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Erzgebirgischer Volksfreund : 02.02.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-02-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-193202027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19320202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19320202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1932
- Monat1932-02
- Tag1932-02-02
- Monat1932-02
- Jahr1932
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 02.02.1932
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vertltche Angelegenheiten. ' Der Z«ntral.Au»fchuß der Zwickauer Arbeitgeber- verbände Han« für gestern nachmittag zu «tner Presse besprechung ins Bahnhofshotel Kästner, Zwickau, «in- geladen. Im Auftrag d«8 Landesausschusses Sächsischer Arbeitgeber-Verbände behandelten Syndikus Dr. Wolf- Zwickau und andere Redner Fragen der Lohn- und Tarifpolitik und die Stellungnahme der Arbeitgeber schaft dazu. In aller Deutlichkeit und an Hand eines überzeugenden statistischen Materials wurden die Schwierig, ketten beleuchtet, mit denen das Unternehmertum Heute zu kämpfen hat. Auch die verhängnisvolle Einmischung staat licher Organ« in die Privatwirtschaft, die Wirtschaftsschuld lüge der linksradikalen Elemente und ihrer Presse wurden gebührend angeprangert. Schließlich teilte man mit, daß die Arbeitgeberverbände eine eigene Pressestelle eingerichtet haben, um die bürgerliche Presse durch einen aktuellen Nachrichtendienst gründlich und objektiv über Tarifkämpfe und ähnliche Tagesfragen zu informieren. " Nationale Forderungen des Sächsischen Iungland- bundeS. Der Sächsische Iunglandbund hielt in Dresden sein« Hauptversammlung ub. Der Vundesvorsitzende, Schlimpert, führte aus, daß der Iunglandbund mit allen Kräften den Kampf für die Erhaltung der heimischen Scholle weiterführen und sich für die Stärkung des Wehr gedankens und der nationalen Opposition einsetzen werde. Der Direktor des Sächsischen Landbundes, Feld- mann, erklärte, auf die schlimmst« Lage der sächsischen Land- Wirtschaft und die täglich wachsende Berzweifelungsstim- mung hinweisend, daß auch in Sachsen die schwarze Fahne griffbereit stände. Es bedürfe nur eines Funkens, dann würde die Fahne entrollt werden und die sächsischen Bauern marschieren. In einer Entschließung wurde die fran zösische Politik mit scharfen Worten gebrand- markt und von der Reichsregierung rücksichtsloser Kampf gegen den Versailler Vertrag und die Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht gefordert. Aue, 2. Febr. Nachdem in fast allen Städten des In- und Auslandes die „W a p u" zu Hunderttausenden verkauft wurde, haben auch bei uns Probewaschen und Vorführung begonnen. Seit einigen Tagen wird die neueste Erfindung auf diesem Gebiet in der „Stadtbrauerei" vorgeführt. Ein Besuch der Vorführungen (siehe Anzeige) sei den Haus frauen empfohlen. Aue, 2. Febr. Gestern abend ging auf der Wettiner straße ein Pferdepaar der Fa. G. in Richtung Schneeberger Straße durch. Die Pferde konnten am Kaffee Georgi aufgehalten werden. Schaden ist nicht entstanden. Schneeberg, 2. Febr. Der 'DHV. hält morgen abends 8 Uhr in seinem Ortsgruppenheim seine Monatsver sammlung ab. Im Anschluß daran wird Gaübildungs- obmann Winkler-Leipzig einen Vortrag über das Thema halten: „Der Berufsverband als Bildungsträger". Schneeberg, 2. Febr. Der Bürgerverein hielt am Sonnabend Wieberum einen seiner beliebten Vortrags abende ab. Lokomotivführer Kneisel sprach vor einer zahlreichen Zuhörerschar über „Entwicklung und Fortschritt im Eisenbahnbetrieb". Ein sehr interessantes und fesselndes Gebiet, tzr. Kneisel verstand es, seine Zuhörer in dieses Spezialgebiet e'inzüführen, 'beginnend mit der ersten Ma schine „Adler", welche in das Schienengleis eingezwängt wurde, bis zur letzten Schnellzuglokomotive. Mit leb haftem Beifall dankten ihm seine zahlreichen Zuhörer. In der anschließenden Aussprache boten noch zwei Mitglieder persönliche Erlebnisse im Eisenbahnbetrieb. Dem Vortrag folgte ein gemütliches Beisammensein, unterstützt von der beliebten Haüskapelle. Es ist vorgesehen, Anfang 'März wieder einen Vorrrag zu veranstalten. Wünschen wir dem rührigen Verein wieder ein volles Haus. Lößnitz, 2. Febr. Anter dem Vorsitz von Schuhmacher meister Paul Kunze hielt die Ortsgruppe der Wirts ch ä f t- ltchen Bereinigung für Handel und Gewerbe im Restaurant „Bahnschlößchen" eine stark besuchte Mitglieder versammlung ab. Nach Erledigung mehrerer Neuaufnah men erteilte Klempnermetster Paul Friedemann den Kas senbericht. tzr. Friedemann wurde auf wettere 3 Jahre wiedergewählt. Dr. Roggendorf, Aue, berichtete dann über die umfangreichen Bestimmungen der Notverordnung vom 8. Dezember 1931, über die Wohnungszwangswirtschaft, die Senkung der Mieten und der Zinsen und vor allem über die steuerlichen Belastungen, die dem gewerblichen Mittelstand trotz nachgewiesener schlechtester wirtschaftlicher Lage aufgebürdet worden sind. Lebhafteste Entrüstung herrschte über die trotz aller Proteste der Wirtschaft ein geführte Erhöhung der Umsatzsteuer von 0,85 °'o auf 2°/», also um über 100»/g. In der Zeit der von der Regierung nachdrücklichst verlangten Preissenkung wurde gegen diese unverantwortliche Erhöhung schärfstens Verwahrung ein gelegt und mit allem Nachdruck gefordert, daß diese Wirt- schaftsfeindltche tzanbel und Wandel lähmende Maßnahme unverzüglich rückgängig gemacht wird. Mit Rücksicht auf die dem Handel und Gewerbe durch die Preissenkungs manöver entstehenden bedeutenden Verluste und mit Rück sicht auf die ungeheuere steuerliche Belastung wurde ge fordert, daß die Preise für Wasser, Gas und Elektrizität und die Zinsen bei den Banken ermäßigt werden. Auch muß die Paketzustellungsgebühr sortfallen. Es wurde lebhaft kritisiert, daß es der Preiskommissar auf diesem Gebiete an der erforderlichen Energie fehlen lasse, und daß die Städte und Gemeinden nicht mit einem guten Beispiel vorangehen! Die Hauptgeschäftsstelle in Aue wurde beauftragt, entsprechende Eingaben an die Spitzen- verbände zu richten. , w. Bockau, 2. Febr. Der yausbesitzerverein hielt im Hotel „Sachsenhof" seine Generalversammlung äb Der wichtigen Tagesordnung halber waren die Mitglieder sehr zahlreich erschienen. Der Vorsitzende Ehrenober meister August Iungerwtrth trug den Jahresbericht vor, aus dem zu ersehen war, daß Vorsitzender und Ausschußmit- glieder im vergangenen Jahre sich im Interesse aller Haus besitzer mit vieler Mühe und bestem Erfolg betätigten. Darauf erstattete Kassierer Gustav Weiß den Kassenbericht der von den Herren Paul Brückner und Martin tzofmam j geprüft und für richtig erklärt wurde. Alle Anwesende werden zu reger Werbung für den Verein aufgeforlrr da die heutig« ernste Lage für den tzausbesitz ja zum Zn sammenschluß dränge. Beierfeld, 2. Febr. Der Prokurist Paul Kirch ho ist mit dem heutigen Tage 25 Jahre bei der Firma Hutzle L PretSfeldtt A.-L. tätig. Die Firma und das Personal § Neues aus aller Wett. Siaffeehausbrand. - Todesopfer. Aus dem Haag wird gemeldet: Einem Großfeuer, da» in einein hiesigen Kaffee ausbrach, sielen nachts drei Men schen, darunter «in deutsches Dienstmädchen, di« 18jährige Helene Kottmann, zum Opfer. Da» Feuer halt« sich so schnell ausgedehnt, daß die Frau des Kaffeehausbesitzers, der Haus- diener und das Dienstmädchen, die im oberen Stockwerk schlie fen, von den Flainmen im Bett überrascht wurden.- Als es der Feuerwehr endlich gelang, in das Stockwerk «inzudringen, fand sie nur noch die verkohlten Leichen auf. Die Ursache des Brandes ist bisher unbekannt. — Krawalle auf dem Friedhof. Auf dem Zentralfriedhof in Athen kam es anläßlich der Totenmesse eines im Gefäng nis verstorbenen Kommunisten zu großen Krawallen. Polizei mußte eingreifen und es entstanden blutige Zusammen stöße mit den zahlreich anwesenden Kommunisten, wobei es mehrere Verletzte gab. Die Polizei nahm 180 Ver haftungen vor. — Unerwarteter Oelsegen. Bei Celle in Hannover kam es an einer Bohrung zu einem gewaltigen Oel. und Gasausbruch, der den ganzen Tag mit' unverminderter Stärke anhielt. Fast die gesamte Belegschaft mußte zum Auf werfen von Dämmen herangezogen werden, um den zu erwar tenden Oelsegen zu bergen. — Polnische Städte lassen Wechsel -nm Protest gehe«. Nach der Statistik des polnischen Städteverbandes ist die Zahl der Städte, die Wechsel haben protestieren lassen, bereits auf 62 gestiegen. Schon am 1. Mak v. I. waren es 48 Städte. In vielen Städten ist das städtische Vermögen gepfändet worden. — Beim Pfundschmuggel erwischt. Bei einer Zollkontrolle des Berlin—Pariser D-Zuges wurde in Aachen eine Eng länderin festgenommen, die im Begriff stand, 100 engl. Pfund über die Grenze zu schaffen. Das Geld wurde beschlagnahmt. «MWNWWVNVWWUWWNMMeMWUWWWWWWWWEMWMMW, ehrten in herzlichster Weise den Jubilar, dem auch sonst viele Ehrenerweisungen zuteil wurden. Auch der „E. V." gratuliert. Breitenbrunn, 2. Febr. Die Volksbücherei in der Schule entleiht an Erwachsene und Fortbildungsschüler jeden Montag abends von 7—8 Ahr Bücher aus ihrem reichhaltigen Bestand. Zu dieser Zeit kann auch der Ka talog eingesehen werden, den der Verwalter der Bücherei, Lehrer Dusel, zur Zeit neu bearbeitet. Während der An- terrichtspausen können keine Bücher ausgegeben werden. Wünsche über bestimmte Bücher können, auf Zettel ge schrieben, durch Schulkinder an Lehrer Dusel abgegeben werden. Diese Zettel müssen mit dem Namen des Ent leihers versehen sein uiid bis spätestens Montag nckchmittag beim Bücheräiverwalter ekngegangen sinn. Am Dienstag werden dann den Kindern die gewünschten Bücher mit- gegebsn. Während der Ferien ist die Bibliothek geschlossen. Raschau, 2. Febr. Aus dem Bericht der Kirch gemeinde Raschs« für 1031 sind nachfolgende-Zahlen bemerkenswert.- Es wurden 55 (44 im Vorjahr) davon 29 (25) Knaben und 26 (20) Mädchen geboren, darunter waren 3 Totgeburten. Aus rein evangelischen Ehen stammen 46 (37), aus gemischten Ehen 4 (2) Kinder. Die Zahl der unehelichen Geburten betrug 5 (5). Getauft wur den 50 (43) Kinder. Getraut wurden 20 (15) Paare, sämtlich ev.-luth. Bekenntnisses. Kirchlich beerdigt wurden 41 (27) Kirchgemeindemitglieder, davon 18 (11) männlich« und 23 (16) weibliche. 27 Kindergoitesdienste wurden ab gehalten. die von 6949 (6146) Kindern 2974 (2674) Knaben und 3975 (3472) Mädchen durchschnittlich 257 (227) be sucht waren. Konfirmiert wurden 26 (45) Kinder, davon 16 (20) Knaben und 10 (25) Mädchen. Kirchenaustritte, waren 12 (13) und Eintritte 4 (3) zu verzeichnen. Die kirchliche Sammlung ergab für di« Landeskirchliche Kollekte 212,90 RM (199), für sonstige kirchliche Kollekten 124,50 RM (25), für Bsckengelder 752,62 RM (801,25), für kirch- liche Nothilfe 460,65 RM, für Gustav Adolf-Verein 180 (101) und für di« äußere Mission 45 RM (75). Pöhla, 2. Febr. In der Wassermühle verunglückte der Müllergeselle L. aus Worms. Er kam auf unerklärliche Welse mikdemArm ins G e'tr ie b e. Der Arm wurde aufs fürchterlichste zerquetscht. Der herbeigerufene Arzt Dr. Frcudewald aus Schwarzenberg leistete die erste tzilfe und sorgte dafür, daß der Verunglückte sofort ins Kranken haus Aue gebracht wurde. — Der Männergesang, verein hielt seine Jahreshauptversammlung im Deutschen Hause ob. Die Jahresübersicht gab der Vorsitzende, Fa brikant Oehme. Der Verein zählt 98 Mitglieder. Ver- einsfestlichkeiten sollen in Anbetracht der Notzeit jetzt nicht abgehalten werden. Der Kassenbestand ist zurückgegangen, da eine ganze Anzahl Mitglieder keine oder nur ermäßigte Beiträge zahlen können. Die ausscheidenden Mitglieder des Vorstandes wurden wiedergewählt. Empfohlen wurde die Versicherung in der Sängerhilfe des Deutschen Sän gerbundes. Infolge der Not der Zeit wurde beschlossen, nur noch 14tägig Gesangstunden abzuhalten. * ** Zwickau. In der Gemeinde Stenn hatte bisher der soz. Bürgermeister Gürtler auch das Amt des Ge meindeverordnetenvorstehers inne. In diesem Jahre wurde erstmalig der Nationalsozialist Gv. K. Ehrler als Vorsteher gewählt. Stellv. Vorsteher wurde Gv. Burkhardt (Landv.). ** Plauen. Don den 43 Kandidaten, die sich um den Oberbürgermeisterposten der Stadt beworben haben, sind jetzt vier in die engere Wähl gestellt worden, und zwar Bürgermeister Dr. Schlotte und Stadtrat Schmidt aus Plauen, Oberbürgermeister Arnold aus Gera und Stadtrat Dr. Böhme aus Chemnitz. Die Wahl erfolgt in 14 Tagen. Chemnitz. Ueber das Vermögen der Firma Gustai Gerstenberger, Papierwarcngroßhandlunq und Druckere- ie feit einiger Zeit sich in Zahlungsschwierigkeiten befindet st setzt zwecks Abwendung des Konkurses das gerichtliche Ber- 'eichsverfahren eröffnet worden. " Leipzig. Nachts stürzten auf der Landstraße in Eilen- mrg zwei Personen, die auf einem von Leipzig kommenden raftrad saßen. Beide wurden getötet. Es handelt sich um n Gastwirtssohn Richter und den Zigarrenhändler Liebmann, .eide von Eilenburg. Sln Schnellzug entgleist. »er Lokomotivführer getütet. Der Schnellzua Pari» —Mailand, der um 8 Uhr früh Paris verläßt, ist bei Monter« au «ntgleist. Der Lokomotivführer wurd« getötet und drei Beamt« wurden verletzt. Bon den Reisenden sollen nur einige wenigs geringfügige Verletzungen davongetragen haben. Ueber die Ursache der Zugsentgleisung ist nichts Bestimmtes bekannt. Es scheint, baß der Schnellzug «in« auf dem Nebengleis fahrende Rangiermaschine gestreift hat. — Um de« Leoparden de« Kunstmaler«. Der Maler v. Othegraven ist, nachdem am Sonnabend sein Leo- pard von Polizeibeamten erschossen word«n war, fest- genommen worden. Der Untersuchungsrichter hat jedoch di« Freilassung des Malers verfügt, da kein Fluchtverdacht besteht. Das Verfahren gegen ihn wegen fahrlässiger Tötung nimmt seinen Fortgang. Um den erschossenen Leoparden soll jetzt «ine ganze Reihe von Klagen gegen die preußischen Fiskus geführt werden. Diese Klagen erscheinen nicht unberechtigt. Denn ein Grund für die Erschießung war in dem Augenblick nicht mehr gegeben, als Las Raubtier in einem festen Käfig untergebracht war. Der Dompteur Walldorf, in dessen Zwinger der Leopard untergebracht worden war, gibt an, er sei durch die Erschließung des Tieres schwer geschädigt worden, da er die Versicherung abgegeben habe, das Tier nicht vor dem 1. März auszustellen und jeden Hinweis auf die Tat des Tieres (Zer reißen eines Kindes) zu unterlassen. Durch den Schuß in den Tierzwinger sei der neben dem Leoparden untergebrachte Tanzbär ,Mugust" unzuverlässig geworden und für Schau- stellung nicht mehr brauchbar. — — Brotoerkäufer al« Parsümschmuaaler. Dor mehreren Wochen wurde in Holland einiges Aufsehen dadurch hervor- gerufcn, daß umfangreiche Mengen belgischen Brotes über die Grenze geschafft wurden, um zu niedrigen Preisen in den in der Nähe Ler Grenze liegenden holländischen Städten verkauft werden. In letzter Zeit ging jedoch der Absatz des belgischen Brotes sehr zurück. Trotzdem wurden noch stets große belgische Brotsendungen in Frachtautomobilen über die Grenze geschafft. Bald machte man «ine merkwürdige Entdeckung. In den Brotautomobilen wurden größer« Mengen Schmuggler- waren über die Grenze geschafft, an denen weit mehr verdient wurde, als an dem offensichtlich nur der Camouflage dienen den Brot. In einem Brotauto fand man zum Beispiel eine ganze Sendung starker Parfüme vor. Das mit diesem Auto transportierte Brot war so altbacken, daß es augenscheinlich bereits mehrfach die Reise Belgien—Rotterdam hin und zu rück abgelegt haben dürste. Die Polizei vermutet, daß auf die obige Weise auch größere Mengen Kokain und andere Rausch gifte ihren Weg nach Holland gefunden haben. * — Die größte Garnison der Welt! Der englische Marine- leutnant Charmant, Ler sich bisher rühmte, die größte Zinn^ soldatenarmee der Welt, nämlich 10 000 Figuren zu besitzen, ist von einem deutschen Schuhmachermeister, Brrmo Richter in Torgau, seines Ruhmes beraubt worden. R. besitzt nicht we niger als 16 000 Zinnsoldaten, das gesamte preußi sche Gardekorps: 11 Infanterieregimenter, 40 Schwadronen Kavallerie, 8 Abteilungen Artillerie, eine Maschinengewehr- abt-ilung, Gardejäger, Gardeschützen, Train, Pioniere, das Husarenreglment 12, das früher in Torgau garnffonierte, usw Sein Bruder, der Kassensekretär Otto Richter in Torgau, be» sitzt 8000 Zinnsoldaten des ehemaligen IV. Armeekorps. Außer diesen beiden Sammlern gibt es in Torgau, auch Klein-Pots dam genannt, noch eine ganze Reihe Sammler, die auch sehr imposante Zinnsoldatenformationen besitzen. G — Modenparade vor dem Kadi. Das Graffchastsgerichj in Liverpool war dieser Tage der Schauplatz einer seit- samen Vorführung. Bei einem Prozeß zwischen einen: Damenkleiderkonfektionär und seinem Kunden bestand der letztere darauf, daß die von ihn: beanstandeten kunstseidenen Kleider dem Gericht vovgeführt würden. Er hatte auch gleich dis Mannequins dazu mitgcbracht, und der Richter war ge duldig genug, die seltsame Modenschau eine Zeitlang vor sich vorüberziehen zu lassen. Er kam jedoch nur zu den: sehr salonionischen Urteil, daß einige der Kleider nicht so gut seien wie Lie anderen, und entschloß sich endlich, doch noch das Gut. achten eines Sachverständigen einzuholen. * — Zwei Schallplatten für 50 000 Mark. In Milwaukee wird demnächst eine Gerichtsverhandlung mit Musikbegleitung stattfinden. Allerdings werden weder Schalmeien noch Saxo phone ertönen, sondern nur zwei Schallplatten. Wenn dann Frl. Genoveva Keiley das Zeichen zum Beginn des Konzertes gibt, so wird eine Männerstimme «ine feurige Liebeserklärung in den grauen Saal schmettern, in dem die Würde des Gerich tes herrscht. Er war eben recht leichtsinnig, jener Jüngling, der seine zärtlichen an Genoveva gerichteten Worte einst auf zwei Platten verewigte. Nun soll er hart dafür bestraft wer den. Denn Genoveva verlangt, daß der Sänger, dessen Leiden schaft inzwischen längst abgekühlt ist — nüchterne Seelen wür den sagen: dessen Leidenschaft längst der besseren Einsicht Platz gemacht hat —, die solchermaßen Angehimmclte auch heiratet. Sonst soll er fünfzigtausend Mark Schadenersatz zahlen. Wahr- lich zwei teure Gesangsplatten. Witterungsausstchlen vom 2. Februar abends bis 2. Februar abends. Kein« wesentliche Aenderung des Witterungscharakters,, etwas unbeständig, wechselnd, meist stärker bewölkt, ver einzelte Niederschläge. Im Gebirge anhaltend leichter Frost, in der Ebene auch Wärmegrade. Schwache bis mäßige, in freien Lagen zeitweilig etwas auffrischende Winde äus SW bis NW. , Verantwortlich für die Schriftleitung: Friedrich Menzner in Au«; für den Anzeigenteil: Albert Georgi in Zschorlau. Rotationsdruck und Verlag: T. M. Gartner in Aue. Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten. Auch bei bescheidenste« Wirtschaftsgeld kann die Hausfrau stets kräftige Suppen, Soßen, Gemüse usw. auf den Tisch bringen, wenn sie Maggis Fleischbrühwürfel verwendet. Alle damit hergestellten Gerichte schmecken gerade so. al» ob sie mit Fleisch gekocht wären. Dabet sind Maggis Fleischbrühwürfel billig, und außerdem gibt es auf Maaais Fleijchbruhwürfel, wie auch auf alle anderen Maggi-Produkte, Gutscheine, deren fleißige» Sammeln durch wertvolle Prämien be lohnt wir'
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