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Sächsische Elbzeitung : 07.09.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-09-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-189509079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18950907
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18950907
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1895
- Monat1895-09
- Tag1895-09-07
- Monat1895-09
- Jahr1895
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 07.09.1895
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der weiteren Förderung der Angelegenheit betrauten Comitu iibergcbeit wurde. Durch fernere Beiträge der VerciNSuüIglicdcr, durch Erträge von Theater-, Gesangs- und Musikaussiihruugcu, sowie durch frei willige Spende» hat sich diese bescheidene Sunune allmälig vermehrt und Ivar im März d. I. säst bis zum vierte» Theil der zur Deckung des Kvsicnauswandcö erforderlichen Gcsnmmtcapitals »»gewachsen. Die allen Schandanern bekannte» A»fsühr»»gen vo» KriegS- sce»e» aus dci» Feldznge von 1870/71 gcge» Ende März d. I. halte» einen so überraschende» Erfolg, dasl durch dieselben unserm Denkmals- soud säst sein nveitcS Viertel zugcsiihrt lvurde. Durch dieses günstige Ergebnis und dluch die Hoffnung aus fernere Unterstützungen durch cdcldenkcndc und opferwillige Vatcr- laudsfrcunde rechnen zu dürfen, lvurde da« Conutv crmulhigl, mit den vorbereitenden Mastnahmcn zur Herstellung des DcnknialS zu be, ginne». Und Golt sei Dank, es Halle sich in seinen Erwartungen nicht getäuscht, dieselbe« sind sogar lvcit übertroffen worden. Der Dcnkmalsfond wuchs innerhalb der letzten fünf Monate, vornehmlich aber in der allerjlingstcn Zeit, lediglich durch freiwillige Beiträge, die von den verschiedensten Seilen gespendet wurden, bis zu einer Höhe heran, daß wir hoffen dürfen, damit den gesammlen Kosten aufwand bestreiten zu louncu. Wir sind jetzt dem Ende unserer Arbeit nahe und gedenken mit dankerfülltem Herzen aller derer, durch deren Unterstützung die Durchführung unseres Unternehmens gesichert lvurde. Unser Dank gebührt zunächst der Stadtgemeinde, die zur Auf stellung deS Denkmals uns diesen, mit den herrlichsten Reizen der Natur nuSgcstatteten Platz tiberlassen hat. Wir schulden ihn allen denen, die uns in der uneigennützigsten Weise eine Anzahl Denkmal« entwürfe angcfcrligt und zur Auswahl übergeben haben. Er gebührt dem hochherzigen Manne, der bei diesen, Anlaß von Neuem seine treue Anhänglichkeit an seine Vaterstadt bekundet hat durch Schenk ung des gesammlen SandstciumatcrialS, aus dem das Denkmal ge fertigt ist. Wir schulden ihm ferner den beiden als warme Patrio ten bekannten Männern, die uns bcrcitwilligst das für die Herstellung des Werkplatzcs und die AuSführnng der Bildhaucrnrbcitcn, sowie das für die CnthiillungSseier erforderliche Holzmaterial zur Verfügung gestellt haben. Er gebührt sodann allen denjenigen, die uns durch unentgeltliche Leistungen und durch die Uebcrlaffuug verschiedener Gegenstände und Apparate, besonders auch bei der Veranstaltung der heutigen Feier ihre Bcihülfe zu thcil werde» ließe». Wir schulde» ih» dem Schöpser des Denkmals, der mit kunstgcübter Hand und rastlosem Fleiß das Werk zur rechten Zeit seiner Vollendung c»t- gegcngcsührt hat. Er gebührt ferner den Ehrcujungsrauen, die die Schmückung dcö DcnlmalS und seiner Umgebung mit Laubgcwindcn und Kranzspenden theilö schon auögcsührt haben, lhcilS noch vor nehmen wollen. Wir schulden ihn allen, die uns durch ihre Mit wirkung bei der heutigen Feier unterstützt und durch ihre Thcilnahmc zur Verherrlichung derselben beigetragen haben. Und er gebührt endlich in erster und in letzter Linie der großen Zahl derer, die in ausgiebigster Weise durch Zuweudungeu vou Geldspende» dem Comitv cs erst möglich gemacht habe», der ihm übertragene» Ausgabe näher zu treten und sic zu einer glücklichen Lösung zu bringen. Es ist für mich eine warmempfundcnc, ehrenvolle Pflicht, allen, die uns bei der Erreichung unseres Zieles in einer so opserwilligen und wohlwollenden Weise bilfrcich zur Seite gestanden haben, im Namcn deS EomilvS und der Mitglieder deS Krieger- und dcö Militär- Vereins noch einmal unsern tiefgefühlten Dank auszusprcchcn. Kameraden! ES wird Wohl Niemand behaupten wollen, daß Ihr erst eines Denkmals bedurft hättet, um immer wieder die Erinnerung an Eure gefallene» Waffenbrüder wach zu rufen und ihr Andenken in Ehre» zu halten. Wir haben bei der Errichtung des Denkmals andere Zwecke im Auge gehabt. Unser Denkmal soll ein Wahrzeichen sein der kameradschaftlichen Wcrthschätznng, Liebe und Anhänglichkeit. Es soll ferner die Namcn derer der Nachwelt überliefern, die in treuer Hin gebung und Pflichterfüllung im Kampfe für die höchsten Güler des Vaterlandes den Heldentod starben. Es hat aber außerdem noch eine tiefere Bedeutung. Es soll jcdcm Deutschen, der dereinst an ihm vorübcrgeht, die Mahnung zurnfen: „Bedenke, daß Du ein Deutscher bist," und cs soll ihn, a»'s Herz legen, unablässig darauf bedacht zu sein, die Treue und Liebe zu Kaiser und Reich, zu König und Vaterland sorgsam zu Pflege». Vornehmlich soll eS Ench, Ihr Jünglinge und Knaben und Denen, die einst nach Euch kvmmcu werden, für später ein Wegweiser sein i» Eure», öffentlichen Leben. ES soll Ench warnen vor den Einflüsterungen und Versichrungen der vaterlandsloscn Umsturzmänncr, der Männer, die nicht Werth sind, daß sie als Deutsche geboren wurden, Männer, die sich nicht gescheut haben, unsere patriotische Begeisterung auf die schmachvollste Weise zu verspotten nnd unsere heiligsten Güler mit Schmntz zu bewerfen nnd in den Stand zu treten. Es soll Euch zu- rufcn die herrlichen Worte eines unsrer edelsten vaterländischen Dichter, die Worte: „An'S Vaterland, an's theure schließ' Dich an; das Halle fest mit Deinem ganzen Herzen." lind wenn je wieder, was Goll verhüten lvollc, das Vaterland in Gefahr kommen sollte, sei eS, daß cs durch äußcrc oder gar durch innere Feinde bedroht wird, dann soll cs Euch daran mahnen, bei der Vcrthcidigung seiner Ehre und Un abhängigkeit Eure ganze Kraft, Gut und Blut imd schließlich Euer Leben cinznsetzcn, stets eingedenk des Spruches, der sich aus der zweite» Jiischristtafel mffcres Denkmals cmgegraben findet und der da lautet: „Schön ist's und ruhmvoll, zu sterben sür's Vaterland!" Und Euch, Ihr Jungfrauen und Mädchen, soll unser Denkmal im Geiste vor Augen sichren die Lichtgcstallen dcr edelsten unsrer deutschen Frauen, dcr Frauen, die cs als die schönste Ausgabe ihres Lebens a»- sahcn, die Jugend zur Vaterlandsliebe zu erziehen und bei den Männern die Begeisterung sür die Vcrthcidigung dcr höchsten Güler des Vater landes immer wieder von Neuem anzufacheu, dcr Frauen, dic, wenn Noth und Bedrängniß über das Vaterland hercingebrochen war, opfer freudig ihre irdifchc Habe auf den Altar des Vaterlandes niederlegtcn und unablässig darauf bedacht Ware», lindernde» Balsam in die Wunde» zu träusel», die der Krieg geschlagen, und die Gräuel zu mildern, dic cr unabwendbar im Gefolge hat, und alle, die von Noth und Elend, Kummer nnd Sorgen bedrückt waren, in ihrem Leid zu trösten und ihnen ihre Thränen zu trvckucu. Es soll Euch zurufen: Nehmt sic Euch zum Vorbild uud, wenn wieder Tage dcr Prüfung über unser Vaterland hcreinbrechen sollten, dann folgt ihrem Beispiel und zeigt Euch würdig, ihre Nachfolger zu sein. Das ist dcr Zweck unseres Denkmals und die Bedeutung, die wir ihm beilegen. Lassen wir jetzt, Kameraden, die Hülle fallen, dic das Werk in seiner Vollendung bisher unseren Blicken entzogen hat, nnd begrüßen wir das Denkmal, wenn es in seiner vollen Gestalt, strahlend im Glanze der Sonne, uns vor Augen tritt, mit einem dreifachen kräftigen Hurrah! — Kommt'udell Montag, den 9. September feiert man in unserer Parochie, zn der anßer Schandan die Dörfer Rathmannsdorf, Wendischfähre, Ostrau, Postelwitz uud Schmilka gehören, das Kirchweihfest. Schon jetzt sind die umfassendsten Vorbereitungen, die man an allen diesen Orten zu einer würdigen Begehung desselben ge- trvsfen hat, so ziemlich beendet. Lieben Freunden oder Verwandten, die ihren werthen Besuch augesagt haben, gilt es, einen saftigen Kirmeßbraten und ein gutes Stück Kirmeßkncben uüt'einem Schälchen „Mokka" vorznsetzen. Für alle diejenigen, welche Lust haben, ein Tänzchen zu riskiren, ist hinreichend Gelegenheit vorhanden. So ver anstaltet an diesem Tage Festballmusik Herr Miethe im Schützenhans, Herr Valentin, Herr Klemnier-Pvstelwitz, der zugleich auf der dem Hanse Lothringen gegenüber liegenden Festwiese ein großes Gesangs^elt, in dein die rühmlichst bekannte Coneert- und Singspiclgesellschaft für treffliche Unterhaltung sorgt, errichtet hat, sowie Herr Kopprasch-Wendischfähre, der, gleichwie in Krenbig's Restaurant, an der Kirmeß mit seinem weit nnd breit ge rühmten vorzüglichen Kaffee nnd Kuchen nnfwarten wird. Als angenehme Ausgangspunkte für kurze Spaziergänge seien auch noch der Tiefe Grnnd, der Gasthof zu Rath mannsdorf und die Ostrauer Scheibe empfohlen und ist auch daselbst die Bewirthnng eine stets vorzügliche. — Durch die königl. Amtshauptmannschaft ergeht heute eine die Urwahlen znr Ergänzungswahl für die Handels- nnd Gewerbeka»imer zn Dresden, welche gleich zeitig über die Abgabe der Stinnnzettel und das hierfür festgesetzte Local eingehend Auskunft giebt. Näheres hier über ini amtlichen Theile. — Von Mittwoch den 11. September ab giebt die seit vielen Jährest in Königstein mit größtem Acifast »ns- getreleue Theatergesellschaft sDir. Richter) in „Hcgen- barth's Etablissement" ein aus 12—15 Vorstellungen be rechnetes Gastspiel. Der gnte Nnf, welcher genannter Gesellschaft voransgeht, läßt uns hoffen, daß nuferem Ihealerliebeudcn Publikum verschiedene angenehme Stnnden in Aussicht gestellt werden. Die Dircetivn Richter hatte die hohe Ehre, wiederholt vor Sr. Königl. Hoheit Prinz Albert aufzutreteu; ferner hat unsere Königl. Sächsische Kaunuersängerin Frl. Therese Malten, (infolge einer Extrnvvrstellmig) der Gesellschaft ein höchst ehrenvolles Zeugnis) (welches nächstens hier öffentlich ausgestellt sei» wird) ertheilt. Das Repertoir besteht vorwiegend ans guten, neuen, höchst soliden Lust- nnd Schauspielen, nnd wünschen wir der Direktion von Herzen auch hier gnte pecnniäre Erfolge. X. — Eine besonders originelle Dccoration mn Sedau- tagc war das Schaufenster von Max Ehlig in dcr Kirch straße: Der Deutsche Reichsadler aus deu verschiedensten Pflauinensvrten gebildet. Die Brnst bildete eine Oel- sardinenbüchse mit den Zahlen 1870—1895. — Die am Donnerstag, den 5. September ansgegebeue 28. Nummer der amtlichen Knrlistc von Bad Schandan weist 1709 Parteien mit 3-129 Personen nnd 12 989 Passan ten ans. — Vom 25. bis mit 31. Angnst ds. Js. passirten das Königl. Hanptzollanit Schandan 115 mit Braun kohlen, Holz znr Cellulvscfabrikation, Sand-, Basalt- nnd Pflastersteinen, sowie 54 mit Stückgütern beladene Fahr zeuge. — Boni 1. Januar bis mit 31. August ds. Js. sind msgesaumit 5549 beladene Fahrzeuge beim Köuiglicheu Hanptzvllamte zur Abfertigung gelangt. — Ueber den Schisffahrtsverkehr auf der Elbe unterhalb Dresden ini Monat August liegen von der Niedcrwarthacr Eisenbahnbrücke folgende Zahlen vor: Es passirten die Brücke zn Berg fahrend 59 Kettcndanipfer mit 89 beladenen nnd 221 nnbeladenen Kähnen, 109 Rad- schleppdninpfer nüt 199 beladenen nnd 218 nnbeladenen Kähnen, 313 Personendanipfschiffe. Zn Thal fahren durch die Brücke 103 Radschleffpdampfer, 67 Ketteu- dampfer, 3I3 Persvucudanipfschisfe, 873 Kähne nnd 89 Prahmen. — Die Allgemeine Radfahrer-Union veranstaltet Sonn abend, den 15. September ihr diesjähriges Mcistcrschnsts- rennen ans der 150 Kilometer langen Strecke Meißen-Zestren- Oschatz-Wnrzeu-Bvrsdvrf b. Leipzig nnd wieder zurück bis Meißen. Abends vorher findet Commers statt im Eta- blissementWriedeushaiu in Meißen. Schniilka. Damit Misere bekannte Sommerfrische nnd unser Grenzort am Sedantage in der allgemeinen vatrivtischeu Knudgebnng nicht znrückstehen sollte, dafür orgte das sich hier gebildete Festcomitu. Seine Aufgabe hat dasselbe in der anerkanntesten Weise dnrchgefübrt, indem man hicrselbst znr Naclnnittagszeit der Jugend oes Dorfes Vergnügen resp. verschiedene Belustigungen bot nnd nach Eintritt der Dunkelheit einen Lampionzng durch Schniilka, bei welchem patriotische nnd Volkslieder von Groß nnd Klein gesungen wurden, znr Ansfühinng brachte. — Schmilka selbst war sowohl an der gesammteil Elbseite, als auch in der Winterbergschlncht reich illu- minirt nnd bengalisch erleuchtet, den Glanzpunkt dieser allgemeinen Frendenbeleuchtnug bildete aber ein Feuer werk, welches niau bei der Vvrbeifahrt des letzten Abend- schisfes abbrannte. Schon nm diese Zeit versammelten sich die hier weilenden Svnnnersrischler, zahlreiche Gäste aus Herruskrelscheu, vou der Hirschmühle und aus deu Elbhäusern - Schöna in der Veranda zur Theiluahine an dein dort beginnenden Cvnimers. Obgleich unsere Kriegs veteranen nnd Militärvereinsmitglicder' schon an den Fest lichkeiten nnd an dein Weiheakt tagsüber in Schandan theilgenviiiuien hatten, erschienen dieselben auch hier und inan verstand es sofort, die drei anwesenden Veteranen von 1866 nnd 1870/71 entsprechend zn ehren. Znr Ver herrlichung dieser patriotischen Kundgebung, die durch treffliche Ansprachen, durch Liedervvrträge nnd allgemeine Gesänge außerdem gewürzt wurde, waren musikalisch gebildete Herren von der Hirschiuühle, von Herruskrelscheu und Schniilka so gütig, Streichmusikpiöcen vvrzntrageu. Sv lange unser isvlirtes Dörflein besteht, dürfte' hier ein Freudentag in solcher Weise noch nicht gefeiert worden sei», ein Beweis dafür, daß Liebe zum Vaterlaude und zu König nnd Kaiser in reichem Maße in Schniilka vor handen ist. Schöna. Auch in nnserem Orte verstand man den I. nnd 2. September in der würdigsten und fröhlichsten Weise zn feiern. Am Sonntag Vormittag naym der Militärverein Aufstellung nnd zog nnter Vvranlrilt eines Mnsikeorps zur Theilnahme au dem Festgottesdieust hinüber nach Neinhardtsdorf, woselbst sich die dortigen Militärvereins- nnd ehemaligen Kriegskameraden an schlossen. Diesem allgemeinen Kirchgang reihte sich ein allgemeines Kinderfest an, das bereits mn 'F12 Uhr seinen Anfang nahm, denn schon kurz vor 12 Uhr erschien die Schuljugend mit den Herren Lehrern nnd Schulvor ständen an Stativ» Schöna, um einer Einladung des Herrn Wilhelm Meher Folge zn leisten. Die Kinder vereinigten sich dort mit denen aus deu Elbhänsern- Schönä, wurden vom Obengenannten freigebig bewirthet nnd zogen nach Einholung der Königin (vom letzten Schnl- feste her) zur Höhe hinauf. Das Fest, au welchem sich Jung und Alt betheiligte, bot der Abwechslung gar viel, sv daß unsre Jngend zur Abendzeit nach erfolgtem Ein- znge wohlbefriedigt in die elterliche Behausung znrück- kebrte. — In asten nahen Ortschaften links des Elbthales erschallten Freudenschüsse, ebenso erglänzten die Ortschaften am Abend des 2. September im reichen Lichtcrschmncke. Station Schöna. Bis znin 31. August passirten 4610 beladene Schiffe nnd 1242 Prahmen die Laudesgrenze. — An einem nahe gelegenen Grundstücke trägt ein Wein stock seit acht Tagen reife Trauben. Der nebenstehende Stock hat neben den fast reifen Trauben frische Blütheu aufznweisen. An einer Rebe erblickt man zwölf Trauben, darunter Trauben von der Größe zweier Fänste. Kleinhennersdorf. Wie aller Orten unseres engeren Vaterlandes sowie Deutschlands wurde auch iu unserem stillen friedlichen Orte der sv großen Zeit der Jahre 1870/71 würdig gedacht, indem unser, nnter vortrefflicher Leitmig seines Dirigenten nnd Liedermeisters, Herrn Lehrer Lehmann, vor Jahresfrist gegründeter Männergesangverein einen solennen Festevmmerö in dem eigens dazu deevrirten Saale des Herrn Niemer veran staltet hatte. Diese würdige Feier begann mit einem Stück des Orchesterchor, iiachdeiu dies verklungen, begrüßte der Vorsitzende des Vereins, Herr Bräunling, mit warmen Worten die sv zahlreichen Festversamnielten cms's herzlichste, worauf dcr Mänuerchor durch das Lied: „Brüder, reicht die Hand zuni Bunde", seine schönen Weifen hören ließ. Als dann wieder die letzten Aecordc des Orchesters verklungen wäre», ergriff derDirigent des Vereins, Herr Lehrer Lehniaim, das Wort, mn in seiner von Patriotismus getragenen, be geisterten ausgezeichneten Festrede mit wanne», ans dic anf- merksmu lanscstcuden Fcstversanimeltc» z» Herzc» gebcn- dc» Wvrtc» dcr Feier die volle Weihe z» gebe», iuocm cr die Bedeutung des Tages klarlegte, dcr Heldenthaten dcr dmnaligcn Führer dcr verschiedenen Armeen, spcc. Kaiser Wilhelms 1., nnsers nllverehrten König Albert, sowie Bis marcks, Moltkes nnd Roons in ehrenden Worten gedachte, die Einigkeit der damaligen Bnndesfürsten, wodurch mir ciu Ganzes erzielt wurde, hcrvvrhob, das deutsche Heer und das deutsche Volk vor 25 Jahren zn würdigen wußte, mit pietätvoller Weise die Errnugeuschafteu des sv große» Krieges durch die damaligcu tapfereu Krieger verherrlichte uud de» Festvortrag mit eiucm stürmischen dreimalige» Hoch auf Kaiser und König gipfelte, wodurch die sv ein drucksvolle Rede mit stürmischem Applaus endete nnd von den begeisterten Festversamnielten das Lied: „Den König segne Gott" mit Musikbegleitung feierlich nnge- stiimnt wurde. Auf eine vou Fräuleiu Lehmann ausge zeichnet gesprochene Deklamation: „Am 3. September 1870" erfolgte vom Mänuerchor das schöne Lied: „Es geht bei gedämpftem Trvmmelllang". Nachdem wieder der letzte Ton vvin Orchester verklungen, trat zunächst Herr Kadner an das Rednerpult, nm in seiner ebenfalls von Patriotismus gchalteuen Ansprache das deutsche Heer zu verherrlichen, den Muth mid die Tapferkeit der damaligen Krieger zn rühmen, ermahnte auch fernerhin dic jüngcre Generation dcr Gegenwart zmn Festhalten au das Er oberte, gedachte aber auch mit Wehmuth der ge fallene» deutschen Söhne, indem er die Festversamnielten anffordertc, zn Ehre» Letzterer sich vo» ihre» Plätze» zn erheben und mit einem dreimaligen Hoch auf das deutsche Heer diese würdige Ansprache endete. Als nun nach vvrhergangeneni Spiel des Orchesters ein Dvppelgnartett des Vereins ein mit großem Beifall nnfgenvmmenesi- Lied vvrlrug, hielt hierauf Herr Winkler eine der Feier angepaßte Ansprache auf das deutsche Vaterland, indem er die Einigkeit, Macht und Stärke des großen Deutschland besonders hervvrhvb, auch dcr großen Thaten der Com- battanten vor 25 Jahren gedachte imd mit einem dreimaligen Hoch anf's Vaterland endete, mn hierauf von der Fest- versammluug das Lied: „Deutschland, Deutschland über Astes" aiiznstmnnen. Nachdem noch von Fräulein Barsch in hübscher Weise das Gedicht: „Des Knaben Tischgebet" zmn Vortrag gelangte nnd Herr Grohmann durch sein Gedicht: „Deutsche Frauen und deutsche Treue" die Zu hörer gesefselt hatte, welches in einem Hoch der deutschen Frane» gipfelte, sowie »och vo» der begeisterte» Festvcr- sammlmig das Lied: „Die Wacht am Rhein" gestmgen war, endete dieser in allen Theilen gut verlaufene Fest- cvimners, welcher wohl auf jeden Festtheiluehiner einen tiefen, zn Herzen gehende» Ei»dr»ck gemacht habe» dürfte. Schließlich mnß dem so junge» Gesnugverci» für seine genialen Leistungen volle Anerkennung gezollt mid anch fernerhin Glück lind Gedeihen gewünscht werden. O Bei dein am Mittwoch Nachmittag uiedergcgaugeuen Gewitter schlug der Blitz iu einen zmn Gnte Kvppels- d vrf gehörigen, dicht am Gebäude befindlichen Kirschbaum, wobei größere Stücke ca. fünfzig Schritte weit fvrtge- schlendert wurden. Königstein, 4. September. Kanin sind die Stein brüche in der oberen Kirchleithe wieder in Betrieb gesetzt, als sich auch schon ein schwerer Uuglücksfall in denselben ereignete. In den frühesten Mvrgeiistnnden des gestrigen Dienstages verunglückte der Steinbrecher Hertig aus Halbestadt dadurch, daß er durch Herabrolleudes Gestein verschüttet wurde. Durch schnelle Hilfe seitens seiner Arbeitsknmeraden konnte derselbe ans seiner äußerst gefähr lichen Lage befreit werden, indes) waren die Verletzungen am Rückgrat, an den Beinen nnd Füßen derart schwere, daß nnf ärztlichen Nath die Uebcrführnng nach dein Carola- Hanse in Dresden noch an deiuselben Tage erfolgte. Der Abbau iu deu obeubezeichneteu Brüchen, die ein geschätztes Material liefern, erfolgt nach einem von dem unsern ab weichenden System, indem die Gesteimnassen von oben nach nuten bearbeitet werden, nnd es sind zu diesem Zwecke eine Anzahl Schweizer hier beschäftigt, die nnf diesen Ab ba» besonders eingearbeitet sind. Die schon mehrere Jahre unbewohnt gewesenen Häuser am Elbnfer werden banlich vvrgerichtet, nm als Wohnungen fnr Beamte nnd Arbeiter zn dienen. „Kehre zu Deinen tiefbetrübten Angehörigen znrück; es wird Dir Alles verziehen !" In solch' rührender Klage erfleht ein Lvschwitzer Ehepaar die Rückkehr seines einzigen Lieblings, dem es in zärtlicher Liebe zugethau ist, eines grünen Papagei's, der so lieblos gewesen ist, seinen treuen Pflegeeltern zn entfliehen. 100 Mark Be- lohnnng sind dein zngesichert, der den Ansreißer zurück- brmgt. Dresden. Se. Majestät der König nnd Se. kgl. Hoheit der kvimnandirende General Prinz Georg wohnten am Donnerstag Morgen dem Manöver der 1.' Division Nr. 23 bei. Das Manöver fand in der Gegend vou Pulsnitz zwischen der I. Jnfauteriebrigade Nr. 45 und der 2. Jnfauteriebrigade dir. 46 unter der Leitmig Sr. Exkellenz des Giwerallieutenants v. Naab statt. In der Begleitung Sr. kgl. Hoheit befanden sich der Chef des Generalstabes Oberst v. Brvizem und der Adjutant i»l Generalevminandv Major v. Wardenburg. Die Rückkehr Sr. kgl. Hoheit erfolgte nach Schluß des Manövers mittelst königl. Svnderzuges ab Pulsnitz. — Morgen Sonntag wird iin Zoologischen Garten zu Dresden die Original-Texas-Cowboy-Trnppe letztmalig anftreten nnd sei hiermit uvchinals ein Bestich dieser interessanten nnd sehenswertsten Truppe aufs Beste eni- Pfvhleu. Der Eintrittspreis beträgt ausnahmsweise nur 25 Pfennige pro Person. Näheres i>n Inserat in heutiger Nummer. — Geradezu rührend sind die an den Bürgerausschnß für patriotische Knndgebungen in Dresden gelangenden schriftlichen nnd mündlichen Dankesbezeigungen derjenigen Invaliden, die den Festzng vvn den ihnen gestellten Wagen ans beobachten konnten. Der alte unlitärische Geist durch- flammt von Neuem die Herze» dieser Veteranen, denen der Jnbel und Dank vieler Ta nsender bei dem Festzug ent-
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