MUk LlheillW — Schandau. — Sonder-Ausgabe. Feindliche Vorstötze im Westen abermals abgewiesen. Unaufhaltsames Vordringen im Osten. Von dem neuen Kriegsschauplatz auf dem Balkan. Wolffs Büro meldet am 7. Oktober 1915 nachm. ^7 Uhr: Grohes Hauptquartier, am 7. Oktober. Westlicher Kriegsschauplatz. Die französische Offensive in der Champagne nahm ihren Fortgang. Nach starkem, nach und nach bis zur äußersten Heftigkeit gesteigertem Artilleriefeuer setzten gestern mit Tagesgrauen die Angriffe wieder ein. Nordwestlich Souain brachen unter schwersten Verlusten und Einbuße von 2 Offizieren, 180 Mann an Gefangenen sechs Massenangriffe der Franzosen zusammen. Westlich der Straße Somme-Pp—Souain konnten in Richtung St. Marie Telle von zwei eilig eingetroffenen Divisionen an einer Stelle über unsere vorderste Linie Vordringen. Durch sofort einsetzenden Gegenangriff wurde der Feind wieder hinausgeworfen; 12 Offi ziere, 29 Unteroffiziere, 550 Mann blieben als Ge fangene in unserer Hand, 2 Maschinengewehre wurden erbeutet. Oestlich der genannten Straße konnte der Feind bet seinen Massenangriffen keine nennenswerten Erfolge er zielen. Gegen ein kleines Grabenstück östlich des Navarin- Gehöstes, in dem er sich halten konnte, ist der Gegen angriff imgange. Nur bei und nördlich Tahure gelang es dem Feind, nach hin- und herwogendem Gefechte etwa 800 Meter Naum zu gewinnen. Der Angriff kam durch unseren Gegenangriff zum Stehen. Die Versuche des Feindes, die Stellung nördlich und nordwestlich des Beausejour - Gehöftes zu durchbrechen, scheiterte gänzlich. Wo der Feind bis an unsere Gräben vorstotzcn konnte, wurde er niedergemacht oder gefangen genommen. Die Stellung ist restlos in unserem Besitze. 3 Offi ziere, 300 Mann wurden als Gefangene abgesührt, 3 Maschinengewehre dem Feinde abgenommen. Einem heftigen aber erfolglosen Angriffe in den Morgenstunden gegen die Briqueterie-Stellung nordwestlich von Bille-sur-Turpe folgten im Laufe des Tages nur schwache Vorstöße, die abgewiesen oder durch Artillerie feuer im Keime erstickt wurden. Nördlich von Arras fanden nur bedeutungslose Handgranatenangriffe statt. Im Aisnetal bei Sapigneul mißglückte ein schwacher französischer Uebersall auf ein vorspringendes Grabenstück. Oestlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfcldmarschal ls v. Hindenburg. Dor Dünaburg drangen unsere Truppen in 5 km Breite in die feindlichen Stellungen ein. Südlich des Drpswjaty-Sees ist der Feind weiter zuriickgcdrängt; eine attackierende russische Kavallcrie- brigade wurde zusammengeschosscn. Zwischen dem Boginskoje-See und der Gegend von Smorgon wiederholten die Nüssen ihre verlustreichen Durchbruchsversuche, die ohne Ausnahme, zum Teil nach Nahkampf, gescheitert sind. Es wurden 11 Offi ziere, 1300 Mann zu Gefangenen gemacht. Bei Naggasem (an der Nigaer Bucht) wurde ein russisches Torpedoboot durch unsere Landbatterten schwer beschädigt. Heeresgruppe des Generalfeld Marschalls Prinzen Leopold von Bagern. Nichts Neues. Heeresgruppe des Generals v. Linsingen. In den Kämpfen bei Lgartorgsk ist der Feind aus den Waldungen westlich dieses Ortes geworfen. Balkan-Kriegsschauplatz. Deutsche und österreichisch-ungarische Truppen haben die Drkna, die Save und Donau an mehreren Stellen überschritten und auf dem östlichen Drina- und südlichen Save- und Donau-User festen Futz gefatzt. Oberste Heeresleitung.