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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 16.11.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-11-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189011164
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18901116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18901116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1890
- Monat1890-11
- Tag1890-11-16
- Monat1890-11
- Jahr1890
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 16.11.1890
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lG i früher Wochen- und KachrichtsblaU zugleich Ktslhifts-Aijtiltt für Hsjitns, Willis NmBttf, Lis«rf, St. ktiiie», Heiirilhsnt, Rmmi» mit Nslses. Amtsblatt für de« Stadtrat zu Lichtenstein. —-——-——— ———----------------— 4V. Jahrsang. —-— - ————— M. 267. Sonntag, den 16. November 1890. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Soun» und Festtags) abends für den folgende« Lag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pf. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 17S, alle Katserl. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltene NorpuSzeile oder deren Raum mit 10 Pfennige« berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. LiaStMlsgen fällig! BekaN«tMKchU«g. Nachdem mit Schluß dieses Jahres aus dem hiesigen Stadtverordnetenkollegium die Herren Stadtverordneten Handelsmann und Lotteriekollekteur Otto Friedrich Härtel, Sparvereinskassierer Ernst Hermann Preuß und Silberwarenfabrikant Johann Georg Bruno Apel, sowie Herr Ersatzmann Kaufmann Louis Arends wegen Ablaufs ihrer dreijährigen Amtierungszeit auszuscheiden haben, so ist zur vorgeschriebnen Ergänzungswahl von 2 ansässigen und I unansässigen Stadtver ordneten, sowie von 1 ansässigen und 1 unansässigen Ersatzmann der'S«. November L8S« als Wahltermin anberaumt worden. Ratswegen werden daher alle stimmberechtigten Bürger hiesiger Stadt andurch geladen, an dem bezeichneten Tage von vormittags 9 Uhr ab bis nachmittags 1 Uhr ihre Stimmzettel, auf welchen je 3 ansässige und s «»ansässige wählbare hiesige Bürger unter Angabe ihrer Vor- und Zunamen und ihres Standes oder Gewerbes, sowie der Nummer der in hiesiger Polizeiexpedition bis zum Wahltage ausliegenden Wahlliste zu verzeichnen sind, im hiesigen Ratssitzungszimmer vor dem Wahlaus schuß in Person abzugeben. Stimmberechtigt sind alle in der ausliegenden Wahlliste eingetragenen Bürger und es wird jedem derselben ein Stimmzettel rechtzeitig zugestellt werden. Die Wählbarkeit steht allen stimmberechtigten Bürgern zu, welche im Stadt bezirke ihren wesentlichen Wohnsitz haben. Die Mitglieder des Stadtrats, sowie besoldete Gemeindebeamte können nicht zugleich Stadtverordnete sein. Jnglcichen sind die dem Stadtverordnetenkollegium bereits angehörenden Herren Kaufmann Singer, Färbereibesitzer Heyder, Schankwirt Oettel, Maurermeister Hedrich, Dekorationsmaler Keller und Webwarenfabrikant Fröh lich bei der gegenwärtigen Wahl außer Berücksichtigung zu lassen. Lichtenstein, den 11. November 1890. Der Rat zu Lichtenstein. Fröhlich. Der Uhrmacher Ferdinand Louis Schottel in Meerane ist dringend verdächtig, eine größere Anzahl von Uhren, welche ihm in der Gegend von Zwickau, Werdau, Glauchau und Lichtenstein zur Reparatur übergeben worden sind, unter schlagen, an fremde Personen verkauft und den Erlös in seinem Nutzen verwendet zu haben. Die Verletzten werden hiermit aufgefordert, alle etwa noch nicht zur Anzeige gelangten Fälle bis spätestens 1. Dezember d. I. durch die Gendarmerie oder direkt an den Unterzeichneten zu melden. Meerane, am 13. November 1890. Der Königliche Amtsanwalt. Res. Or. Herrmann. Wochenschau. Die Parlamentssaison hat ihren Anfang genom men, vorläufig mit dem Zusammentritt des Preu ßischen Landtages, dem in einigen Wochen erst der Reichstag folgen wird. Kaiser Wilhelm hat in Per son dw Landtagseröffnung vorgenommen, entsprechend der Wichtigkeit der gesetzgeberischen Aufgaben, welche in dieser Session erledigt werden sollen. Die Vor lagen, welche der preußischen Volksvertretung unter breitet werden sollten, waren schon vorher bekannt, und insofern hat die Thronrede nur die früheren An kündigungen bestätigt. Reform der direkten Steuern, ein neues Volksschutgesetz und eine neue Landgemeinde ordnung, das ist das Hauptarbeitspensum des Land tages für die begonnene Session, ein so reichliches, daß es doch etwas zweifelhaft erscheint, ob es gänz lich aufgearbeitet wird. Von seiner Begegnung mit dem italienischen Ministerpräsidenten Crispi war der Reichskanzler von Caprivi zur Eröffnung der Preußischen Landtagssession in Berlin wieder eingetroffen. Die Konferenzen der beiden Staatsmänner in Mailand haben ohne alle Störung sich vollzogen. Dem Reichskanzler sind von der italienischen Bevölkerung Beweise lebhaftester Sympathie gegeben. König Humbert hatte mit Herrn von Caprivi ebenfalls eine lange Unterredung und verlieh ihm zum Schluß derselben den Anunziaten- orden, den höchsten italienischen Orden. Der Herzog von Nassau ist nach Antritt seiner Regentschaft im Großherzogtume Luxemburg nach Deutschland zurückgekehrt und hat für die Dauer der Regentschaft in Frankfurt a. M. Wohnsitz genommen. In den Niederlanden wird jetzt die Königin Emma zur Regentin proklamiert werden für die Dauer der Regicrungsunfähigkeit ihres Gemahls, des Königs Wilhelm, an deren Beseitigung nach menschlichem Ermessen nicht zu denken ist. Der König lebt nicht, sondern vegetiert nur. Reichskommissar von Wißmann hat jetzt seine Rückreise nach Zanzibar angetreten, um die vorläufige Verwaltung des deutschen Schutzgebietes wieder zu übernehmen. Die Ruhe in Deutsch-Ostafrika ist in zwischen nicht mehr gestört worden. Abberufen ist aus Ostafrika der intimste Feind der deutschen Kolonialbestrebungen, der englische GeneralkonsulSmith in Zanzibar. Mr. Smith ist ein sehr fähiger Kolonial mann, aber er hat doch so viele Jntriguen gegen Deutschland gesponnen, so viele Verläumdungen ver breitet, daß der Reichsregierung die Geduld gerissen war und sie über ihn in London Beschwerde erhob. Die Handelsverttcagsverhandlungcn zwischen dem Deutschen Reiche und Oesterreich-Ungarn nehmen ihren Fortgang; Zuverlässiges über die beiderseitigen Konzessionen ist noch nicht bekannt geworden, doch wird nicht groß bezweifelt, daß es schließlich zu einem Vertragsabschluß kommen wird. Im ungarischen Reichstage hat der Handelsminister auf diesen Aus gang schon ziemlich deutlich hingewiesen, der eine wahre Wohlthat für die Industrie der beiden Staaten bildete. In Paris hat noch in keinem Jahre eine so ruhige, ohne allen Lärm verlaufende Kammersession stattgefunden, wie in diesem. Die großen Militär forderungen, welche über eine halbe Milliarde be tragen, wurden in zwei Sitzungen ohne jeden Abstrich angenommen. Die Privatpaukereien einzelner ehr geiziger Politiker dauern freilich fort, aber darauf wird nicht mehr geachtet, an diese Geschichten ist man nachgerade reichlich gewöhnt. In London machten die Skandale, welche Stanley und seine Begleiter während der Emin-Pascha-Expedition hervorgerufen haben, viel von sich reden. Die Herren, welche zur Verbreitung der Kultur Afrika durchzogen, haben sich gegenüber den Eingeborenen geradezu schauerliche Brutalitäten zu Schulden kommen lassen, und einer der Offiziere hat sich den Privatspaß gemacht, ein junges Negermädchen durch Kannibalen töten und auffressen zu lassen, nur um diese Gräuelszenen zeichnen zu können. Stanley selbst ist heute in Nord-Amerika und macht bei den Aankee's für sich Reklame. Die schwere Wahlniederlage, welche die republi kanische Partei bei den Wahlen in den Vereinigten Staaten von Nordamerika erlitten hat, hat den Mut ihrer Gegner, der demokratischen Partei, sehr gehoben, und die letztere bereitet sich nun vor, einen entschiedenen Angriff auf das neue Zollgesetz, die Mac-Kinleys Bill, zu wagen, welches die Ursache der republikanischen Wahlniederlage war. Der neue Tarif wird aber doch mindestens ein Jahr lang in Kraft bleiben, erst nach dem Jahre 1891 darf die europäische Industrie auf einen Fortfall der bisherigen Absatzhindernisse in Nordamerika mit Sicherheit rechnen. In Zentral amerika ist schon wieder einmal eine Revolution aus gebrochen. Diesmal ist es die Republik Honduras, in welcher der Präsident fortgejagt ist. Der Ver triebene hat aber Truppen gesammelt, und es steht nun ein neuer Bürgerkrieg bevor. Aus dem Reiche des Zaren kommen die süßesten Friedensversicherungen, weil — eine neue Anleihe ausgenommen werden soll. Darum hat auch der Großfürst-Thronfolger seine Reise nach dem Osten antreten müssen, Alles zur Reklame für die ewig leere russische Staatskasse. Auf der Balkanhalbinsel tagen die Parlamente der kleinen Raubstaaten und spielen den kleinen Gerneyroß. Da sich aber die Wichtig- thueret doch noch in maßvollen Grenzen hält, kann man sich darüber hinwegsetzen. Bei den schweren, schweren Steuern, die dort zu Lande gezahlt werden, will der Mensch doch auch ein Vergnügen haben! Tagesgefchichte. *— Lichtenstein. Wir machen darauf auf merksam, daß am bevorstehenden Bußtag und am Totenfestsonntag sämtliche Verkausslokale, mit Aus nahme derjenigen für den Verkauf von Arzneimitteln, von Brot und weißer Bäckerware, von sonstigen Eß- und Materialwaren, sowie diejenigen Lokale, in wel chen Kleinhandel mit Heizungs- und Beleuchtungs material betrieben wird, geschlossen sein müssen. Weiter ist zu bemerken, daß vom Donnerstag, 20., bis mit Sonntag, 23. November, also am Bußtag und Totenfestsonntage, sowie den Vorabenden beider Tage alle Tanzvergnügungen, seien es öffentliche oder private, zu unterbleiben haben. Auch sind an beiden genannten Tagen und am Vorabend des letzteren keine Concerte gestattet, mit Ausnahme geistlicher Musikaufführungen, zu welchen jedoch die betreffende Kircheninspektion ihre Genehmigung erst erteilen muß. Theatralische Vorstellungen sind am Bußtag gänzlich untersagt, nur am Totensonntag und an beiden Vor abenden sind dieselben in geschlossenen Räumen ge stattet, doch muß darauf Acht genommen werden, daß nur solche dramatische Dichtungen, welche dem Ernste dieser Tage entsprechen, aufgeführt werden dürfen. An beiden Feiertagen dürfen keinerlei Schaustellungen und öffentliche Versammlungen staitsinden. — Militäranwärter, d. h. ausgediente Soldaten, die im Besitze eines Zivilversorgungsscheines sind, müssen darauf achten, daß sie ihr Gesuch um Anstellung rechtzeitig erneuern und zwar muß dies jetzt am 1. Dezember geschehen, bei dem Landwehr bataillon, in dessen Bezirk sich die betreffenden Mili täranwärter aufhalten. Auch jeder dauernde Wechsel im Aufenthaltsorte muß an der angegebenen Stelle rechtzeitig gemeldet werden. — Mehrere deutsche Zeitungsverleger, die alle Gegenden des Reiches vertreten, sind gesonnen, an den demnächst zusammentretenden Reichstag eine Pe tition, betreffend die schon oft erörterte Frage einer Herabsetzung der Telegrammgebühren für alle an Zeitungen gehende Telegramme, und zwar nach dem Vorgänge anderer Länder um 50 Proz., zu richten. Die Wortgebühr für solche Telegramme würde sonach von 6 auf 3 Pf. herabzumindern sein. In der Pe tition ist klar nachgewiestn, daß die Verteuerung der Telegramme, die dadurch herbeigeführt ist, daß vor einigen Jahren die Telegramm-Gebühr in Deutsch land von 5 auf 6 Pf. erhöht und als Mindestpreis einer Depesche 60 Pf. angesetzt wurde, fast ausschließlich die Presse getroffen hüt, dSUN dir kürzeren Depeschen
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