Suche löschen...
Sächsische Elbzeitung : 17.10.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-10-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-190810176
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19081017
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19081017
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1908
- Monat1908-10
- Tag1908-10-17
- Monat1908-10
- Jahr1908
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 17.10.1908
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Frrnsprechstelle Nr. 82. Die „Sächsische Elbzeitung" erscheint Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Die Ausgabe des Blattes erfolgt Tag» vorher nachm. 4 Uhr. Abonnements Preis viertel- «hrl ich l Mk. bN Pfg., ,wei- monatlich I Mk., einmonat lich 50 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pf. Alle kaiserl. Postanstalten, Postboten, sowie die ZeitungSträger nehmen stet« Bestellungen auf die .Sächsische Elbzeitung" an. Sonnabends: .Zlwsir. UnlkrhalwnggblMl". MW MBiU. Amtsblüti sil ki MMt MSztMi, dir MM ßWizsImi nd de« Mini z« ö-«»d««, s«!e sie de« ki-dtWÄdnii z« HeWei«. Druck und Verlag: Legler L Zeuner Nachf. — Verantwortlicher Redakteur: Paul Runge, Schandau. Tel.-Adr.: Elbzeitung. Inserate, bei der weiten Verbreitung d. Bl. von großer Wirkung, sind Montag», Mit twochS und Freitags bis spätestens vormittag» 9 Uhr aufzugcben. Preis fUr die gespaltene CorpuSzeile oder deren Raum 15 Pf. tabellarische und kompliziert« nach Übereinkunft.) „Eingesandt" unterm Strich SO Pf. die Zelle. Bei Wiederholungen ent sprechender Rabatt. Donnerstag: „LandwIrlschasMche Sellagk" „Seifenblasen". Inseraten, «nnahmrstrlltn: In Schandau: «lpedition Zaukenstraße 184, in Dresden und Leipzig: die Annoncen - Bureau» von Haasenstein L Vogler, Jnvalidendank und Rudolf Moss«, in Frankfurt a. M.: A. L. Daube L Eo. Mr. ILL. Schandau, Sonnabend, den 17. Oktober 1908. 52. JühlgW. » Geöffnet für Einzahlungen Ml jedem Werktage vorm. MM-MIM» M 8ckMNU. - riL - M S-/2»/». Amtlicher Teil. Auf Blatt 205 des Handelsregisters für den Bezirk des unterzeichneten Gerichts ist heute die Firma Weber L Gebe. Hille in Mittelndorf und als deren In haber sind der Blätterfabrikant Johann Weber in Mitteludorf, der Photograph und Blättcrfabrikant Josef Hille in Sebnitz und der Photograph und Vlätter- fabrikant Franz Hille in Mittelndorf eingetragen morden. Angegebener Ge schäftszweig: Herstellung künstlicher Laubstosfe und Blätter. Königlichs Amtsgericht Schandau, am 13. Oktober 1908. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Gastwirts Robert Herman Oskar Freisleben in Hohnstein ist zur Abnahme der Schußrechuung des Verwalters, und zur Erhebung von Einwendungen gegen das SchlußverzeichniS der bei der Verteilung zu berücksichtigenden Forderungen der Schnhtermiu auf rlvn IS. IVovvmkv»' ISVS, vonmittag» IV Ukn vor dem hiesigen Königlichen Amtsgerichte bestimmt worden. Schandau, den 15. Oktober 1908. Der Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. Die AtgiemuMllliimig M WMrchls- Aclom. Nachdem am Dienstag das Wahlrcchtskompromiß in seinem letzten Stadium der Beratung der Hcinkschcn Wahlkrclscintcilung von der nationalNberalcn Fraktion abgelchnt, von der Mehrheit der Wahlrcchtsdcputation jedoch angenommen worden war, hat die Negierung am Mittwoch früh ihre Stcllnngnahme zu den von den Fraktionen und anderen Gruppen getroffenen Ab machungen klar zum Ausdruck gebracht, indem der Minister des Innern Graf v. Hohcnthal und Bergen eine Erklärung In der Wahlrechtsdcputation abgab. Bevor er dies jedoch tat, verfehlte er nicht, mit ganz besonderem Nachdruck zu betonen, daß die Regierung an ihrer eigenen WahlrcchtSvorlagc nach wie vor festhalte und sic In der Kammer sehr energisch verteidigen werde, — daß also seine Erklärung betreffend das Kompromiß und die Hcinksche WahlkcclScinteilung nur ein Evcntual- vorschlag sei. Wir können dem noch hinzufügcn, daß die Negierung auf das Bckanntwcrdcn dieser Tatsache in weitesten Kreisen ganz besonderen Wert legt. Die Regierungserklärung selbst schafft eine völlig neue Situation, indem sie nicht das von den Parteien verabredete, bezw. vorbereitete Kompromiß billigt, sondern nur eine Reihe von Vorschlägen daraus übernimmt, um ihrerseits einen Gegenvorschlag daranzuknüpfcn. Ein Vergleich der Regierungserklärung mit dein noch in frischer Erinnerung der Leser befindlichen Kompromiß wird die Nichtigkeit dieser Behauptung bestätigen. So adoptiert zwar die Negierung die Heinksche Wahlkreis- cinteilung, aber nur unter der Bedingung, daß mindestens für die fünf großen Städte und für die jenigen Wahlkreise, die mit Teilen von ihnen verbunden sind, die Verhältniswahl angenommen werde. Es fällt ferner die Grundlage der vier Pluralstlmmen in einzelner Zuteilung, dafür soll eine Teilung der Wählerschaft in zwei Klaffen derart erfolgen, daß ein Teil nur eine Grundstimme, der andere Teil, der einer von den im Kompromißvorschlag erwähnten privilegierten Kategorien angehört, gleichmäßig noch drei Zusatzstimmen erhält. Da Herr Vizepräsident Opitz seinerzeit den ungarischen Wahlrcchtsvorschlag des Grafen Andrassy zum Vergleich hcrangczogcn hat, ist cS vielleicht nicht unangebracht, zu ermähnen, daß diese Verteilung der Stimmen dem Vorschläge des Grafen Andrassy für die Verleihung des Wahlrechtes an die Analphabeten ähnelt, nur mit dem Unterschiede, daß hier die untersten Klassen ein Viertel des vollen Wahlrechts erhalten sollen, die Analphabeten in Ungarn aber nur ein Zehntel. In Anbetracht der Schwierigkeit einer raschen und zuverlässigen Listcuaufstellung lehnt die Negierung ferner den im Kompromißvorschlag definierten Begriff der wirt schaftlichen Selbständigkeit ab, sowie die Bedingung des zweijährigen Wohnsitzes am Orte der Listenaufstellnng, die Altersgrenze von 45 Jahren und den passiven Steuerzensus von 30 M. Nach diesen Ausführungen ist es wohl nicht mehr zweifelhaft, daß mit der Regierungserklärung ein Novum in der Wahlrechtsreform gegeben ist. Sehr zweifelhaft erscheint aber, ob nach dieser Veränderung der Sachlage die ursprüngliche Regierungsvorlage mit den später von der Negierung gemachten Konzessionen nicht doch noch Aussicht auf eine freundlichere Beurteilung im Lande und in der Kammer findet. Ein endgültiges Urteil hierüber ist zur Stunde ebensowenig zu fällen, wie über den neuen Negierungsvorschlag selbst, der natürlich an der Hand der Landkarte und der dazu gehörigen statistischen Angaben über Einwohnerzahl, Wählerzahl usw. zu prüfen sein wird. Voraussichtlich werden aber schon die nächsten Tage größere Klarheit in die Situation bringen. N ichtamtLicver Teil. Politische Rundschau Deutsches Reich. Der Reichskanzler Fürst Bülow hat in den letzten Tagen eingehende Besprechungen mit mehreren der am Berliner Hofe beglaubigten fremdländischen diplomatischen Vertretern über die schwebenden Tagesfragen der hohen Politik gepflogen. U. a. konferierte der leitende Staats mann des Reiches mit den Botschaftern Oesterreich- Ungarns, Englands, der Türkei und Japans. Speziell zu der Unterredung des österreichisch-ungarischen Bot schafters, Freiherrn v. Szögycnyi-Marich mit dem Reichs kanzler wird berichtet, daß sie Im wesentlichen volles Einvernehmen der beiden Staatsmänner in allen Fragen der auswärtigen Politik ergeben habe. Inzwischen ist zur Stunde der russische Minister des Auswärtigen, Iswolski, auf seiner jetzigen politischen Rundreise durch Westeuropa, von London kommend, in Berlin eingctroffcn. Man darf erwarten, daß besonders die Besprechungen des Leiters der auswärtigen Angelegenheiten Rußlands mit dem Fürsten Bülow und den« Staatssekretär v. Schoen das ihrige zur Klärung der verwickelten und gefahrdrohenden Lage aus der Valkanhalbinsel beitragen werden. Der Kronprinz des Deutschen Reiches und von Preußen wird dieser Tage auch einen Orientierungs kursus in den Geschäften des preußischen Finanz ministeriums beginnen. Die Einführung des Kron prinzen in die Arbeiten des Finanzministeriums erfolgt durch den Geh. Obersinanzrat Freiherrn v. Tschammer und Quaritz. Das großhcrzoglichc Paar von Baden weilte an diesem Freitag und teilweise auch noch am Sonnabend zum Besuche am Dresdner Hofe. Da cS sich hierbei um den herkömmlichen Antrittsbesuch des badischen Hcrrschcrpaares handelte, so entbehrt der Vorgang natür lich jeglicher politischer Bedeutung; jedenfalls illustriert er aber die herzlichen langjährigen Beziehungen zwischen den Höfen von Dresden und Karlsruhe aufs neue. Bet der am Mittwoch vollzogenen Ersatzwahl Im Netchstagswahlkccise Prenzlau - Angermünde haben die Konservativen diesen Wahlkreis, wie zu erwarten stand, behauptet. Ihr Kandidat, Oberpräsident v. Winterfeldt- PotSdam, wurde mit erheblicher Mehrheit gegenüber den ausgestellten Gegenkandidaten, dem liberalen Pastor Schmidt-Massow und dem sozialdemokratischen Partei sekretär WclS-Berlin, gewählt. Zu den am vergangenen Sonntag und Montag von Berlin-Schmargendorf aus veranstalteten internationalen Ballonwcttfahrtcn, welche das lebhafteste Interesse weiter Kreise in Anspruch nehmen, ist zu berichten, daß bis Donnerstag früh das Schicksal der drei deutschen Ballons „Busley", „Plauen" und „Hergesell" noch nicht bekannt mar. Dian nimmt an daß sie auf die Nordsee hinaus- getriebcn worden sind, wie dies auch dem spanischen Ballon „Castilla" und dem amerikanischen Ballon „St. Louis" passierte. Von ihnen ist der letztere Ballon verschwunden, nachdem die Insassen gerettet worden waren, die „Castilla" wurde in defektem Zustande mit ihren ebenfalls geretteten Insassen von einem Fischcrkutter am Mittwoch abend nach Altona gebracht. Der Schweizer Ballon „Helvetia", welcher ebenfalls als vermißt galt, ist in der Nähe des norwegischen Fischerdorfes Borg et Bud glücklich gelandet. Zur Auffindung und Rettung der genannten noch fehlenden drei deutschen Ballons tut die deutsche Negierung alles mögliche. Sie beorderte eine Anzahl in Wilhelmshaven stationierte Torpedoboote, in drei Gruppen auf die Suche nach den vermißten Ballons zu gehen und wies ihre diplomatischen Vertretungen in London, Kopenhagen, Christiania und im Haag an, die betreffenden Regierungen zu ersuchen, sich an den Maß nahmen zur Rettung der gefährdeten Ballons zu beteiligen. Balkanhalbinsel. Im Stande der Balkankrists Ist zunächst ein un verkennbarer Umschwung zum besseren etngetreten, doch bietet die Lage noch immer gcnng Schwierigkeiten dar. Fortdauernd widerspruchsvoll lauten die Meldungen über die geplante Balkankonfercnz. Einerseits heißt es, sie könne nunmehr als gesichert gelten, da vor allem zwischen England und Rußland ein Einvernehmen über das Konferenzprojckt erzielt worden sei. Anderseits fehlt es jedoch auch nicht an Nachrichten, denen zufolge die Aussichten der Orientkonferenz nach wie vor mißlich sein sollen. So weiß das Konstantinopler Blatt „Jeni Gazeta" mitzutcilen, cs werde zu keiner Konferenz kommen, die Orientfragen würden durch diplomatischen Schriftwechsel gelöst werden. Betreffs der Stellungnahme der maß gebenden türkischen Kreise zu entstandenen Streitfragen wird aus Konstantinopel folgendes gemeldet: Die Türkei behält die Annexion Bosniens und der Herzegowina weiter unter Protest, verzichtet aber darauf, daß sie zum Gegenstand des Konferenzprogramms gemacht wird. Dagegen verzichtet sie unter keinen Umständen auf die Regelung der ostrumelischen Frage sowohl nach der staatsrechtlichen, wie nach der finanziellen Seite. Die Türkei wird ferner fordern, daß der Titel „Zar der Bulgaren" abgcändert wird, da sie in dieser Titulation Aspirationen auf die mazedonischen Provinzen erblickt. Am stutus guo der Meerengen darf nicht gerührt werden. Ebenso lehnt sie jedwede anderweitige Kompen sation ab, da sic die Ansicht vertritt, daß nur sic allein Kompensationen zu fordern berechtigt sei. — Diese ener gische Haltung der Pforte nimmt sich auf dem Papier gewiß recht gut aus, den brutalen Tatsachen wird sic aber wohl schwerlich Stand halten. Betreffs des Ortent- bahnstrcitcs zwischen Bulgarien und der Pforte wird aus Sofia berichtet, daß die bulgarische Negierung ge willt sei, die materiellen Forderungen der Oricntbahn- gcsellschaft voll zu befriedigen, doch sei gegenwärtig die notwendige Zustimmung der Pforte schwer zu erlangen. Wegen des andauernden Boykotts der österreichisch- ungarischen Waren in der Türkei hat Oesterreich-Ungarn neuerdings abermals sehr nachdrückliche Vorstellungen bei der Pforte erhoben. In Belgrad dauert die feindselige Stimmung gegen Oesterreich-Ungarn trotz der maßvollen Haltung der Skupschtina fort. So fand dort am Mittwoch wieder um eine große antiösterreichische Demonstration statt, bei welcher abermals laut der Krieg gegen Oesterreich ge fordert wurde, auch serbische Offiziere in Uniform nahmen an der Demonstration teil. SokaleS und Sächsisches. Schandau, den 16. Oktober 1908. —* Das anhaltend schöne Wetter bringt immer neue Absonderlichkeiten in der Natur hervor. Nach dem, wie wir schon berichteten, ein Birnbaum zweimal Früchte getragen, wurde uns gestern von Herrn Wilhelm Vierig hier ein Zweig mit reifen Erdbeeren überreicht, welche in diesem Herbst Im Garten zum zweitenmal reiften. —* Am Mittwoch siel der 12jährige Sohn des Dialers Schröter beim Wctntraubenpflücken so unglücklich von der Leiter, daß er sich einen Schädelbruch zuzog. —* Herr Hermann Stolle von hier begeht zurzeit sein 25jährigcs Dtenstjubtläum als Leiter der Mechanischen Fabrik der bekannten Firma Eugen Armand und Söhne in Poushkino bei Moskau. —* Die Muldentaler kommen! Diese An kündigung genügt schon, um der Truppe ein volles Haus zu bringen. Wir können uns daher jeden weiteren Hin weis schenken, denn wer lachen will und die Muldentaler einmal gehört hat, ist immer wieder Besucher der Ver anstaltungen dieses Ensembles.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite