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Sächsische Elbzeitung : 21.07.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-07-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-191007210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19100721
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19100721
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1910
- Monat1910-07
- Tag1910-07-21
- Monat1910-07
- Jahr1910
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 21.07.1910
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fernen! etwas autaereat vor den deid-n 5iiUilliie Mit»W AmtZdllltt Hl Has WmBldt MWW, das WntzUc Nl> kn Siakrni za Aaadaa, 54. WlgW HIi. 8S Schandau, Donnerstag den 21. Juli 1910 Amtlicher Teil f Z Die Cholera hat in dcn letzten Wochen in Rußland so weite Gebiete erfaßt, daß dem russischen Auswnndcrcrocrkchr wieder erhöhte Aufmerksamkeit zuzuwenden ist. Das Ministerium des Innern hält es für geboten, nach, ß 13 des Seuchcngcsetzes vom 30. Juni 1300 (Ncichsgesetzblatt Seite 300) Ziffer 1 unter I der Ausführungs bestimmungen hierzu vom 21. Februar 1904 (Neichsgesetzblalt Seite 67) und 8 8 der Anweisung zur Bekämpfung der Cholera folgendes zu verordnen: Jede in einen Gemeinde- oder Gutsbczirk zureisende Person, die unmittelbar oder in unterbrochener Fahrt aus Rußland kommt und nicht nachweisen kann, daß sie mehr als 5 Tage vor ihrem Eintreffen Rußland verlassen hat, ist binnen 12 Stunden nach ihrer Ankunft der Ortspolizeibehörde oder, wenn der Gutsvocstcher meldcpflichtig ist, der AmtShauptmannschaft mündlich oder schriftlich zu melden. Die Anmeldung liegt dem Zureiscnden oder seinem gesetzlichen Vertreter, außerdem aber auch den Inhabern oder Verwaltern von Gastwirtschaften, Pensionen oder >,»> 3' 'Z '3' ,3 Politische Tagesübersicht. Deutsches Reich. Der Kaiser ist am Montag abend nach Beendigung seines Aufenthaltes in Balestrand in Dronthcim ein getroffen. Fürst und Fürstin Bülow sind am Dienstag mittag von Berlin nach Norderney weitergereist. Der preußische Landwirtschaftsminister Freiherr v. Schorltiuer und sein Kollege, der Finanzminister Dr. Lcutze, besichtigten am Montag vormittag die Kolonistcn- dörfer in der Umgebung der Stadt Posen. Am Montag nachmittag reisten die Minisl-e, in deren Begleitung sich der Präsident der Ansiedclungskommission und noch mehrere andere Herren befinden, nach Ostrowo weiter. Der Rücktritt des Unterstaatssekretärs im preußischen Eisenbahnmtnisterium, Wirkl. Geheimrat Fleck, wird als bevorstehend angckündigt. Zu seinem Nachfolger soll Ministerialrat Offenbach im nämlichen Ministerium be stimmt sein, der seinerseits vermutlich durch den Präsi denten der Eiscnbahndirektion Berlin, Hoesler, ersetzt werden wird. Die neue preußische Hcercsporlage. Nach Mit teilung einer Berliner Korrespondenz wird die Heeres vorlage, die dem Reichstage in seiner nächsten Tagung zugeht, neben einer Vermehrung des Trains dessen Organisation in Regimenter statt der bisherigen in Bataillone in Vorschlag bringen. Der Train wird dann das ganze militärische Fuhrwesen, den Automobilismus einbegriffen, umfassen. Ein Ministerwechsel in Mecklenburg-Schwerin gilt als bevorstehend. Der Staatsmtnistcr Graf v. Bassewitz- Levetzow soll entschlossen sein, nächstens von seinem Posten zurückzutretcn; als seinen mutmaßlichen Nachfolger nennt man den Vorstand des großherzoglichen Justizdepartements, Staatsrat Dr. Langfeld. Als künftiger Chef des Justiz departements wird der jetzige Präsident des Schweriner Landgerichts, Dr. Brückner, bezeichnet. Auch der Vor stand des großherzoglichcn Finanzdepartements, Staatsrat v. Pressentin,, soll sich mit Rücktrittsabsichten tragen; wie es heißt, würde ihn der mecklenburgische Gesandte in Berlin, v. Oertzen, ersetzen. Die Budgetbewilliguug der sozialdemokratischen Ab geordneten der Zweiten badischen Kammer hält die „Ziel bewußten" unter den „Genossen" fortdauernd in Er regung. So sind von der Leitung der sozialdemokratischen Partei Berlins sechs außerordentliche Generalversammlungen der sozialdemokratischen Wahlvercine Berlin auf den 26. Juli einberufen worden, in denen Stellung zu der Budgetbewilligung der badischen Genossen genommen werden soll. „Wilhelminische Genossen". Der „Vorwärts" ist in seinen Bemühungen, den vernichtendsten Ausdruck für die badischen „Genossen" zu finden, womöglich ein neues ge flügeltes Wort für die Massen in Umlauf zu setzen, zu dem Ausspruch gekommen: Es ist dekorative wilhelminische Politik: Man befriedigt eine Marotte, um Negierung und Krone bet guter Laune zu erhalten. Und weil man nicht sicher ist, diese gute Laune durch eine gerade für die also geehrten bedeutungslose Abstimmung wirklich zu sichern, macht man einen Schritt weiter — den Schritt zu Hofe. Denn Budgetbewilligung und Hofgang gehören — in Deutschland — unbedingt zusammen. Sie ent springen derselben Quelle, der Ueberzeugung, die prole tarischen Interessen zu fördern, indem man Negierung Nichtamtlicher Teil. nationalen Interessen des deutschen Volkes nach lind nach vollständig erfüllen wird, denn nichts halb zu tun, ist echte deutsche Art und mit diesen Wahlspruche muß auch gegen das Polentum gearbeitet werden. d--«I„ch-n. d°'„ S°u-h°Um,,,-w°-Md-n Md -b, w- von d°m Zu--,,°nd-„ W-HMN« °d.r El E 5 AEUt Jede zu meldende Per on ist bis zum i Ankunft in dem « Rud,Md 1°.^ d»r BÄ-chL betreffenden sächsischen Gemeinde- oder tsulsvez. Die deutsche AnsNelmWMtil tu Mosen und IWpttnW. Ein großer Teil der östlichen Gebiete des Deutschen Reiches steht unter der Gefahr vorwiegend von polnisch denkenden und fühlenden Einwohnern bewohnt zu werden, denen man zutraut, daß ihr letztes Ziel auf die Los- reißung der betreffenden LandcSteile vom Deutschen Reiche gerichtet ist. Daß diese Gefahr tatsächlich vorhanden ist, beweist der Umstand, daß in der preußischen Provinz Posen neben ein und einer viertel Million Polen nur drei viertel Millionen Deutsche wohnen, und daß auch in der Provinz Westprcußen neben einer Million Deutscher scchs- malhunderttausend Polen vorhanden sind. Es ist also eine wichtige Aufgabe Preußens, dem diese Provinzen ge ¬ hören, eine deutsche Kolonisationsarbeit im Osten des Reiches derartig zu vollbringen, daß das Verhältnis der deutschen Bewohner zu den polnischen im Bezug ^auf die Volkszahl geändert und gebessert wird, damit auch im Osten der Deutsche sein politisches und wirtschaftliches Uebergewicht voll und ganz betätigen kann. Es sind nun schon manche Stimmen laut geworden, welche der deutschen Ansiedelungsarbeit in den Ostmarken kein günstiges Zeugnis ausstellen. Man muß aber doch bei den deutschen Kolonisationsbestrebungen bedenken, daß die Früchte dieser Arbeit nur sehr langsam sich zeigen können, denn cs läßt sich nicht in wenigen Jahren die deutsche Bevölkerung in >Posen und Westpreußen verdoppeln, um der polnischen Gefahr ein Ende zu machen. Zahlenmäßig läßt sich aber doch beweisen, daß die Arbeit der königlich-preußischen Ansiedelungskommtssion nicht vergeblich gewesen ist, und daß sie schon auf recht große Leistungen zurückblicken kann. Die Ansiedclungskommission hat ihre Arbeit im Jahre 1886 begonnen und sie hat bis jetzt in den be drohten Ostmarken 17600 Familien mit etwa 120000 Seelen angesiedelt und mehrere Hundert neue Dörfer mit einem Grundbesitz von 450000 Hektaren gegründet. Im Verhältnis zu der noch großen polnischen Volkszahl in Posen und in Westpreußen erscheint ja diese Ansiedelung noch nicht groß, aber die Ansiedelungskommission hat in sofern einen wichtigen Erfolg gezeigt, daß sie ihre Arbeit in den beiden Provinzen Posen und Westpreußen gerade auf die eigentlich polnischen Kreise erstreckt und dadurch dem Polentum einen wesentlichen Abbruch getan hat. Gerade die rein polnischen Gegenden in der Umgebung von Posen und Gnesen haben die meisten Ansiedelungen deutscher Dörfer erhalten. Auch besitzt im Kreise Znin die Ansiedelungskommission schon etwa ein viertel des Grundes und Bodens, und die allgemeine Volksbewegung in Posen und Westpreußen läßt sich infolge der Arbeit der Anstedelungskommission dahin kennzeichnen, daß zwar das Polentum auch eine natürliche Zunahme aufzuweisen hat, daß aber die deutsche Bevölkerung sich in den be drohten Ostmarken durch die Ansiedelungen viel rascher vermehrt. Es darf übrigens nicht vergessen werden, darauf hinzuweisen, daß auch die Polen bestrebt gewesen sind, deutschen Grundbesitz in polnische Hände zu bringen, und daß ihnen die» leider durch Gewährung hoher Kaufpreise auch gelungen ist. Um dieser polnischen Gcgenarbeit den Boden zu entziehen, hat die preußische Negierung die ge setzliche Ermächtigung zur Enteignung des Grund und Bodens großer polnischer Grundbesitzer bis zum Erwerbe von zusammen 70000 Hektar durchgesetzt. Von diesem Enteignungsrecht ist bis jetzt noch kein Gebrauch gemacht worden, es ist aber wahrscheinlich, daß dieses Gesetz gegen einige polnische Großgrundbesitzer, die ständig im Aus lande leben, demnächst Anwendung finden wird, und so darf man hoffen, daß die deutsche Ansiedelungsarbeit in den Ostmarken ihre mühselige Mission zur Stütze der --- - - ^7- —Invalidendank und Rudolf Mosse Jnseraten-Annahmestellen: In Schandau: Expedition Zaukenstraße 134: in Dresden und Leipzig: die Annoncen - BureauS von Haasensiem » in Frankfurt a. M.: G. L. Laube k Co. - swik siir dm NMWmdmi zn MHein. Verantwortlicher Redakteur: Richard Gürke, Schandau. — Druck und Verlag: Legler L Zeuner Nachf- Fernsprechstelle Nr. 22. Die „Sächsische Elbzeitung" erscheint Dienstag, Donners, tag und Sonnabend. Die Ausgabe des Blattes erfolgt Tags vorher uachm. 4 Uhr. Ab ouucmcutS. Preis viertel- jährlich I Mk. 50 Pfg., zwei- monatlich 1 Mk., einmonatlich 50 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. Alle kaiserlichen Postanstalten, Postboten, sowie die ZeitungSträger nehmen stets Bestellungen auf die Sächsische Elbzeitung" au. Tägliche Roman-Beilage. Sonnabends: „Mch. MNlrPUNmgMaU" Tel.-Adr.: Elbzeitung. Inserate, bei der weiten Verbreitung d. Bl. von großer Wirkung, sind MontagS, Mittwochs und Frei tag bis spätestens vormittags 0 Uhr aufzugeben. Preis für die gespaltene Korpuszeile oder deren Naum 15 Pfg. (tabellarische und komplizierte nach Übereinkunft.) Auswärtige Inserate 20 Pfg. „Eingesandt" und „Reklame" 80 Pfg. die Zeile. Bei Wiederholungen ent sprechender Rabatt. Alle vierzehn Tage „Landwirsschalllichc tlcitagc". und Krone durch persönliche Liebenswürdigkeiten günstig stimmt. Jetzt erkennen wir den wirklichen politischen Lehrmeister unserer badischen Genossen. ES ist Wilhelm II. Dekorative wilhelminische Politik ist die Politik unserer badischen, so staatsmännisch veranlagten Genossen. Sie sind wahrhaftig gelehrige Schüler des erhabenen Lehrers. Sie haben keine Statuten, aber sic haben ihre Stimmen, die sie verschenken; sie haben keine Jachten, auf denen sie empfangen können, aber sie vertrauen der bestrickenden Liebenswürdigkeit, die sie bei Hofe anwenden wollen. Die „Leipziger Volkszeitung" gibt sich bei weitem keine solche Mühe um eine neue Wortbildung. Sie bleibt ihrer Neigung zu dcn kräftigsten aller Aus drücke treu, indem sie das Verhalten der Badener mit dcn Worten trifft: Parlamentarischer Kretinismus in Reinkultur! Ueber die Eingeborenen-Unruhen, welche nach Privat nachrichten in Süd-Kammerun ausgebrochen sein sollen, ist man an amtlicher Stelle In Berlin noch ohne jede Mitteilung. Vermutlich liegt dies daran, daß crfahrungs- mäßig der amtliche Apparat in Deutschland bei Ueber- mittelung unangenehmer Meldungen viel langsamer arbeitet, als in gegenteiligen Fällen. Ausland. Oesterreich-Ungarn. In Dux wurde am vergangenen Sonntag von den Tschechen Nordböhmcns eine Massenversammlung abge halten. Dies veranlaßte die Deutschen von Dux und Umgegend, eine Protestvcrsammlung zu veranstalten, schließlich kam es zu einer Rauferei zwischen den Teil nehmern beider Versammlungen, denen die einschreitende Gendarmerie nur mit Mühe ein Ende machen konnte. Schweiz. Zum Vizedirektor des in Bern domilizierten Inter nationalen Bureaus des Weltpostvereins ist vom schweizer ischen Bundesrat der bisherige Vorsteher des deutschen Postamtes in Konstantinopel, Postdirektor Nottner, er nannt worden. Es darf wohl ohne weiteres als selbst verständlich gelten, daß diese Ernennung mit Zustimmung der deutschen Negierung erfolgt ist. Frankreich. Die Gefahr eines Ausstandes der Eiscnbahnbediensteten in Frankreich kann noch immer nicht als beschworen gelten. Die am 17. Juli abends in Paris stattgefundene Delegiertenversammlung der Eisenbahner genehmigte nach langen und lebhaften Debatten eine Tagesordnung, wonach der Generalrat des Syndikats der Eiscnbahn- arbeiter dem Streikkomitee den Auftrag erteilte, den Tag und die Stunde zum Signal für den Ausbruch des ge planten Streiks für die kürzeste Frist zu bestimmen. Das Streikkomitee seinerseits muß indessen, ehe es von der ihm gewordenen Ermächtigung Gebrauch macht, erst noch die Beschlüsse des Kongresses der Lokomotivführer und Heizer abwarten, der vom 27. bis 29. Juli in Paris tagen wird. Präsident Falliüres empfing am vergangenen Montag im Elysöe den zur amtlichen Mitteilung des englischen Thronwechsels in Paris eintroffenen außer ordentlichen Abgesandten des Königs Georg V. den Marquis of Northampton. Der Marquis betonte hierbei, daß sich sein Souverän glücklich schätzen werde, das herzliche Einvernehmen zwischen Frankreich und England andauernd wachsen zu sehen, Falltdres versicherte in seiner Erwiderung, die französische Negierung werde "HA lassen, um dieses Einvernehmen un ¬ ablässig zu kräftigen. Tage die Feier der 200 jährigen Zugehörigkeit der deutschen Ostsceprovtnz Livland zum zu unt.rwcrfcn. „nabende Verordnung oder die über die ärztliche und 46 Ziffer 2 des Seuchcngcsetzes mit Geldstrafe bis 1.)0 Mk. oder mit Hast bestraft. Dresden, den 12. Juli 1910. Ministerium des Innern.
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