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Sächsische Elbzeitung : 18.06.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-06-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-190806185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19080618
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19080618
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1908
- Monat1908-06
- Tag1908-06-18
- Monat1908-06
- Jahr1908
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 18.06.1908
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Fernsprechstelle Nr. L2. Die „SttchstschUzeltung" erscheint Dienstag, DonnerS. tag und Sonnabend. Die Ausgabe des Blattes erfolgt Lag» vorher nachm. 4 Uhr. Abonnements Preis viertel- jiihrlich I Mk. KV Pfg., zwei, monatlich 1 Mk., einmonat lich IX) Pfg. Einzelne Nummern 10 Pf, All« kaiserl. Postanstalten, Postboten, sowie die ZeitungStrSger nehmen stet« Bestellungen auf die .Sächsische Elbzeitung" an. MG MKU. Amtsblatt sil ins WM KS WzWe MIMI «»d de» Wtnt r» SW», M sir in öMMmt zi tz-WI«. Mit „?iaastrt«rt. Mit Humor. Beilage „»«ifendlasen". Mit „«andwirtschaftl. Ivetla,e". Bel Wiederholungen ent sprechender Rabatt. Ltl. -Adr.: Elbzeitüüg: Inserate, hei der Welten Verbreitung d.Bl. von großer Wirkung, sind Montag», MittwochSundFreitag« bi» spätesten» vormittag» S Uhr aufzugeben. Prei» für die gespaltene Corpulzeil« oder deren Raum 15 Pf. ltabellariscbe und komplizierte nach Übereinkunft.) „Eingesandt" unterm Strich 80 Pf. die Zelle. Inseraten-Annahmestellen: In Schandau: Expedition Zaukenstraße 184, in Dresden und Leipzig: die Annoncen - Bureau» von Haasenstein L Bögler, Jnvalidendank und Rudolf Moste, in Frankfurt a. M.: «. »7 Daube L Lo. Schandau, Donnerstag, den 18. Juni 1908. Mr. 71. Amtlicher Teil. 52. Jahrgang. Filr den Friedcnsrichterbczirk Hohnstein, Waitzdorf und Gohdorf ist an Stelle des verstorbenen Herrn Bürgermeisters Dreßler in Hohnstein Herr Ober lehrer a. D. Ernst Eduard Schröter in Hohnstein als Friedensrichter be stellt worden. Schandau, am 15. Juni 1908. KöniglicheS Amts g erich t. Rattenvergiftüng betreffend. Es wird hierdurch im öffentlichen Interesse für Montag, den SV. Jnnt dieses Jahres eine allgemeine Rattenvergiftnng angcordnet. In den städtischen Hauptschleusen wird das Vertilgungsmittel durch unsere städtischen Arbeiter aufgestellt werden. Die Eigentümer beziehentlich Pächter aller derjenigen Grundstücke, welche durch eine Heimschleuse angcschlosscn sind, werden zu Vermeidung einer Geldstrafe von 10 Mark für den Unterlassungsfall hierdurch veranlaßt, in ihren Nebenschleusen an dem vorgenannten Tage Phosphorlatwerge aufzustellen. Ein Abzug der hierbei zu beachtenden AuSführungSvorschriftcn sowie ein Abdruck der gegenwärtigen Bekanntmachung wird den beteiligten Grundstücksbesitzern beziehentlich -Pächtern noch behändigt werden. Schandau, am 15. Juni 1908. Der Städte« t. vn. Voigt, B ü r g e r m e i st e r. Politische Wochenschau. Die Ncvaler Zusammenkunft hat unter leidenschaft licher „gemütlicher" Teilnahme der ganzen politischen Welt stattgefundcn. Die Franzosen, denen wieder ein mal die gesunde Vernunft abhanden gekommen ist, hofften heiß und innig, daß der gekrönte Geschäftsreisende dort gute Abschlüsse erzielen, mit andern Worten einen fix und fertigen Bündnistraktat mit nach Haus bringen würde. Darin haben sie denn doch etwas vorbeigchofft. Zar Nikolaus hat seine Begrüßung so kühl gehalten, wie es unter den obwaltenden Verhältnissen nur irgend mög lich war. Dagegen waren, wie die Engländer jetzt selbst finden, König Eduards Worte ein reichlich stürmisches LicbcSwerben um Rußlands Gunst. So rasch geht es doch nicht voran mit der „Einkreisung", wie die Revan- chards an der Seine und die Geschäftsncider an der Themse hoffen. Viele angesehene Preßorgane Rußlands wie Englands winken nach Paris hin so heftig ab, daß die Franzosen noch verblendeter sein müßten, als sie es tatsächlich sind, wenn sie noch auf ein sofortiges Zu standekommen eines großen KriegSbündnisscS gegen Deutschland hofften. Sie werden ihre Nevancheideen, denen zu Liebe sie eine vierzigjährige Entwickelung wieder ausstrcichen möchten, einstweilen wieder kallstellen müssen. Aber wir wollen cs nicht vergessen, was Frankreich uns jetzt wieder geboten hat. An uns ist die Reihe zu sagen: zs ll'ondlio pas. Wir wollen diese Ausbrüche unbändigen Hasses und wütender Nachsucht nicht wieder vergessen. Wir wollen den Faselhänsen mit und ohne Titel und Orden auf den Mund klopfen, die immer wieder durch Katzbuckelet vor Frankreich die Freundschaft der Welschen zu gewinnen suchen. Freundschaft ist mit diesem Volke unmöglich, solange es sich von einer Bande von Nevan- chards an der Nase führen läßt und solange es hinter jedem Fremdling hcrläuft, der ihm Erfüllung seiner „unvcrjährbarcn" Hoffnungen verheißt. Faseln doch selbst sogenannte vernünftige Franzosen noch unaufhörlich von dem schreienden Unrecht, das ihnen 1870/71 ge schehen sei, von den Verbrechen Bismarcks, unter deren Folgen jetzt noch die Welt seufzte und kein Volk mehr als das deutsche. Verbrechen Bismarcks! Aus der Erde möchte ich ihn herauskratzen, den einziggroßen Mann, zu dem cmporzublicken in unserer schlaffen Zeit oft die einzige Erquickung der müden Seele Ist. Wenn mir den noch hätten, würden die Hasser und Neider sich nicht so frech hcrvorwagcn. Aber ist es ein Wunder, wenn sich solche Stimmen immer deutlicher und drohender hörbar machen? Muß das Ausland nicht glauben, unser Volk sei tief gespalten, wenn cs z. B. jetzt die Englandfahrt der „Deutschhannovcraner" sieht? Ungern spreche ich davon, denn ich ehre die Pietät, die „wehmütige Treue", mit der so viele noch an den alten Erinnerungen hängen. Aber cS müssen Erinnerungen bleiben, sie dürfen sich nie und nimmer in politische Demonstrationen umsetzen, die dem Auslande, dem feindlich gesinnten Auslande neue Hoffnungen erwecken müssen, auch wenn die Veranstalter und Teilnehmer das nicht gewollt haben. — Der zweite Sohn des Herzogs von Cumberland, Prinz Ernst August von Braunschweig und Lüneburg, Ist als Leutnant in ein bairisches Kavallerieregiment eingetrcten. An diese erfreuliche Tatsache knüpfen manche Blätter, darunter auch solche, denen man Besseres zutrauen sollte, aller hand törichte Folgerungen. Dem gegenüber sei nur kurz betont, daß der Eintritt des Prinzen in den deutschen Militärdienst an und für sich an den bestehenden Ver hältnissen nichts ändern, also auch dem jungen Fürsten sohne den Zugang zum braunschweigischen Herzogsthron nicht verschaffen kann. Dazu gehört etwas anderes, wie jedermann weiß oder doch wissen sollte. Aber vielleicht bringt die Zugehörigkeit des Prinzen zu einem deutschen Truppenteil, der dem Kaiser als oberstem Kriegsherrn Treue schwören muß, doch schließlich eine Annäherung lind Sinnesänderung zustande, deren Folge dann die Nichtamtlicher Leil. Thronbesteigung des Prinzen sein würde. Wir fürchten freilich, daß dies noch gute Wege hat, solange Demon strationen, wie die oben erwähnte Englandreise, offen baren, daß cs immer noch genug Leute gibt, die den Fundamentalsatz nicht anerkennen wollen: Hannover ist und bleibt preußisch. — Die sozialdemokratischen Abge ordneten, die voraussichtlich in das Abgeordnetenhaus elnzichen werden, sehen sich in die üble Lage versetzt, den Treueid leisten zu müssen. Uebel ist die Lage wenig stens für die unter ihnen, die sich noch einen Rest von Gewissen bewahrt haben. Die ber—ühmte „Leipziger Volkszeitung" freilich ist von solchen atavistischen An wandlungen frei. Sie erklärt derartige Eide für „Kinder trödel", an dem die Sozialdemokratie keinen Anstoß nehmen werde. Eine etwas unvorsichtige Offenherzigkeit des liebenswürdigen Blattes. — In Mazedonien, wo England und Rußland jetzt unter Beiseitedrängung Deutschlands und Oesterreichs Ruhe stiften wollen, geht es allerdings bunt genug her. Griechen und Bulgaren schlagen sich dort wechselweise tot. Wir hoffen aber, daß bei dem dort unvermeidlich gewordenen Einschreiten auch Deutschland beteiligt sein wird. Ist doch General v. d. Goltz, der deutsche Vertrauensmann des Sultans, In Konstantinopel eingetroffcn. Das mag Onkel Eduard nun wieder gar nicht. Politische Rundschau Deutsches Reich. Englische Blätter lassen sich aus Berlin telegraphieren, daß der Kaiser am vorigen Freitag nachmittag in Döberttz in Gegenwart der fremdländischen Militärattachös die folgenden Worte gesprochen habe: „Es sieht so aus, als ob man uns von allen Seiten cinkrcisen und hcrausfordern will. Wir werden in der Lage sein, das zu ertragen. Der Deutsche hat niemals besser gefochten, als wenn er gezwungen war, sich nach allen Seiten zu verteidigen." Diese Rede, die der Kaiser angeblich gehalten haben soll, wird, so heißt cs, in militärischen und diplomatischen Kreisen Berlins offen besprochen, und überhaupt könne man dort überall Zeichen einer starken Nervosität be obachten. Aus der militärischen Umgebung des Kaisers verlautet, daß es die Absicht des Herrschers mar, daß seine Worte von den fremden Militärattachös gehört und an Ihre Negierungen berichtet werden. Der Herrscher- Habe zu diesem Zwecke mit lauter Stimme gesprochen. — Wenn der Kaiser die ihm nachgesagte Aeuherung getan hat, so hat er eine Meinung geäußert, welche die Meinung aller Deutschen einschließlich des Kaisers und des Kanzlers, kurz die Meinung aller Patrioten ist. — (Von verschiedenen Seiten wird die Nachricht übrigens dementiert.) Am Dienstag haben in Preußen die Wahlen der Abgeordneten zu dem neuen Landtag stattgefunden. Sie werden das Bild der am 3. Juni vollzogenen Urmahlen in einzelnen Punkten noch berichtigen und ergänzen, sonst aber an dem Gesamtergebnisse der Urwahlen nichts weiter ändern. Am Montag wurde die Etappcnstreckc Hannover- Köln der Prinz Heinrich-Automobil-Tourenfahrt, 331,2 Kilometer, zurückgelegt. Am Dienstag wurde die vorletzte Strecke, Köln-Trier, befahren. Der Herzog von Cumberland traf mit seinem zweiten Sohne, dem Prinzen Ernst August, anläßlich der Ein stellung des Prinzen in das erste bayerische schwere Reiter regiment am Montag abend aus Gmunden in München ein. Am Dienstag vormittag stellte der Herzog seinen Sohn dem Prinzregenten Luitpold vor. Oesterreich-Ungarn. Der angekündigte Besuch des Kaisers Franz Josef in Prag zum Besuche der dortigen tschechischen Ausstellung ist wieder abgesagt worden, zur großen Enttäuschung der Tschechen, die den Kaiserbesuch natürlich nach Kräften politisch auszubeuten gedachten. Angeblich soll die ge plante Prager Reise des greisen Monarchen aus Gesund heitsrücksichten unterblieben sein, in Wirklichkeit soll aber die Nichtbcschickung des Wiener JubtläumSfestzugeS von Seiten der Tschechen den Kaiser veranlaßt haben, von der Prager Reise abzusehen. Der Rektor der Wiener Universität hat eine Kund machung erlassen, in der mttgeteilt wird, daß die in Wien versammelten Rektoren zu der vollen Ueberzeugung gelangt sind, daß der Unterrichtsminister die Lehrfreiheit der Hochschulprofessoren und die Freiheit der Forschung in vollem Umfange allerorten unbedingt wahren und die Autonomie der Hochschulen schützen werde. Persien. Der Schah Mohamed Ali von Persien scheint noch nicht daran zu denken, nach seiner getreuen Residenzstadt Teheran zurückzukehren. Er ließ in seinem vor der Stadt gelegenen Garten, in welchem er sich schon seit Wochen aufhält, eine Batterie Geschütze in der Richtung nach Teheran auffahren. Amerika. Ein Telegramm aus Willemstad meldet, ein vene zolanisches Küstenmachtschiff habe auf See in der Höhe von La Vela de Coro zwei holländische Schiffe, „Marion" und „Carmita", welche zwischen der Insel Aruba und Baracoa verkehren, angehalten und gezwungen, nach Coro zu gehen. Dort seien die Schiffe zwei Tage festgehalten und alle an Bord befindlichen, nicht in Postbeuteln ver schlossenen Briefe seien beschlagnahmt worden. Lokales und Sächsisches. Schandau, den 17. Juni 1809. Unter der Rubrik „Sommerwohnungen" bringen mir im Anzeigenteil die Adressen derjenigen Villen- bcfitzer oder Privatleute, welche an Fremde Zimmer zu vermieten beabsichtigen. Die zahlreichen Anfragen beweisen, daß wir mit der Veröffentlichung das richtige getroffen haben und fordern nunmehr alle Interessenten auf, ihre verfügbaren Zimmer in der Geschäftsstelle unserer Zeitung niederzulegen. Der geringe Preis von 7^2 Nfg. pro Zeile ist deshalb so niedrig gestellt, um es auch dem Minderbemittelten zu ermöglichen, die „Sächsische Elb zeitung" als Organ zur Veröffentlichung zu benutzen. —* Elbschiffahrtsnotizen. Vom 7. Juni bis 13. Juni d. I. passierten das Königliche Haupt« Zollamt Schandau, Zollabfertigungsstelle für den Schiffs verkehr 136 mit Braunkohlen, Sand- und Basaltsteinen, sowie 106 mit Stückgütern beladene Fahrzeuge. — Vom 1. Januar bis mit 13. Juni d. I. sind insgesamt 4381 beladene Fahrzeuge bei der genannten Zollabfertigungs stelle zur Abfertigung gelangt. —* Unmettervorzeichen. Was jedem Kinde auf dem Dorfe und in der Kleinstadt nicht unbekannt ist, die Vorzeichen eines Unwetters, scheint noch vielen ein Buch mit sieben Siegeln zu sein. Das charakteristische an einem folgenden Wetter sind in erster Reihe die Ge witterwolken, die sich in massigen, hoch aufgetürmten und von der Sonne grell beschienenen Ballen und Wogen vom Horizont aus mehr und mehr über den Himmel verbreiten. Solange diese Kumuluswolken ihren leuchtenden Glanz behalten, steht die Entladung des Gewitters nicht unmittelbar bevor; sehr oft zerteilen sich die Wolken gebilde auch wieder, und das Wetter bleibt trocken und heiter. Nimmt das Wolkenmassiv an seiner unteren Sette aber mehr und mehr eine dunkelgraue bis stahl blaue Färbung an, beginnen die vorher scharf begrenzten Ränder zu zerfließen und zu verfasern, und zeigt sich auch an dem vorher heiteren Teile des Himmels — manchmal innerhalb weniger Minuten — aus fahlem Dunst entstandenes, zerrissenes und zerfetztes Gewölk, von dem bisweilen einzelne Teilchen schnell unterhalb der Hauptwolke herziehen, so beweist das mit nie trügender Sicherheit den unmittelbar bevorstehenden Ausbruch deL
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