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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 03.09.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-09-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-188909030
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18890903
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18890903
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1889
- Monat1889-09
- Tag1889-09-03
- Monat1889-09
- Jahr1889
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 03.09.1889
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t WMis. jm. 3 Uhr 1116880». Direktorium 71er. er nachm. Punkt MU en Pfänder kommen den LV. )rn. Forbrigers gerung. )vlen. !r. 176. rgdeburger iraut kd. Metzner. »M86it6 WD Oo. in I)r68ä6u IAS Oompositioiläis ills Usntnoreillix. on, Lote ckos bsssiti^t uncl sinsn si^suAt. krsis s i ^potlislcsr Vtsüll, » "Mi )Ms- und Lungen- , Heiserkeit und ult man in kurzer Zf. in der Apotheke -AMM rliii u.I?r»iikt.L.iVI,, 4si<tsu, »u1»u88clltäxs ste. si cor L. ri uiln. lkkknnf. ickerei mit 1600 ffatz, 1Vs Scheffel istgarten, ist zum lern zu verkaufen. sdorf Nr. 38. >te 'htiltiimltn chäftigung bei k1»6rt, Nlauchauerstraße. )es ädchen rr Stiegler, in, Bleichg. 77b. ft!! Splitt kergasse 116. lrnige RLöilieii - oder Kettelstich ende Beschäftigung A. Bahner, rikotagenfabrik. Lrabe unseres teu- atten, Schwagers ndarmen l Bahr ewitz, andren, Freunden wohlthuenden Be- ahme, den reichen auch dem geehrten freiwillige Tragen einer letzten Ruhe- stresten Dank. . August 1889. Hinterlassenen. Zeister". MmMMMWU Wochen- und NaAncistMatt zugleich SMUsts-Mzeiger ßr Hohiidsrs, Mlit, ?tt»s»rf, RiiOsrf, 8t. kzilit», Keinrichsort, Mrieiia»W- Nils». Amtsblatt für den Stadtrat M Lichtenstein. —— — L«. ZatzrgKNg. — —-- Nr. 205. Dienstag, den 3. September 1889. Dieses Blatt erscheint, täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährliche? Bezugspreis: 1 Mark 25 Pf. — Einzelne Nummer ö Pfennige. -- Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiserl. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltene Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spärestens vormittag rO ähr. Tagesgeschichte. — Lichtenstein, 2. September. Heute früh verkündete Reveille unter Begleitnng je einer Abteilung des Militär- und Kriegervereins, der Schützen, Freiw. Feuerwehr und Turner die Feier des Sedanfestes. In den Schulklassen fand vormittag von 8 Uhr ab Festaktus statt, in welchem auf die bedeutungsvolle geschichtliche Entwickelung des deutschen Reiches aus den Jahren 1870/71 hingewiesen wurde. Außerdem hatten die öffentlichen, sowie verschiedene Privatgebäude Flaggeuschmuck angelegt. *— Callnberg, 2. September. Aus Anlaß des Sedanfestes wurde heute in unserer Schule ein darauf bezüglicher Festaktus abgehalten. *— Röblitz, 39. August. Gestern fand auf vorher ergangene Anzeige bei hiesigen Bäckern und Brothändlern eine Gewichtsrevision der Brote statt, wobei als glänzendes Resultat im Oberdorfe Brote von 200 und 250 Gramm Mindergewicht ge funden wurden. Auch sollen bei einem auswärtigen Bäcker, welcher Brote nach hier bringt, 8 minder wichtige gefunden worden sein. Sehr erfreulich bei dem teuern Preise! Viele Familien brauchen nun täglich ein Brot, dies macht also wöchentlich 7X250 Gr. zu wenig — 3sis Pfd., jährlich 34 Brote st 68 Pf. - 23 Mark. — Sedantag! Was da jetzt mit Mappe und Tasche zur Schule eilt, ist im tiefsten Frieden emporgewachsen uns weiß nicht, wie endlos und stürmisch der Jubel gewesen ist, der vor 19 Jahren durch das weite deutsche Reich brauste, als auf Blitzes- schwingen die von Niemandem erwartete, erst völlig betäubende Nachricht eintraf: „Kaiser Napoleon mit seiner ganzen Armee bei der kleinen Festung Sedan gefangen," deren Namen man bisher raum gehört hatte. Lachend und weinend stürzten sich die Leute in die Arme, schüttelten sich die Hände, während die Glocken läuteten und endlose Hurrahs die Luft durch drangen. Die Jugend stürzte aus der Schule nach Hause mit dem Freudenruf: „Nun muß der Vater bald zurückkommen!" Wie Viele halten damals den Vater nicht draußen im Felde stehen? Sie müssen bald wiederkommen, so hieß es fast in jedem Hause, überall waltete das feste Hoffen ob, daß nun der furchtbare, so frevelhaft heraufbeschworene Krieg zu Ende sei! Wo sich aus alter Zeit noch ein Mörser oder eine Kanone befand, da wurde das alte Gewaffen hervorgeholt und trug durch seinen ehernen Mund die Freudenbotschaft schnell in die Ferne hinaus. „Welch' eine Wendung durch Gottes Fügung!", sagte unser alter, jetzt in der stillen Charlottenburger Gruft ruhender Kaiser. Und Tausende sprachen es ihm nach, sie blickten auch froher in die Zukunft, als wider Er warten der Kampf immer länger dauerte, denn in der Ferne zeigte sich als herrlichster Kampfeslohn die deutsche Kaiserkrone! So war es damals! Unserer heutigen Jugend ist der Sedantag bereits ein guter Bekannter, ein treuer Freund geworden, Schule und Haus bemühen sich gleichmäßig, in dem Heranwachsen den Geschlecht die klare Vorstellung von der Größe dieses Tages zu erwecken, begierig lauschen Knaben und Mädchen, wenn ein Angehöriger von seinen eigenen Erfahrungen im großen Kriege zu plaudern beginnt. Ja, wir sprechen gern noch vom <L>edantage, wir freuen uns seiner, und am 2. September läßt so mancher, mancher deutsche Mann in allen Lebens stellungen das gewaltige Schlachtenbild an seinem Auge vorüberziehen. Und daun klingt in seiner Brust wieder, was damals als Heldengesang von Tausenden in Kampf und Not gesungen ward, was als Schutz- und Trutzlied deutscher Einheit und Wehrkraft gelten kann: „Lieb Vaterland magst ruhig sein!" In diesem Gedanken ist auch Sedan heute begangen unter dem Nachkommen der Helden von 1870/71 und so soll es bleiben für und für! — Die Ausschreibung von Preisrätseln, deren Gewinne für die Zeitungsabonnten durch den Zufall bestimmt werden, ist Veranstaltung einer öffentlichen Lotterie und als solche ohne obrigkeit liche Erlaubnis nach § 286 des R.-Str.-G.-B. straf bar, weil in dem Abonnementspreise ein Einsatz ge leistet wird, für welchen das Recht, im Wege der Lotterie, bezw. Auslosung bestimmte Vermögensob jekte zu gewinnen, erlangt wird und weil die ange klagten Redakteure nicht etwa ihren Abonnenten eine Gratislei stung haben gewähren wollen, vielmehr ihre Absicht dahin gegangen ist, ihren Zeitungen durch Gewährung einer Gewinnchance neue Abnehmer zu zuführen, d. h. durch Aussicht auf Gewinn die Spiel leidenschaft anzuregen, was gerade ohne vorgängige Genehmigung und Zustimmung der Behörde durch Z 286 des R.-Str.-G.-B. verpönt ist. — Neunzehn Jahre, die eben jetzt zu Ende gegangen sind, hat ein französischer Meuterer auf der schlesischen Festung Neisse zugebracht, resp. absitzen müssen. Er war 1870 einer der frechsten und uner müdlich aus dem Hinterbalte angreifenden Franktireurs. Nicht genug daran, daß diese Bande die vordringenden Truppen fortwährend beunruhigten, daß sie einzelne in Wäldern oder Schluchten gelegene Wege oder Pässe besetzt hielten, daß sie nachts die abseitsliegenden Sol daten überfielen und grausam mordeten, war ihre Thätigkeit durch die Störung der Transporte beson ders schadenbringend. Der genannte Franktireur wurde auf frischer That betroffen, wie er die Schienen einer Eisenbahn aufriß, während er die Leiiungsdrähte des Telegraphen schon durchschnitten halte. Der in jeder Beziehung gefährliche Mensch wurde, als er gefaßt war, zu 19 Jahren Festungshaft verurteilt, die er, durch sein schlechtes Betragen innerhalb der Feslungs- maueru veranlaßt, voll verbüßen mußte. Sein Name ist Bonnet. Er kehrte erst vorige Woche in seine Heimat im Jsleed-Abean zurück, wo man ihn längst tot geglaubt hatte und nun erstaunt war, ihn wieder zu sehen. — Dem Königlichen Musikdirektor Herrn A. Trenkler ist durch die Gnade Sr. Maj. des Königs die weitere Strafzeit erlassen und Herr Trenkler in folgedessen noch gestern auf freien Fuß gesetzt worden. Die Nachricht wird gewiß in allen Kreisen unserer Gesellschaft mit sympathischer und freudiger Zustim- munq begrüßt werden, denn von welcher Seite man die heikle Affaire auch betrachten möge, so muß die Ueberreugung doch die Oberhand behalten, daß Herrn Musikdirektor Trenkler von Seiten einer skandalsüch tigen Clique schwer Unrecht geschehen und die Ange legenheit zu einer Bedeutung anfgebauscht worden ist, die sie nie verdiente. Eine militärische Disziplinarstrafe tangiert keineswegs die Ehre eines Mannes — sie wird tagtäglich in den verschiedensten Formen ange wandt, ohne den Charakter zu Werletzen. In diesem Sinne darf man auch den Fall Trenkler betrachten, welcher, nachdem er nun erledigt und durch die Gnade Sr. Majestät eine besondere glückliche Wendung er halten, das Ansehen des lang gedienten und um unsere populären Musikverhältnisse hochverdienten Mannes nicht im Mindesten mehr zu beeinflussen im stände sein wird. — Chemnitz, 31. August. Heute Sonnabend vormittag wurde in einem Schlafzimmer einer hie sigen Herberge ein Mann aufgefunden, der sich mit telst Revolvers zu töten versucht hatte. Ein herbei geholter Arzt fand, daß der Mann zwei Schüsse auf sich abgegeben hatte, einen in die Magengegend und einen in die Schläfe. Der Lebensmüde, in welchem man einen von seiner Familie getrennt lebenden Kauf mann erkannte, wurde mittelst Siechkorbes ins Stadt krankenhaus gebracht. — Kapp el, 31. August. Einem hiesigen Guts besitzer wurde vor mehreren Tagen mittelst Einbruchs aus der im Erdgeschoß gelegenen Wohnstube eine größere Summe Geld gestohlen. Der Dieb, welcher nur nach Geld gesucht hat und alles andere unbe rührt liegen ließ, ist zur Zeit noch unbekannt. — Grüna, 31. August. Der Schützenhauswirt hier, Audilet, fing dieser Tage zwei Kreuzottern von 60—70 mu Länge. Dieselben werden, wie uns mitgeteilt wird, auf Wunsch vorgezeigt. — Freiberg, 30. August. Dem Isisjährigen Kinde des Hilfsweichenstellers Schneider im nahen Kleinwaltersdorf sind gestern beide Händchen durch eine Bahnmeisterlowry abgefahren worden. Lose Knaben hatten das Fahrzeug, welches ffich auf einem abseitsliegenden Gleise befand, in unbewachten Augen blicken in Bewegung gesetzt. — Wahren, 29. Aug. Ein in der Mühle hierselbst angestellter 35jähriger Mann, welcher sich vor kurzem mit eurem Rasiermesser den Leib aufge schlitzt hatte und der infolge dadurch herbeigeführter schwerer Verletzungen dem Krankenhause zugeführt werden mußte, befindet sich wieder aus dem Wege zur Besserung. — Von der böhmischenGrenze. Am 27. August, 6 Uhr abends, wurde die Wirtin des Horn- dreher'schen Gasthauses in Neugeschrei bei Weipert, als sie im Küchenzimmer init dem Nachtmahle be schäftigt war, von einem allein im Gastzimmer an wesenden Gaste, einem fremden, in den zwanziger Jahren stehenden jungen Mann, dadurch in Schrecken gesetzt, daß sich der Fremde aus einem Revolver eine Kugel durch die rechte Schläfe in den Kopf jagte und sich lebensgefährlich verletzte. Der sofort gerufene Arzt ordnete die Ueberführung des Selbst mörders in das Krankenhaus au, nachdem er ihm einen Verband angelegt hatte. Der Schwerverletzte erlangte weder während des Transportes, noch wäh rend der Nacht das Bewußtsein und ist wenig Hoff nung vorhanden, ihn am Leben zu erhalten. Der selbe besitzt keinerlei Reisedoknmente und nur einen geringen Geldbetrag, welcher zur Begleichung der im obigen Gasthause gemachten Zeche nicht einmal aus reicht. Sonst ist er im Besitze ganz guter dunkler Kleidung. Der Revolver nebst einer Anzahl dazu gehöriger scharfer Patronen befindet sich in amtlicher Verwahrung. Dem Vernehmen nach soll der Unbe kannte aus Klösterle sein. Das Motiv des Selbst mordversuches ist unbekannt. 8 Halle, 30. August. Beim Rangieren geriet gestern ans hiesigem Bahnhofe ein Arbeiter zwischen die Puffer zweier Wagen und mußte schwerverletzt vom Platze getragen werden. — In dem Theodor» schachte bei Mansfeld wurde der Häuer August Stieg litz von einer hereinbrecheuden Bergwacke getroffen und erdrückt. Der Tod trat augenblicklich ein. — Auf der Rebhühnerjagd in Gossa, Kreis Bitterfeld, wurde der Jagdvächter Oekonom Enge aus Gossa von einem der eingeladenen Schützen so unglücklich in den Kopf geschossen, daß er auf der Stelle verschied. § Berlin, 31. August. Der Besuch des Zaren in Potsdam erfolgt, wie dem „Tageblatt" aus Ko penhagen sehr bestimmt berichtet wird, Dienstag oder Mittwoch. Der Kaiser reise auf der Dacht „Zarewna" über Kiel. Zum Geburtstag der Königin von Däne mark am 7. Sept, werde der Zar wieder in Kopen hagen sein. — Der Geh. Kommerzienrat Krupp ist,
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