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Sächsische Elbzeitung : 05.09.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-190809059
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19080905
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19080905
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1908
- Monat1908-09
- Tag1908-09-05
- Monat1908-09
- Jahr1908
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 05.09.1908
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—* Bet der hiesigen Sparkasse wurden im Monat August 1908 66904 Mark 27 Pfg (710 Posten) cingczahlt, dagegen erfolgten Rückzahlungen im Betrage von 39980 Mark 17 Pfg. (237 Posten). Der Zinsfuß beträgt 3'/2 Prozent. —* Auch an diesem Sonntag wird von Dresden aus ab 6,18 ein Sonderzug für die Mit glieder des Dresdner Turngaucü abgelassen werden. — Als Schluß kommen nochmals zwei Sondcrzüge von Leipzig nach hier, welche wiederum gegen 2000 Aus flügler enthalten dürften. Unsere Bergwirte werden also auch an diesem Sonntage vollauf zu tun bekommen. —* Wir wollen nicht unterlassen, schon heute auf die am Mittwoch, den 9. September, statt- sindende Herrenpartle des Gebirgsvereins Schandau auf merksam zu machen. Besucht werden die Ortschaften resp. Aussichtspunkte, Herrnskretschcn, Dttrrkamnttzgrund, Arnsdorf, BinSdorfcr Höhe, Nosenkamm, Quaderberg und Letschen. Führer Herr C. Müller. Es wäre zu wünschen, daß sich eine größere Anzahl unserer werten Mitglieder daran beteiligte. Ferner machen wir darauf aufmerksam, daß sich der Sammelpunkt 7 Uhr 15 Min. an der Bahnhofsfähre befindet, da 7 Uhr 2b Min. das Boot zu dem 7 Uhr 59 Min. nach Schönau abgehenden Zuge (nicht 8 Uhr 2 Minuten wie im Nusflugskalendcr) abfährt. —Der Alldeutsche Verband, dessen Ziele vor nehmlich die Erhaltung und Pflege des Deutschtums im Auslände bilden, ist in Berlin zu seinem diesjährigen Vcrbandstagc zusammcngctreten, und zwar zum ersten Male unter der Leitung seines neuen Vorsitzenden Rechts anwalt Klaaßcn-Mainz, des Nachfolgers von Prof. Dr. Hasse-Leipzig, der jahrelang im Alldeutschen Verbände den Vorsitz führte. — Wie aus dem soeben veröffent lichten Jahresberichte hervorgcht, hat der Alldeutsche Verband bei den letzten Ncichstagswahlen an der Wahl arbeit kräftig tcilgcnommen und ist auch ein Mitglied der Hauptleitung des Verbandes, Generalleutnant z. D. v. Liebert, ist in den Reichstag eingezogen. Gegen die polnische Gefahr und insbesondere gegen die aus dem Gebiete der Ansiedlung sich brcitmachende polnische Kon kurrenz hat der Verband mehrfach Kundgebungen ver anlaßt. Dankbar wird anerkannt, daß die RelchSreglerung durch das Gesetz die Frage der Enteignung gelöst und damit die Bahnen betreten habe, die der Alldeutsche Verband schon seit zwölf Jahren als notwendige Konse quenz bezeichnet hat. Der Verband nahm weiter Stellung zu dem NeichSvcreinügcsetz, zu dem deutsch dänischen Vertrage über die Optantcnkindcr und zu der Entwicklung sprachlicher Verhältnisse im Elsaß unter deutscher Herrschaft. Den völkischen Kampf der deutschen Volksgenossen außerhalb des Reiches begleitete den Ver band auch in diesem Jahre mit lebendiger und werk tätiger Teilnahme. Im Vordergrund stand hierbei Oesterreich-Ungarn. Das bedeutungsvollste Ereignis be deutete hier die Wahlrcform mit der Einführung des allgemeinen Stimmrechts. Bet den Wahlen wuchs auch der Anteil der Christlich-Sozialen an der deutschen Ver tretung. Eine wirksame Verteidigung deutscher Rechte ist aber nur denkbar, wenn die deutschen Abgeordneten sich möglichst zusammcnschließen und Trennendes zurück stellen. In Böhmen wogt der Kampf zwischen Deutschen und Tschechen schärfer denn je. Einen der gcfährdetsten Punkte bildet die Stadt Vudmeis und cs wird der nach drücklichen Abwehr des ganzen österreichischen Deutsch tums bedürfen, um die Verwaltung in deutschen Händen zu erhalten. Auf dem Gebiete nationaler UnterstützungS- arbett entfaltete auch in diesem Jahre der Verband eine rege Tätigkeit. Im Vordergründe stand auch jetzt noch die LiebeSgabcnsammlung zugunsten unserer Afrikakämpfer die bis zum Jahresabschluß die Höhe von insgesamt 165159,93 Mark erreichte. Durch die Auflösung der Neuen Südwestafrikanischcn SIcdlungSgescllschaft, die an erster Stelle durch Mittel der Burensammlung des All deutschen Verbandes gegründet mar, floß dem Verbände nach den Beschlüssen der Gesellschaftsteilnehmer ein Kapital zu, aus dem in Höhe von rund 32000 Mark eine Stiftung gegründet wurde, die Freiplätze und Kost- geldcrmäßigungen für Burcnkindcr in NcgierungSschulcn Dcutsch-Südwcstasrikas gewähren soll, um die im Schutz gebiet ansässigen jungen Bauern mit deutscher Sprache und deutschem Geistesleben bekannt zu machen und sie dadurch zu treuen Bürgern und Anhängern ihres neuen Vaterlandes zu erziehen. Aus dem alldeutschen Wehr schatz, der bis zum Jahresabschluß die Summe von 92291,12 Mark erreichte, wurden erhebliche Beträge zur Unterstützung natlonalbedrohtcr deutscher Gebiete und dcutschvölkischer Schutzorganisationen bewilligt. Die Vor tragstätigkeit in den Ortsgruppen und Gauvcrbänden kam in insgesamt 225 Vorträgen zum Ausdruck. —* Einen Aufruf an die Arbeiterschaft Deutschlands erläßt die Motorluftschisf-Studicngescll- schaft. Der Aufruf lautet: Das Unwetter des 5. August hat das Luftschiff des Grafen Zeppelin vernichtet — die 17jährtge, zähe, unermüdliche Arbeit des greisen Er finders konnte die Sturmgcwalt nicht mehr zerstören. In einmütiger Begeisterung erhob sich das deutsche Volk, um durch die Stiftung reicher Spenden kundzutun, daß die Eroberung und Beherrschung der Luft deutschem Fleiß und deutscher Ausdauer gelingen muß! Der große Augenblick sand ein großes Geschlecht! Bereits wenige Stunden nach dem Vekanntmerden der Katastrophe von Echterdingen wurden von großen Jndustriemerke», Stadt- gemcinden und reichen Privatleuten Summen für den Neubau des zerstörten Luftschiffes gezeichnet. Es folgten die Spenden des Mittelstandes. Jeder gab und gibt seinen Verhältnissen entsprechend. Um jedem Deutschen die Beteiligung an der Nationalspcndc zu ermöglichen, hat die Motorluftschiff-Studiengesellschaft eine Zcppelin- Sammelmarke ansgegeben, deren Gesamtertrag für das Werk des Grafen Zeppelin bestimmt ist. Kein Deutscher sollte versäumen, die Zeppelin-Sammelmarke zu erwerben, die für spätere Generationen ein Andenken darstellcn wird an einen weltgeschichtlich bedeutsamen Tag, an dem cs Deutschland gelungen ist, im internationalen Wett kampf der Völker die Vorherrschaft in der Luft zu er ringen. Zeppelins Luftschiff ist aber nicht nur ein großes nationales Ereignis für das deutsche Volk, es ist gleichzeitig ein glänzender Sieg der Arbeit, dem die verdiente Anerkennung zu zollen, mit in erster Linie dem Mann der Arbeit ziemt. Die bisherigen Zeichnungen sind im wesentlichen von den wohlhabenden Kreisen auf gebracht worden, auch der deutsche Arbeiter darf nicht fehlen, soll das Dankes- und Vertrauensvotum, das die Nation dem Grafen Zeppelin schuldet, ein wirklich na tionales sein. Der Groschen der Minderbemittelten gilt hier so viel wie das Goldstück der Wohlhabenden. Wir bitten Sie, sich bei der Stelle, die die Direktion unten angibt, Zeppclin-Sammelmarkcn zum Preise von je 10 Pfg. zu bestellen. Die offizielle Ausgabestelle der Zeppelin-Sammelmarkc der Motorluftschiff-Studiengcsell- schaft. v. Kehler. —* Die Festlegung des Osterfestes, die schon wiederholt erörtert worden ist, wird Ende dieser Woche auf dem Internationalen Handelskammerkongrcß in Prag verhandelt werden. ES besteht die Absicht, den Vorschlag des früheren Direktors der Berliner Sternwarte Foerster anzunchmen und Ostern aus den dritten Sonntag nach dem FrühlingS-Aequinoktium — 21. März — festzulegcn. —* Die Gefahren des Berufes. Herr Bcztrks- ticrarzt Veterinär Rost-Pirna hatte am 12. August in Sebnitz einen toten Hund seziert, der wegen Tollmut verdachtes getötet war. Bei der Arbeit glitt das Messer ab, durchschnitt den zur Vorsicht angelegten Handschuh und brachte Herrn Rost eine Wunde am Finger bei. Bei dem toten Hunde wurden damals Symptome der Krankheit nicht gefunden, doch stellte die tierärztliche Hoch schule in Dresden das Vorhandensein von Tollwut fest. Herr Vctcrinärrat Rost hat sich daraufhin sofort nach Berlin begeben, wo er im Pasteurschen Institut zur Impfung Aufnahme fand. Da er selbst bet der Arbeit alle Vorsichtsmaßregeln anwandte und vor allem die Wunde selbst sachgemäß reinigte, so dürste er kaum durch den Krankheitsstoff infiziert sein; doch gebietet die Vor sicht die Vornahme der Impfung. —* Im benachbarten Rathmannsdorfer Plan wurde im Laufe der vergangenen Nacht beim Kaufmann Frenzel ein Einbruch verübt. Die Diebe oder der Dieb stahl dort Materialwaren und raubte die Kasse aus, so daß Ihm über 30 Mark Kleingeld in die Hände siel. Der freche Täter konnte bisher nicht festgestellt werden. —* Einen gelungenen Kartengruß erhielt ein Dresdener Blatt von drei Leserinnen desselben aus der Sommerfrische. In Porschdorf in der Sächsischen Schweiz, Da hat's so manchen schönen Reiz. Im Luftbad liegen auf der Wiese Die Else, Rosel und die Liese. I- Schmilka. Unter den vielen Dresdner Schüler abteilungen, welche am Sedantag die obere sächsische Schweiz besuchten, befanden sich auch sämtliche Schüler und Lehrer des Freimaurer-Institutes aus Striesen— Dresden. Sie unternahmen auf dem relchbeflaggten Dampfschiff „Dresden" eine Stromfahrt von Blasewitz bis Herrnskretscheu, die einzelnen Klaffen verließen, je nach Wahl ihrer Gebirgstour an verschiedenen Stationen den Dampfer. Zur Nachmlttagszeit trafen in unserem Grenzorte drei dieser Abteilungen ein, welche aus dem Schrammsteingebiet, vom Probischtor-Winterbcrg und von links des Elbtales kamen. Hicrselbst hielten sic längere Zeit in Dörings Pension Einkehr. In der fünften Nachmittagsstunde trat dasselbe Schiff, auf welchem sich eine schneidige Kapelle befand, von Herrnskretschcn die Rückkehr an. Die Schüler stiegen an den betreffenden Stationen ein. K. Schöna, 4. September. Dieser Tage verun glückten mährend der Arbeit in einem der nahe gelegenen Teichstcinbrüche die Steinbrecher Peschke aus NctnhardtS- dorf und Kunze aus Schöna dadurch, daß sich plötzlich eine sogenannte Sandsteinschale ablöste. Ersterer wurde am Bein und Fuß verletzt, der andere am Unterleib. Schweben die Verletzten auch nicht in Lebensgefahr, so werden sie doch längere Zeit in ärztlicher Behandlung bleiben müssen. — Die Obsteinfuhr von Böhmen nach Deutschland läßt sich seit dem 1. September lebhafter an, weil von diesem Tage an die Obstransporte bis zu einem gewißen Zeitpunkte zollfrei sind. — Die Pflaumenaussuhr erfolgt in Körben, welche durch die Personendampfschisfe nach allen größeren sächsischen Elb- stattonen, besonders nach Dresden und Vororten bc- förderr werden. Hohnstein, 3. September. Zu der am Mittwoch stattsindenden feierlichen Einweihung der neuen Schule ist folgende Ordnung ausgestellt worden: vormittags 10 Uhr Versammlung vor und in der alten Schule und Abschied von derselben; darauf Festzug durch die Stadt nach der neuen Schule; dort Ucbergabe der Schlüffe! mit Ansprache; Einzug in das neue Haus; '/2II Uhr feierliche Einweihung mit Gesang und Festrede; '/2I2 Uhr Festmahl im Hotel „Zur Sächs. Schweiz", woran jeder Bürger teilnehmen kann. Nachmittags findet Auszug der gesamten Schulkinder nach dem Schützenhause statt, wo das Schulfest abgchalten wird. Bet ungünstiger Witterung wird dasselbe im Saale abgehalten. Abends ist Einzug mit Lampions vorgesehen. Königstein, 4. September. Trotz des unfreund lichen Wetters wird unser Ort immer noch zum Aus gangspunkt vieler Partien gemacht. So kamen heut schon in der Frühe die jetzigen und ehemaligen Schüler der Klcmichschcn Handelsschule hier an, um in einem TagcSausflug Pfafscnstcin, Papststein und Gohrisch (Senncrhütte) zu besuchen. Pirna, 3. September. Anscheinend durch Funken flug aus einer vorttbcrgefahrenen Lokomotive sind gestern mittag auf dem Bahnhöfe Mügeln vier auf den Lade gleisen stehende, mit Stroh beladene Eisenbahnwagen in Brand geraten, die fast vollständig ausgebrannt sind. Schaden an Gebäuden sind nicht entstanden. Dresden, 2. September. Seine Majestät der König wird sich fünf Tage zur Jagd in seinen ausge dehnten Gemsenrevieren bei Tarvis aufhalten und dann die Rückreise über Wien nehmen, wo ein Besuch der Erzherzogin Maria Josepha, seiner Schwester, beabsichtigt ist. In Pillnitz wird das Wiedereintreffen des Königs am 6. September erwartet. — Seine König!. Hoheit, Erbprinz Danilo von Montenegro, welcher heute mit Begleitung hier eintraf, hat im Europäischen Hof Wohnung genommen. — Vom Montag, den 7. September ab tritt hier der Achtuhrladcnschluß ein mit Ausnahme von den Vorabenden der Sonn- und Feiertage, der Werktage vom 1. bis 14. Dezember und der in die Zeit vom 15. bis 24. Dezember fallenden Sonntage. Riesa, 4. September. Vorgestern abend schlugen auf dem Bahnhofe aus einem mit Baumwollballen be ladenen Waggon Flammen. Anscheinend waren die Ballen infolge von Selbstentzündung in Brand geraten. Die Unterdrückung des Feuers war schmierig, erst gestern vormittag konnte cs völlig unterdrückt werden. Schöna bei Borna. 4. September. Ein sonder bares Ei hat eine Ente des Gutsbesitzers Eidner hier gelegt. Das betreffende Ei von gewöhnlicher Größe ent hielt in seinem Innern außer der Dotter noch ein voll ständig ausgebildetes kleineres Et. Wurzen, 4. September. Am Sonntag vormittag sprang beim Läuten in der hiesigen WenzcSlatkirche eine der größten Glocken. Während sich die Glocke in Schwingung befand, sauste der schwere Klöppel aus seiner Befestigung nieder und siel einem der Läutenden vor die Füße, ohne ihn jedoch zu verletzen. Zwickau, 4. September. Am Dienstag morgen wurden im Schwanenteich die zusammengebundenen Leichen eines etwa 25jährigen jungen Mannes und einer etwa 20jährigcn Frauensperson gefunden. — Es sind dies die 17jährige Dicnstmagd Reinhold und der 25- jährigc Markthelfer Neumann aus Reichenbach l. V., die dort in demselben Geschäft in Dienst standen. Die Schwierigkeiten, die sich ihrer Heirat in den Weg stellten, haben sie zu dem verzweifelten Schritt getrieben. Annaberg, 4. September. Zwei Rinder ge wonnen und nicht abgcholt haben die Inhaber der Lose Nr. 7714 und 7836 der anläßlich des Zuchtviehmarkes am 20. August hier gezogenen Lotterie. Zittau, 2. September. Der als streng orthodox bekannte Herr Pastor Hardcland in Zittau hatte als amtierender Geistlicher bei einer Beerdigungsfeicrlichkeit vor einer zahlreichen distinguierten Trauerversammlung von der Kanzel der städtischen Begräbniskirche eine Rede gehalten, in der er u. a. auch die Tätigkeit der die Ver storbene während ihrer Krankheit behandelnden Aerzte einer öffentlichen Kritik zu unterziehen für angebracht hielt — mit den Worten ungefähr: „Törichterweise" haben die Aerzte der Kranken Hoffnung auf Genesung gemacht bczw. sie über die Schwere ihrer Krankheit „ge täuscht." Diese geistliche Kritik hat in weiten Kreisen unliebsames Aufsehen erregt. Sowohl die behandelnden Aerzte, die in der Trauerversammlung anwesend waren, als auch der Vorsitzende der Aerztckammer des Regierungs bezirks Bautzen, als Vertreter der Lausitzer Aerzteschaft, haben ob dieser Kritik des Geistlichen gegen den letzteren Beschwerde geführt. Die Königliche Krelshauptmannschaft Bautzen hat dieselbe für beachtlich gesunden. In den Entschetdungsgründen wird u. a. folgendes ausgeführt: „Will sic — die Königliche Kreishauptmannschaft — zwar dem Geistlichen die Berechtigung nicht unbedingt absprechcn, darüber in Erwägung cinzutreten, ob es mit dem christlichen Gewissen vereinbar sei, einen nach mensch lichen Ermessen dem Tode verfallenen Kranken durch Er weckung unberechtigter Lcbenshofsnungen über seinen wirklichen Zustand hinwegzutäuschen, so dürfen solche Er wägungen doch keinesfalls zu einer verletzenden Kritik der behandelnder Aerzte oder dritter Personen sich zuspitzen, zumal wenn, wie in dem zur Beschwerde gezogenen Falle, es sich nicht übersehen läßt, ob nicht von der ärztlichen Kunst Erfolg noch zu erhoffen war, bezw. die Erhaltung solcher Hoffnungen den Interessen der Kranken förderlich erschien. Jedenfalls mißbilligt die Königliche Kreishaupt- mannschaft die ebenso unangebrachte wie verletzende Form, in der Herr Pastor H. nach seinem Zugeständnisse be dauerlicherweise bet der Beerdigung der betreffenden Frau das Verhallen der behandelnden Aerzte zur Sprache ge bracht und einer öffentlichen Kritik unterzogen hat. Sic wird dem genannten Geistlichen in Beachtung der einge gangenen Beschwerden dicnstaufsichtswegen das Erforder liche zu erkennen geben." — Hierzu bemerkt das „Korrespondenzblatt der ärztlichen Kreis- und Bezirks vereine im Königreich Sachsen" folgendes: „Geistlicher und Arzt haben jeder sein Arbeitsgebiet für sich; sic sollen sich niit Takt und verständnisvollem Wohlwollen begegnen, nicht aber durch unangebrachte, verletzende Kritik sich in bezug auf ihre Berufstätigkeit gegenseitig diskreditieren!" TcMs AM M MAMckk. Berlin, 4. September. Im Westen ist nun der „Eispalast" eröffnet worden, eine etwa 2000 Quadrat- mcter große künstliche Eisbahn, welche für über 1000 Schlittschuhläufer Platz bietet. Außerdem bieten Galerien und andere Säle noch 3000 Personen Sitzgelegenheit. Die Eisfläche wird durch ein Kaltverfahrcn erzeugt und verliert, da sie sich immer wieder erneuert, nichts von ihrer Festigkeit. Das Eis ist, wie bei den besten natür lichen Bahnen, ohne Fehler. Die Temperatur geht nicht über 16 Grad Wärme. Ein solches Riesen-Etablissement ist eine schöne Sache, wcnn'S eben voll oder doch an nähernd voll ist. Aber wo soll nicht heute das Berliner und sonstige dort anwesende Publikum die Säle füllen? — Der Geschäftsführer der Vcrkehrsreklamcgesellschaft m. b. H. Erich Kurths aus der Albrechtstraße 14 ist unter Hinterlassung von nahezu einer halben Million betrügerischer Schulden aus Berlin geflüchtet. Die hohe Schuldenlast hat Kurths durch eine Reihe von Schie bungen aufgchäust, die er gemeinsam mit dem ebenfalls flüchtigen und vom Untersuchungsrichter steckbrieflich ver folgten früheren Leutnant Richard Schramm begangen hat. Mehrere Geschäftsleute und Firmen sind durch diese Kompagnie um recht erhebliche Beträge geschädigt.
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