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Sächsische Elbzeitung : 30.07.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-07-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-191007309
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19100730
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19100730
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1910
- Monat1910-07
- Tag1910-07-30
- Monat1910-07
- Jahr1910
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 30.07.1910
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MW MiM Amtsblkltt Einzelne sSr NmBlhc AMznil-t, ks BuizWc Ha«tjcklmi md Hk» Siadinl z« SW«u, 54. Mhrgmis. Schandau, Sonnabend den 30. Juli 1910 Mi 8S» Amtlicher Teil lilagrauen Jackcttanzug, Schaftstiefel und braune Schirm-Mütze. Bei sich führte Voigt Vermißt r 8 2. GZ i rr jährlich 1 monatlich i " 8 r-6 8 Mk. 60 Pfg., zwei- 1 Mk.. einmonatlich 60 Pfg. Nummern 10 Pfg. -R. -SG ' "<A > «v ,3? »-AW i Z' N» - wird seit 25. dss. Mts. der hier wohnhafte, am 12. 9. 1840 in Dresden geborene Versicherungs-Agent Johann Carl Angttst Boiflt. Derselbe ist ungefähr 1,68 m groß, hat graumelierte Haare und Vollbart, trägt weißes Barchentuntcrhemd mit Streifen und weißes Oberhemd mit Umlegekragen, graue Unterhosen, braune Socke», «Ao > M Politische Tagesübersicht. Deutsches Reich. König Friedrich August hat seine begonnene Berg partie mit der Besteigung des imposanten Großglockners als Endziel infolge eingetretenen ungünstigen Wetters nicht durchgcführt. Kaiser Wilhelm ist wohl zur Stunde von seiner dies jährigen NordlandSfahrt wieder nach Deutschland zurück- gekehrt, denn seine Ankunft sollte am 30. Juli erfolgen. Am Mittwoch war der Kaiser, an Bord der „Hohcnzollcrn" von Alesund kommend, auf seiner weiteren Rückfahrt in Bergen eingetroffen. Der Hcrzog-Rcgent Johann Albrecht von Braunschweig und seine Gemahlin sind von ihrer ostasiatischen Reise, die sie vor 7 Wochen antraten, am Mittwoch Nachmittag im besten Wohlsein wieder in Braunschweig cingetrosfen. Zum neue» Regierungspräsidenten in Merseburg an Stelle des zum Unterstaatssekcetär im preußischen Staats- ministcrium ausgerückteu Geheimen Obcrrcgierungsratcs von Eiscnhart-Nothe ist jetzt der Geheime NcgierungSrat im Ministerium des Innern, Kammerherr v. Gersdorff, ernannt worden. Die seit längerer Zeit schon spielende „Bassermann- fragc" hat nunmehr ihre Lösung dahin gefunden, daß der Abgeordnete Bassermann die Leitung der national- liberalen Neichstagsfraktion und der nationalliberalcn Gcsamtpartci bcibehält und daß er demnach auch für die nächsten Neichstagswahlen kandidiert. In welchem Wahl kreise letzteres geschehen wird, daß ist noch nicht entschie den, jedenfalls wird hierzu ein den Nationalliberalcn sicherer Wahlkreis ausgesucht werden. Zurzeit vertritt Abg. Bassermann bekanntlich den Wahlkreis Hoyerswerda- Rothenburg im Reichstage, doch wäre hier seine Wieder wahl wegen der Bassermann nicht mehr günstigen Haltung der dortigen Fceikonservativcn ziemlich zweifel haft. Ob im übrigen mit dem Verbleiben Bassermanns an der Spitze der nationalliberalen Partei die prinzipiellen politischen Meinungsverschiedenheiten in der Partei be seitigt oder einstweilen nur in den Hintergrund gedrängt morden sind, das bleibt eine offene Frage. Eine andere häusliche Angelegenheit der nationalliberalcn Partei, jene des sächsischen LandtagSabgeordncten Langhammer, hat jetzt insofern ihre Entscheidung erfahren, als der offizielle Ausschluß des Abg. Langhammers aus dem nationalliberalcn LandcSverein für Sachse» wegen seiner Haltung in der Tiagaffäre letzthin erfolgt ist. Einstweilen steht aber die Mehrzahl der Chemnitzer Wähler Langhammer noch zu ihm, der „Fall Langhammer" kann also wohl auch jetzt noch nicht als erledigt gelten. Die häuslichen Auseinandersetzungen in der sozial demokratischen Partei wegen der Budgetbewilligung der „Genoffen" im badischen Landtage gehen munter weiter. Auch die Berliner Sozialdemokraten haben jüngst über die badischen Abtrünnigen zu Gericht gesessen, indem sie sechs starkbcsuchte Versammlungen abhteltcn, in denen überall eine Resolution angenommen wurde, welche die Budgctbewilligung und weiter die Teilnahme der sozial demokratischen badischen Landtagsfraktion von höfischen Kundgebungen scharf verurteilt. Die Abgg. Dr. Frank, Kolb und Genossen werden sich aber vermutlich auch vor dem Zorn der Berliner „Genossen" nicht ducken! Neber das Vermögen der Niederdeutschen Bank in Dortmund wurde der Konkurs verhängt. Die Verbind lichkeiten sollen 50 Millionen betragen. Der Bankdirektor Ohm wurde verhaftet. Mißbrauch der Kanzel. Die Neue Badische Landes- zcitung berichtet über einen neuen krassen Mißbrauch der Kanzel zu politischen Zwecken. Danach hat der katholische Pfarrer in Hendungen bei Mellrichstadt am Sonntag vor >- s t- ' -r Tel.-Adr.: Elbzeitung. Inserate, bei der weiten Verbreitung d. Bl. von großer Wirkung, sind MontagS, Mittwochs und Freitag bis spätestens vormittags 9 Uhr aufzugeben. Preis für die gespaltene KorpuSzeile oder deren Naum 16 Pfg. (tabellarische und komplizierte nach Übereinkunft.) Auswärtige Inserate 90 Pfg. „Eingesandt" und „Reklame" 30 Pfg. die Zeile. Bei Wiederholungen ent sprechender Rabatt. Alle vierzehn Tage „LandwirischasiUchc Vellage". Fcrnsprechstelle Nr. 22. Die „Sächsische Elbzeitung" erscheint Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Die Ausgabe des Blattes erfolgt Tags vorher nachm. 4 Uhr. Abonnements - Preis viertel- .Uv Nichtamtlicher Teil. geben wird, aber soviel muß auch schon jetzt anerkannt werden, daß die französischen Quellen über die Ursachen des deutsch-französischen Krieges eine natürliche Auf klärung der Niederlagen Frankreichs geben und damit wohl zu einer Beruhigung dec französischen Gemüter bei tragen wollen. rr 3 3' Kin smAUtS über die UM«! des dkM-srmjWm AikB. In den Tagen, wo man in Deutschland und in Frankreich an die großen Ereignisse des Jahres 1870 zum 40. Male in patriotischer Erinnerung denkt, berührt es sehr merkwürdig, daß auf Veranlassung der französischen Negierung ein großes, in der französischen National bibliothek gedrucktes Quellenwcrk über die Ursachen des deutsch-französischen Krieges erschienen ist. Das Werk ist von einer Kommission geschrieben, welche aus französischen Diplomaten, Geschichtsforschern und Archivaren besteht, und man muß von dem Werke rühmen, daß es seine Aufgabe sachlich zu lösen sucht. Das französische Mininistcrium des Auswärtigen hat auch der Kommission alles Qucllenmatccial für ihre Arbeiten zur Verfügung gestellt. Bedauerlich dabei ist nur, daß das Werk noch nicht vollständig erschienen ist, sondern nur in zwei starken Bänden die politischen und kriegerischen Ereignisse be handelt, die zum Ausbruch des deutsch-französischen Krieges geführt haben, sehr interessant ist es für uns Deutsche, daß dieses französische Quellenwerk die Wurzeln des deutsch-französischen Krieges im Jahre 1870 nicht nur in den großen Ereignissen der Jahre 1864 und 1866 erblickt, sondern diesen großen Krieg aus der Nebenbuhler schaft Deutschlands und Frankreichs erklärt, die sich be reits seit den Zeiten des Kaisers Karls V- und des Königs Franz I. zwischen den beiden großen Ländern gezeigt hat. Die späteren Kriege zwischen Deutschland und Frankreich zur Zeit Ludwigs XIV. und Ludwigs XV. und dann unter Napoleon 1. und Napoleon III. sind nach den französischen Forschungen alle nur Folgcerschetnungcn der großen Gegensätze zwischen den beiden Nachbar staaten, wie sie sich schon im 14. Jahrhundert gezeigt haben. Von, deutschen Standpunkte aus wird man an dieser Darstellung der Ursachen der Kriege zwischen Frankreich und Deutschland nichts auszusctzen haben, da diese ganze Darstellung mit der historischen Entwicklung der Beziehungen der beiden Nachbarreichc übercinstimmt. Sehr lehrreich ist in den: Quellenwerke die Ausführung, daß nicht das Jahr 1870, sondern bereits das Jahr 1863 als das Schicksalsjahr für Frankreich bezeichnet wird, da bereits in dem Jahre 1863 Frankreich so viel diplomatische Fehler gemacht habe, daß daraus das Unglücksjahr 1870 für die französische Nation habe entstehen müssen. Der Kaiser Napoleon III. habe schon im Jahre 1863 den richtigen diplomatischen Anschluß versäumt und durch seine Fehler in der Leitung der Politik zugclaffen, daß aus der dänischen Frage die deutsche Frage entstanden sei. Diese Darstellung des Quellenwerkes ist vom französischen Standpunkte richtig, aber es wird dabei das diplomatische Genie Bismarcks zwar anerkannt, aber doch in seiner gewaltigen Bedeutung zu wenig gewürdigt. Während nämlich Bismarck bereits im Jahre 1863 plan mäßig daraufhin arbeitete, mit der Lösung der dänischen Frage wegen der Zugehörigkeit Schleswig-Holsteins zu Deutschlands die ganze deutsche Einigkeitsfrage zu ver binden, glaubte man in Paris noch immer, daß Bismarck nur eine Art ehrgeizige Abenteurcrpolitik treibe und alles blindlings wie ein wilder Spieler auf eine Karte setze. Bismarck wirkte aber nicht nur durch sein politisches Genie, sondern er rechnete auch sehr scharf und gründlich mit den militärischen und nationalen Kräften Deutschlands, und er hatte auch ganz richtig das tiefe Sehnen des stark gewordenen deutschen Volkes nach nationaler Ein heit erkannt. Der blinde Spieler war nicht Bismarck, sondern der war Napoleon III., der während der Lösung der deutschen Frage im trüben fischen und sich dann auf Kosten des deutschen Ländcrgcbictcs in den Streit ein- mischen wollte. An Bismarcks diplomatischem Genie und an der Einmütigkeit der deutschen Fürsten und Volks stämme ist aber das Napoleonische Nänkespiel dann gründ lich zu Schanden geworden. Man darf daran zweifeln, ob das französische Quellenwcrk in seinen« nächsten Bande diese historische Entwicklung der Dinge ganz richtig wieder- smie sm den AlAMickck zu HMm. Verantwortlicher Redakteur: Richard Gürke, Schandau. — Druck und Verlag: Legler L Zeuner Nachf. 61 einen Ning und Klemmer. . Etwaige Wahrnehmungen wollen hierher mitgctcilt werden. Hohnstein (Sächs. Schweiz), am 28. Juli 1910. Der Bürgermeister. Weitere amtliche Bekanntmachungen befinden sich in der Beilage. Inseraten.Annahmestellen: In Schandau: Expedition Zaukenstraße 184: in Dresden und Leipzig: die Annoncen -BureauS von Haasenstein ö. Vogler, Jnvalidendank und Rudolf Moste; in Frankfurt a. M.: G. L. Daube L Co. acht Tagen von der Kanzel herab gegen dieses Blatt, das Organ des liberalen Deutschen Bauernbundes, ge wettert und nicht nur die Leser als „schlechte Katholiken" bezeichnet, sondern auch noch hinzugcfügt: „Diejenige Frau, deren Ehemann die Landeszeitung lese, habe das Recht, sofort Klage auf Ehescheidung zu stellen!" Ausland. Oesterreich-Ungarn. In dem böhmischen Badeorte Maricnbad hat am Mittwoch und Donnerstag die schon angekündigtc Be gegnung des neuen deutschen Staatssekretärs des Aus wärtigen Freiherrn v. KIderlen-Wächter mit dem Leiter der auswärtigen Angelegenheiten Oesterreich-Ungarns Grafen Achrcntal stattgcfundcn. Herr v. Kidcrlen- Wächtcr, der bisherige Gesandte Deutschlands in Bukarest befand sich auf der Reise von der rumänischen Hauptstadt nach Berlin zur Uebernahme seines neuen Postens, und bei dieser Gelegenheit stattete er dem Grafen Aehrcnthal seinen Besuch in Marienbad ab. Das Zusammentreffen der beiden Staatsmänner wird vom offiziösen Wiener „Fremdenblatt" als ein Vorgang charakterisiert, der über die Bedeutung einer HöflichkcitSvisitc und eines freund schaftlichen Gedankenaustausches zwischen zwei so hervor ragenden Staatsmännern weit hinausreicht. Nach den Aus lassungen des Wiener Regierungsblattes über die Marien- badcr Entrevue ist anzunehmen, daß hierbei Herr v.Kiderlen- Wächter als gewiegter Kenner des europäischen Orients seine Auffassung der die österreichische Politik naturge- gemäß so stark interessierenden aktuellen Balkanfragen entwickelt hat. Im sonstigen kann die Marienbader Diplomatenzusammenkunft selbstverständlich als eine Be kräftigung der freundschaftlichen Bündnisbeztehungen des Deutschen Reiches zu Oesterreich-Ungarn betrachtet werden. Frankreich. In der Rochette-Affäre in Frankreich ist jetzt endlich das gerichtliche Urteil ergangen. Der Pariser Gerichts hof verurteilte den Bankier Rochette wegen seiner be trügerischen Manipulationen zu zwei Jahren Gefängnis und 3000 Franks Geldstrafe. Die politische Seite der Affäre ist hiermit allerdings noch nicht abgetan. England. Von den schwebenden Fragen der inneren englischen Politik wird nun auch jene der Sicherung der protestant ischen Thronfolge in England baldigst ihre Lösung finden. Im Unterhause unterliegt die betreffende Vorlage gegen wärtig der zweiten Lesung, wobei der Premierminister Asquith am Mittwoch die Vorlage erläuterte und gegen die wieder sie erhobenen Angriffe verteidigte. Hierbei kündigte Asquith zugleich eine Regierungserklärung über die Vetokonferenz an. Balkanhalbinsel. Die Gefahr eines kriegerischen Zusammenstoßes zwischen der Türkei und Griechenland wegen Kretas er scheint selbst jetzt noch nicht völlig beseitigt. Der türkische Gesandte in Athen erklärt, er habe die griechische Negierung wiederholt darauf aufmerksam gemacht, daß die Türkei im Falle einer Zulassung der kretischen Dele gierten zur griechischen Nationalversammlung mit einer Kriegserklärung an Griechenland antworten müßte. Griechenland ist also gewarnt. Amerika. Die nordamerikanische Union soll die Annexion des Negerfreistaates Liberia an der Westküste Afrikas voll zogen und sich vorher hierüber mit Deutschland, England und Frankreich freundschaftlich verständigt haben. Diese aus englischer Quelle stammende Sensationsnachricht hat aber noch keinerlei Bestätigung gefunden, es scheint sich vielmehr nur um die Errichtung einer Art Finanzprotek torat der Union über LIbera zu handeln. — Die Negierung von Nicaragua hat sich dcm Vernehmen nach in einer Note an die europäischen Mächte gewendet, in welcher sic deren Schutz gegenüber der zweifelhaften Nolle erbittet, welche die Union in den nicaraguanischen Wirren Iv, ' , europäischen Mächte werden sich aber schön hüten, sich in die Angelegenheit Nicaraguas einzumischen Alle kaiserlichen Postanstalten, Postboten, sowie die ZeitungSträger nehmen stets Bestellungen auf die Sächsische Elbzeitung" an. Tägliche Roman-Beilage. Sonnabends: „Ausl. MUcrhnUimgoblaii"
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