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Sächsische Elbzeitung : 24.09.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-09-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-190809240
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19080924
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19080924
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1908
- Monat1908-09
- Tag1908-09-24
- Monat1908-09
- Jahr1908
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 24.09.1908
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Fernsprechstell« Nr. «2. Die „Sächsische EIb»citu»a" erscheint Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Die Ausgabe des Blattes erfolgt LagS vorher nachm. 4 Uhr. AbonnemrntS PreiS viertel- iihrlich t Mk. 50 Pfg., »wei monatlich I Mk., einmonat lich 50 Pfg. Tin»elne Nummern 10 Pf. All« katserl. Postanstaltrn, Postboten, sowie die Zeitung-träger nehmen stets Bestellungen auf die .Sächsisch« Elbzettung" an. Sonnabends: „Zllnflr. NiUtrhaNunggblaN". ÄUG MzMU. Amtsbistt sil Sos R,Wt IMMt, dir tzWWmt nd dt> Wtnt ji SWu, swie sir de» küdhmMmt zu SMck. Druck und Verlag: Legler L Zeuner Nachs. — Verantwortlicher Redakteur: Paul Runge, Schandau. Lel.-Ädr.: Elbzeiinng Inserate, bei der weit«« Verbreitung d. Bl. von großer Wirkung, sind Montags, MittwochSundFreitag» bi» spätestens vormittag» S Uhr auf,»geben. Preis für di, gespaltene CorpuSzeil« oder deren Raum 15 Pf. (tabellarische und komplijiertr nach Übereinkunft.) „Eingesandt" untrrm Strich 80 Pf. die Zell,. Bel Wiederholungen ent sprechender Rabatt. Donnerstag: „Landmlrlschaslllche MNa-t" „Seifenblase»''. Inseraten-Annahmestelle«: In Schandau: Expedition Zaukenstraßr 184, in Dresden und Leipzig: die Annoncen - Bureau« von Haasenstein » Vogler, Invalidendanr und Rudolf Moste, in Frankfurt a. M.: S. L. Daube <4 Co. Schandau, Donnerstag, den 24. September 1908. M». 1L« Amtlicher Teil. 52. Jahrgang. Im hiesigen GütcrrcchtSrcgistcr ist verlautbart morden, daß die Eheleute Emil Oskar Hnhle, Buchhändler in Rathmannsdorf, und Amalie Telma vcrm. gcw. Richter geb. Oehmgen daselbst durch Vertrag vom 17. September 1908 Gütertrennung vereinbart haben. Schandau, am 21. September 1908. Königliches Amtsgericht Die Eintalcrstücke deutschen Gepräges gelten sei dem 1. Oktober 1907 nicht mehr als gesetzliches Zahlungsmittel. Es ist aber seitens des Bundesrats nachgelassen morden (vergl. die Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 27. Juni Neichsgcsctz-Bl. S. 401 und die Verordnung sämtlicher Ministerien vom 3. August 1907 G.- u. V.-Bl. S. 159), daß die Taler dieser Gattung bei den Reichs- und Landeskassen zu dem Wertsvcrhältnissc von drei Mark gleich einem Taler noch bis zum 8V. Tep- tember IN08 sowohl in Zahlung als auch zur Ummechslung angenommen werden. Zur Vermeidung von Verlusten wird ans diesen bevorstehende« Frist ablauf nochmals mit dem Bemerken aufmerksam gemacht, daß die Verpflichtung der Reichs- und Landcskassen zur Annahme und zum Umtausch auf durchlöcherte und anders als durch den gewöhnlichen Umlauf im Gewichte verringerte sowie auf ver fälschte Münzstllcke keine Anwendung findet. Die österreichischen Vercinstaler sind bereits seit dem 1. Januar 1901 außer Kurs gesetzt (vergl. die Verordnung vom 15. Dezember 1900 G.- u. V.-Bl. S. 957) und werden daher nicht mehr etngelöst. Dresden, den 21. September 1908. Finanzministerium. Zahlungsfitten. Zum Borgen gehören zwei, einer, der die Ware ohne Geld nimmt, und einer, der sie ohne Geld hcrgibt. Solange die Welt steht, hat es Leute gegeben, die ohne Geld gern Ware genommen haben, und solange die Welt steht, wird es auch fernerhin solche Leute geben. Es ist himmelblaue Illusion zu meinen, man könne cs diesen Leuten klar machen, daß das nicht vorteilhaft für sic sei. Rechnerisch genommen Ist es nämlich in der Tat höchst vorteilhaft, zu pumpen, weil man entweder dabet die Zinsen spart, die eigentlich dem Lieferanten gehören, oder, was auch vorkommt, die ganze Summe schuldig bleibt bis in die Ewigkeit und darüber hinaus. Nach teile hat das Borgen nur für Leute, die nicht rechnen, also etwas liederlich, sonst aber ehrlich sind und gern bezahlen wollen und dabei beständig in die Klemme kommen. Diese Leute bilden die Mehrzahl aller Pump- gcnics, aber es hat keinen Sinn, ihnen die Gefahren ihrer Wirtschaft auseinanderzusctzcn, denn niemand glaubt es, wenn man ihm sagt, daß er liederlich sei und nicht rechnen könne. Die Osnabrücker Handelskammer, die in ihrem Jahresbericht für 1907 einen energischen Vorstoß gegen das Pumpen bei der Bestreitung täglicher Lebens bedürfnisse unternimmt, wendet sich also an die falsche Adresse. Nicht nur formell, denn ein Handelskammer bericht ist nicht für die Kundschaft geschrieben, sondern auch sachlich, weil sich zum Kampf wider den Pump eine Mahnung an die Geschäftsleute weit mehr empfiehlt als eine solche an die Käufer. Das Pumpen wird gerade so lange weiter gehen, wie die Geschäftsleute sich dazu mißbrauchen lasten, ja sogar die Leute zum Pumpen animieren. Wenn die Geschäftswelt ihrerseits sich dahin einigte, auf strenge Barzahlung zu halten, so würde sic nicht nur sich selbst nützen, sondern auch ein dankenswertes Erziehungswerk an der Kundschaft verrichten. In den Großstädten haben die Verhältnisse viel dazu betgctragen, das Borgen cinzuschränken. Die Leute kennen sich gegenseitig nicht und mißtrauen sich daher von vornherein. Die großen Warenhäuser und Spezialgeschäfte lasten sich auf Pump überhaupt nicht ein, und so ist das Publikum einigermaßen dazu erzogen, zu misten, daß, wenn inan kein Geld hat, man auch nichts kaufen kann. Es gibt zwar noch viele Pump- gcschäfte, sogar recht glanzvolle, für die Hautevollöe, aber dort werden Preise eingesetzt, wie sie in Bar- zahlungsgeschäftcn nicht üblich sind, wer den Charakter dieser Firmen kennt, kaust dort nicht, wenn er bar be zahlen will, ja selbst die Stammkundschaft geht an ihnen vorüber, wenn sie mal nicht auf Borg nehmen muß. Fallen die betreffenden FIrmcninhabcr mit einem Kunden ordentlich hinein, so müssen die übrigen den Ausfall tragen. Doch diese Geschäfte sind „Spezialitäten", das Gros hält heute auf „Kaffe". In der Provinz dagegen ist es oft förmlich eine Schwierigkeit, an die Lieferanten sein Geld los zu werden. Wenn der Schneider einen neuen Anzug bringt, so hat er die Rechnung nicht bei sich, und die Sache bleibt einstweilen unbeglichen. Auch scheut sich der Gewerbetreibende oft, mit seiner Rechnung sofort zur Stelle zu sein, weil er glaubt, das sehe so aus, als ob er das Geld sehr nötig habe. In Wahrheit hat jeder Geschäftsmann sein Geld nötig, denn welcher Narr wird für andere Leute Anzüge schneidern, wenn er es nicht nötig hatl Also das ganze Getue im gewerblichen Leben ist überflüssig und die kordiale Manier des un begrenzten Vertrauens auch. Uns sind Landstädte bekannt, wo die Leute es direkt als eine Belästigung empfinden, alles auf Kredit angeboten zu bekommen und um die Abrechnungen förmlich bitten zu müssen. Wenn angesehene Bauern in die Stadt zum Kaufmann fahren, fo wird ihnen der ganze Wagen mit Waren vollgepackt, aber die Rechnung wird ihnen erst später gemacht, wie wohl sic gern zahlen wollen. Das sind Gewohnheiten, Nichts miliarer Teil. die ohne jede böse Nebenabsicht überall auf dem Land grassieren, den Kunden oft Unannehmlichkeiten machen, wenn die Rechnungen zu hoch anlaufen, und die Ge schäftsleute selbst stark belasten, teils weil sie ihre Bücher unendlich komplizieren, teils weil ihnen das Geld knapp wird und sie dann, nachdem sie die ganze Sache als Vertraucnssache behandelt haben, wirklich nicht allzu scharf auf Bezahlung drängen können. Unseres Erachtens wird der Borgunfug einzig von feiten der Geschäftswelt durch Erziehung des Publikums zu bekämpfen sein. Wenn die Geschäftswelt sich dabei auf die einsichtigen Elemente im Publikum stützen kann, um so bester. Aber den Einsichtslosen zu predigen, daß Borgen Sorgen mache, hat wenig Erfolg, wenn das Sprichwort auch wahr ist. Aber noch wahrer ist, das Verborgen noch größere Sorgen macht, denn wer borgt, bekommt wenigstens Worte, wer aber verborgt, verliert Ware, Geld und Freundschaft obencin. Also täten die Handelskammern gut, sich an ihre eigenen Leute zu wenden und sie zu ermuntern, auf straffe ZahlungSstttcn zu halten. Dann muß das Publikum wohl oder übel sich fügen, was sehr zu seinem eigenen Besten wäre. Politische Rundschau Deutsches Reich. Allerlei Gerüchte über angebliche neue Verstimmungen zwischen dem Kaiser und dem lippe-dctmoldischen Fürstcn- hausc machen von sich reden. Nach der Meldung eines Detmolder Blattes soll der Kaiser, als er im Scnnelager den Vorbciritt der daselbst zusammengczogenen Kavallerie- Regimenter cntgegcnnahm, den Gruß des Prinzen Bern hard von Lippe, Rittmeisters im 14. Husaren-Negtmcnt, nicht beachtet haben, als letzterer mit seiner Eskadron vor dem obersten Kriegsherrn vorüber defilierte. Infolge dessen verließ Prinz Bernhard, ein Bruder des regieren den Fürsten Leopold — wie es weiter heißt — sofort den Uebungsplatz und reichte sein Abschiedsgesuch ein. Auch gegen den Fürsten Leopold selbst soll der Kaiser schon wiederholt Beweise ungnädiger Gesinnung gegeben haben. Der den Berliner Hofkrcisen nahestehende „Berliner Lokal-Anzeiger" gibt in einer Besprechung, speziell der ZcitungSmeldungen über das Abschiedsgesuch des Prinzen Bernhard zu, daß es sich hierbei allerdings um eine Tatsache handeln dürfte. Nur glaubt das ge nannte Blatt, der Kaiser habe mit diesem Vorgänge nichts zu tun, cs deutete vielmehr andere Gründe an, welche den Prinzen angeblich zu seinem Schritte bewogen haben. — Ein Klarstellung des Sachverhaltes von authcnischer Seite steht wohl kaum zu erwarten, jeden falls scheinen aber die Beziehungen zwischen dem kaiser lichen Hofe und dem Bückeburger Hofe zu wünschen übrig zu lassen. Fürst Bülow präsidierte am Montag einer Sitzung des preußischen Staatsministcriums. Ueber die hierbei erörterten Gegenstände liegen noch keine zuverlässigen Angaben vor. Neben dem Gcneraltnspekteur Fraiherrn v. d. Goltz sind auch die kommandierenden Generäle von Bock und Polack und von Plesten vom Kaiser anläßlich der dies jährigen deutschen Manöver zu Generalobersten ernannt worden. Die vom Bundesrat in seiner kürzlich abgehaltenen außerordentlichen Sitzung in allgemeine Beratung genommenen neuen Steuervorlagcn, auf denen sich die Neichsfinanzreform des Neichsschatzsekretärs Sydow auf baut, sollen nach einer Mitteilung im „B. T." erst un mittelbar vor dem Wiederzusammentritte des Reichstages zur Veröffentlichung gelangen. Die „Unstimmigkeiten" im Deutschen Flotten-Verein wollen nicht enden. Die Haupt-Versammlung des Landes- Verbandes des deutschen Flotten-Vereins für das Groß herzogtum Weimar, welche vergangenen Sonntag in Rudolstadt tagte, faßte eine Resolution, die sich scharf gegen den jetzigen Vorstand des bayerischen Landes-Ver bandes des Flotten-Vereins, Reichsrat Freiherrn v. Würtzburg, Kammerherr v. Spieß und Regierungsrat v. Braun, richtet. Die Resolution bezeichnet genannte Herren ganz ungeniert als eine Gefahr für die Einigkeit im Flotten-Verein und läßt durchblicken, daß für den Fall des Verbleibens dieser Herren an der Spitze des bayerischen Flotten - Verbandes die Gruppe Weimar wahrscheinlich aus dem Deutschen Flotten-Verein auS- scheiden wird. Fürst Eulenburg muß am 1. Oktober die Kranken abteilung der Berliner Charitö wegen anderweitiger Be setzung der von ihm zurzeit bewohnten Räumlichkeiten verlassen. Nach der einen Version soll er dann in eine Berliner Privatklinik, nach der anderen Version in das Lazarett des Untersuchungsgefängnisses gebracht werden. Die Verteidigung will wegen der andauernden Hin fälligkeit des Fürsten Eulenburg besten vorläufige Haft entlastung beantragen. Oesterreich-Ungarn. Die Deutschen Oesterreich-Ungarns werden nicht nur von den Tschechen, sondern neuerdings auch von den Slovcnen bedroht. In Laibach, der Hauptstadt Krains, wo erst jüngst blutige Ausscheitungen der sloventschen Bevölkerung gegen ihre deutschen Mitbürger stattgefunden hatten, ist es am Abend des 20. September abermals zu ernsten antideutschen Exzessen gekommen. Das Militär mußte auch diesmal gegen die tobende slovenlsche Menge Vorgehen und schließlich sogar eine Salve abfeuern, durch welche zwei Personen getötet, zwei andere schwer und mehrere leicht verletzt wurden. Vermutlich ist zur Stunde die Verhängung des Ausnahmezustandes über Laibach erfolgt. Ferner verübten auch in den steier märkischen Städten Cilli und Marburg die Slovcnen Ausschreitungen gegen die Deutschen, das Militär mußte hierbei ebenfalls eingreifen. Frankreich. Die Brandkatastrophe, welche die Pariser Telephon- zentrale betroffen hat, wird für die nächste Zeit die tele phonische Verbindung der französischen Hauptstadt Wit dem Auslande zweifellos mehr oder weniger beeinträchtigen. Doch will man wenigstens versuchen, den telephonischen Börscndicnst zwischen Paris und den Hauptplätzen des Auslandes möglichst rasch wieder herzustellcn. Wilbur Wright, der in Frankreich lebende Bruder des jüngst mit seinem Acroplan verunglückten Luft- schfffers Oswille Wright, unternahm am Montag mit seinem Aeroplan in Le Mans einen Flug von einer Stunde 31 Minuten 25 Sekunden Dauer, wobei er eine Strecke von 66 Kilometern zurücklegtc. England. Die Katastrophen von Luftballons und Flug maschinen folgen einander jetzt fast uunaufhörlich. Auch aus England wird ein Unfall dieser Art gemeldet. Die in Fernborough mit dem englischen Mtlitär-Aeroplan unternommenen geheimen Flugversuche waren wenig er folgreich. Der Apparat erhob sich, siel aber bald auf die Erde nieder und blieb in Büschen hängen. Wichtige Teile wurden hierbei zerstört. Rußland. Der Stand der Choleraepidemie in Petersburg will noch immer keine sonderliche Besserung aufweisen. Vom 20. September mittags bis zum 21. September mittags kamen dort 366 neue Cholcraerkrankungen und 153 Todesfälle an Cholera zur Anmeldung. Der Netsenden- Verkehr von Stockholm nach Petersburg ist wegen der Petersburger Cholcraepidemie einstweilen eingestellt worden. Balkanhalbinsel. In der Türkei beginnen die Nationalitätenkämpfe wieder. In der mazedonischen Stadt Prilep überfielen mehrere Bulgaren das Haus Nikolitschs, welcher früher in der serbischen Bande Gligor Skolowitschs kämpfte, und erstachen ihn, seinen Bruder und seine Mutter. Drei von den Missetätern, daruntar der bulgarische Priester Nikolas Smitchko, wurden verhaftet. In der
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