Suche löschen...
01-Frühausgabe Nachrichten für Naunhof und Umgegend : 21.06.1924
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1924-06-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787861864-19240621011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787861864-1924062101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787861864-1924062101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNachrichten für Naunhof und Umgegend
- Jahr1924
- Monat1924-06
- Tag1924-06-21
- Monat1924-06
- Jahr1924
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Druck und Verlag: G««t ck Gute, Naemhof bet Leipzig. Markt k Fernruf: Amt Naunhof Nr. L. Grscheimt wöchemtttch S «alt Dienstag, Donnerstag, Sonnabend, nachm. 4 Uhr für den folgend. Lag. Vet«sSprei»t Monatlich ohne Auskragen 1.50 Mk., Post ohne Bestellgeld monatlich 1.50 Wk. 8m Falle höherer Gewalt, Krieg, Streik oder sonstiger Störungen de» Betriebe», hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreises. : Anzeigenpreis r Die ögespaltene Petitzeils 15 Pfg., auswärts 80 Pfg.» amtliche r r 30 Psg., Beklameteil (3gesp.) 40 Pfg. Tabell. Satz 50°/« Aufschlag. Bei undeut-: - lich geschriebenen, sowie durch Fernsprecher aufgegebenen Anzeigen sind wir für j : Irrtümer nicht haftbar. ! Nachrichten fürNaunhof und Umgegend (Aldrcchishain, Ammelshain. Beucha. Borsdorf. Licha. Lrdmarmshaiu, Fuchshai«, Groß- und Meinsteinberg, Klinga, Köhra, Lindhardt, Pomtzeu, Giandinth, Threna afw - Dieses Blatt ist amtliches Organ des Stadtgemeinderates zu Naunhof; es enthält die Bekanntmachungen des Bezirksverbandes der Amtshauptmannschaft Grimma und des Finanzamtes zu Grimma. Nummer 75 Sonnabend, den 21. Juni 1924 35. Jahrgang Amtliches. In der gestrigen Sitzung der Stadtverordneten ist folgendes beraten und beschlosten worden: 1. Das Gesuch des Kerrn Apotheker Siegmund, Pegau — Neubau eines Landhauses an der Körnerstrahe — wurde bedin gungsweise befürwortet. Das Gesuch der Ketmstältenbaugesellschast — Neubau von wetteren 2 Käufern in der Lenaustrahe wurde be- dingunasweise besürwortet. In der Bausache des Kerrn Junghanns Brandtser Str. 8 soll grundsätzlich daraus bestanden werden, die Sicherheit wegen der späteren Strahenbaukosten zu verlangen. 2. Bon dem Untersuchungsergebnis des Kygienschen Institutes der Universität Leipzig über das Lettungswasser nahm man Kennt nis. Dos Wasser war, wie seither, einwandfrei. 3. Das Gesuch des Geflügel- und Kaninchenzuchlveretns um lleberlasfung der Schulturnhalle am 24. und 25. Januar 1925 wurde genehmigt. 4. Zum 2. stellvertretenden Stadtoorordnetenoorsteher an Stelle des als Stadtrat gewählten Kerrn Thiemann wurde Kerr Stadtverordneter Mifchkewltz gewählt. 5. Das Gesuch eines Ausländers um Erlah der lausenden Aufenthaltsgebüyr wurde abgelehnt. 6. Man nahm davon Kenntnis, dah am 29. Juni d. I. die Neuwahl zur Bezirksversammlung statifindet. 7. Das Gesuch der Firma Iulius Neumann um Gewährung eines Zuschusses zum Neubau eines Wohnhauses konnte wegen Mangels an Mitteln keine Berücksichtigung finden. 8. Der 240 Mk. betragende Fehlbetrag für die Gemeinde pflegkasse wurde aus der Stadtkasse bewilligt. 9. Die Beschlüsse des Bauausschusfes vom 16. d. M. wurden ! genehmigt. Kierbet handelte es sich u. a. um die Beschaffenheit . einer Kreiselpumpe für die Kläranlage, die Kenntnisnahme vom j Sachstand über das Eisenbahnerwohnhaus und von dem Ankauf der ! Reihenpflastersteine und Mosaiksteine zum Einbau der Leipziger ! Straße sowie um eine Aussprache wegen Einziehung der Fuhwegs- Herstellungskosten beim Bau der Leipziger Strahe. 10. Die Beschlüsse des Verfastungsausschustes vom 17. d. M. wurden genehmigt. Kierbei handelte es sich u. a. um die Kenntnis nahme von der Verordnung der Ministerien vom 9. Juni über die Neuregelung der Beamtengehälter, die Genehmigung des Gesuchs des , Kerrn Sparkassenkastierers Ramm, ihn ab 1. Juli 1924 endgültig in den Ruhestand zu versetzen, die kostenlose Ueberlassung von 3 Einspännersuhren Sand an die Freie Turnerschast, die Rtchttgsprechung der städtischen Rechnungen aus 1918 bis 1921, die Wiedereinführung der Jahrmärkte, die Festsetzung der Mieten im Kause, das im Klär anlagegrundstück errichtet wurde, die Genehmigung von Gestundungs- gesuchen wegen Gewerbesteuer und den bedingungsweise» Verzicht auf die Bezahlung der Schleusensteuer bei der Eisenbahn. 1l. Von einer Versügung der Amtshauptmannjchaft Grimma wegen Leistung von Zuschüssen für Sozialrentner nahm man Kenntnis, die zu leistende Zahlung von 195 Mk. 35 Psg. soll den Sozial- rentnern unmittelbar zugute kommen. Kieraus nichtöffentliche Sitzung. Naunhof, am 20. Juni 1924. Der Skadlral. Die Geschäftsräume des Sladtrates, des Standesamtes und der Sparkasse bleiben wegen Reinigung Monlag, den 23. und Dienslag, den 24. Juni d. I. geschlossen. Dringliche Sachen und Standesamlsfälle werden an beiden Tagen zwischen 10 und 11 Uhr vormittags im Rathaus erledigt. Naunhof, am 19. Juni 1924. Der Skadlral. Allgm. Ortskrankenkasse Grimma-Land. Die Geschäftsstelle der Kaffe befindet sich vom Mittwoch, den 25. d. M. ab in Grimma, Leipziger Straße 52 (früher Straßen- und Waffelbauamt). Sie ist Montags bis mit Freitags von 7 bis '/Z Uhr und von V,2 bis 4 Uhr sowie Sonnabends von 7 bis 1 Uhr sür den Verkehr geöffnet. Aus Anlaß des Umzuges bleibt die Geschäftsstelle am Monlag, den 23. und Dienslag, den 24. Juni d. I. geschlossen. Dringliche Angelegenheiten werden jedoch an beiden Tagen in der Zett von 11 bis 12 Uhr vorm. in der neuen Geschäftsstelle erledigt. Grimma, am 17. Juni 1924. Der Vorstand. Das im Naunhofer Walde anstehende Leiserling- und Futtergras soll in beschränktem Maße, voraussichtlich Heuer letztmalig, Freilag, den 27 Juni unter den vorher bekannt zu gebenden Bedingungen plätzeweile an Ort und Stelle versteigert werden. Zusammenkunft um 8 Uhr bei Bahnwärter Aurig in Abteilung 6. Das Verzeichnis ' der Grasplätze kann vorm. bei der unterzeichneten Verwaltung ein gesehen werden. Forslaml Dannhof, den 20. Juni !924.Forslkaste Grimma. Kleine Zeitung für eilige Leser. * In einem Schreiben an die Reichs regieruna verlangen di» gesamten nationalen Verbände die sofortige Aufrollung der Kriegsschuldfrage, die von der Beurteilung des Sachverständi gengutachtens zu trennen sei. * Durch Reichspräsidialverordnung ist eine Verschärfung deS privaten Ausnahmezustandes verfügt worden, die sich vor allem gegen die politisch-radikale Hetze von Zeitungen richtet. * In Dessau hielt Dr. Stresemann eine Rede, in der er ferne Überzeugung aussprach, daß die neue französische Regierung nicht die Politik Poincarss fortsetzeu würde. * Herriot hat von der Kammer nach stürmischer Sitzung mit 79 Stimmen Mehrheit da- Verträum ausgesprochen erhalten; er ist am Freitas; nach England abgereist. ReichsbantpoM. AuS finanzwtrtschaftlichen Kreisen wird unS ge schrieben: Sturm im Palais Bourbon Vertrauensvotum für Herriot. Paris, 20. Juni. Die Abstimmung der Kammer über die Tagesordnung, die Herriot zu feiner Regierungserklärung und zu seinen bevorstehenden Verhandlungen mit Macdonald das Ver trauen ausspricht, erfolgte erst nach äußerst stürmi scher Sitzung, in der es zu guterletzt noch zuTätlichkei - ten zwischen Kommunisten und Sozialisten kam, um 2 Uhr morgens. Die Tagesordnung wurde mit 313 gegen 234 Stimmen und 40 Stimmenthaltungen, aber ausschließlich mit den Stimmen des Linkskartells, und bei Stimmenthaltung der Linlsrepublikaner angenom men. Die Kammer vertagte sich dann bis Donnerstag nächster Woche, d. h. Ws nach der Rückkehr Herriots aus England. Nach einigen Rednern, die sich in der Hauptsache'nur mit der Innenpolitik beschäftigten, äußerte sich der frühere Mi nister Le Trocquer über die Außenpolitik und verlangte Festhaltung an dem bisher eingeschlagenen Kurs. Herriot widersprach «lebhaft und betonte den Linkscharakter seines Kabinetts. Die Rechte miterbricht den Ministerpräsidenten häufig, was Gegen kundgebungen seitens der Linken hervorruft. Als der Abgeordnete General de Saini- Just, der der Demokratisch-Republikanischen Union ange hört, eine Bemerkung macht, ertönt von Links der Ruf: Die Mordgeneräle sollen schweigen! Es entsteht ein un geheurer Tumult. Die Diener müssen eingreisen, um Handgreiflichkeiten zu verhindern. Nur mit Mühe kann sich der Kammerpräsident Gehör verschaffen, der,den Abgeord neten, der diese Bemerkung gemacht hatte, auffordert, sich zu melden und seine Äußerung zu erläutern. Es meldet sich der sozialistische Abg. Simon Reynaud, der erklärt, er habe von dem sprechen wollen^ was sich während des Krieges ereignet habe. Diese Erläuterung wird als unbefriedigend erklärt, und viele Abgeordnete der Rechten dringen auf die Minister bank ein und schreien: Rollet, Rollet, Rollet! In diesem Augenblick hebt der Kammerpräsident Painlevs die Sitzung auf. Weiter kam es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen den elsässischen Abgeordneten; im Namen von 21 von ihnen verliest der Deputierte Schuh macher ein Protesterklärung gegen den Teil der Regierungserklärung, der sichauf Elsaß-Lothringen bezieht. Nachdem Herriotdie Vertrauensfrage gestellt hat, ergreift zuletzt der Kommunist Garchery das Wort. Bereits während seiner ganzen Ausführungen wird er ständig von den Sozialisten unterbrochen, und als er seine Rede mit dem Rufe: „Es lebe die russische Revolution!" abschließt, kommt es zu wilden L ä r m s z e n e n. Die beiden Abgeordneten Paroy und Claussat stürzen sich auf ihn. Andere Kommunisten eilen ihrem Parteigenossen Garchery zu Hilfe. Die Sozialisten ihrerseits stürzen ebenfalls vor. Eine wilde Prügelei, wie man sie im Palais Bourbon noch nie erlebt hat, beginnt. Als der Abg. Marty seinen Leibriemenlöst, sich auf eine Bank stellt und mit dem Riemen in der Luft herurnfuchtelt, bleibt dem Präsidenten nichts anderes übrig, als die Sitzung aufzuheben. Nach Wiederaufnahme der Sitzung erklärte der der Radikalen Linken (Partei Loucheur) ange hörige Abgeordnete Marchals, seine Fraktion mache Vorbe halte, namentlich in der Frage der Aufhebung der Bot schaft beim Vatikan, spreche ihr jedoch das Vertrauen aus. Kein Reichsbankpräsident ist feines Lebens froh ge worden; denn mit ihm ist immer alle Welt unzufrieden. Der verstorbene Havenstein ist vor dem Kriege aufs erbittertste angegriffen worden, weil er für möglichste Ver mehrung des Goldschatzes sorgte — man hat ihm das im Kriege freilich abgebeten. Nach dem Kriege hat man Havenstein fast steinigen wollen, weil er ebensowenig wie andere Leute die fürchterliche Höhe der Jnflationswelle vorausgesehen hat, und der jetzige Präsident, Dr. S chacht, wird von allen Seiten angegriffen, weil er eine rigorose Kreditpolitik treibt, namentlich seit der Verordnung von 7. April, die fast auf eine Kreditsperre hmaus- kommt. Auch die Rentenmark ist als ein neues verschlei ertes Jnflationsmittel bezeichnet worden, weil bekanntlich die Rentenbank durch die Reichsbank für rund 1200 Mil lionen Mark neue Noten, die Rentenmarkscheine, in den Verkehr gebracht habe. Auf der gegenwärtig stattfindenden Tagung des Industrie- und Handelstages in Nürnberg — also der Deputierten der deutschen Handelskammern — hat nun der Vizepräsident der Reichsbank, v. Glase napp, ausführlich über die Kritik gesprochen, die man an der Kredit- und der Währungspolitik der Reichsbank ausübt. Richtig ist, daß mit der Ausgabe der Nentenmark eine Steigerung des Notenumlaufs er folgt ist, daß aber andererseits der Notgeldumlauf fast ebenso stark eingeschränkt worden ist. Völlig zurückgezogen wurden die kleinen Goldanleihestücke von 1 bis 5 Dollar und 700 Millionen Notgeld. Während Ende Novem ber 1923 der Bestand an Zahlungsmitteln die Summe von 2068 Millionen Goldmark betrug, ist seine Höhe am 7. Juni 1924 2897 Millionen Goldmark ge wesen. Also nur eine Steigerung von 800 Millionen, die ihren Grund vor allem darin hat, daß man jetzt tatsächlich niehr Zahlungsmittel braucht, weil der Umlauf nicht mehr so rasend schnell erfolgt wie in der Zett der Inflation. „Diese Erfahrung," sagte Herr v. Glasenapp, „ist es auch mit gewesen, die dem verstorbenen Dr. Helfferich den Gedanken gab, die Rentenmark zu schaffen." Die Bewer tung der Mark wird auch dadurch ersichtlich, daß ihr Kurs im Ausland jetzt auf pari steht, während sie früher em Disagio (Abzug) von 5 im April sogar von 12 A ge habt hat; deswegen ist jetzt auch volle Devisenzuteilung möglich geworden. Während man also im allgemeinen gegen die Wäh rungspolitik der Reichsbank größere Angriffe kaum noch unternimmt, stürmt man auf sie um so heftiger ein wegen ihrer Kreditpolitik. Aber auch hierin, meint Glasenapp, habe sie getan, was sie tun konnte. Sie habe seit dem 9. November 1923 einen Wechseldiskont- und Lom- bardkredit von 1,6 Milliarden Mark hergegeben; mehr sei nicht möglich. Denn ungedeckter Kredit werde nicht ausgegeben, und weitere Mittel ständen nicht zur Verfügung. Die 300 Millionen Mark, die die Reichsbank noch bei der Rentenbank habe, dürfe man als Kredit- rcserve im Interesse der Liquidität der Reichsbank nicht in Anspruch nehmen. Das gleiche gilt für die Guthaben im Reichsbankgiroverkehr und den Kassenbestand. Ebenso un möglich — vor allem aus währungspolitischen Gründen — ist die Erhöhung des Kontingents an Reichsbank noten, daS jetzt 950 Millionen Goldmark beträgt und durch 250 Millionen Gold der Reichsbank zu 25 A gedeckt ist; die anderen 200 Millionen des Goldschatzes dienen zur Deckung der D o l l a r s ch a tz a n w e i s u n g e n. Eine kleine Erleichterung der Lage brachte ja die neue Gold- diskontbank, die der Wirtschaft einen Kredit von 16,5 Millionen Pfund Sterling (330 Millionen Goldmark) zur Versügung stellen kann, allerdings nur an diejenigen Firmen, welche Aufträge vom Ausland erhalten haben oder erhallen werden. Helfen kann uns in unserer Kreditnot nicht das kleine Mittel des Warenverkaufs und damit des Preisabbaus, auch nicht die für diesen Zweck soeben erfolgte Reform der Verordnung über die Geschäftsaufsicht, sondern nur aus ländischer Kredit, dessen Bewilligung freilich an die Erledigung des Sachverständigenberichts geknüpft ist. „Man darf erwarten, daß manche im Gutachten enthaltene besonders gefährliche und drückende Punkte beseitigt wer den," schloß Glasenapp. Wenn man diese Hoffnung auch vielleicht nicht ganz zu teilen vermag, so sind doch die Ausführungen Glase napps darum sehr wertvoll, weil sie klar und offen den leichtfertigen I nfl ati o ns ge r ü chte n ent- -egengetreteu sind. Unter Nottets Einfluß. Die Märchen von Deutschlands militärischen Rüstungen. Es wimmelt in der französischen Presse wieder einmal von Meldungen und Berichten über angebliche gewaltige Rüstungen Deutschlands — je mehr wir uns nämlich dem Zeitpunkt nähern, zu dem die Militärkontrollnoie beant wortet werden soll. Denn die „Notwendigkeit" dieser Militärkontrolle — trotz Versailles — soll damit ebenso „bewiesen" werden wie die Notwendigkeit der „Sicherung" Frankreichs. Den Führer dabei gibt natürlich Herr Rollet, jetzt Kriegsminister, ab. In einer Unterredung mit dem Ver treter der „Morning Post" „stellt" er die Zunahme der deutschen militärischen Leistungsfähigkeit fest und hebt es als besonders auffällig hervor, daß die von dem deutschen Generalstab seit Kriegsende erteilten Instruktionen einen unverkennbaren Offenstvcharakter tragen. In sämtlichen^ deutschen Konsulaten in der ganzen Welt sind Kon trollbureaus eröffnet worden, die den Zweck haben, Listen von Namen und Adressen sämtlicher wehrfähiger Deutscher aufzustellen, die sich im Ausland aufhalten, damit die Mobilmachungsbefehle sie zu jedem Augenblick erreichen können. Die deutsche Regierung habe neben der Schutzpolizei in Stärke von 150 000 Mann eine zweite Armee von 5000 Offizieren und 50000 Unteroffizieren des preußischen Heeres aufgestellt. Die Stärke der deutschen Armee betrage daher zum mindesten 200000 Mann. Die beträchtlichste Vermehrung erfolgte seit 1923 mit der Ein stellung der zahlreichen Zeitfreiwilligen, die für die Dauer von 3 bis 6 Monaten militärisch ausgebildet wurden. Trotz des Artikels 177 des Versailler Vertrages, der die Bildung von Sportverbändenverbietet, bestehen diese Organisationen in großer Anzahl und werden von der Regierung unter st ützt. Ihr Ziel be steht darin, die militärische Ausbildung, von der Deutsch land Abstand nehmen mutz, zu ersetzen. Die Mehrzahl dieser Organisationen erhält Kriegsmaterial und militä rische Instruktionen von dem Generalstab unter der direkten Kontrolle des Kommandeurs der 7. Bayerischen Division, General von Lossow. Die deutsche Regierung, sagt General Rollet weiter, habe die Möglichkeit, Kriegsmaterial wieder herzuftellen. da Vie Muni-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite