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Sächsische Elbzeitung : 07.09.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-09-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-189509079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18950907
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18950907
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1895
- Monat1895-09
- Tag1895-09-07
- Monat1895-09
- Jahr1895
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 07.09.1895
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-Vie „Sächsische Mzciimig" erscheint Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Die Ausgabe dcS Blattes erfolgt Tags vorher Nachni. 4 Uhr. Abonnements-Preis viertel jährlich I Mk. 50 Pf., zwei monatlich I Mk., cinmonat- lich 00 Pf. Einzelne Nummern 10 Pf. PostzeitungSbcstelllistc 6073. Alle kaiscrl. Postanstalien, Postboten, sotvic die ZcitnugSträger nchnicn stet« Bestellungen auf die „Sächsische Elbzcituug" au. MW MitiU. AmtKbllltt str dos MG. MlsMW il»d dc» Atidlltilh jo §chinid»», scnvic siir dc» MGmMtriH Holiilfseiii. Mit „Dlruslriri. Mit Humor. Beilage „Koiforrt^nsorr". Mit „LnsrdMirtiZchGtt'. Woitnszo". Inserate, bei der weiten Bcrbrcilung d. Bl.vou grosicr Wirlnng, sind Montags, Mittlvvchs undFrcitags bis spätestens vormittags !> Uhr auszugcben. Preis für die gespaltene EorpuSzcile oder deren Naum 10 Pf. Inserate unter fünf Zeilen werden mit 50 Pf. berechnet tabellarische und cvmplicirle. (nach Uebercinkunft). „Eingesandt" nnterm Strich 20 Pf. di- Zeile. Bei Wiederholungen ent sprechender Rabatt. Jnscratcn-Annahmestellen: In Schandau: Expedition Zaukenslraste 131, iu Hohnstein: bei Herrn Stadtkassirer Reinhard, in Dresden nnd Leipzig: die Annoncen Burcauö von Haaseusteill L Bögler, Jnvnlidcndank und Rudolf Mosse, in Frankfurt a. M.: G. L. Daube L Co. und in Hamburg: Knrolh L Liebmann. ki*« RO8, Schandau, Sonnabend, den 7. September 1895. 39. IlUgllllg. 2l mtliche r Die Arwaylen zur Krgcinzungswahk für die Kandels- und die Gcweröekammcr zu Dresden haben im hiesigen Bezirke, wie folgt, zn geschehen. Für die Handelskammer sind in der VIII., die Awtsgerichtsbezirkc Pi iliid Stolpen umfassenden Wahlabtheilnng I rvahlnlänner, nnd in den IX. bis XI., die Amtsgcrichtsbezirke Neustadl, Sebui^;, Aöttigstein nnd Scl^audau ninfassenden Wahlabtheilnngen .je l Zvahliuauu; 8. Für die Gewerbekammer sind in der VIII., den Amtsgerichtsbezirk Pirna ninfassenden Wahlabtheilnng 4 ivahlmänner und in den übrigen IX. bis XIII. Wahlabtheilnngen, die Amtsgerichtsbezirke Stolpen, . Schandau, Aönigstein, Nenstadt und Sebnif; umfassend, 1e l Zvahlmauu ZN wählen. Die .Königliche Amtshanptmauuschaft fordert alle in diesen Wahlabtheilnngen wohnhaften Stimmberechtigten auf, behufs der iwrbemerkteu Urwahleu FreitUll, den 13. September 1895 in der Zeit von Vormittags 9 bis Nachmittags 4 Uhr iu den uachbczeichueteu Wahlloealeu persönlich zn erscheinen nnd sich bei den hierzu be auftragten und nachstehend nufgcführten Wahlvorstehern oder bei deren Stellvertretern auznmelden, hierbei ihre Stimmberechtigung, soweit nöthig, nachzuweisen und sodann die Abstimmung durch eiueu ihnen anszuhändigenden Stimmzettel vvrznnchmen. Die Wahlen zur Handelskammer anlangend. Die Abgabe der Stimmen findet statt feiten der Stimmberechtigten aus der Stadt nnd sämmtlichen Ortschaften des Amtsgerichtsbezirks Schandau im Raihsihungszimmer zn Schandau Thei l. an den Wahlvorsteher Kaufmann Mlto Nöhme, - oder dessen Stellvertreter Kanfmann Hermann Alemm von Schandau. 8. Die Wahlen zur Gewerbekammer anlanaend. Die Abgabe der Stimmen findet statt feiten der Stimmberechtigten ans der Stadt nnd sämmtlichen Ortschaften des Amtssierichtsbezirks Schandau im Rathssihnngszimmer zn Schaudau an den Wahlvorsteher Tapezierer Gustau Hauschild, oder dessen Stellvertreter, Bnchdruckereibesitzer Simon Petrich in Schandau. Für die Handelskammer jsind stimmberechtigt nnd wählbar alle dem Wahlbezirke mit dem Sitze ihres Geschäfts «»gehörenden männlichen Personen, welche als Kaufleute oder Fabrikanten in dem Eiukommenstener-Cataster ihres Ortes nach einem Einkommen von über 1M0 Mark abgeschätzt, 25 Jahre alt nnd nicht etwa nach 8 "lei der revidirteu Städteorduung und bez. 8 85 der revidirten Laudgemeiudevrdnuug vom 24. April 1878 von dem Stimmrechte in der Gemeinde oder in Folge der Verübung eines Verbrechens von den staatsbürgerlichen Rechten ausgeschlossen sind. Für die Gewcrbekammcr sind stimmberechtigt und wählbar alle dem Wahlbezirke angehörigen Gewerbetreibende, die n. als Kaufleute und Fabrikanten in dem Eiukommensteuer-Calaster ihres Ortes nach einem Einkommen von IMIMork und darunter, jedoch mindestens nach eiucm solchen von über MO Mark abgeschätzt sind, oder b. ohne zu den Kaufleuten oder Fabrikanten zu gehören, als Gewerbetreibende nach einem Einkommen von über 600 Mark bis mit 1000 Mart abgeschätzt sind, o. das 25. Lebensjahr erfüllt haben und cl. nicht etwa nach 8 44 der revidirten Slädlevrduung und bez. 8 85 der revi dirten Laudgemeiudevrdnuug vom 24. April 18714 vom Stimmrechte iu der Gemeinde oder iu Folge der'Verübung eines Verbrechens von den staats bürgerlichen Rechten ausgeschlossen sind. Pirna, nm 26. Angnst 1805. Königliche AmtshlNiptmattttschuft. I. V.: Heiuk. Die Ausgabe des nächsten Blattes erfolgt liiN». Inserate zn dieser Nummer werden bis L LIU« erbeten. Expedition der Sächsischen Elbzeitnng. Politisches. Eine Flnthwelle frischen nationalen Empfindens hat anläßlich der Silberfeier des Sedautages Denlschland wie der einmal dnrchbranst und bis weit über die Neichsgrenzen hinaus mit tausenden von deutschen Herzen ihr mächtiges Echo gefunden. In der That bekundete die begeisterte all gemeine Begehung des diesjährigen Sedanfestes in erhebendster Weise, daß das patriotische Bewußtsein noch immer in weiten Kreisen nugeschwächt vorhanden ist und daß die Erinnerung an die große Zeit von 1870/71 noch immer kräftig fvrtlebt, allen »»patriotischen Nörgeleien zmn Trotz. Jubelnde Zustimmung hat darum bei allen national ge sinnten Elementen die Rede Kaiser Wilhelms bei der Parade tafel am Sedautnge gefunden, führte er i» seiner Kund gebung doch die hehre Lichtgestall Kaiser Wilhelms des Siegreichen dem geistigen Auge nochmals vorüber uiid gedachte er hierbei in zündenden Worten doch noch einmal der unvergänglichen Errungenschaften der Sedanfchlacht für Deutschland. Wenn er zugleich der Tapferkeit des srauzvsischeu Heeres in jenem weltgeschichtlichen Knmpfe rückhaltlvse Anerkennung zollte, so stellt dies nur eiueu ueueu Beweis der ja schon wiederholt bekundeten ritter lichen Gesilmnng Kaiser Wilhelms II. gegenüber dem Be siegten von 1870 dar. Daß der kaiserliche Redner daun die hohen Verdienste seines erlauchte» Freundes nnd Vor- bündeteii, des Königs Albert von Sachse», als Führers der ehemalige» Mansarmee feierte, hat wohl nicht nur in den sächsische» Lande» lebhafte Ge»»gth»»ug gesunde». Und frendig hat »in» »och zwei andere Kundgebungen des Kaisers znm Sedantage begrüßt, seine Depesche» a» den Prinz-Regenten von Bayern nnd an den Fürsten Bis marck. Das kaiserliche Telegramm an den Regenten Bayerns ist geeignet, ein mmes Band nm den Süden nnd Norden des'gemeinsamen Vaterlandes zu schlingen, mit seiner Depesche an den Altreichskanzler aber hat der Kaiser Millionen Deutsche» ans dem Herze» gesprochen, warf doch gerade diese spontane Handlung des erlanchte» Monarchen ihren besonderen verklärenden Schimmer auf die^ mm wieder vor- übergerauschte erstmalige Jubelfeier des Sedautages. In Berlin sand am Mittwoch eine starkbesnchte nachträgliche Protestversammlimg der Socialdemvkratie gegeil die Sedauscier statt; die Versammlung verlief in ruhigster Nichtamtlicher Theil, mäuuer werde» auch ans andere» dentsche» Städte» ge meldet, z. B. a»s München. Die in Berlin weilenden denlsch-amerikanischen Veteranen legten am Sarkophage Kaiser Wilhelms im Eharlollen- lmrger Mausoleum uud au der Ruhestätte Kaiser Fried richs iu der Potsdamer Friedeuskirche Kränze nieder. Der Kaiser unternahm in den letzten Tagen mehrfache Ansflüge, die theils militärischen Besichtigungen, t Heils der Abhaltung von Jagden gewidmet waren. In Olden burg fand am Dvuuerstag m Gegenwart zahlreicher fürst licher Trauergäste die feierliche Beisetzung der Leiche der Erbgrvßherzvgin in der grvßherzvglichen Famliengruft statt. Das politische Leben iu Deutschland zeigt noch immer wenig Bewegung. Aus dem Parteilebeu sind verschiedene Nachwahlen znm preußischen Abgeordnetenhaus-', sowie das Hiuscheideu des Abgeordneten Kiefer, des Führers der badischen Nativnnlliberalen, zu erwähnen. In der elsässischen Stadt Diedeuhofeii hat der Statthalter Fürst Hohenlohe eine Rede über die Lage der Laildwirthschaft gehalten, in der er die Landwirlhe'auf den Weg der Selbsthilfe durch Zusammenschluß iu Geuvsseiischafteu verwies. Der Kaiser von Oesterreich ist aus Böhmen, wo er den großen Manöver» bei Budweis beiwohnte, znnächst wieder »ach Schloß Schönbrn»» z»rü ckgekehrt. Am 6. Sep tember trifft er öelmmtlich i» Stettin als Mmiövergnst Kaiser Wilhelms ein. Ei» politisches Relief verlieh den böhmischen Manöver» die Budweiser Rede des Kaisers, iu welcher er Deutsche uud Czeche» zu einträchtigem Zusammenarbeiten zum Heil des Staates ermahule. In Frankreich hat man der deutschen Sedaujubel- feier gegenüber im Allgemeinen eine würdige Haltung beobachtet, abgesehen von den unvermeidlichen Wuthmls- brüchen der ei'geiltiichen chauvinistische» Presse. Die eigene Erinnerungsfeier au Sedau hat mau begreiflicher Weise sehr im Stille» begangen, aber sogar der 4. September, an welchem sich flinfilndzwanzig Jahre seit der Begrüud- nng der dritten französischen Republik vollendete», scheint m Frankreich ohne größere Feierlichkeiten vvrübergegaiige» zn sein. Znr Zeit weilt der rassische General Drngviiirvw in Paris, nm den bevorstehende» große» frauzösischen Manöver» beizmvohne», was »atiirlich wieder»,» z» russisch - frsmzosische» Verbrüderuugsseeueil führeu wird. Am Mittwoch wurde General Dragvuirow vom Kriegs- minister Znrlinden empfangen. Locales und Sächsisches. S ch auda u. Znr Vervollständigung unseres Berichtes über die Sedanfeier nnd über die Einweihung »useres Kriegerdenkmals bringen wir hentc noch die Ansprache des Cvmitövorsitzenden, Herrn Sanitätsrath Or. mml. Mnx Müller, wie uns dieselbe im Wortlaut nach den Auf zeichnungen des Herrn Redners nachträglich zngegangen ist. Dieselbe lantet: In allen deutschen. Navke» von-den Ala-,' .MK m." klingt, ist innerhalb der jüngst vergangenen Wochen ein Fest dein anderen gefolgt und hat von neuem die Erinnerung wach gerufen an die nuvcrgestlichen Tage und die unvergleichlichen Thalen der grasten Zeit vor 25 Jahren. Es waren aber nicht Feste, denen der Stempel der Selbstüberhebung und des schnöden, herausfordernden Ueber- mulhcs ausgeprägt war, o »ein, cS waren Feste, bei denen in echt deutscher Weise die Freude über die Errungenschaften jener ewig denlwürdigen Zeit hindnrchleuchtcte, und cs waren Feste, bei denen vor Allem die Dankbarlcit zum Ausdruck lammen fällte, die Dank barkeit gegen Gatt, der die Erfolge unserer Wassen in so wunderbarer Weise gesegnet, ein Strafgericht über unsere Feinde verhängt hatte und als kostbarsten Preis ans unseren Kämpfen und Siegen die Einigung sämmllicher deutschen Fürsten und Stämme uud die Wieder- erslehung dcS deutschen Kaiserreichs hcrvorgeheu liest, die Dankbarkeit gegen unseren unvergesslichen greisen Heldenkaiser Wilhelm den Grosten und die ihm einmüthig in treuer BundeSgcnassenschaft beigesellten Fürsten, die Dankbarkeit gegen alle die grosten Männer, die in treuester Hingebung zu ihrem König und Herrn, als seine Berather und als die Führer in, Kampf unerreichbar, sich unvergängliche Verdienste und unverwellbarc Lorbeeren erworben haben, die Dankbarkeit endlich gegen alle die mnthigcn und tapferen Kämpfer für des Vaterlandes Ehre und Unabhängigkeit und unter ihnen ganz besonders gegen alle, die für daS Vaterland geblutet haben und in den Tod gegangen sind. Wie in den letzten Wochen die Tage der heissen Kämpfe, so wird heule, dessen dürfen wir gewiss sein, in allen deutschen Gauen unseres deutschen Vaterlandes die Wiederkehr des grossen nationalen Gedenktages als ein Freuden- und Danksesi gefeiert werden, und so wollen auch wir iu unserm Schandau das allgemeine Jubelfest mit freudigbewegtem und dankerfülltem Herzen begehen und mit ihm zu gleich eine ernste Feier von besonderer Bedeutung verbinden. Ein Danksest im weitesten Simse des Wortes ist cs aber vor Allem für uns, Kameraden des Kricgcrvereins. Wenn wir nnö wie der zurückversetzen in jene Zeit vor 26 Jahren und die Bilder, die wir mit eigenen Augen geschasst, von neuem im Geist an uns vor- übcrzichen lassen, wenn wir uns vergegenwärtigen, wie die Tage der harten Prüfung und schweren Arbeit über uns hereinbracheu, die Vaterhand Gottes uns aber dabei dnrch alle Nolhlagen, Bedrängnisse und Gefahres« schirmend hmdnrchgeleitet und uns schliesslich wieder in die thcure Hcimath zurückgesührt hat, wenn wir ferner bedenken, dass wir später in den 26 Jahres, des Friedens immer unter seinem Schutz gestanden und Wvhlthaten über Wohlthaten empfangen haben und dass wir nun heute, nachdem viele unserer Kameraden längst ans dem Leben geschieden sind, noch das Glück geniesten, in Gesundheit und Rüstigkeit eines der schönsten Erinnerungsseste mitfeiern zu können, wer von uns, Kameraden, sollte da nicht, tief ergriffen von der unendlichen Liebe und Güte, die nns erwiesen wurde, mit den innig sten Dankesgesühlen aufblicken zu dem allmächtigen Lenkcr unserer Geschicke? So oft wir aber einen Rückblick ans die eigenen Erlebnisse werfen, werden wir auch unablässig daran gemahnt, derer nicbt zu vergesse», denen eS von der Vorsehung nicht bcschicden war, wie der hcimzukehren an den häuslichen Herd und die Ihrigen von neuem in ihre Arme zu schliessen, die vielmehr dazu auöer ehcn waren, ins Kampfe sür's Vaterland ihr Leben zu opfern. ES lag daher nahe und war ein längst gehegter Wunsch der Mitglieder des Krieger- und des Militärvereins, daS Andenken der gefallenen Söhne und Bürger unserer Sladt und deren Umgegend durch die Errichtung eines öffentliches, Denkmals zn ehren. Die Erwägung aber und die Befürchtung, dass der Erfüllung dieses Wunsches in Anbetracht der geringen Mittel der VereinSnül- glieder fast unüberwindliche Schwierigkeiten cntgegcntrelen würden, waren die Ursachen, dast lange Zeit hindurch von der Verwirklichung dieses Gedankens Abstand genommen wurde. Erst heute vor ü Jahren bei der 20 jährigen Gedenkfeier des Sedautages svlkte eö, Dank der Anregung eines Ehrengastes, dazu kommen, »ass dn>'G eine Samm- lang unter den Festtheilnehmern der Anfang zur Dnechfg-im-g d-s gehegten Planes gemacht wnrdc. _
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