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Sächsische Elbzeitung : 03.10.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-10-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-189510033
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18951003
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18951003
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1895
- Monat1895-10
- Tag1895-10-03
- Monat1895-10
- Jahr1895
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 03.10.1895
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Die „Sächsische Elbzcitung" erscheint DienSlng, Donners tag und Sonnabend. Die Ausgabe des Mattes erfolgt TagS vorher Nachm. t Uhr. Abonnements - Preis vicrtcl- ährlich 1 Mk. 6U Pf., zwei monatlich I Mk., cinmonat- lich 60 Pf. Einzelne Nummern io Pf. Postzciluttgöbcstclllistc 6073. Alle kaiserl. Postanstnltcn, Postboten, sowie die ZeitungSlrägcr nehmen stets Bestellungen auf die „Sächsische Elbzcituug" an. MW WiM. stil das Missi. Amtsgericht illid dell Michail) !>I Schimdsii, samie für den Ztadtgcnieindcralh pi Hahnchia. Mit „Zkkustvivt. Konntcrgvlil'ntt". Mit Humor. Beilage „Seifenizkrsen". Mit „Lcrndlvirtl)scH^ftk. WoiMgo". Inserate, bei der iveiteit Verbreitung d. Bl. von grosser Wirkung, sind Montags, Mittwochs nndFreitags bis spätestens vormittags !> Uhr aufzugebcn. Preis für die gespaltene CorpuSzcile, oder deren Naum 10 Pf. Inserate unter fünf Zeilen werden mit 60 Pf. berechnet tabellarische und complicirte. (nach Uebcreinkunfts. „Eingesandt" unterm Strich 20 Pf. di- Zeile. Bei Wiederholungen ent sprechender Rabatt. Jnseraten-Annahmestellen: In Schandau: Expedition Zaukenstrasjc >34, in Hohnstein: bei Herrn Sladtkassircr Reinhard, in Dresden und Leipzig: die Annoncen-BurcauS von Haasenstein L Bögler, Jnvalidcndank und Rudolf Mosse, in Frankfurt a. M.: G. L. Daube Co. und in Hamburg: Käroly L Liebmann. w»*. LL4. Schandau, Donnerstag, den 3. Octoder 1895. 39. IllhlMlg. m >! ——W——W—»W»»» Amtlicher Theil. Die lUlf deill hiesigen Kicsricht und am Zanken,iraben gelegenen Feld- iind Wicsen-Parzcllcn sollen Montag, den 7. October a. c. gegen das Meistgebot ans sechs Jahre zn den vorher bekannt zu machenden Vedingnngen versteigert werden. Die Znsanunenknnft findet am gedachten Tage früh 8 Uhr am Pnlverhanse statt. Schandau, am 1. October 1895. Der Länderei-Ausschuß. Heinr. Zschaler. lxxxxxxxrxxxxxxx: BtsteltIIIIgeII auf das vierte Quartal der „Sächsischen Elbzeitnng" werden zum Preise von 1 Mk. 50 Pfg. noch entgegeugenvmmen bei allen Post- anstalten, Briefträgern, unseren Boten, sowie in unserer Expedition. xxxxxxxrxxxx xxx: Pol itischcs. Zlvischen dem Kaiser nnd dem Großherzog von Baden hat anläßlich des 25. Jahrestages der Kapitulation von Straßburg eiu Depeschenwechsel stattgefnnden. Der Kaiser gedenkt in seinem Telegramm an Großherzog Friedrich der Lorbeeren, welche sich die badischen Krieger unter den Augen ihres .Landesherrn bei der Belagerung von Straß burg erworben haben. Der badische Monarch dankt iu seiner Antwortsdepesche für diese ehrende kaiserliche Au- erkeunnng; er versichert, dieselbe werde von den noch lebenden badischen Kampfern von Straßbnrg dankbarst empfanden werden und für die jüngere Generation einen erneuten Antrieb bilden, die Bahn der Ehre der Väter stets würdig und wohl vorbereitet zn betreten. Herr Stocker kann die Abfertigung, welche ihm kürz lich die „Hamb. Nachr." durch mehrere zweifellos vom Fürsten Bismarck „inspirirte" Artikel zn Theil geworden war, nicht verwinden. Er pvlemisirt in der „Dentsch- Evang. Kirchenztg." gegen die betreffenden Auslassungen in den „Hamb. Nachr." nnd versichert, die in den Artikeln des lehteren Blattes niedergelegten Erklärungen Bismarcks gegen ihn, Stöcker, beruhten auf Jrrthnm. Er habe nie mals versucht, die Berliner Stadtmission dem dainaligeu Prinzen Wilhelm aufzndrängen, auch leugnet Stöcker, daß mit der „Waldersee-Versammlnng" irgendwelche politische Bestrebungen verbunden gewesen seien. In Berlin ist am Montag der internationale Kongreß für Erdmessung eröffnet worden. Der längst signalisirte politische Seeneriewechsel in Oesterreich ist jetzt eingetreten. Ein nm Montag er schienenes kaiserliches Handschreiben spricht die Entlassung des Geschästsministerinms Kielmannsegg nnd die Ernennung des Kabinetts Badeni ans. Die österreichischen Parteien beginnen bereits ihre Stellung zn der neuen Regiernng zu nehmen. Die Jnngczechen hielten am Sonntag eine Vertranensmänuer-Versammlnng in Prag ab, deren Be schlüsse darauf hinausliefen, daß die jnngezechische Partei einstiveilen eine abwartende Haltnng gegenüber dem Mmisterinm Badeni einnehinen solle. Letzteres selber aber wird sich vor Allem klar zn machen habe», wie es sich zum Antisemitismus zn stellen gedenkt, der durchschlagende Erfolg der Antisenüten bei den Wiener Gemeinderaths- wahlen erfordert gebieterisch eine solche klare Stellnng- nahme der neuen Regiernng. Uebrigens hat am Montag die noch ausstehende Gemeinderathsstichwahl ini Wiener Bezirk Nenban stattgefnnden und den Sieg des antise mitischen Kandidaten Kleehvfer über den liberalen Kandidaten Frauenberger ergeben. Mit diesem Siege haben die Antisemiten die genaue Majorität von 92 Stimmen iin künftigen Gemeinderathe von Wien erlangt und können also daselbst nach Gutdünken schalten niid walten. — In Ungarn ist am 1. Octvber die Civilehe- Gesetzgebung in Kraft getreten. Jin Pester Standesainte fand am Dienstag die erste Civiltrannng statt, die Brant war die Tochter des liberalen Abgeordneten Meges, Zenge war Justizminister Erdelhi. Das ungarische Abgeordneten haus genehmigte nm Montag die ihm wieder unterbreiteten Vorlagen über die Reception. der Juden nnd über die freie Neligionsübung unverändert in der Ansschnß-Fassung. In derselben Sitzung legte Finanzniinister Lnkaes das Budget vor, hierbei eiu längeres Exposv gebend. Der verzweifelte Versuch des Generals Duchesne, des Oberbefehlshabers des französischen Expeditionskorps ans Madagaskar, die feindliche Hauptstadt Tananarivo mittels einer fliegenden Kolonne zn erreichen, scheint zu glücken. Eine neuere in Paris eingetroffene Depesche des Generals Dnchesne's besagt, daß seine fliegende Kolonne am 23. September bei Nichtamtlicher Theil. Aukaraka-Berge überschritt nnd am nächsten Tage die Hvwas ans ihrer Stellung ans dem Lahovitra-Bcrge ver trieb. Dann gedachte der General ans Babay zii mar- schireu, das nur noch 35 Kilometer von Tananarivo ent fernt liegt. Der allgemeine Gesnndheitszustand und die Stimmung der Truppen der „fliegenden" Kolonne werden in der Depesche als andauernd vorzüglich geschildert. — Fürst Lvbanvff, der russische Minister des Auswärtigen, welcher seit Ende voriger Woche in Paris weilt, besuchte am Montag seinen französischen Kollegen, den Minister Hanvtanx. Ans Algier werden blutige Unruhen unter den Stämmen an der marokkanischen Grenze gemeldet. Specicll kamen bei eineni Zusammenstöße zwischen den Stämmen Ben Hallel und Ouled Tarzi eine große Anzahl von Personen »ins Leben. Den Engländern drohen in Afrika neue kriegerische Verwickelungen. Ein Krieg mit den Aschantis cin der Westküste Afrikas gilt als wahrscheinlich, ferner sollen die Boern zn eineni verzweifelten Kämpfe gegen die Engländer rüsten, weil dieselben durch ihr beständiges Vordringen im Znlnlande die Existenz des Boernreichcs bedrohen. Locales und Sächsisches. Sch and an. Vom 22. bis mit 28. September ds. Js- passirten das Königliche Hanptzollamt Schandan 288 mit Braunkohlen, frischem Obste, Holz zur Cellnlvsefabrikativn, Basalt- und Sandsteinen nnd Brennholz, sowie 109 mit Rückgütern beladene Fahrzeuge. — Vom l. Januar bis mit 28. September d. Js. sind insgesammt 6602 beladene Fahrzeuge beim Königlichen Hanptzvllamte Schandau zur Abfertigung gelangt. — Einen dnnkeswerthen Beitrag zur Erforschung der Geschichte der sächsischen Schweiz hat am 26. Sep tember der Ansflug des in Dresden tagenden Literatnr- Cvngresses geliefert. Die unter den in nufere Felseuwelt gekommenen Gästen befindlichen Franzosen waren ganz entzückt über das Gesehene. Da fragte am Wehlencr Ge stade eine Französin ihren Begleiter, auch einen Franzosen: „Warum heißt diese Gegend nur eigentlich sächsische Schweiz?" — „Weil ehemals dieses Land hier von der Schweiz ans bevölkert worden ist." Seliger Gantsch, Du bist mit Deinen mühsamen bisher als nnnmstößlich betrachteten Forschungen (siehe Mayers Reisebnch von Dresden und sächsische Schweiz, 3. Ausl. S. 21 n. a. anderen Orte) vollständig abgelhan! — Die in der Geographie immer so starken Franzosen wissen das viel besser. — Wenn es mehrfach als auffällig bezeichnet worden ist, daß bei der Berufs- nnd Gewerbezählnng im Juni d. I. dein Gewerbebetriebe iin Nmherziehen eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt worden ist, so ist diese außerge wöhnliche Berücksichtigung nach einer ans der Reichshanpt- stadt vorliegenden Erklärung darauf zurttckzuftthren, daß bei der diesjährigen Berufs- nnd Gewerbezählnng zum ersten Male ein besonderer Theil den „Haufirgewerbe- treibenden" gewidmet war. Im Uebrigen sind die Anf- nahmen, die sich ans andere Theile der Zählnng bezogen, ebenso genau erfolgt, wie die das Hausirgewerbe betreffen den. Die Mittheilnng, daß die Ergebnisse der Zählnng im Hansirgcwerbe bei schon schwebenden gesetzgeberischen Fragen benutzt und die letzteren deshalb vertagt werden sollen, beruhe auf Vermuthung. — Am Freitag, den 4. ds. Mts. werden die Nepa- ratnrbauten an der oberen Schleuse beendet; dieselben haben somit 34 Tage beansprncht. — Die Kahnfahrten in der Edmunds- nnd Ferdinandsklamm finden noch bis ans Weiteres statt und dürften in der Edmnndsklamm erst mit Eintritt des Winters vorübergehend sistirt werden. Einer der Bootsleute bezieht während des Winters das Blockhaus in der Edmnndsklamm. Herrnskrets ch e n. Schon seit Mitte voriger Woche batten die Mitglieder der hiesigen Feuerwehr nnd viele Bewohner von hier Vorbereitungen znm Empfange ider sich angemeldeten Wehren, sowie zur Dekoration getroffen. So kam es denn, daß am vorigen Sonntag, als an dem Tage, wo hier der diesjährige Verbandstag der Fener- wehren des Tetschner Bezirks nbgehalten wurde, Herrns- kreischen und selbst die gegenüberliegende Station Schöna ini reichen Fahnen- nnd Flaggenschmnck prangten und Häuser nnd Straßen reiche sinnige Dekorationen, Ehren pforten mit entsprechenden Widmungen aufwiesen. Als Versaminlungslocal galt Hotel Hübel, in dessen geschmücktem Salon znr Vormittagszeit auch die Delegirtenversammlnng tagte. Schon nach 8 Uhr pvstirten sich die Empfangs- abtheilnngen an dem Landeplatze vor Hotel Herrnhans nnd ans oer Bezirksstraße. Sie brauchten nicht lange zu warten, denn bereits V-9 Uhr erschienen die ersten Vereine nnd Deputationen, die von dieser Zeit an per Bahn nnd Schiss, zn Fnß und zn Wagen, bald in corpora eintrafen nnd deren Ankunft inan jedesmal durch Lösen von Böller schüssen meldete. Da auch an befrenndetcn Wehren des benachbarten sächsischen Bezirksvcrbandes Einladungen er gangen waren, trafen auch solche ans Königstein, Ncin- hardsdorf, Schöna nnd Pirna ein. Die Pirnaer Feuer wehr war überhaupt die erste ani Platze, unter deren Mit gliedern befanden sich mich Herr Brand-Dircctor Georg Jäger, der Verbandsschriftführer Dntack, sowie zwei Sani- tätslente. — Die erste österreichische Wehr, welche hier eintraf, war die von Peiperz-Kalnnesc, am vollzähligsten und mit schneidigem Musikcorps rückte Eula» bei Boden bach ein. Die größte Hälfte der Vereine entsandte Ab- theilnngen, immerhin konnten an 600 Feuerwehrleute ain Platze sein. Die Deleairtcn-Versammlnng eröffnete Herr Obmann Schieche (Telsche») nnd waren ä2 Vertreter, so wie die Pirnaer, Hauptmann Feller-Königstein zngegen. Dieselben begrüßte der Vorsitzende herzlichst als Kameraden nnd Reichsdeutsche, diesen Gruß erwiderte Herr Jäger- Pirna. Als Ort der nächsten 1896er Zusammenkunft wählte inan Riegersdvrf bei Tetschcn. Nachmittags punkt 3 Uhr rückten die vier Fenerwehren Herrnskretschen, Jonsdorf, Stimmersdorf nnd Schöna nach dem ange nommenen Brandplatze an der Elve ans. Letztere eilte von links der Elbe mit Spritze zu Hilfe und war so eil fertig daß sie mit Uebersetzen über den Strom iu 13 Minuten am Brandplahe war und schon nach 2 Minuten Wasser gab. Diese Uebungen danerten eine halbe Stande, darauf erfolgte ein Umzug durch Herruskrctschcu. Concert und Tanz bei Hübel füllten den Nachmittag und Abend ans nnd muß dieser Verbandstag seines Besuches und seiner dargebvtenen Leistlingen nach als wvhlgelungen bezeichnet werden. — Ein mnnterer Maikäfer wurde heute in unserer Expedition abgegeben; gewiß eine Seltenheit im Oktober. — Nach den alten Bauernregeln wünscht der Land mann sich den Oktober mit viel Regen, er sagt: Hat der Oktober viel Regen gebracht, so hat er mich gut die Aecker bedacht. — Nichts kann mehr vor Raupen schützen, als wenn der Octvber erscheint mit Pfützen. — Aber der Octvber svll nicht etwa schon winterliches Wetter bringen. Denn: Mischt der October sich in den Winter, ist dann dieser um so gelinder. — Fängt der Winter zu früh au zn toben, wird man ihn im'December nicht loben. — Wenn's iin October friert nnd schneit, bringt der Januar milde Zeit. — Dagegen ist ein mariner October in der Ordnnng nnd gern gesehen. — Wariner Oktober, kalter Februar. — Oktoberdonner ist fürwahr noch besser als im Februar. — Der Oktober als der erste kühle Monat läßt viele Anzeichen für den künftigen Winter erkennen. — Je fetter die Dachse nnd Vögel sind, desto kälter er scheint das Christuskind. — Trägt's Häschen lang sein Sommerkleid, so ist der Winter auch noch weit. — Fällt der erste Schnee in den Schmutz, vor strengem Winter kündet er Schutz. Der Wirthschaftsgehilfe Oswin Richard Köhler ans Hohburkersdorf, 18 Jahre alt, der unter Anklage gestellt war, in der Nacht znm 27. Mai d. I. auf Hvh- bnrkersdvrfer Flur, seine Geliebte, die am 2. Mai 1876 geborene Dienstmagd Hnlda Martha Knnath dnrch mehrere ans sie abgegebene Nevolverschüsse getödtet zu habe», zn dieser Tödtnng aber dnrch das ausdrückliche und ernstliche Verlangen der Getödteten vestimmt worden zn sein, wurde vom königl. Landgericht Bautzen zu drei Jahren sechs Monaten Gefängniß verurtheilt. Dresd en. Se. Majestät der König begab sich in Be- gleitnng des Flügeladjntanten Majors von' Kriegern ain Sonnabend Nachmittag 1 Uhr 56 Min. mit 'Svnder- zng von Haltestelle Strehlen aus nach Königstein nnd von dort auf Rosenthaler Revier znin Bürschgange. Ihre Mcyestät die Königin begleitete Se. Majestät bis in's Jagdrevier und kehrte vor Beginn der Jagd mit dem nachmittags 3 Uhr 37 Min. in Dresden eintreffenden Schnellzuge jnber Schandau nach Villa Strehlen zurück, während Se. Majestät erst abends nach 8 Uhr daselbst wieder eintraf.
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