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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 25.05.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-05-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189005253
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18900525
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18900525
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1890
- Monat1890-05
- Tag1890-05-25
- Monat1890-05
- Jahr1890
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 25.05.1890
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Woche«- und Kachrichlsblatt zugleich Möfts-Anzcher fiir Hohidorf, Nttlitz, Pernshorf, Rilshorf, St. Wien, HeimiPort, Mariemil miS Wsen. Amtsblatt für den Sta-trat zu Lichtenstein. —— —— ——— — 4«. Jahrgang. — — ——— —- Nr. 119. Sonntag, den 25. Mai 1890. Dieses Blatt erscheint täglich laußer Sonn- nnd Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pf. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltene Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Die nächste Nummer dieses Blattes erscheint des Pfingstfestes wegen Dienstag Abend. Ihr hört die Nachtigall im Haine schlagen, Der Nägel Thor von Lenz und Liebe singen, Und Bächlein's Rauschen durch die Lüfte dringen In sonnenhellen, warmen Maientagen. Ein Blütendom entstand in hehrer Schöne, Wohin Ihr hört und sehet: Iubeltöne Und zarte Blumen, duftig, farbenprächtig! Mit Maldessäufeln mischt bald leis, bald mächtig Sich Sang und Alang von frohen pilgerschaaren, pfingsten! Das Lallen Greiser in den Silberhaaren Und Iubelruf von blondgelockten Meinen, Die sich zum Ringeltanze fröhlich einen! Dazwischen süßes Lachen, heimlich Assen; Jedwedes Leid auf Erden scheint verschwunden, Dafür erblühen tausend Pfingstfest-Rosen. Bewahret ihrer drei in allen Stunden, Die schönsten aus dem ganzen Blumenreiche, Daß nie, was sie bedeuten, von Euch weiche: Die erste ist ein^hoher, hehrer Glaube, Der uns erhellt, wenn böse Tage kommen, Der, wenn die zweite in der Brust entglommen, Die Liebe alle Sorgen läßt entweichen. Nun nimm dieHoffnung noch als dritte Gabe, Du deutsches Volk alsHheilig Himmelszeichen, Und wahre treu die Rosen bis zum Grabe, Daß dir kein Feind das Schönste, Beste raube! Max Dittrich. Tagesgefchichte. — Der Nutzen, den uns die Frösche und Kröten bringen, wird sehr häufig unterschätzt und cs verlohnt sich wohl der Mühe, gerade in jetziger Jahres zeit auf dieselben hinzuweisen. Wer je beobachtet hat, wie eifrig diese Tiere den Feinden des Landbaues, Käfern, Würmern, Heuschrecken re., nachstellen, der wird eine bessere Meinung von der vielgeschmähten Kröte gewinnen. Ja man möchte noch weiter gehen und sagen, wer einen Garten hat und darin noch keine Kröte besitzt, der kaufe sie als Zusatz zum lebenden Inventar. Die kleine Ausgabe bringt gleichsam ebenso sichere Zinsen wie die Superphosphate und andere Kunstdüngemittel. Häufig werden jetzt aus Oester reich Kröten nach England ausgeführt; mit Moos in Holzkisten verpackt, werden 100 Stück mit 60 bis 70 Mk. bezahlt. — Ueber die kommende Witterung der nächsten Tage, die für uns anläßlich des Pfingstfestes von doppelter Wichtigkeit ist, sagt das schon mehrfach an geführte Meteorologische Institut in Schmiedeberg: „Während des jetzt anhebenden zweiten Mondlaufes des „Volljahres" dürfte nach den Ermittelungen Falb's bezüglich der Hochfluten, welche den Neumond vom 18. Mai und den 3. Juni begleiten werden, bis zum 15. Juni vorwiegend kühles Wetter zu erwarten sein, namentlich dürfte aber während der nun beginnenden Periode des ersten Mondviertels eine so heftige Wärme abnahme sich geltend machen, daß kurze Zeit vor dem Phasentermin vom 26. d. M. an exponierten Stellen Nachtfröste auftreten werden. — Die Eisenbahnlinien Chemnitz-Zwickau, Wüstenbrand-Höhlteich-St. Egidien, Schönbörnchen- Meerane-Gößnitz und Mosel-Ortmannsdorf wurden am 21. Mai von Herrn Geh. Finanzrat Bergmann mit einem Revisions-Extrazuge befahren. — Dresden. Gegen den Vollzug der von den sächsischen Gerichten erkannten Todes st rasen macht sich in gewissen Kreisen der Residenz eine Op position bemerkbar, die den Zweck verfolgt, bei dem königl. Justizministerium dahin vorstellig zu werden, daß Dresden künftighin nicht mehr als Schauplatz der Hinrichtungen benutzt werde. Die Gefühle der Be völkerung würden dadurch verletzt und das allgemeine Interesse der Residenz ohne Notwendigkeit geschädigt! Im Zusammenhänge damit schlägt man vor, den Schau platz der Hinrichtungen nach irgend einer Strafanstalt zu verlegen. — Glauchau, 23. Mai. Am Dienstag nach mittag 3 Uhr wurde die dritte diesjährige öffentliche Sitzung des Bezirks-Ausschusses im Verhandlungssaale der königlichen Amtshauptmannschaft hier abgehalten. Nach einigen geschäftlichen Mitteilungen wurde zunächst bezüglich der Helling'schen Heizungsanlage in der Bezirksanstalt Lichtenstein, sowie wegen anderweiter Anlegung eines Teiles des Bezirksvermögens Beschluß gefaßt. Hierauf wurde einem Landwehrmann auf Ansuchen der Rest des ihm seiner Zeit aus dem Reichs- sonds gewährten DarleynS erlassen, ein weiteres gleiches Gesuch aber abgelehnt. Darauf wurden die Schankerlaubnis-Gesuche von Ludwig in Altstadt- Waldenburg, Krauße in Schwaben, Otto in Hütten grund, Schmidt in Meinsdorf und Franke in Röblitz genehmigt, und dem Gastwirt Tauscher in Hohndorf für seinen beabsichtigten Neubau die Genehmigung bedingungsweise in Aussicht zu stellen beschlossen. Dagegen wurden die Schankgenehmigungs-Gesuche Jhle's in St. Egidien, Thomas' in Ernstthal, Rüger's in Breitenbach und der Witwe Schwind in Hohndorf abgewiesen, die gleichen Gesuche Ahnert's in Dennheritz für Seiferitz und der verehel. Philipp in Seiferitz zur näheren Erörterung zurückgestellt. Weiter wurde die Beschwerde des Schankwirts Kirsch in Götzenthal über die Höhe der ihm auferlegten Schanksteuer verworfen, wohingegen die Rekurse der Witwen Hiemer und Peter mann in Seifelitz gegen Abweisung ihrer Reklamation wider die Anlagenabschätzung Berücksichtigung fanden. Unter gewissen Vorbehalten und Bedingungen wurde ferner die von 1)r. pkil. Bößneck in Aussicht genommene Fabrikanlage am „Schafteich" hier genehmigt, dagegen war das Gesuch Költzsch's in Stangendorf um Ge stattung des Kleinhandels mit Spirituosen, sowie das Gesuch des Gastwirts-Vereins Glauchau-Land um Dispensation von einigen Bestimmungen des Tanz regulativs abzuschlagen. Nachdem noch wegen der Fürsorge für mittellose Augenkranke im Bezirke und wegen eines ausgelosten Wertpapieres vom Bezirks vermögen Beschluß gefaßt worden, wurde die Sitzung nachmittags 1/26 Uhr geschlossen. — C r i m m i t s ch a u, 22. Mai. Die Gewitter, welche gestern von den Nachmittagsstunden an unsere Stadt und Umgebung bedrohten, setzten dadurch, daß sie gegen vier Stunden lang sich entluden, die Bevöl kerung in Schrecken. Obgleich die Entladung Hier nicht allzu heftig erfolgte, hatte sich der Einwohner schaft doch immerhin große Sorge bemächtigt, und daß dieselbe nicht unbegründet war, erfährt man aus dem nur eine Stunde entfernten Dorfe Thonhausen, wo selbst gegen 7 Uhr nicht nur ziemlich heftiger Hagel schlag bedeutenden Schaden anrichtete, sondern auch Hochwasser eintrat. Ueber Thonhausen hinaus soll das Wetter sehr schwer aufgetreten sein. Ganz be deutenden Schaden hat das gestrige Unwetter auch in dem zwei Stunden von hier entfernten Dorfe Seeling städt angerichtet. Dort ging ein Wolkenbruch nieder, infolgedessen die dortige Mühle in sich zusammenstürzte. In Kulmitzsch, wo das Wasser in den Häusern eine Elle hoch stand, mußten vier Häuser gestützt werden. Die Gärten sind daselbst gänzlich verwüstet. — Ein schweres Gewitter trat am Mittwoch im Zwotathale auf. Gleichzeitig aber stellte sich ein strömender Gewitterregen ein, der auch Hagel körner in beträchtlicher Menge und Größe brachte. Von den an den steilsten Abhängen gelegenen, mit großer Mühe bestellten Feldern blieben nur wenige verschont. Fast in jedem dieser Aecker durchbrach das Regenwasser, wenn nicht das ganze Feld, so doch ein"n Teil seiner Beete, um sich Bahn zu schaffen in das Thal. Manche Wege haben außerordentlich ge litten und dürften auf längere Zeit unbrauchbar sein. Das Gewitter zog nach Sachsenberg zu; in oder bei diesem Orte schlug es auch in ein Gebäude; die Flammen waren von Zwota ans deutlich sichtbar. Z Berlin, 23. Mai. Die „Post" schreibt: Den denkwürdigen 29. Mai, jenen Tag, an welchem ini Jahre 1888 der hochselige Kaiser Friedrich die letzte Truppenschau im Schloßpark zu Charlottenburg abhielt, will Se. Majestät Kaiser Wilhelm in Zukunft in bleibender Erinnerung dadurch als Ehrentag für die 2. Garde-Infanterie-Arigade festhalten, daß er den Tag im Kreise des Offizierkorps verbringt. Z Die Gegend zwischen der Mulde und Pleiße und weiter nach Ronneburg ist am Mittwoch von Gewittern und Wolkenbrüchen stark heimgesucht worden. Man schreibt hierüber aus Altenburg: Wiewohl noch immer neue Nachrichten über das Unwetter einlaufen, welches die Gegend zwischen Nositz und Ronnenburg heimgesucht hat, kann man sich doch schon ein Bild machen von den Ver wüstungen, welche dadurch angerichtet worden sind. Drei Gewitter waren es, welche gegen 7 Uhr abends immer näher gegen einander rückten. Das eine Wetter stand im Süden, das andere im Nordosten und das dritte im Südwesten. Ununterbrochen donnerte es und grelle Blitze durchzuckten die dunkle Nacht. Wolkenbruchartig fiel der Regen und in mehreren Gemarkungen richtete ein Hagelwetter an den Feldfrüchten großen Schaden an. Das Thal des Gerstenbaches wurde binnen kurzer Zeit samt den Nebenthälern vollständig überschwemmt, sodaß in den Dörfern Tegkwitz, Krebitschen, Schlauditz, Wiesen mühle, Unterlödla, Lutschütz, Romschütz, Lossen, Drescha, Kauerndorf, Rasephas, Schelditz, Molbitz, Unterzetscha, Gerstenberg und in noch anderen Ort schaften die Wasserfluten in die Häuser und Ställe drangen. Das Vieh mußte meist aus den Ställen in höher gelegene Gebäude und Räume gebracht werden; trotzdem sind vereinzelt Viehstücken im Wasser umgekommen, andere werden vermißt. Ver schiedene Wirtschaftsgeräte und andere Gegenstände sind mit fortgeschwommen. Auf den Feldern ist das Getreide, falls es nicht verhagelt ist, niedergedrückt, das Wiesenheu ist verschlämmt, Aecker sind versandet, Wege zerrissen, Gärten verheert. Der Blitz hat mehrfach eingeschlagen. Glücklicherweise sind keine großen Brände entstanden, obwohl durch die kalten Schläge mannnigfacher Schaden angerichtet worden ist. In Oberlödla fuhr ein Strahl in den Kirch turm und richtete am Turm wie in der Kirche große Verwüstungen an. Auch in Altenburg wurden zwei
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