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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 14.11.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-11-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189011140
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18901114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18901114
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1890
- Monat1890-11
- Tag1890-11-14
- Monat1890-11
- Jahr1890
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 14.11.1890
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Wochev- und llachrichlsblatt zugleich Gtschrfts-Azchn für MMs, RsAitz, Vensilsrf, Rüshorf, Ft. Wdiei, Hmrichsnt, Mmem« md Milse». Amtsblatt für -e» Stadttat ;« Lichtenstein. ———— ——— —— — s«. J«hrK««g. — — ——— — Nr. 265. Freitag, den 14. November 1890. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den fönenden Lag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pf. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 17S, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltene Korpus,eile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Lagesgefchichte. * — Li ch te n st e i n , 13. Novbr. Heute vor mittag wurde unserer Expedition ein Geschenk in Gestalt eines lebenden Schmetterlings übergeben. Hoffentlich verkündet uns der lustig flatternde Falter einen milden Winter. * — Beteiligte machen wir nochmals auf die morgen Freitag, den 14. d. M., vormittags 9 Uhr im allen Schießhause stattfindende Herbst-Kontrolver- sammlung aufmerksam. * — Rödlitz , 13. November. Erledigt ist die zweite ständige Lehrerstelle hierselbst. Collator: die oberste Schulbehörde. Einkommen, außer freier Wohnung, 1060 M. Gehalt, 72 M. für wöchentlich 2 Fortbildungsschulstunden und bis auf Weiteres 108 M. für wöchentlich 3 Ueberstunden. Bewerb ungsgesuche sind bis zum 30. November an den Königl. Bezirksschulinspektor Lötzsch in Glauchau einzureichen. * — Mülsen St. Micheln, 12. Nov. Vor gestern erlitt der 7 Jahre alte Sohn eines hiesigen Bergarbeiters beim Feueranzünden, wobei er Petroleum auf die Flamme goß, dieses aber in der Flasche ex plodierte, eine schwere Verbrennung. Der Knabe, lichterloh brennend, eilte nach dem Hausflur und dem Hof. Einem Stubennachbar gelang es zwar, die Flamme zu ersticken, allein er erlitt dabei selbst Verbrennung beider Hände. — Ueber die neueste Verwendung von Papier wird der „Graphischen Post" aus England berichtet: Dort fertigt man jetzt mit Papier gefüllte Kopfkissen an. Das Papier wird zu diesem Zwecke in ganz kleine Stückchen, nur von Fingernagelgröße, zerrissen und dann in die Kissenbezüge aus Drill oder Zwillich gestopft; solche Kissen sollen sehr kühl sein und sich namentlich in heißen Klimaten vorzüglich be währen, auch werden sie bereits in Hospitälern an gewandt. Zeitungspapier ist indes nicht als Füll material zu empfehlen; es hat meist einen üblen Ge ruch. Je feiner das Papier geschnitten oder zerrissen wird, desto leichter und angenehmer sind die damit gefüllten Kissen. — Oeffentliche Versteigerungen in den Königlichen Amtsgerichten. Montag, den 17. November. Leipzig: Gustav Hermann Richters Hausgrundstück daselbst, 31,400 Mk. Altenberg: Carl Grumbt's Grundstücke in Zinnwald bez. Neugsising: 1) Wohn- und Schneidemühlengebäude mit Feld und Wiese, 7730 Mk.; 2) Haus- und Gartengrundstück, 560 Mk.; 3) Feld- und Wiesengrundstücke, 380 Mk. Dresden: Albert Otto Streim's Grundstück (Bau stelle, auf welcher der Neubau einer Villa begonnen hat) in Strehlen, 33,045 Mk. Pirna: Ernst Louis Großmann's Hausgrundstück in Stadt Wehlen, 10,500 Mk. Ostritz: Bernhard Ebermann's Hausgrundstöck in Seitendorf, 2150 Mk. Hohenstein-Ernstthal: Fried rich August Mitzscherling's Grundstück (Wohnhaus mit Garten) in Gersdorf, 3900 Mk. Wurzen : Johannes Paul Schöbel's Grundstück (Wohnhaus, Seiten- und Hintergebäude) daselbst, 21,079 Mk. (einschließlich der Geschäftslage, Nähe des Marktes). Dippoldis walde: Oswald Albin Hillig's Grundstück (Wohn- und Wirtschaftsgebäude nebst Feld, Wiese und Garten) in Reinhardtsgrimma, 23,377 Mk. 75 Pfg. Froh burg : Marie Alwine verw. Schütze geb. Leuschel, Marie Martha Magdalene Schütze, Friedrich Bern hard Schütze und Karl Johannes Schütze gehörige Haus-Grundstück in Kohren, 850 Mk. Hainichen: Emil Hermann Koritzky's Ziegeleigrundstück (Nachlaß) in Berthelsdorf bei Hainichen, 48,110 Mk. Frei willig. Dienstag, den 18. November. Chemnitz: Friedrich Hermann Haupt's Haus- und Gartengrund stück in Grüna, 8250 Mk. Mittwoch, den 19. Nov. Großschönau: Georg Henke's Hausgrundstück in Nieder-Leutersdorf, 5000 Mk. Dresden: Friedrich August Ryssel's Grundstück (Wohnhaus, 2 Schuppen und Hofraum) in Niederpoyritz, 18,000 Mk. Leipzig: Paul Oskar Köhler's Grundstück (Bauplatz) in Plag witz, 17,500 Mk. Reichenbach: Franz Louis Würker's Grundstück (Vorder- und Hinterwohngebände mit Hofraum und Garten) daselbst, 9850 Mk. Bautzen : Carl Theodor Adolf Scharmann's Grundstück (Rest bauergut) in Göbeln, 16,576 Mk. — Der kürzlich in München verstorbene Professor Or. Nußbaum hat kurz vor seinem Tode noch ein außerordentlich interessantes Gutachten in einem Prozeß gegen den Heilmetmeristen Wittig in Zwickau erstattet. Es handelt sich um die Frage ob durch das Auflegen oder Bestreichen der Hände eine magnetische Kraft ausgeübt werden kann, und ob ein vom Magnetiseur berührtes Wasser eine be sondere Kraft erreichen könne, oder ob Beides ein Schwindel sei. Geheimrat Nußbaum erklärt dazu: „Diese zwei Fragen spitzen sich auf die eine zu, ob es überhaupt einen tierischen Magnetismus giebt, dem wunderbare Kräfte innewohnen. Ich gebe mir nun die Ehre, meines Eides wohl eingedenk, folgende Behauptungen aufzustellen: 1) Ein tierischer Magnetismus, welcher große Kräfte besitzt, so daß das Berühren mit den Händen oder das Magneti sieren des Wassers schon Vieles leistet, existiert be stimmt. 2) Der tierische Magnetismus ist bis jetzt noch von ganz wenig wissenschaftlich Gebildeten studiert worden, weshalb man dessen Kräfte noch recht wenig kennt; er wurde fast nur von Laien zu Zauberstücken lukrativ ausgenutzt. 3) Bongerichts ärztlicher Seite muß daher jedes Urteil noch mit großer Sorgfalt abgegeben werden." Nußbaum fügt eine ausführliche Erklärung hinzu, worin es heißt: „Zu 1) Niemand kann sich selbst tot kitzeln oder überhaupt stark kvtzeln. Es giebt gewisse Menschen, die eine sehr beruhigende Wirkung auf einander ausüben, und andere, die gegenteilig wirken. Kleine Kinder schon schlafen nicht auf jedem Arm gleich schnell ein. Ich kenne wohlerzogene Damen, welche sich von keinem brünetten Stubenmädchen frisieren lassen können, denn ihre Haare laufen deren Fingern förmlich nach, stehen struppig in die Höhe, während sie von einem blonden Mädchen mühelos glatt gebürstet werden. Derartige Ver hältnisse giebt es verschiedentlich. Man hat aber noch nicht herausgebracht, wann und wie man selbige zum Nutzen Kranker verwerten kann. Zu 2) Wissen schaftliche Aerzte haben sich nur wenig mit dem Magnetismus beschäftigt, sondern es bequemer ge funden, ihn als Schwindel zu ignorieren ; allein das Wahre findet immer seinen Weg, und liegen auch diese Kräfte noch in Laienhänden, so kann man sie doch nicht mehr lange ignorieren. Zu 3) Die meisten forensischen Aerzte geben als wahrscheinlich zu, daß wir am tierischen Magnetismus eine große Kraft' besitzen, welche sich zweifellos noch einmal als wirksames Heilmittel entpuppen wird, zur Zeit aber noch recht wenig gekannt ist, da sich jeder fast nur auf seine wenigen kleinen eigenen Erfahr ungen stützen muß . . . Zur Zeit scheint mir diese Angelegenheit auf dem Standpunkte zu stehen, daß man weder Jene einer Ignoranz beschuldigen darf, welche an die vom Magnetismus erzählten Wunder nicht glauben, noch daß man ihre Antagonisten, welche dem Magnetismus bisher noch nicht gekannte Kräfte zuschreiben, der Uebertreibung oder des Schwindels beschuldigen darf. — Zur Erinnerung an das im August d. I. in Wien abgehaltene Allgemeine Deutsche Sängerfest haben die beteiligten Vereine je eine große, künstlerisch ausgeführte bronzene Medaille erhalten. Die Medaille zeigt auf der Vorderseite eine allegorische Frauenge stalt und die Umschrift: „Zur Erinnerung an das vierte Deutsche Sängerfest in Wien." Auf der Rück seite zeigt die Medaille in erhabener Prägung den heraldischen deutschen Adler, umgeben von den Wappen und Jahreszahlen, wo und wann das Deutsch« Sängerfest bisher getagt, das ist Dresden 1865, München 1873, Hamburg 1882, Wien 1890. Die Medaille hängt an starker golddurchwirkter Schnur. — Die Gegend um Limbach, Hohenstein-Ernst thal rc. macht jetzt ein Schwindler Albrecht aus Leipzig, seines Zeichens Buchbindergeselle, der sich auch Antispiritist nennt, unsicher. Er tritt gewöhnlich als Direktor einer Singspielgesellschaft, der er angeb lich vorausgereist ist, auf, verhandelt mit Wirten über zu unternehmende Concerte, nimmt dann unter dem Vorgeben, die Fracht für sein Gepäck auf dem Bahnhofs bezahlen zu müssen, kleine Darlehne auf, hinterlegt auch wertlose, vornehmlich Drucksachen ent haltende Pakete mit der Bestimmung, sie Nachfragen den nur gegen Erlegung von ziemlich hohen Geld beträgen auszuhändigen. Der übrigens bereits mehr fach, so auch von Leipzig aus verfolgte Betrüger ist mittelgroß und schmächtig, hat blonden Schnurrbart und volles Haar, trägt dunklen Sommerüberzieher, grauen Anzug und hat gewandtes, lebhaftes Benehmen. — Von einem tragischen Mißgeschick wurde dieser Tage in Leipzig ein Schlossergeselle be- crofsen. Als sich derselbe auf dem Polizeiamte abmelden wollte, fiel dem klugen Jüngling ein, daß sich das Polizeiamt wegen seiner L-teuerrückstände womöglich an seine Uhr und Kette halten könnte. Kurz entschlossen, gab er deshalb Uhr und Kette einem vor dem Polizeiamt stehenden Unbekannten. Uhr und Kette konnte ihm zwar auf dem Steuer amte nicht abgenommen werden, es war aber auch nicht nötig, denn der freundliche Unbekannte vor der Thür hatte die Bestrafung des Steuer-Restanten bereitwilligst übernommen. Er war um die Ecke verschwunden und die Uhr mit. — Ein Zehntel des „Großen Loses" ist dem Leipziger „G.-A." zufolge bei der jetzigen Zieh ung der sächsischen Landeslotterie auch einer aus 10 Personen bestehenden Stammtischrunde in der „Euro päischen Börsenhalle" in der Katharinenstraße in Leipzig zugefallen. — Zwickau, 11. Nov. Vor einigen Tagen brach hier auf der Promenade der Kohlenwerksbesitzer Hermann Kästner vom Schlage getroffen, tot zu sammen. — Oelsnitz i. E. Infolge eines seitens der Ortsbehörde mit der Verwaltung der hiesigen Orts krankenkasse getroffenen Abkommens übernimmt dieselbe die An- und Abmeldungen zur Jnvaliditäts- und Altersversicherung, die Einziehung der Beiträge und die Ausstellung, sowie den Umtausch der Quittungs karten auch für diejenigen Versicherungspflichtigen, welche nicht zum Eintritt in die Krankenkasse ge zwungen waren. — Stollberg, 12. Novbr. Gestern abend kurz nach 9 Uhr brach in der Scheune des Vieh händlers Schönherr in der Schloßgasse hier Feuer aus. Das Gebäude liegt etwas versteckt, und so kam es, daß es ziemlich lange dauerte, ehe Feuerlärm entstand. Ehe aber die Flammen zum Dach heraus schlugen, trafen die Feuerwehren ein und waren nun vor allem bemüht, das naheliegende Wohngebäude zu decken, was glücklicherweise auch gelang, sodaß der Brand auf seinen Herd beschränkt blieb. Schönherr hat nur einen Teil der Ernte versichert gehabt, sodaß ihm ein beträchtlicher Schaden erwachsen dürfte. — Ein mit einem auf dem Altenburger Roß markt gekauften Pferde heimkehrcnder Kirchberger hatte das Unglück, daß sein Rößlein in Mosel, mut maßlich vom Schlage getroffen, auf der Stelle ver endete. Der Mann hat wohl in Altenburg nicht ge ahnt, daß er solchen Todeskandidaten mit schwerem Gelds erworben. — Nachdem infolge des Eppendorfer Schwindelkrachs erst vorige Woche 9 Veräußerungs verbote, bezw. Konkurse erlassen worden sind, ver öffentlicht das königliche Amtsgericht Augustusburg jetzt wieder 7 Konkurse in Eppendorf, 1 Konkurs in Grünhainichen und 1 Konkurs in Borstendorf.
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