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Sächsische Elbzeitung : 06.12.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-12-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-191012064
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19101206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19101206
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1910
- Monat1910-12
- Tag1910-12-06
- Monat1910-12
- Jahr1910
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 06.12.1910
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"Fernsprechstelie Nr. 22. Die „Sächsische Clbzcitung" erscheint Dienstag, DonncrS- tag und Sonnabend. Die Rusgnbc dcs Blattes erfolgt Tags vorycr nachin. 4 Uhr. Abonncmcnts-Prcis viertel jährlich 1.5,0 Ml, 2monntlich l Ml., 1 monatlich 5>0 Pfg. Einzelne Nummern li) Pfg. Alle kaiserlich. Postanstaltcn, Postboten, solvic die Zcitiuigtztrngcr nehmen stets Acftcllnugeu ans die „Sächsische Elbzciümg" an. Tägliche tltoman-Bcilagc. Sonnabends: „Illustriertes ttnterhaltnngöblatt". 5ill!isis>Iit LheitiiW. sÄ das YS»iBlijk ÄaäsßtiiA, das ÄchUk öaaviiaiiaah »ad dea Liadilai ja Llliaada«, sm!c siir dl« TtMWmitmt z« Hahasitia. Bcrantworllichcr Redakteur: Richard thii r kc, Schandau. — Druck und Verlag: Legler L Zcuucr Nachf. Tel.-Adr.: Elbzeitung. Anzeigen ,bci der weiten Ver breitung d. Bl. von großer Wirknng, sind Montags. Niitllvochs und freitags bis spätestens vormittags !> Uhr anfzngebcn. Preis siir die 6 gespaltene Pctitzcilc oder , deren Raum 15 Pfg. (tabel larische und komplizierte An zeigen nach Uebercinknnft). Auswärtige Anzeigen 20Pfg. „Eingesandt" und „Reklame" 80 Pfg. die Zeile. Bei Wiederholungen ent sprechender Rabatt. Alle 14 Tage: „Landwirtsch. Beilage". Jnscratcn-A n u a hm estcllcn: In Schandau: Expedition Zaukcnstrakc 184; ili Dresden und Leipzig: die Annonccn-Bnrcans von Haascnstein K Vogler, Jnvalidendank und Rudolf Mosse; iu Fraukfurt n. M.: G. L. Daube Co. No. 144. Schandau, Dienstag, den 6. Dezember 191O. 54. Jahrgang. Amtlicher Teil. Donnerstag, den 8. Dezember 1910, vormittags 10 Uhr sollen in Krippen in dem als Dcrsteigerungslokal bestimmten Gasthof zum Deutschen Kaiser t Loks», griin bezogen, i Lokotiook, Eiche, 4 8iük>e, Eiche, <4 Lküklv, Eiche mit Lcdcrsitz, I klsvkklisvk mik liilsmoi'- plsttv, I kloinsn Hsvl» unil I ^eppivk meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. Schandau, den 4. Dezember 1910. Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts. Politische Tagesübersicht. Der Kniscr richtete an den Gcntral der Infanterie v. Leszczynski anläßlich des 80. Geburtstages eine De pesche. In ihr spricht der Monarch seine Freude dariibcr aus, das; der General diesen Tag in so guter Gesundheit habe erleben können und erinnert an die militärischen Verdienste des Generals im dcutsch-franzäsischcm .Kriege. Am Freitag, drin InhrcNage der Sä'lacht bei Pillirrch sand auf dem Alaunplatze wie in den Vorjahren in Gegenwart des Königs und der königlichen Prinzen die Vereidigung der Nckrutcn der Garnison Dresden statt. An der Nordseite des Platzes war ein Fcldaltar er richtet, eingefaßt von Tannen und umgeben von kriegerischen Emblemen. Nach der Vereidigung hielt Sc. Majestät eine Ansprache. Der kommandierende General brachte ein Hoch auf Sc. Majestät den König aus, wobei die Ehrenkompagnie präsentierte und die Musik die Nationalhymne intonierte. Mit einem Vor beimarsch der Ehrcnkompagnic vor dem Könige war die Feierlichkeit beendet. Hierauf setzte sich Se. Majestät an die Spitze der Fahnenkompagnie und führte die Feldzeichen ins Königl. Nesidenzschloß zurück. Dir feierliche Firmung des Prinzen Ernst Heinrich sand in Gegenwart des Königs in der Kapelle des Taschenbergpalais statt. Bei der Mimstcrgudieiiz im Nesidenzschlosse zu Dresden am Sonnabend nahm der Minister des Innern Gras Vitzthum von Eckstädt Veranlassung, Seiner Majestät dem König über die von ihm in die Wege geleiteten Maßnahmen zur Linderung der Fleischteuerung Bericht zu erstatten. Der neue sächsische Finunzminister b. Seydewitz hielt bei Uebernahme der Amtsgeschäfte eine Ansprache an die versammelten höheren Beamten des Finanzministeriums. In ihr betonte er den Entschluß, die bewährte Finanz politik seines Amtsvorgängers Dr. v. Rüger weiter zu führen. Der Reichstag führte zunächst die Generaldebatte über die Vorlage, betr. die Bekämpfung des Kurpsuscher wesens, zu Ende. Entschieden gegen die Vorlage sprach d»r Sozialdemokrat Stückten, sie als eine mißglückte Gelegenheitsarbeit charakterisierend. Mehrfache Vedenken gegen die Vorlage äußerte auch Abgeordneter Stresemann (nat.-lib.), ferner bezeichnete der Zentrumsabgevrdnete Dr. Meyer-Kaufbeuren die in dem Negierungsentwurf gemachten Vorschläge als erheblich über das Ziel hinaus schießend. Schließlich ging die Vorlage an eine Kommission. Es folgte die Beratung der vom Zentrum und von den Nattonalliberalen eingebrachten Inter pellationen über die Bekämpfung der Nebschädlinge. Staatssekretär Dr. Delbrück gab den Notstand der Winzer zu, meinte aber, daß die Pflicht, hier helfend einzugreifen, in erster Linie den Einzelstaaten zukomme, wobei sich der Staatssekretär namentlich über den von der preußischen Negierung geführten Kamps gegen die Rebschädlinge verbreitete. In der Debatte sprachen Hüber (soz.), Dr. Naumann (Fortschr. Vp.) und Dr. Dahlem (Zentr.) im Sinne der Interpellationen, während sich der bayrische Ministerialdirektor Dr. Strössen- reuther über die in Bayern zur Bekämpfung der Neb schädlinge getroffenen Maßnahmen verbreitete. Am Freitag beendigte der Neichstag diese Interpellations debatte. — Der Neichstag führte am Freitag die tags zuvor begonnene Interpellationsdebatte über die Be kämpfung der Nebschädlinge zu Ende. Auch an diesem zweiten Tage der Debatte sprachen sich sämtliche Nedner aus dem Hause dahin aus, daß dem durch die Neb schädlinge verursachten Notstände der deutschen Winzer seitens der Neichsregierung schleunigst abgcholfen werden müsse, in welcher Beziehung wiederum eine Reihe von Vorschlägen gemacht wurden. Hoffentlich geschieht nun auch etwas Nachhaltiges zur Besserung der tristen Lage der Winzer. Am Sonnabend beschäftige sich der Reichs tag mit dem Mittelstandsnntrag der Konservativen. Dit nm Freiing twrgenvmmcne Ersatzwahl für dr» verstorbenen bisherigen Vertreter des vstpreußischen Nichtamtlicher Teil. Ncichstagswahlkrciscs Labiau-Wchlau, den konservativen Abgeordneten Arendt, hat nach einer Znsammcnstcllung 72ili Stimmen für Burchard lkvns.), 5>ö77 Stimmen für Wagner (Fortschr. Vp.) und 8708 Stimmen für Linde (soz.) ergeben. Es findet daher eine engere Wahl zwischen dem konservativen Kandidaten und dem fort schrittlichen Kandidaten statt, und da hierbei die Sozial demokraten vermutlich für den Fortschrittler eintreten werden, so dürfte die konservative Partei das Reichstags mandat für Labiau-Wehlan, welches sich seit 1884 un unterbrochen in ihren Besitz befand, verlieren. Das Reichsgericht zu Leipzig verurteilte den Arbeiter Artur Geier aus Sülzen in Lothringen wegen Landes verrats zu zwei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrenrechtsvcrlust,W»seinen der Beihilfe bei diesem Ver brechen angeklagten Bruder August Geier, zurzeit Soldat der 5. Kompanie des Infanterieregiments Nr. 181 in Metz, zu sechs Monaten Gefängnis. Mit August Geier stand jetzt zum ersten Male ein aktiver Soldat des deutschen Heeres vor den Schranken des Reichsgerichtes. Der Bvrkumcr Spioungeprozest vor dem Reichsgericht zu Leipzig beginnt am 16. Dezember, er wird voraus sichtlich mehrere Tage dauer». Angeklagt sind die englischen Offiziere French und Brandon, die sich schon seit August wegen des auf ihnen lastenden dringenden Spionageverdachtes in Untersuchungshaft befinden. Dir Universität Klmtsenbnrg in Siebenbürgen hat den deutschen Kaiser zum Ehrendoktor ernannt. Die Er nennung wird damit begründet, daß der'Kaiser anläßlich des Jubiläums der Berliner Universität erklärte, daß er für wissenschaftliche Zwecke nenn Millionen Mark ge sammelt habe. Ueber Zeitpunkt und Form der Ueber- rcichung des Doktordiploms an den Kaiser ist noch nichts sestgestellt worden. Die Bvmicr Preuße» begnadigt? Das „B. T." veröffentlicht ein Privattelegramm aus Bonn, das lautet: Die Borussen von Finckenslein und von Quistorp, die wegen Hausfriedensbruchs im Falle Feith zu acht Tagen Gefängnis verurteilt wurden, sind vom Kaiser begnadigt, die Gefängnisstrafe ist in Festungshaft umgewandelt worden. Von anderee Seite liegt eine solche Meldung bisher nicht vor. Die Blättmneldimg, die Stellung des Berliner Polizeipräsidenten von Iagow gelte infolge des Ver laufes des Moabiter Krawallprozesses als erschüttert, seine Versetzung nach der Provinz sei wahrscheinlich, soll unbegründet sein. Oesterreich-Ungarn. Im Prunksaale des Wiener Rathauses erfolgte am Freitag in Gegenwart des Kaisers Franz Josef die feier liche Einweihung der neuen, den Namen des Kaisers tragenden, Hochquellen-Wasserleitung für die Stadt Wien. Nachdem der greise Monarch die Ansprache des Bürger meisters erwidert hatte, drückte er aus einen elektrischen Knopf, worauf das Wasser der neuen Quellenleitung in ein Becken des Festsaales sprudelte.jlZ Holland. MIn! der Zweiten Kammer Ivars am Donnerstag bei der Debatte über das Budget des Auswärtigen der So zialist Hugenholtz der belgischen Politik Verstöße gegen die Neutralität vor; insbesondere werde Deutschland zum Nachteile Englands begünstigt, was in dem Projekt der Küstenverteidigung zum Ausdruck Kumme. Der Liberale Patyn betonte, Holland sei keinesweg verpflichtet, die Schelde für kriegsführende Mächte, die die Neutralität schützen wollten, zu sperren. Die Befestigung Vlissingens bedeute durchaus keinen unfreundlichen Akt gegen Belgien. Ueber den weiteren Verlauf dieser Debatte liegt einst weilen keine Meldung vor. Rußland. In Sachen des zwischen der russischen Reichsdnma und dem Reichsrat entstandenen Kompentenzkonsliks hat der Dumapräsident Gutschkow eine Audienz beim Zaren gehabt, in welcher er sich namens der Duma über die Obstruktion des Neichsrates beschwert haben soll. MWie verlautet, erteilte der Zar auf die Beschwerde Gutschkows keine bestimmte Antwort, gab aber zu verstehen, daß es nicht Sache der Duma sei, die Tätigkeit des Neichsrates zu kontrollieren. Serbien. Kronprinz Alexander ist jetzt von seiner langen und schweren Typhuskrankheit wieder hergestellt. Noch im lausenden Monat begibt er sich nach Wien, um den Kaiser Franz Josef für dessen bekundete warme Teil nahme an seiner Krankheit persönlich zu danken. Kron prinz Alexander wird die Wiener Neise inkognito als Graf Avala ausführen. Es steht aber bereits fest, daß er trotzdem am Wiener Hose mit königlichen Ehren aus genommen wird. Portugal. Infolge der Militärrevoltc in der portugiesischen Kolonie Macao an der chinesischen Küste ist der dortige Gouverneur abgcsandt worden. Es heißt, der Gouver neur habe die Meuterei eigentlich erst veranlaßt, da er ein Beschützer der klerikalen Partei war, gegen welche die Meuterei wesentlich mit gerichtet war. Amerika. Der Expreßzug von Kansas-City nach St. Louis ent gleiste bei Lamunte und stürzte über einen 25, Fuß hohen Damm. Zwei Schlafwagen überschlugen sich mehrere- mals. Trotzdem ist kein Todesfall zu verzeichnen. 26 Personen wurden verletzt, darunter einige schwer. Mexiko. Der greise Präsident von Mexiko, Porfirio Diaz, hat am 1. Dezember seine achte Präsidentschastsperiode an getreten, also unmittelbar nach der Niederwerfung der jüngsten rebellischen Unruhen im Lande. Es wurden ihm zu seiner neuen Präsidentschastsperiode die Glückwünsche des diplomatischen Korps durch dessen Doyen, den ameri kanischen Botschafter Wilson, dargcbracht. Aus Stadt und Land. Schandau, den 5. Dezember 1910. —* Gcwcrbcvcrei». Der Gewerbeverein veranstaltet am nächsten Donnerstag im Lindenhos einen Vortrags abend, bei welchem ein auswärtiger Gast über „Ernstes und heiteres aus dem Ehestand" sprechen wird. —* Lmhösmig. Aus der Kirnitzsch wurden in der Badstraße seit Sonnabend 11 Lachse, darunter einige Niesenexemplare gezogen. Da bei der jetzigen Streichzeit der Lachse die Elbe ziemlich hoch ist und jene daher die Seitcngewässer aussuchcn, so ist noch auf eine weitere Anzahl der vorzüglichen Fische zu rechnen. —* lluglüktSsaü. Die schon so ost gerügte Unsitte, Nadeln in den Mund zu nehmen, hat am Donnerstag abend vielen Kummer über eine hiesige Familie gebracht. Ein junges Mädchen in noch schulpflichtigem Alter nahm trotz wiederholter Warnungen eine schwarze Stecknadel in den Mund und verschluckte durch einen Zufall diese. Die Nadel blieb trotz angewendeter Brechmittel im Kehl kopf stecken, so daß das Mädchen am Freitag früh nach Dresden gebracht werden mußte, wo erst nach Durch leuchtung mit Nöntgenstrahlen und mehrmaliger Operation die Nadel entfernt werden konnte. Da Mädchen befindet sich auf dem Wege der Genesung. — So ist es diesmal also noch einmal glimpflich abgegangen, aber wie in so manchen Fällen hat diese Unsitte schon zum Tode oder zu schwerem Siechtum geführt. Es kann daher nicht ost genug diese Unsitte gerügt werden. —* Nach der BiMzählmig. Die allgemeine Volks zählung im Deutschen Reiche, die in Zeiträumen von fünf zu fünf Jahren stattfindet, ist nunmehr am 1. Dez. erfolgt Von mittag bis spät in den Abend hinein war der Zähler unterwegs, um des freiwillig übernommenen Amtes zu walten. Aber mit dem einfachen Einsammeln und Zusammenholen der Listen ist die Arbeit des Zählers nicht getan. Manch ein Haushaltungsvorstand, dem die Ausfüllung der statistischen Listen obliegt, wußte manch mal nicht, was er auf all die vielen ihn neugierig an- mutenden Fragen der statistischen Behörden alles antworten
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