übrigen die Grundstücke betreffenden Nachweisungen, ins. besondere der Schätzungen, ist jedem gestattet (Zimmer 2). Rechte auf Befriedigung aus den Grundstücken sind, so- weit sie zur Zeit der Eintragung des am 26. Januar 1931 verlautbarten Dersteigerungsvermerks aus dem Grundbuch« nicht ersichtlich waren,, spätestens im Dersteigerungstermin« vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten, anzumelden und. wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen. Die Rechte sind sonst bei der Feststellung des geringsten Ge> bots nicht zu berücksichtigen und bei der Verteilung des Der. steigerungserlöses dem Anspruchs des Gläubigers und den übrigen Rechten nachzusetzen. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, muß vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder di« einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeiführen. widri genfalls für das Recht der Dersteigerungserlös an die Stell« des versteigerten Gegenstandes tritt. Za 44/30 Schwarzenberg, den 4. April 1931. Das Amtsgericht. I Nachdem das auf Blatt 866 des Grundbuchs für Lauter?, eingetragene Bergbaurecht „Natalie Stölln* den Berechtigten zufolge rechtskräftiger Entscheidung entzogen worden ist, wird dies gemäß 8 291 des Allgemeinen Berg gesetzes in der Fassung vom 31. 8.1910 mit dem Bemerken bs« kanntgemacht, daß dis Hypotheken-, Grundschuld, und Nenten- schuldgläubiger und diejenigen, die auf Grund eines vollstreck« baren Titels die Zwangsvollstreckung in das Vermögen des Dergbauberechtigten herbeizuführen in der Lage sind, binnen 3 Monaten nach dieser Bekanntmachung die Zwangsversteige rung des rechtskräftig entzogenen Bergbaurechtes bei dem unterzeichneten Amtsgericht beantragen können, widrigenfalls nach Ablauf dieser Frist das bezeichnete Bergbaurecht erlischt« (8 392 Abs. 1 und 2 des Allgemeinen Berggesetzes). Schwarzenberg, am 30. März 1931. Das Amtsgericht. Ein Herrenfahrrad ist als gefunden abgegeben worden. Stadtrat Aue, den 10. April 1931. Der von der Kreishauptmannschaft Zwickau mit Ermäch tigung des Ministeriums des Innern genehmigte 2. Nachtrag zur Straßenordnung der Stadt Schwarzenberg vom 21. Ja- nuar 1874 liegt 14 Tage lang im Stadthaus — Zimmer Nr. 6H — Und in der Verwaltungsstelle Neuwelt öffentlich aus. Schwarzenberg, 9 April 1931. Der Rat der Stadt. Weiter« amtliche Bekanntmachungen befinden sich im ersten Beiblatt. Die Filmprüfungsstelle als Erzieher. § Zensur von Film, Schaubühne. Run-funl Das auhenpotttische Mihgeschi Folgendes artiges Geschichtchen lesen wir in der sozialistischen Presse: Die Filmprüsstelle im Reichsinnenministerium hat neuer dings einen deutschnationalen Werbefilm verboten. Zn der Be gründung der Filmstelle heißt es: „Der Film beginnt mtt R«- volutionsbildern. Als Nutznießer der Not erscheinen an- erkannte Führer der Sozialdemokratischen Partei. In dem Bilde selbst wird von den „roten Helfern Bar- ma t s" gesprochen. Dieser Wahlfilm artet aus in ein« Beschimp fung von Personen und ein« Beschimpfung der demokrati schen Grundlagen der deutschen Republik. Infolge seiner hetzerischen Verallgemeinerung ergibt sich schon aus seinem In halt die Möglichkeit einer Gefährdung der öffentlichen Ordnung." Die gegen das Verbot eingelegt« Beschwerde wurde ver worfen. Als sich der deutschnationale Vertreter daraufhin an den Vorsitzenden der FilmprüssteN« mit der Frage wandte, ob nicht durch Beseitigung der beanstandeten Stellen der Film zur Frei- gäbe geeignet werde, erfolgt« di« Antwort: „Nein, der ganze Film ist verboten. Das ist «in Hetzfilm. Derartig« Filme macht man nicht." Wenn diese Schilderung richtig ist, so würde sich daraus folgendes ergeben: 1. Revolutionsbilder sind verboten, 2. Führer -er sozialistischen Partei stehen unter behördlichem Schutz, besonders dann, wenn sie sich als Freunde der Barmats einen Namen gemacht haben, 3. dieselben Führer sind die Grundlagen der demokratischen Republik, 4. die Werbefilme einer Rechtspartei sind in jedem Falle Hetzfilme und bleiben verboten, auch wenn ihnen alle Giftzähne ausgebrochen sind. » Die rote Presse bringt diese Notiz ohne kritischen Kommentar, sie ist also mit dem Inhalt einverstanden. Darüber wundert sich niemand, wer die ollen ehrlichen „Frei heitskämpfer" von Anno dazumal kennt, die seit dem Er wachen des Nationalismus, in jämmerlicher Angst um ihre Existenz, die letzten Reste politischer Schamhaftigkeit in den Winkel verstaut haben und um des Wohlwollens bürgerlicher Parteien willen alles verbrennen, was sie einst anbeteten. * „Derartige Filme macht man nicht." Bum. Weich' eine lapidar« Ausdrucksweise! Erinnert sie nicht an den gerade von den Genossen so sehr als unfreiheitlich verlästerten Stil des kaiserlichen Berliner Polizeipräsidenten von Iagow? Im Verträum gesagt: wir sind ganz einverstanden mit der scharfen Luft, die seit der Notverordnung in der Filmprüfstelle zu wehen scheint, d. h. wir wärm es, wenn die Gewähr bestünde, daß ihr eisiger Hauch nicht nur nach einer Richtung hin weht. Verbot aller politischen und halbpolitischen Filme, das läßt sich in diesen unruhigen Zeitm wohl hören. Aber unerträglich würde es sein, wenn die Parteipolttik über die Zulassung von Filmen entscheiden würde. m Sltte Fagvws. Verschiedenes über » and Presse. KrokvdttstrSnen her SPD. ck. „Deutschland tn Kellen". Freilich, man hätte schon früher mit der strengen Film- sperre beginnen müssen. Wie war es doch mit den auf reizenden Revolutionsbildern, die der „Panzerkreuzer Potem- kin" und ähnliche Bildstreifen in bunter Menge brachten? Damals liefen mit den Kommunisten die Sozialdemokraten brav Sturm gegen den Gedanken eines Verbots, obwohl es ganz offenbar war, daß die politische Wirkung auf unreife Zuschauer verheerend sein mußte. Und wenn schon Zensur sein soll, dann dürste sie beim Film wcht haltmachen, sondern müßte sich auf die Schaubühne erstrecken, soweit sie die Pflegstätte nieder reißender politischer Tendenzen ist. Ebenso müßte -er R un d - funk von der Parteipolitik gereinigt werden, selbst auf die Gefahr hin, daß dadurch der rednerische Ehrgeiz hoher Staats würdenträger beeinträchtigt würde. O Was die hauptsächlichste Trägerin der öffentlichen Meinung anlangt, die Presse, so sind ihr durch das Republikschutzgesetz und neuerdings durch die Notverordnung bereits recht be engende Fesseln angelegt worden. Di« patentierte Hüterin der Pressefreiheit, die Sozialdemokratie, ist dabei immer auf der Seite gewesen, die von ihr sonst als reaktionär bezeichnet wor- den ist. Sie hat die Knebelung der Pressefreiheit ebenso wie die Einschränkung der Dersammlungs- und Redefreiheit überhaupt erst möglich gemacht und dabei eine Unbedenklichkeit an den Tag gelegt, die darauf schließen läßt, daß sie flir sich selbst jede' Gefahr für ausgeschlossen hält. In der Tat haben die Zei tungsverbote bisher immer die Gegenseite getroffen und sin- großzügig an der Presse der SPD. vorübergegangen, obwohl oft genug Grund zum Einschreiten gegen sie gegeben gewesen wäre. , Dor ihren Anhängern rechtfertigen di« Bonzen ihr un- freiheitliches Gebühren mit reichlichen Krokodilstränen in den treuen Augen. So schreibt der „Soz. Pressedienst" in Hinblick darauf, daß die Parteivertreter im Aeltestenausschuß gegen die Einberufung des Reichstags gestimmt haben u. a.: „Die Sozialdemokratie verkennt durchaus nicht, Laß die weit gehend« Einschränkung der Dersammlungs-, Press« und De- monstrationsfreiheit bedenklich und bedauerlich ist. . . Miß bräuche in der Anwendung der Verordnung wird di« Sozial- demokratie Lurch direkte Beeinflussung der zuständigen Staats- organe zu verhindern suchen, dafür braucht sie nicht den Reichstag". Die Partei traut sich viel und den anderen Regierungsparteien wenig zu, indem sie ihren Ein fluß so hoch einschätzt. Man fragt sich, warum sie Überhaupt einen Reichstag brauchen, wenn schließlich die Parteiorgan« den Laden schmeißen können. Im übrigen darf man wohl annehmen, Laß di« SPD., Li« ja die Mißbräuche in der An- Wendung der Notverordnung verhindern will, für die sofortige Aushebung des Verbots der Stahlhelmzeitung, dem neuesten Opfer der Presieunfreiheit, eintreten wird. Auch wird sie wohl dafür sorgen, daß der arme Prolet aus dem Berliner Osten, der aus einem Demonstrationszug heraus: „Nieder mit Ler Regierung" gerufen hat, seine dafür erhaltenen 3 (drei) Monate Gefängnis nicht abzusitzen braucht. Oder sollten wir ims da täuschen? t A / Die ,/merkannten Führer" Ler SPD. sollten, obwohl sie als Bestandteile L«r „demokratischen Grundlagen der Re- publik" den Schutz nicht nur der Filmprüfungsbehörde ge nießen, eigentlich für jeden kleinen Mann, -er dis Regierung verwünschte, einiges DerstanLnis haben. Wieviel« von ihnen haben in vergangenen Tagen nicht selbst ihr „Nieder mit Ler Regierung!" gerufen und ihre Anhänger zur Rebellion gegen den Staat erzogen. Aber das ist. längst vergessen, heute spielen sich die Herren als honette Stützen des Staates auf, und es sind ihnen nur besagte Krokodilstränen übrig geblieben. Leider haben sie auch gar keinen Sinn für die Tatsache, daß ein« wirklich« Befriedung des Volkes nicht durch noch so drakonische Gesetz« zum Schutze der bestehenden Verhältnisse erreicht werden kann, wenn nicht zugleich die Gefühle der jenigen Staatsbürger geachtet werden, -ie in der ruhmreichen Vergangenheit Les Vaterlandes etwas anderes sehen als Lie Auswirkungen eines verrotteten Systems. Wann kommt end lich die Notverordnung, welche hier einhakt? * Mit der Notverordnung soll angeblich d«r Zweck verfolgt werden, Lie Ruh« im Innern zu gewährleisten, damit oie Regierung freie Hand in der Außenpolitik erhält. Bisher sind jedoch Erfolge auf diesem Gebiete nicht einge treten, im Gegenteil hat sich eine auffällig« Reihe von Miß - erfolgen eingestellt. Der Zollunionsplan und der Versuch Englands, gewissermaßen privatim mit Deutschland Fühlung zu nehmen, hat in Frankreich-eine Stimmung hervorgerufen, die man nur, weun man einen milden Ausdruck wählt, als unfriedlich bezeichnen kann. Für den Locarnogeist gibt — hüben und drüben — niemand einen roten Heller mehr. Es hat sich wieder herausgestellt, -aß das Mißtrauen des natio nalen Deutschland gegenüber den französischen Friedens beteuerungen ebenso berechtigt ist wie dasjenige gegenüber der englischen Vermittelungspolitik. Seit 1918 wiederholen sich die einzelnen Phasen der Beziehung Deutschlands zu den beiden Westmächten in einer geradezu grotesken Weise. Es ist ein Verdienst des bekannten Schriftstellers Werner Beu m «Iburg, Laß er in seinem soeben erschienenen Buch« Deutschland in Ketten*) den Entwjckelungs- gang in scharfen Strichen aufzuzeichnen unternommen hat. Gs sollten alle Staatsmänner, Parteiführer und sonstigen politisch Interessierte zu Liesem Buche greifen, um aus ihm „ zu lernen, daß der Weg, den die deutsche Politik bisher hart näckig verfolgt hat, niemals zum Ziel« führen kann. - j A ' *) Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i. O., kartoniert RM. L, Donzl«in«n RM S,S0.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite