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Sächsische Elbzeitung : 08.12.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-188812082
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18881208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18881208
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1888
- Monat1888-12
- Tag1888-12-08
- Monat1888-12
- Jahr1888
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 08.12.1888
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untcrm 20. November 1888 folgende Bekanntmachung: Es ist zur Kcunluiß des Ministeriums des Innern gelangt, daß in neuerer Zeit von mehreren auöwärligcu Firmen für Reclamczwccke bestimmte Münzen in den Handel gebracht werden, welche den Deutschen Rcichömünzcu nach Größe und Prügnug länschend ähnlich sind. Dieselben, in der Größe von Zwei-, Zehn, und Zwanzig-Markstücken ans Nickclziiik, bcz. Messing und goldfarbigem Tombak gefertigt, tragen auf der Vorderseite daö Bildniß Kaiser Friedrichs III., während die Rückseite für die Inschrift der betreffenden Firmen bestimmt ist. Wegen des leicht möglichen Miß brauchs dieser Münzen zu betrügerischen Zwecken wird die Ansgabe bez. Wcitcrvcrbrcilung derselben innerhalb des Königreichs Sachsen bei Vermeidung einer Geldstrafe bis zn Hnndcrt Mark oder Haftstrnfc bis zu vierzehn Tagen hiermit untersagt und ist über die Beobachtung dieses Ver botes Seiten sämmtlichcr Polizeibehörden gehörige Aufsicht zu führen. — Das fröhliche WeihnachtSfest steht vor der Thür, und so mancher ArbcilS- und Dienstherr sinnt darüber nach, womit er seinem Arbeiter und Dienstboten eine Freude be reiten kann. ES mag darauf hingewiescu werden, daß die Einlagcbüchcr und Ncutcnschciuc der Königlichen AltcrS- rcnteubank zn Dresden (Landhans, König Johannstraße) schon seit mehreren Jahren zn Weihnachtsgeschenken benützt werden. Eine solche Gabe ist für viele Empfänger ein sehr passendes Geschenk, welches nicht nur seinen Werth bcibchält, sondern anch den Beschenkten anspornt, die dadurch erwor bene Rente durch eigene Einlagen zu vergrößern. Da die AltcrSrcntenbank Einlagen schon von 1 Mark an annimmt, so ist Jedermann im Stande, die ihm geschenkte Rente durch kleine Nachzahlungen znr Frcndc des Schcnkgcbcrö zn ver mehren, der daran« erkennt, daß seine WeihuachtSgabc eine sehr dankbare Annahme von Seiten des Empfängers gcfnndcn hat. — Daö Direktorium des Landes-Obslbauvercins für das Königreich Sachsen hat in den letzten Tagen au die BezirkSobstbauvcrcinövorslände eine Bekanntmachung erlassen, ans welcher die Absicht dcö LandcS-Obstbauvcrcinö hcrvor- gcht, künftighin die zum allgemeinen Anbau im Königreich Sachsen zn empfehlenden Kcrnobstsorlcu (Acpfel nnd Birnen) auf eine kleinere Anzahl sicher tragender und gut lohnender Sorten zu beschränken nnd bei weiterer Vcrlhcilnng von Obstrciscrn seitens des LandcöobslbanvercinS nur diese zur Vcrthcilnng zu bringen, nm so für spätere Zeilen gesicher tere Obsternten nnd größere Massen marktfähigen Handels- ödstes zn erzielen. Um nnn die Auswahl solcher Sorten treffen zn können, sind von dem Direktorium dcö LandeS- ObstbauvcreinS an Obstproducculcn aller Obslbanvcreinö- bczirke, von denen ein sachgemäßes Urlhcil erwartet werden kann, Fragebogen znr Beantwort»»» z»gcsc»dct worden und hat letztere hierbei bis znm 15. dieses Monats zu erfolgen. — Die Einnahmen der Ocsterreichischcn Nordwcst- DampfschifffahrtS-Gesellschaft betrugen im November anü Frachten 317262 Mark nnd aus Schlepplohn 55546 Mk. Die Frachtencinnahmcn vom 1. Jannar bis 30. November beliefen sich auf 2402327 Mk., die Schlepplohuciunahmcu während dieses Zeitraumes auf 676 893 Ml. — Die sächsisch.böhmische Dampfschifffahrts-Gesellschaft zu Dresden erzielte im Monat November eine Bctricbscin- »ahmc von 20,040 Mark gegen 27,467 Mark in demselben Monat des Vorjahres. Der EinnahmeanSfall von 7,427 Mk. erklärt sich durch die im vergangenen Monat wegen starken Eisganges der Elbe vorübergehend uolhwcndig gewordene Bctrieböcinstcllung. Die Gcsammt-Einnahme in der Zeit vom 1. April bis mit 30. November betrug 716,789 Mk. oder 37,078 Mk. mehr als iu derselbe» Zeit des Vorjahres. — Die Eimiahmc» der deutsche» Elbschifffahrtö Gesell schaft „Kelte" zu Dresden beziffern sich im verflossenen Monate ans 456348 Mark, wogegen sich dieselbe» i» der Zeit vom 1. Jamiar bis Ende November dss. Jö. auf 3895325 Mark belaufe». — Uebcr Staatsschulden hielt jüngst iu Wien Pro fessor vr. Lorenz Stein einen Vortrag. Er hat berech net, daß die Staaten jährlich etwa 6000 Millionen Mark an Zinsen aufzubringen haben, daß davon zwei Drittel von den Zinscuempfängcrn wieder zinsbar angelegt werden und daß dadurch eine fortwährende Vermehrung des beweglichen Eapitals stallfindeu mnß. Or. Stein rühmte die sittliche und sociale Bedeutung dcö Zinscö überhaupt, vermied aber, darauf cinzngchcii, wohin die fortwährende Vermehrung dcö mobilen Eapitals führen müsse. Jedenfalls werden in Zn- kauft anch Mittel gefunden werden, die damit vcrbnndcncn Ucbclständc zn heben. — So weit der Vorrath reicht, liegt der heutigen Nnmmcr dieses Blattes ein Wcihnachtsauzcigcr „Drcödncr Offcrten-Blatt" bei, auf welchen hierdurch noch besonders hingcwicscn sei. Bei dem Nebcuzollamt I Schöna gelangte» a»f der Elbe ii» Monat Oktober 1888 zur zollamtlichen Eingangs, nbfcrligmig 313 Flöße. Dieselben enthielte» 66,930,86 im rohe harte Hölzer, 66,89 km beschlagene harte Kanthölzer nnd 7,789 km weiche Sägewaarcn, zusammen 67,075,64 km und 133,200 leg Brennholz. Im Monat Oktober 1887: 247 Flöße mit 50,756, bezw. 7, bczw. 189, zusammen 50,952 Im. Vergangne» Sonntag Nachmittag 4 Uhr fand in Neu stadt b. St. eine erhebende Feier gelegentlich der Eröffnung der „Herberge znr Hcimath" statt. Der Bau dcö stattlichen Gebäudes ist so weit fertig gestellt, daß die gastlichen Räume sich öffne» konnte«, nm die Wanderer anfznuchmcn, die cincö Obdaches bedürfen. Knrz nach 5 Uhr halten sich die Par. tcrrcloealitätcn mit den Freunden der Sache gefüllt. Nach einem Gesang der Chorknaben hielt Herr Pastor Satlow eine feierliche Ansprache, der daö Bibelwort „der Herr be hütet die Fremdlinge" zu Grunde gelegt war. Einleitend bezeichnete der geschätzte Redner den Anfban dcö Unterneh mens Seilen dcö Localvcreinö für innere Mission alö ein christliches Licbcöwcrk, zu dem der Höchste seine hilfreiche Hand geboten und anch ferner der beste Helfer sein werde. Darlcgcnd den Zweck einer Herberge zur Hcimath wurde nngcdentct, daß sic dem Wandcrcr iu der Ferne daö Vater haus ersetzen und ihn vor Vcrsnchung und Schaden an Leib und Seele bewahren solle. Allen denen, die durch Liebes gabe» daö Werk unterstützt haben, sowie dem Hanptvcrcin für innere Mission sprach Herr Pastor Satlow Dank ans und wies ans die Anfgabcn dcS Hanövatcrö nnd der Hauö- mnltcr hin; ersterer verpflichtete sich durch Handschlag. Da rauf sprach Hr. Pnsl. Sallow die Weihe aus und crlhcillc den Segen. Der anwesende MissionSgcistliche, Herr Pastor Seydel ans Dresden, überbrachte dem Localvcrcin die Grüße dcö Hanplvcreinö und beglückwünschte ihn zu dem segens- rcichcu Unternehmen; cin Gesang der Chorknaben schloß die erhebende Feier. Als erste Gäste waren achtzehn Wander burschen zngcgcu, die an diesem Tage uucnlgclllich Speise und Trank erhielten. Vorläufig sind achtzehn Betten anf- gestcllt nnd sollen außerdem anch Schlafstellen zur Vcrmicth- ung au Arbcilögcscllcn eingerichtet werden In einer Hanptverhandlnng beim Königl. Landgericht zu Dresden betraf den Gegenstand der Sitznng eine Straf, fache gegen den 24 Jahre allen Steinbrecher Carl Wilhelm Viehrig aus Nciuhnrdsdorf wcgcu Betrugs und Diebstahls. Viehrig, welcher bereits zweimal wegen Diebstahls vorbe straft ist und in Struppen wohnt, arbeitete zusammen mit dem Steinbrecher Lehmann aus Struppen bei dem Bruch- meister Böhme iu Rottwerndorf bei Pirna. Trotz dcö hart näckigen Leugnens des Angeklagten wurde derselbe auf Grund der Auösagcn der eidlich vernommenen Zcngcn für schuldig nugcschcn, zunächst den erwähnten Steinbrecher Lehmann um 87 Pfennige betrogen, ferner zu Ncnstruppeu bei Pirua dem Malcrialwaarcuhändlcr Büttucr am 19. Mai aus der Ladcnkassc drei Mark baarcö Geld, sowie am 21. Scplbr. auö einem Glaöschraukc cin Zwauzigmarkstück gestohlen, auch anßcrdcm am 28. September cs versucht zn haben, sich ans jenem Schranke nochmals einen Geldbetrag ans diebische Weise znzueigucu. Viehrig wurde wegen vollendeten und versuchten, im wiederholten Rückfälle begangenen Diebslahls nnd wegen Bctrngö unter Ausschluß mildernder Umstände zn zwei Jahren Zuchthaus uud sünfjährigcm Ehrcnrcchtö- vcrlnst vernrlhcilt, anch seine Stellung unter Polizeiaufsicht für zulässig erklärt. Der Vcrurlhciltc, als im Hinblick auf die Höhe dcr ihm zucrkanutcu Strafe der Flucht verdächtig, wurde anch sofort in Haft genommen. — Das Drcödncr Journal setzt vom 1. Januar 1889 ab seinen vierteljährlichen Bezugspreis vou 4 Mk. 50 Pf. auf 2 Mk. 50 Pf. herab bci dcr Zusendung ins Hans; durch die Post bezogen wird cö 3 Mk. vierteljährlich kosten. Diese Preisermäßigung geschah, um dem Bedürfnis! nach einem billigen politischen Abcndblatte sowohl hier wie in den Nachbarslädlcu Rechnung zn tragen, insbesondere anch, nm daö Dresdner Journal weiteren Kreisen zugänglich zu mache«. — Am Mittwoch Nachmittag gegen '/,5 Uhr ist der dem Schiffseigner Lehnert in Dresden gehörige und mit ungefähr 85000 Stück Mancrzicgcln beladene Schleppkahn am linken Elbnfcr unterhalb dcr Albertbrückc gescheitert. Das Fahrzeug lag behufs Ausladung dicht am Ufer vor Anker, als um die angegebene Zeit dcr auf dcr Thalfahrt begriffene und mit 11000 Clr. Rohzucker beladcuc Schlepp- kahu dcr Schiffseigner Schaller L Co. in Zcrpenschlcnßc wcgcu ciulrclcudcr Duukclhcit knrz untcrhalb dcr Albcrt- brücke am linken Elbnfcr bcilcgtc. Hierdurch ist jedoch der selbe derart gegen den Lchncrt'schcn Kahu ungefähren, daß an letzterem die linksseitige Bordwand sofort zertrümmert wurde und daö Fahrzeug infolgedessen binnen wenig Mi- nntcn in Grund ging. Kahn und Ladung sind versichert. — Ein in einem Dresdner Gasthofe abgcsticgcncr Fremder gab am Sonntag an, daß cr nach Chemnitz fahren und zurückkchrcu wolle. Da derselbe sich indessen nach eini gen Tagen nicht mehr blicken ließ, öffnete man auf behörd liche Veranlassung sein Zimmer; dcr Mann wurde dariu erschossen anfgcfundcn. Von Meißen anö ist jetzt anch dcr letzte dcr fünf vcrhaflclcn Klempner, welche wegen der Erstcchnng dcö Rei chelt belastet sind, nach dem Landgericht Dresden abgeführt worden. Die Untersuchung ist in Dresden sofort wieder ausgenommen worden; die fünf Verhafteten müssen vor- länsig bis April 1889 in Unlersuchnng bleiben. Erst in diesem Monat werden sic abgcnrlhcilt, da daö nächste Schwurgericht nicht eher znsammcnlrilt. Am Morgen dcö 4. d. M. halte dcr Wirth dcö Hotels Stadt Leipzig in Riesa einen nicht geringen Schreck, alö cr seinen fencrfestcn nnd diebessicheren Geldschrank mit meh reren Tausend Mark Inhalt vermißte. Die Aufregung war nm so größer, als man bereits früher in Riesa einen dcr. artigen Schrank größter Sorte gestohlen. Glücklicherweise lag dcr Schrank, als man die Spnr dcr Diebe verfolgte, ans einem im Hofe des Grundstücks stehenden Wagen, nnd zwar nugeöffuct. Die Leipziger Ncujahrömcssc beginnt mit dem 2. Januar und endigt dann am 15. Jannar. — Ein Expedient anö Chemnitz, dcr von dort nach Verübung einer Wcchsclfälschung flüchtig geworden war, wurde in Leipzig anfgcgriffcn. Dem Gemcindedicncr Busch zu Stöuzsch bci Pegau, welcher im 1866er Feldzüge eine Verwundung davontrng, ist jetzt nach zwciundzwanzig Jahren eine Kngel auö dem verletzten Beine gezogen worden. Allerlei Gerüchte vou Strafauflagcu, mit welche» Ste»erzahler in Freiberg wegen Slcnerhintcrzichnng bedacht worden sein sollen, dnrchschwirrcn die Stadt nnd hinterlasse» sehr gctheiltc Empfindlinge». Die Zahl dcr Hinterzichcr soll ansehnlich sein nnd die Strafsnmmen über 30000 M. betragen. Anch soll daö Schicksal einen der Abschätznngö- Depntation angehörigen Stadtverordneten mit über 2000 M. Strafe ereilt haben. Ein erschütterndes Ercigniß hat sich in diesen Tagen in Remse bci Glanchan zngetragcu. Ein dort alö Hanödicner beschäftigter jnngcr Mann wurde im Oktober d. I. von einem großen, später alö toll erkannten und gctödtetcn Hnndc in die Hand gebissen und ist nun dem traurigen Geschick verfallen, daß vor wenig Tagen die Tollwnthkrank. hcit bci ihm znm Anöbrnch gekommen ist. Der Bedancrns- wcrthc ist nach dem Kreiskrankenslift zu Zwickau überführt uud am 3. d. M. vou seinem schrecklichen Leiden durch den Tod erlöst wordeu. Die Stadt Geringswalde wurde am Sonntag 'in große Anfrcgnug versetzt. Kurz vor Beendigung der Vor« mitlagöpredigt wurde der Herr Pastor Michaelis auf der Kanzel vou einem Schlaganfall betroffen, so daß er in seine Wohnnng getragen und der, Gottesdienst geschlossen werden mußte. Allüberall gab sich die allgemeinste Thcilnahme knnd. Herr Pastor Michaelis ist Montag Nachmittag ohne vorher wieder zum Bewußtsein gekommen zu sein, sauft entschlafen. Ani 29. November Abends 10 Uhr wurde von einem Gütcrbodenarbeitcr in Ehrenfriedersdorf bci der Sta tion 119 nnd 30 am Bahnübergang cin 20 ein langer und 10 ein hoher Stein in der Spurrinuc zwischen Fahrschicne nnd Schntzholz fest eingekeilt vorgcfundcn. Durch diese frcvlcrischc That konnte der anderen Tags früh ^46 Uhr diese Stelle passircnde Zug zur Entgleisung kommen, wenn dcr Stein nicht entfernt worden wäre. Dem Thätcr ist man bis jetzt noch nicht auf dcr Spur. Einen Selbstmord seltener Art hat dcr Kaufmann nnd Eiscnhändlcr Frdr. Jul. Würker iu Zwickau ausgeführt. Derselbe hat nach Ocffucu dcö Hauplhahucö dcr Gasleitung einen au letzterer angebrachten Gnmmischlanch in den Mnud genommen nnd durch dcusclbcu das GaS iu den Körper cinstrvmcn lassen, wodurch Vergiftung cinlrat, die seinen Tod hcrbciführtc. In Zwickau mißhandelte kürzlich cin Handarbeiter seine Ehefrau, welche ihm das Geld zum Schnapstrinkeu versagte, so arg, daß hiuzngekommeuc Verwandle nnd Hanö« genossen die Fran im Blute liegend bewußtlos auffandcn, während dcr Mann die Flucht ergriff. Dcr hcrbeigcrnfeiic Arzt bestätigte bci dcr Frau cium Bruch dcS Schlüssclbciucö, Bruch dcö Uulcrkiefcrs, schwere Wunde» »»d Quetschungen am Kvpfc, Halse und an den Schultern ». s. w. Die Frau schwebte anfangs in Lebensgefahr, befindet aber jetzt auf dem Wege dcr Besserung ihres Zustandes. Dcr Manu ist noch nicht erlangt. linier den von dem verstorbenen Ehrenbürger Zscho- pan's, Jocob Georg Bodcmer, dieser Stadt in seinem Edelsinne zngcwcndclcn Schenkungen sind die dcr Kirche vcr« lichencn nicht die geringsten. Sein Werk ist dcr vor drei ßig Jahren erfolgte Anfban cincö schönen Altars mit Kanzel, cr stiftete daö würdige Altargcmäldc, die Kreuzigung dcS Heilandes darstellend, er schenkte die für hohe Festtage be stimmte rothc Altar- uud Kanzclbckleidung nebst kostbarem Teppich nnd Tanfstcinbchängc, nnd endlich daö Altarkreuz bild von Silber, auf Ebenholz ruhend. Nach dem Monatsbericht dcr Arbeitcrcolonic Sch necken- grün im Königreich Sachsen für November sind seit Er öffnung dcr Colonic überhaupt 1166 Colonistcu ausgenom men worden. Zu dem beim Abschluß des vorigen Berichtes verbliebenen Bestand von 115 sind im Laufe dcö Monats November 30 Colonisten hinzngckommcn, während 25 ab« gegangen sind. Der jetzige Bestand beträgt 120. Die Königl. KreiShauptmannschaft Bautzen hat die Druckschrift mit dcr Ucbcrschrifl: „Mitbürger! Wähler!" welche mit den Worten beginnt: „Seit wenigen Tagen ist der Reichstag" nnd mit den Worten schließt: „Nieder mit den Kartcllbrüdcrn! Hoch die Socialdemocratic!" Verleger: Reinhold Lncke, Ncngersdorf. Drnck von Schönfeld und Harnisch, Dresden, auf Grund dcö Socialistcngcsctzcö ver- botcn. Preußen. Berlin. Die 10,000 Mk. Belohnung, welche die Deutsche Bank in Sachen des großen Berliner Postdiebstahlö anögcsctzl hatte, sind nmimchr znr Vertheilung gelangt. 5000 Mk. sind ans Hamburg und 5000 Mk. ans Berlin entfallen. Eö haben erhalten: Criminal-Inspcc- tor Stttwc 1500 Mk.; Criminal-Commissar Zillmann 1500 Mk.; dcr Criminalschntzmann Michaelis, welcher durch sein geschicktes Benehmen während der Fahrt von Hamburg nach Berlin von einem dcr Vcrhaflclcn die Angabe dcö Schlupfwinkels erlangte, wo cin bedeutender Theil dcr Wcrthpapicrc verborgen war, 1000 Mk. Weitere fünf Be amte haben Belohnungen von jc 200 Mk. erhalten. — Dcr ltnfng mit den Spielmarken, welche tänschcude Nachbildungen dcr Zchnmarkslückc sind, nimmt immer grö- Heren Umfang an. In letzter Zeil sind Verhaftungen we gen betrügerischer Verwendung dieser Spielmarken iu sehr großer Zahl erfolgt. Iu Berlin halte in der Markthalle dcr Lindcnstraßc eine fcingcklcidcte Dame eine solche Spiel, marke als Zehnmarkstück anögegeben. Die Verkänfcrin, die die Marke angenommen hatte, wnrde ihren Jrrlhmn erst später gewahr, doch noch zeitig gcnng, nm die Dame, die eben die Halle verlassen wollte, anhaltcn zn lassen. Die Dame versicherte, daß sic in gutem Glauben gehandcll habe und mit dieser Spielmarke selbst betrogen sein müsse. Anö diesem Grunde nnd da sich anßcrdcm auch die Verkäuferin für die Dame, die eine gute Kundin von ihr war, ver wendete, nahm dcr Schutzmann davon Abstand, die Dame zn arrcliren. Den Schncidcrmcistcr Ncumann'schcn Eheleuten iu Ca- m cuz i. Schl, wurde im Jahre 1885 der siebente Sohu geboren; bci dcr Tanfe dieses Kindes ließ sich Kaiser Wil- Helm 1. alö Pathc in daö Taufbuch einzcichncn. Am 7. No vember d. I. wurde dcu glückliche»» Eltern der achte Sohu geboren; dieselben erhielten dieser Tage von Kaiser Wil helm II. die Nachricht, daß er die ihm augetragcnc Pathen- stclle annchmc nnd daß bci dcr Taufe des Knaben sein Name in daö Taufbuch ebenfalls eingetragen werden solle. Eine Mordlhat, deren Opfer ein im besten Lebensalter stehender Mann, deren Thätcr cin Schnlbube ist, wurde iu Niederwenigern bei Köln begangen. In Folge einer flegelhaften Redensart, die sich der 13jährige Sohn einer Gastwirthin ihm gegenüber erlaubte, verabreichte der 30- jährigc Bergmann Grothe dem Jungen eine Ohrfeige. Darauf stieß dcr Junge dem Grothe, nachdem er ihm zwi schen die Beine gekrochen nnd ihn zn Fall gebracht hatte, mit einem Brodmcsscr in die Brust. Mit einem lauten Aufschrei eilte Grothe an die Straße und sank dort ohn mächtig nieder. Nach zehn Minuten trat dcr Tod m Folge Blutverlustes ciu. Bci seiner Vernehmung vor dem Amts gericht trug der Junge ein glcichgiltigcö freches Betragen znr Schau. Oesterreich. Wien. Der deutsche Kaiser richtete
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