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Allgemeines Journal der Uhrmacherkunst
- Bandzählung
- 35.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- I.171.b
- Vorlage
- Staatl. Kunstsammlungen Dresden, Mathematisch-Physikalischer Salon
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id20454441Z0
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id20454441Z
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-20454441Z
- Sammlungen
- Technikgeschichte
- Uhrmacher-Zeitschriften
- Bemerkung
- Ausschneidung auf Seite 187/188
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- Nr. 20 (15. Oktober 1910)
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Briefe von der Weltausstellung in Brüssel (IV)
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Artikel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Ueber die Ausbildung der Uhrmacherlehrlinge
- Autor
- Sackmann, Ernst
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Artikel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftAllgemeines Journal der Uhrmacherkunst
- BandBand 35.1910 -
- TitelblattTitelblatt -
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis III
- AusgabeNr. 1 (1. Januar 1910) -
- AusgabeNr. 2 (15. Januar 1910) -
- AusgabeNr. 3 (1. Februar 1910) 33
- AusgabeNr. 4 (15. Februar 1910) 49
- AusgabeNr. 5 (1. März 1910) 65
- AusgabeNr. 6 (15. März 1910) 81
- AusgabeNr. 7 (1. April 1910) 97
- AusgabeNr. 8 (15. April 1910) 113
- AusgabeNr. 9 (1. Mai 1910) 129
- AusgabeNr. 10 (15. Mai 1910) 145
- AusgabeNr. 11 (1. Juni 1910) 161
- AusgabeNr. 12 (15. Juni 1910) 177
- AusgabeNr. 13 (1. Juli 1910) 193
- AusgabeNr. 14 (15. Juli 1910) 209
- AusgabeNr. 15 (1. August 1910) 225
- AusgabeNr. 16 (15. August 1910) 241
- AusgabeNr. 17 (1. September 1910) 257
- AusgabeNr. 18 (15. September 1910) 273
- AusgabeNr. 19 (1. Oktober 1910) 289
- AusgabeNr. 20 (15. Oktober 1910) 305
- ArtikelBekanntmachungen der Verbandsleitung 305
- ArtikelTagesfragen 305
- ArtikelKurze Nachricht über niedersächsische und westfälische Meister ... 306
- ArtikelVIII. Verbandstag des Rheinisch-Westfälischen Verbandes der ... 309
- ArtikelBriefe von der Weltausstellung in Brüssel (IV) 310
- ArtikelUeber die Ausbildung der Uhrmacherlehrlinge 312
- ArtikelAus der Werkstatt 315
- ArtikelInnungs- und Vereinsnachrichten des Zentralverbandes der ... 316
- ArtikelVerschiedenes 317
- ArtikelKonkursnachrichten 319
- ArtikelPatentbericht 319
- ArtikelBriefkasten 319
- ArtikelFrage- und Antwortkasten 319
- AusgabeNr. 21 (1. November 1910) 321
- AusgabeNr. 22 (15. November 1910) 337
- AusgabeNr. 23 (1. Dezember 1910) 353
- AusgabeNr. 24 (15. Dezember 1910) 369
- BandBand 35.1910 -
- Titel
- Allgemeines Journal der Uhrmacherkunst
- Autor
- Links
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812 Allgemeines Journal der Uhrmacherkunst. kr. 20. die wissenschaftliche Arbeit des Fürsten erinnerten, forderten unsere Achtung heraus, ebenso wie die Industrieprodukte, kleine bescheidene Sächelchen, bis auf die Salamiwürste, die so leicht an Länge und Dicke nicht übertroffen werden können und in Form und äusserer Farbe mehr Bammpfählen als Würsten ähnelten. Andere Pavillons dienten in ähnlicher Art den Interessen ihrer Länder, z. B. der Kanadas, Brasiliens usw.; sie leiteten so wohl nach ihrer Lage als auch nach ihrer Eigenart sanft zu dem eigentlichen Vergnügungspark hinüber. Der Klimbim ist international, und man kann dieselben Sachen in allen Ländern und bei allen Völkern wieder.finden; alte liebe Bekannte oder täuschende Aehnlichkeiten. Da ist die Schleifenbahn in den verschiedensten Abweichungen, der Rüttel kessel, Wild-West, das verwunschene Schloss mit seinen Fall gruben, die Singhalesen oder andere Wilde, Zillerthal, die Lilipu taner, Alt-Düsseldorf, die Wellenbahn und andere schöne Dinge, die man auch im Luna-Park - oder zur Dresdner Vogelwiese oder zur Messe in Leipzig schon begrüssen konnte. Neu war mir in Brüssel das Taifun-Rad, jene auf der Messe bereits nachgemachte drehende Holzscheibe, die alle darauf sitzenden Personen un weigerlich herabsausen lässt, und der lebende Baum, eine Abart der Schleifenbahn. Das Originellste war unstreitig Alt-Brüssel, wenn man auch, um sich dort wohl zu fühlen, entschieden Brüsseler sein musste. Die engen Lokale mit ihrer mehr oder minder originellen Ein richtung oder Bedienung, und das einheimische belgische Bier muss man erst gewöhnt werden, um dabei glücklich zu sein. Indessen im ganzen war Brüssel-Kirmes wohl stilecht und den tatsächlichen Zuständen von 1880 entsprechend richtig aufgemacht. Aber es kann jeder froh sein, dass es heute anders ist. Die Stimmung steigerte sich von Musikstück zu Musikstück, welche auf den Plätzen von der alten Zeit entsprechend uni formierten Kapellen gespielt wurden. Lange vor der grossen Retraite tanzten schon einzelne Paare auf den öffentlichen Plätzen, anderen zuckten alle beweglichen Glieder nach dem Takte der Musik, bis alles Volk bei dem Zapfenstreich eingeärmelt hinterher zog. Stimmung war also da; sie wurde durch die mit Alt-Brüssel verbundene Wasserrutschbahn, mittels der man eine Rundfahrt durch die imitierte alte Stadt machen konnte, nicht verdorben, sondern entsprechend eingeleitet. Lassen Sie mich damit meinen Bericht über meine Eindrücke auf der Weltausstellung in Brüssel abbrechen, denn von dem reichen Stoff, den ich noch habe, kann ich nur wenig mehr als für eine Fachzeitschrift unserer Branche geeignet ansehen. Würde ich ihn noch verwerten, so würde vielleicht ein Teil Ihrer Leser nicht damit zufrieden sein. Dafür will ich Ihnen für die nächsten Nummern noch kurz meine Eindrücke über die Geschäfte unserer Branche in Brüssel und den anderen Plätzen des Landes, die ich besuchte, mitteilen, soweit ich von ihrer Art und ihrem Wesen durch Betrachtung der Läden und Schaufenster Kenntnis nehmen konnte. >€23«—■ Ueber die Ausbildung der Uhrmackerlehrlinge. Vortrag, gehalten bei der Gründung des Unterverbandes „Norden“ in Neumünster am 11. September 1910. Von Ernst Sackmann. Meine sehr geehrten Herren Kollegen! Die unserem Gewerbe zugeführten jungen Leute, mögen dieselben nun durch Zufall oder selbst durch wirkliche Neigung zu dem Entschlüsse gekommen sein, Uhrmacher zu werden, haben meistens keinen Begriff davon, welche hohen Anforderungen in geistiger und körperlicher Be ziehung gerade unser Beruf an einen Menschen stellt. Es herrscht leider im allgemeinen im Publikum eine grundfalsche Vorstellung über unser schönes Gewerbe. Dieses zeigt sich immer wieder beim Einstellen von Lehrlingen, und zwar zum grossen Schaden unseres ganzen Standes. Ich habe schon so oft hören müssen: „Was anderes kann er ja doch nicht werden, dann lass ihn nur Uhrmacher werden.“ Fordert das Gewerbe auch keine grosse körperliche Kraft leistung von uns, so sind doch die mit der Arbeit verbundene sitzende Lebensweise in mitunter beschränkten Räumen und die teilweise hohe geistige Anspannung bei unserer Arbeit mindestens ebenso anstrengend, wie schwere körperliche Arbeit. Der junge Mann, der also Uhrmacher werden will, muss vor allen Dingen einen gesunden und widerstandsfähigen Körper haben; im anderen Falle würde er, wie das leider so oft vorkommt, leicht dem Siech tum und so einem frühen Tode verfallen können. Aber auch in geistiger Beziehung muss jeder, der unser Gewerbe erlernen will, gut entwickelt sein. Man sollte keinen Lehrling einstellen, der nicht wenigstens die ganze Volksschule durchgemacht hat. Der Lehrling sei im gewöhnlichen Rechnen gut bewandert und habe einiges aus der Geometrie, Physik und Chemie gelernt; denn gerade diese Wissenschaften sind absolut notwendig, um später einmal ein tüchtiger Uhrmacher werden zu können. Die An sprüche, die man schon heute, und in Zukunft noch mehr, an einen tüchtigen Uhrmacher stellt, werden immer grösser, und zwar werden diese erhöhten Ansprüche hervorgerufen durch das riesige Fortschreiten der Technik-.’in der Fabrikation von Uhren. Man hört so oft sagen: „Der Uhrmacher macht ja gar keine Uhren mehr, sondern setzt dieselben nur noch zusammen“ und dergl. mehr. Nun, meine Herren Kollegen, wir wissen, dass dem nicht so ist! Aber wenn wir als Reparateure nicht Schritt halten wollen mit der Technik, uns also in jungen Jahren, wenn es Zeit ist, nicht mit dem Entstehen und dem Bau einer ganzen Uhr beschäftigen können und wollen, so gehen wir rückwärts, indem wir stehen bleiben! Wie soll ein Uhrmacher denn wohl die Uhren gut, schnell und sicher reparieren können, wenn er nicht den ganzen Bau derselben, dieser feinsten aller Maschinen, gründlich kennen gelernt hat? Es ist nun, meine Herren Kollegen, die erste und ernsteste Pflicht eines jeden Lehrherrn, der die gesetzliche Berechtigung hat, Lehrlinge anzuleiten, während der sogen. Probezeit den jungen Mann wirklich genau zu prüfen, ob derselbe den oben angeführten Bedingungen voll und ganz entspricht. Er möge, wenn es möglich ist, lieber auf den jungen Mann verzichten, als einen Menschen aus ihm machen, der durch seine Unfähigkeit im Berufe unzufrieden ist und so dem ganzen Stande zum Schaden gereicht! In dem Lehrling nur eine sogen, billige Arbeitskraft zu sehen, ihn zu allerlei Nebenbeschäftigungen, ja sogar zu Haus arbeiten heranzuziehen, ist heutigentages sehr bedenklich und führt sicher zu recht unangenehmen Erfahrungen. Die Forderung einer Hohen Regierung in dieser Hinsicht ist die: der Lehrling soll sich in den Lehrjahren alle nötigen praktischen, technischen, kaufmännischen und wissenschaftlichen Kenntnisse erwerben, die zur weiteren Ausbildung und später für die gewinnbringende Ausübung seines Gewerbes unbedingt nötig sind. Sie wissen, dass das auch meine Ansicht ist. Sich auf den Standpunkt zu stellen, als Gehilfe sich diese Kenntnisse weiter anzueignen, halte ich nach meiner Erfahrung für gefährlich. Es wird dazu eine ausser ordentlich grosse Energie, ein eiserner Wille, viel Zeit und Geld gehören. Unser Gewerbe ist zurzeit nicht so gewinnbringend, dass der junge Gehilfe im allgemeinen sich durch seiner Hände Arbeit so viel verdient, um auf kürzere oder längere Zeit die Uhrmacherschule besuchen zu können. Sich selbst durch eigenes Studium weiter zu bringen, ist allerdings ein sehr guter Vorsatz, aber schwer durchführbar. Ich ziehe zum Vergleich mit uns z. B. das Baugewerbe heran, wo es dem jungen Nachwuchs leichter ist, im Winter auch Baugewerkschulen zu besuchen u. a. m. (weil im Baugewerbe vielfach im Winter seitens der jungen Leute nicht praktisch gearbeitet wird und der Verdienst ein besserer ist). Wie soll nun mit der Ausbildung eines Lehrlings begonnen werden? Kommt ein junger Mann in die Lehre, so bringt er doch meistens seinem erwählten Berufe grosses Interesse entgegen. Das neue Leben und die neue Umgebung wirken mächtig auf ihn ein und ermuntern ihn zu grösser Schaffens freudigkeit. Und, meine Herren Kollegen, gerade diese Schaffens freudigkeit zu erhalten, ja, sie zu fördern, ist eine der vornehmsten Pflichten des Lehrherrn! — Die Ausbildung eines Lehrlings lässt sich in verschiedene Abteilungen zusammenfassen:
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