Sächsische Elbzeitung : 31.08.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-08-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-189508319
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18950831
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18950831
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1895
- Monat1895-08
- Tag1895-08-31
- Monat1895-08
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- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 31.08.1895
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Die „Sächsische Elbzcitttiiq" erschciiU DienStaa, DmmcrS- tag und Sonnabend. Die Ausgabe dcS Blattes ersvigt TagS vorher Nachm. I Ilhr. AbvnuemenlS -Preis viertel jährlich 1 Mk. 60 Pf., zwei monatlich I Mk., ciumouat- lich 6» Pf. Einzelne Nmmncm lt> Pf. PostzeiluugSbcstelllistc 6073. Alke laiscrl. Postanslaltcn, Postboten, sowie die ZcitungSirngee nehincn stets Bestellungen auf die „Sächsische Elbzcitung" an. 5WM Izkitiiiiij. AmtÄbllltt stil Sos Röiiigl. Lblügciichi »»d Sc» KlMMH j» ZW»Sn», smuic stil Sell KlliSlgtiiiciiiStailij gl Hllhillleill. Mit „Muslrirl. KonntngisHk^il". Mit Humor. Beilage „Seifent'knseir". Mit „L^ndivivtl'sel-nstt'. Weiknzze". Inserate, bei der weiten Verbreitung d. Bl.von grostcr Wirkling, sind Montags, MillwvchS illidFreitags bis spätestens vormittags !> Uhr anszugeben. Preis für die gespaltene Corpuözeile, oder deren Raum IN Pf. Inserate unter fünf Zeilen werden mit 50 Ps. berechnet tabellarische und complicirtc. fnach Ucbereinkunst). „Eillgesandt" unternr Strich 20 Pf. die Zeile. Bei Wiederholungen ent sprechender Rabatt. I n s c r a t cn-A n n a h mc st c l l c n: In Schandau: EMdiliou Zaukcnstraste Illi, irr Hohnstein: bei Herrn Stadtkassircr Reinhard, in Dresden und Leipzig: die Annoncen BurcauS von Haasenstein L Vogler, Jnvalidendank und Nndolf Mosse, irr Frankfurt a. M.: G. L. Daube L Co. und in Hamburg: Kürolh L Liebmann. Mr. IVI. Schandau, Sonnabend den 31. August l8W. M. IiihrDiisi. Sedan - Ieier. Der 25 jährige Gcdciillag ,m die ruhmreichen Siege des denlschen Heeres in Frankreich soll in hiesiger Stadt Zlontag, mn 2. September a. c. dadurch festlich begangen werde», das; friih 6 Nhr Weckruf, vormittag 8^ Uhr Festgottes-ieust, mittag Uhr Aufstellung des Festzuges, au dem sich möglichst alle Bewohner Schandan's beteiligen wollen, auf dem MarkIPlatze, nachmittag 1 Uhr Lnthiillnng und weihe -es Ariegcrdenkmalcs, dann Zug nach dem Schühenhause, , daselbst Aonzert und Festspiele der Schnlfngend, abends 7 Uhr Einzug iu die Stadt und Lutlassuug der Rinder ans den« Schulplahe, abends 8 Uhr Ball für die Festteilnehmer im Saale des Schützeuhauses stattfiudet. Die gesamte Bewohnerschaft Schandan's, des sind wir überzeugt, wird sich au diesem patriotischen Feste beteiligen und durch Anbringung von Blumengewinden nud Flaggen an den Häusern nud am Abend durch festliche Beleuchtung der Frende darüber Ausdruck gebe», daß es uns vergönnt ist, einen solchen Gedenktag feiern zu köuueu. Schaudnu, am 23. August 18!>5. Der S t a d t r g t. I. N. Max Mueller. Bekanntmachung. Anläßlich der Sedaufeier bleiben unsere E x p e d i t i v u s l v k a l i t ü t e u Montag den 2. September dieses Jahres gcschlosscu. Beim Königlichen SlaudeSamle werden au diesem Tage vvrmillags von lO bis I l Uhr nur Anmeldungen vou Sterbefälleu cutgegeugeuvmmeu. Schaudau, am 28. August >805. Der S t a d t r a t. Map Mueller, st. Bgrmslr. Loos. Des Seda »festes wegen erscheint die nächste Wummer erst Mittwoch Wachmittag. Amtlicher Thei l. i Mo MAwmen Äukclfelev 8es Hodautages. Von Neuem erbrause ein Jubelgesaug Weithin durch die Herbsteluden Lande — Nun wieder verkünd' es der Festglvcken Klang Boni Süd' bis zum baltischen Strande! Heut' ward einst bei Sedan ans blutigem Plan Das Reich nus, das neue errungen, Dort hob nns ein frischpulsend Leben ja an, Bon denn der Prophet schon gesungen! Das Sehnen, das lang' nnscr Volk hat erfüllt, Und nimmer vou ihm wollte weichen — Wie ward es bei Sedan so herrlich geslillt Im Kampf nud im Sieg ohne Gleichen! Ein einiges Deutschland vom Memel zum Nheiu — Bei Sedan ward's leuchtend geboren, Und dazu erklang es: „Herein jetzt, herein, Was nns im West ging verloren!" Wohl sind dort am Maasstraud, im fränkischen Hag, Biel' lausend der Helden gestorben, Doch glänzt es und slrahlt's bis znm fernsten Tag, Was sie nns so tapfer erworben — L>v legen wir ihnen de» Lorbeer a»f's Grab. Es bleibt nns geweiht ihr Gedenken, Ein „Dank Euch", es kling' in die Grnft still hinab, Und soll in die Herzen sich senken. D'rum komme vom Ahnen znm Enkel das Wort Bon der Schlacht, die damals geschlagen, Es Pflanz' von Geschlecht zn Geschlecht sich stets fort, Hoch mög' es in Ewigkeit ragen — Nun aber zum Fest, bci dem alle wir gleich, Laßt freudig die Fahnen jetzt wehen — Und donnernd erdröhn' es: „Heil Kaiser nud Reich, Treu wollen zu ihueu wir steheu!" HVecit WevtOcckd. Mit eiumüthiger Begeisterung und herzlicher Freude begeht im großen Jubel jahre die deutsche Nation den Sedantag, denn so gewaltig auch die kriegerischen Erfolge Dentschlands in de» blutige» Angnstlageu vor Metz ivare» und so stolz auch die Nuhmestage vou Wörth nud Spichereu iii der deutschen Erinnernug klingen, so hat doch der deutschen Volksseele der Tag von Sedan, an welchem alle deutschen Stämme Schulter au Schulter fochten und den alten Widersacher derartig in die Enge trieben, daß der einst so übermüthigc Franzvsenkaiser und mit ihm ein ganzes französisches Heer in die deutsche Gefangenschaft gerietheu, immer als der größte und folgenschwerste Sieg im Jahre 1870 gegolten. Mit einem Schlage war es mit diesem Schlachttage vorbei mit dem napoleonischen Negimente in Frankreich, erdrückend, zermalmend und un überwindlich offenbarte sich die deutsche Waffengewalt in ihrer Einheit, wie betäubt staudeu alle Bölker nach der Schlacht vou Sedau vor den deutschen Wasfeulhaten, denn noch nie war es in der Weltgeschichte vvrgekommen, daß nach blutiger Schlacht und verzweifelter Gegenwehr ein Kaiser mit seinen Generälen und einein über hundert tausend Man» starken Heere sich sofort ergebe» mußte. Wie unvergleichlich mußte da die todesmuthige Tapferkeit der deutschen Soldaten gewesen sein. Denn ein wütheud kämpfender Gegner war gänzlich geschlagen worden, und es hieße die Franzosen ver kleinern, wenn man nicht vsfen zugestehcii wollte, daß sie im ganzen Kriege tapfer ge kämpft habe». Gelang es ihueu doch iu der Schlacht bei Sedan, das Dorf Bazailles zweimal znrückznervbern und erst nach drittem blutige» Angriffe verloren sie es an die Bayern. Neben der stolzen Siegesfrende ist es daher vor allem das Gefühl des Dankes, welches alle deutschen Herzen für die gefallenen >>nd für die noch lebenden Helden des Krieges von 1870 erfüllt. An der diesjährigen besonders glänzenden Feier des Scdan- tages werde aber wiedernm allen denlschen Patrioten klar, daß die herrlichsten Früchte des nns von Gott geschenkten Sieges die deutsche Einheit und Brüderlichkeit sind und daß wir dieselben behüten und bewahren müssen mit des großen Schillers Worten: „Wir wollen sein ein einig' Boll von Brüdern, In keiner Nvlh nns trennen und Gefahr. Politisches. Das Kaiserpaar ist von seinem gemeinsamen Aufent halte ans Schloß Wilhelmshöhe bei Cassel wieder im Neuen Palais bei Potsdam eingetrvffeu, woselbst nun mehr die gesammte kaiserliche Familie bis auf Weiteres wiederum vereinigt ist. Am Freitag hatte das vvrpommersche Städtchen Demmin die Ehre eines Besuches des Kaisers. Der hohe Herr wvhute der Besichtigung der dort ziisammen- gezvgenen Cavallerie-Divisivu durch General v. Krosigk, sowie einer sich anschließenden Gefechtsübung bei, nahm später das Frühstück im Offieierscasino des' 2. pommer- scheu Ulaueuregimeuts Nr. 9 ein und reiste daun nach Potsdam zurück. Der Grvßherzvg vou Baden traf am Mittwoch Abend in Straßbnrg ein und wohnte an den nächstfolgenden Tagen den Uebnngeu des elsässischen Armeeevrps in seiner Eigenschaft als Geueral-Jnspecteur bei. — Die Erbgrvß- herzogin von Oldenburg geborene Prinzessin von Preußen, ist auf Schloß Advlfseck bei Fulda infolge einer Uuter- leibseutzüudung verschieden. — Prinzessin Friedrich Leopold von Preußen wnrde im Jagdschloß Glienicke bei Potsdam von einem gesunden Prinzen glücklich entbunden. Das politische Leben in Deutschland weist noch immer keinen bemerkenswerthen Aufschwung auf. Auf partei politischem Gebiete wäre höchstens der in München soeben stattgefnndene deutsche Katholikentag zu erwähnen, der im Großen und Ganzen einen sachlichen Berlanf genommen hat; sociale Fragen spielten in den Berhandlnngen des Katholikentages eine Hauptrolle. Wahlvorbereitungen zu Lauotagswahleu trifft man in Sachsen nud Baden, sie machen'aber in beiden Ländern vorläufig noch wenig von sich reden. Die vssieielle Bekanntgabe der Ernennnng des hervorragenden CentrumspvlitikerS Freiherrn v. Hnene znm Dnectvr der neugegründeten preußischen Cenlral- geuvssenschaftskasse ist jetzt erfolgt. Der neue deutsch-französische Zwischenfall, welchen die Veröffentlichung des bekannten, die deutschen Ossieiere verlänmdenden, Briefes des französischen Generals Mnuier im „Figaro" bedeutet, scheint keine weiteren Folgen nach sich zn ziehen. Wenigstens ist nichts darüber bekannt ge worden, daß die deutsche Regierung Genugthnnngsfvrder- uugen in der Sache in Paris anhängig zu machen ge dächte, Leute vom Schlage dieses chrabschneiderischen Muuier sind es freilich auch gar nicht Werth, daß ihret wegen diplomatische Noten zwischen Berlin nud Paris gewechselt werde». Im klebrige» aber weiß mi»deste»s bei u»s i» Deutschland Jedermann, daß die Behauptungen in dem Schreiben Mnniers nnr alberne Verlcnmdungeu sind, über welche sich gerade das deutsche OffieierSevips am wenigsten anfrcgeu wird. Der signalisirte Regierungswechsel in Oesterreich dürfte noch einige Wochen ans sich warten lassen. Neiicr- diugs verlautet, daß Graf Badens, der gegenwärtige Statthalter vou Galizien, den Auftrag zur definitiven Bildung des neneu Cabinets erst in der zweiten September hälfte empfangen werde. Anfang Oetober gedenkt Graf Badeni das Miuislerpräsidinm zn übernehmen. Die wider sprechenden Meldnngen der letzten Zeit über das Befiu- des Erzherzogs Franz Ferdinand erfahren ihre Aufklär ung jetzt dahin, daß es mit dem Erzherzog wesentlich besser geht und er schon größere Ausflüge unternehmen kann. Die in Taruvpvl ausgetretene Cholera behält ihren gutartigen Charakter bei; am 26. August kam nur eine Erkrankung und am 27. August nur ein Todesfall au Cholera vor. Iu Fraukreich macht sich der Revauchegedauke selbst iu Kreisen geltend, von denen auch doch nnr Friede und Versöhnung gepredigt werden sollte. Erst nachträglich wird jetzt bekannt, daß bci der Gedenkfeier in Mars la Tour der Bischof Turiuaz vou Nancy eine lange durch und durch chauvinistisch gefärbte Rede gehalten hat; die Regierung in Paris scheint cS aber nicht für nothweudig gehalten zu habcu, dem kriegslustigen Kirchenfürstcn hinter her ihr Mißfallen auszndrücken. Der famose Senator Magister, welcher wegen seiner Verwickelung in den Süd- bahii-Scandal seine Verhaftung zu gewärtigen hatte, ist ans Paris trotz seiner polizeilichen Ueberwachung ent flohen. Die Lage ans der Balkan-Halbinsel gestaltet sich immer beruhigender. Nannmllich wird es sehr bemerkt, daß ein fürstlicher Ukas die Entlassung derjenigen Mami- schaftcn der bulgarischen Armee, welche ihre Dienstzeit am Jahresschlüsse beenden würden, bereits für Ende Angnst verfügt; hiermit erfährt die bulgarische Armee eine Verminderung auf die Hälfte ihres Friedeuüstaudes. Der Aufstand in Maecdvnieu kann'als erloschen betrachtet werden, vom Erscheinen neuer Jusnrgeuteubaudeu ist nichts mehr berichtet worden. In Serbien herrscht noch immer große Patriotische Entrüstung gegen Oesterreich wegen der Fortdauer der Sperre au der ungarischen Grenze gegen die Schweine-Einfnhr nns Serbien. Sultan Abdul Hamid ist auf England wegen dessen Haltung in der armenischen Angelegenheit sehr schlecht zn sprechen, er hat sogar die
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