A. DIE PROBLEMATHIK DES PERIPHEREN -UNGENHERDES Im Bereich, der Lunge stellt der periphere Krankheits herd eine ebenso schwierige wie wichtige diagnostische Aufgabe dar. Insbesondere ist es die rapide Zunahme des Bronchialkrebses, welche dieses differentialdiagno stische Problem dringlich macht. Die Anzahl der Lungencarcinomfälle ist in den letzten 60 Jähren auf das 20- bis 30-fache gestiegen (G. Sassy-Dorbay /179/). Auf die noso- genetischen Zusammenhänge machte L i c k i n t /125/ schon früh aufmerksam. Beim Mann ist das Bronchial- carcinom der häufigste Krebs der inneren Organe ge worden (Koch /118/, 0. P. Thomas /205/). Die Mortalität Liegt in vielen Staaten höher als die der Tuberkulose. Die Sterblichkeitskurven für Lungen tuberkulose und -krebs haben sich nach Bradshaw bereits im Jahre 1950 gekreuzt. Lindig /130/ entdeckte im Volksröntgenkataster bei 124000 Männern jenseits des 40. Lebensjahres 104 Bronchialcarcinome, dagegen nur 70 ansteckende Tuberkulosen. Diese kurzen Hinweise mögen im Rahmen unserer Thematik zur Charakterisierung der ernsten Situation genügen. Wie steht es nun mit der Leistungsfähigkeit unseres differentialdiagnostischen Rüstzeuges? Röntgenologisch gelingt es uns dank der natürlichen Kontrastfähigkeit der Lunge, einen peripheren Verschattungsbezirk früh zu erkennen und genau zu lokalisieren. Hinsichtlich der Ätiologie des Prozesses können uns die Röntgenstrahlen jedoch nur Hinweise vermitteln.