Großenhayntr Unterhaltungs- Md Intelligenz-Blatt. 5. Stück. ' XXVI.Jahrg. Sonnabends, den 3. Februar 1838. O e r t l i ch e s. Nach der Volkszählung vom 1sten December 1837 befinden sich in Hayn 6090 Einwohner, darunter 4 Reformiere, 62 Katholiken, 2 Israe liten ; 2945 Einwohner männlichen, 3145 weib lichen Geschlechts, 841 Kinder unter 6 Jahr Ält, und 1080 Kinder im. Alter von 6 bis 14 Jahren. Nur eine Person, eine Witwe, hat das Alter von 90 Jahren überschritten. V e r m L s ch t e s. Im vergangenen Jahre sind im Königreich Baiern 20 Personen vom Katholicksmus zum Protestantismus, und 3 vom Protestantismus zum Katholicismus übergegangen. Göttingen trauert noch Immer. Es bestätigt sich , daß Ranke, Leo und Rödiger Rufe erhal ten, aber auch ausgeschlagen haben. Lücke Und Gieseler sollen Anstellung Irr Halle suchen, nur Wachsmuth in Leipzig sich fortwährend zur Annahme einer göttinger Professur bereit erklä ren, Dahlmann aber M Krugs Stelle, der sich MNz zuMckziehen wolle, in Leipzig eintreten, ober nicht dir Nedaction der Leipziger Zeitung übernehmen.' Es wird zu milden Beiträgen für die ausgezeichnete göttinger Bibliothek auf gefordert , da ihr die Hälfte der bisherigen jährlichen Unterstützungen entzogen worden ist. Ein Seitenstück zum Bischof von Cöln ist der Bischof von London, der ganz besonders gehaßt wird, seitdem er mit Gewalt die noch strengere Beobachtung der ohnehin in England stillen Sonntagsfeier einführen wollte, und dar auf antrug, alle Spaziergänge zu schließen, fo wie das Fahren der Wagen - zu/ verbieten. Ein französisches Blatt spricht.von einer Ver mählung des Herzogs vow Nemours mit der Prinzessin Alex. Marke von S. Altenburg und bemerkt in seinem Jammer, daß dies nun die vierte protestantische Heirath in der Julidynastie sty. ' In Mainz wird eine neue große Synagoge von der israelitischen Gemeinde erbaut un- deutsche ChoMgesänge eingeführt, was bisher ein Gemeinde-Vorstand -(nicht Verstand) gehin* ' dert hatte. ' > Am 8. Januar Abends gegen 9 Uhr, wo die Soldaten eigentlich schon in ihren Easerüek seyn mußten, ist in Offenbach zwischen Oester- reichern, Darmstädter und Frankfurter Soldaten in einem Hause , wö Fabrikarbeiterinnen ihr- Nachtquartier halten , ein blutiger Streit M gebrochen. Das Militair Müßte einschreitett, und mehre Frankfurter verhaften , von denen einer das Ohr verloren haben soll. ' - ' In Pesth fiel vor Kurzem eine Diebsgeschichte vor, die viel zu sprechen macht. Ein dasiger sehr wohlhabender Klavier-Instrumentmacher- Dr.^ , befand sich Nachts in einem GasthoH um daselbst wie gewöhnlich sein Abendbrot ein* - zunehmen, als sein Lehrling mit der Nachricht zü ihm kam, daß zwei HeMn zu Hause Mf ihn warteten, die ein Fortepiano zu kaufen wünschten. Dr... eilte nach Hauss- fand daselbst wirklich zwei Fremde , die er, auf ihr Berlan-' gen- in seine Appartements führte, um ihüest seine vorräthigen Instrumente zu zeigen. Sih probirten dies Und jenes - Ädem sie attf deÄ Tastaturen klimperten; als sie aber Has letzte Zimmer kamen , änderten sie Plötzlich TM und Haltung. Der Eine faßte den Klavier- macher rücklings bei den Armen, der Andere zog ein Pistol aus der Tasche, setzte es ihm auf die Brust, sagte, er wäre der Räuberhaupt*