Suche löschen...
Nachrichten für Naunhof und Umgegend : 29.09.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-09-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787861864-193209290
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787861864-19320929
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787861864-19320929
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNachrichten für Naunhof und Umgegend
- Jahr1932
- Monat1932-09
- Tag1932-09-29
- Monat1932-09
- Jahr1932
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
ahrausser-uht und kann de Arbeit sehen!" chtk'ch peinlich Sie zog ur Geltung brachte, und n stillen Vergleiche, zwi- ichen Finderin" anstellte. Polizei von Ihnen will, rts die ganze Geschichte « zu erzählen. Interesse, in den Augen in Wirklichkeit war. war iso aufmerksam zu. wie agen über Leitrngs toll- öeiting, daß Sie sich an 'agte Lotte Fuchs vor- üoch nicht sehr schön lkionen Arbeitslose hat, inis Entlassenen keinen er übrig Schön ist es . aber nehmen Sie den " rief sie gekränkt. „Ich )en Kopf loren!" sagte er. „Del denn so kommt se ihr > Fuchs mit besonderem selbst anbetraf — mit s Sem Polizeipräsidium Einzelheiten geschildert, rn lassen: Zu erzählen gab sogar einige unter Seitenhiebe aut Krimi- >erp!atz überhaupt nichi ax Leiting unverhohlen 'ne Kühnheit dem Max seine Fluchi Berliner Krimmalpoli- gefunden worüen, ohne Flüchtling ielbst,geblie> Saß er von Alt-Lands- :r zu Fuß oder mit der efärderungsmittel seine Lage allerdings durch 1 auch lein Bild ver ähnlich Mit der Unter aus dem Imperial- tzlappe ein wenig ab- Beweise für Leiting- schrieb sogar in großen bereits ein Geständnir den Tisch. Kerl erwische, der da« m Knochen an ihm!'' Karl Fuchs. „So een selber an det. wat ei üben." - ein und sandte einen !r, hinter dem sie doch )r der Gast des Vater- oh sein! Dem armen es doch wahrscheinlich r veröffentlichen! Do !" rmal erwischt, wie iä r besuchen wollte ungen. alle Einbruch« rgt ick uff mein Kontr De Hauptsache is unk und nirgends suchen wo de in Wirklichkeit >aar Tage uff de fauli Publikum nich mehr lotsdamer Platz jehen rrlin zurück!" erklärt« >aß die drei Menscher ich auf den Tisch uni Luft die Spucke weg! Iö reinem Uebermut 'r rcht un denn nachher k hab ihm 'a nicht je nn mein Freund unk den rennen will, dem bseven Beene dajejer Zerlin dein Bild in d« rnkasten rum wie tu rinnen hofft!" ich mir einmal etwa« 'eine Macht der Wel rn sauberen Grhilfer >en!" te abend anfangen?' (Fortsetzung folgt.) Fernruf: Amt Naunhof Nr. 2 Anzeigenpreis: Die 6 gespaltene Petitteile 20 Mg., amtliche 50 Psg., Reklameteil (3gesp.) SO Pfg., Tabell. Satz 50^ Aufschlag. Bei undeutlich geschriebenen sowie durch Fernsprecher aufgegebenen Anzeigen sind wir für Irrtümer nicht haftbar. Druck und Verlag: Eünz L Sitte, Naunhof bei Leipzig, Markt 3 Erscheint wöchentlich Smal: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend, nachmittag: 3 Uhr. VezvsSpreiS: Monatlich mit Austragen 1.60 Mk^ Post ohne Bestell--: aeld monatl. 1.45 Mk. Im Falle höherer Gewalt, Krieg, Streik oder sonstiger: Störungen des Betriebes, hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung der; Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreises. : AachMen siir Ammhos UN- Llmgegend («l-rechtt-aln, «mmel-hai», Veucha, Vnsdorf, Eicha, Srdmannshain, Fuchshaln, Groß, und Klelnffetn-erg, Klinga, Köhra. Lindhardt, pomßen. Staudnttz, Threna usw.) Stofes Statt tsk amtliches Organ des vtadtrates zu Naunhof; es enthS» Vekanntgaben des Veztrksverbandes, der «mtShauptmannschaft Grimma und des Zinanzamtes zu Grimma nach amtlichen Veröffentlichungen Nummer US Donnerstag, den 29. September 1932 43. Jahrgang Abrüstungsdebatte völlig festgefahren Der Reichsaubenmtnister tehrt nach Bertin zurück — Das „«Senser Protokoll" wieder anfgewSrmt Wieder Genier Protokoll? Die kleinen Mächte wollen die Abrüstungskonferenz retten. Berlin, 29. September. Die Stimmung in Genf ist ausgesprochen matt. Die Verhandlungen der Völkerbundsoersammlung fanden bisher überhaupt kaum Interesse. Das A und O aller Gespräche ist die Frage, wie die emgefrorene Abrüstungskonferenz wieder aufgetaut werden kann. Die konsequente Haltung, die der deutsche Delegierte, Reichsaußenminister Freiherr von Neurath, während seines Aufenthaltes in der Stadt der Abrüstungskonferenz eingenommen hat. und die überlegte und überlegene Antwort, die Reichskanzler von Papen an die Adresse Herriots richtete, haben sichtlich starken Eindruck gemacht. Nachdem die englischen Vermittlungsversuche ge scheitert sind, hofft man jetzt auf gewisse skandinavische Pläne, auf die Frankreichs Ministerpräsident schon in seiner berüchtigten Sonntagsrede anspielte. Ueber die Vor schläge, die der dänische Außenminister Munch im Namen von acht kleineren Staaten machen will, zerbricht man sich einstweilen noch den Kopf. Niemand weiß, worum es sich bei diesem Plan und Gedanken genau handelt. Man kann nur vermuken, daß es sich um Gedanken gänge handelt, die in der Richtung der Schaffung großer allgemeiner Sicherheitsgarantien sich bewegen. Wenn man hört, daß auch Benesch und Polilis daran beteiligt sein sollen, so liegt die Vermutung nahe, daß die Wiederbelebung des Genfer Protokolls von 1924 bei den Lrwöaungen eine Rolle spielen dürfte. Vertrauenskrise In der Völkerbundsversammlung wurde die allgemeine politische Aussprache, die bisher völlig interesselos verlief fortgesetzt. Die Ausführungen der Vertreter Boliviens und Paraguays, die ihren Friedenswillen bekundeten, gaben dem Präsidenten der Versammlung Politis Gelegen heit, die beiden Staaten zur Befolgung der Völkerbunds satzung zu mahnen, damit die „unglückselige Meinungsver- f fcheidenheit" aus der Welt geschafft werde. Der schweizerische Bundespräsident Motta sprach zur Vertrauenskrise des Völkerbundes. Er wies auf die Schwie rigkeiten hin, die auf der Abrüstungskonferenz entstanden seien, betonte aber, daß der Völkerbund als solcher daran keine Schuld habe, sondern daß die Schuld hierfür bei den Regierungen, aus denen sich der Völkerbund zusammensetze, liege. Man könne nicht leugnen, daß eine Vertrauenskrise be stehe. Der Mann auf der Straße sei der unnützen Worte müde. Lr habe den Eindruck, daß die Laten mit den Wor ten, die im Völkerbund gesprochen würden, nicht überein- stlmmlen. Alle Menschen feien von der Rotwendigkeit in ternationaler Zusammenarbeit überzeugt. Man dürfe das Instrument der internationalen Zusammenarbeit nicht zer brechen. Denn wenn es einmal zerbrochen wäre, könne es nicht mehr wiederhergestellt werden. Herriot meldet sich Herriot hat dem Präsidenten der Völkerbundsversamm lung mitgeleilt, daß er in der öffentlichen Sitzung der Bun desversammlung am Donnerstag eine Rede halten werde. Diese Entscheidung hat allgemein überrascht, weil noch am Vortage von französischer Seite betont wurde, daß Herriot nicht die Absicht habe, in der Versammlung zu sprechen. Ls wird betont, daß Herriot nicht die Absicht habe, zur Ab rüstungsfrage und über das deutsch-französische Verhältnis zu sprechen, sondern sich darauf beschränken werde, ganz all gemein die Tätigkeit des Völkerbundes zu behandeln. Man sagt, daß Herriot den deutschen Außenminister von seiner Absicht verständigt habe. Bon Neurath abgereist Reichsaußenminifter Freiherr von Reurakh hat unter dessen bereits Genf verlassen. Line Verschiebung der Ab reise ist nicht möglich, da der Reichsaußenminister an «iner wichtigen Kabinettssitzung am Freitag teilnehmen muh. Argentiniens Beitritt Nach einer mit großem Beifall aufgenommenen Rede des Ministers des Auswärtigen hat die argentinische Kam mer mit großer Mehrheit den Beitritt Argentiniens zum Völkerbund beschlossen. Wir warten ab Berlin, 29. September. Reichsaußenminister Frhr. von Neurath wird Donners tagmittag in Berlin zurückerwartet. Im Laufe des Nachmit tag wird eine Kabinettssitzung stattfinden, die sich neben lau senden Angelegenheiten mit der außenpolitischen Lage be- schattigen wird. Irgendwelche Ueberraschungen sind dabei aber nicht zu erwarten. Jedenfalls ist die Begründung, daß die Abreise des Außenministers auf wichtige Kabinettsbera ¬ tungen in Berlin zurückgehe, nicht in dem Sinn auszufassen, als ob von deutscher Seite irgendeine große Aktion geplant oder gar mit einer Abschwenkung von der bisherigen außen politischen Linie zu rechnen sei. Diese Linie ist vollkommen klar: In den ganzen bisherigen Verhandlungen, nament lich auch mit den Engländern, sind Kompromisse in der Abrü stungsfrage angedeutet worden, aber in der grundsätzlichen Frage der Gleichberechtigung ist ein befriedigendes Entge- genkomen nicht festzustellen. Ko lange das nicht der Aall ist, beteiligen wir uns nicht. Die Abreise des Außenministers stand schon fest, als bekannt wurde, daß Herriot in Genf sprechen will. Man muß abwarten, was Herriot sagt, und deshalb läßt sich noch nicht übersehen, ob Herr von Neurath wieder nach Genf fährt, ob eine Antwort von deutscher Seite erfolgt, und, wenn das der Fall sein sollte, in welcher Form und von wem sie gege ben werden würde. Diese abwarkende Haltung ist ein selbstverständlicher Teil der Linie, die die deutsche Außen politik beherrscht. Ausschub der deutschen Zahlungen an Amerika Washington, 29. September. Der deutsche Geschäftsträger, Botschaftsrat Lettner, fehle das Staatsdepartement am Mittwoch davon in Kennt nis, daß die Reichsregierung beabsichtige, die Ende Septem ber fälligen Ratenzahlungen für die amerikanischen Besat zung s kosten und die mixed claims aufzuschieben. Das amerikanische Schatzamt nahm hiervon Kenntnis und übergab der Prelle eine entsprechende Erklärung zur Veröffentlichung. Auf die vertraglich vorgesehene dreimonatige Benachrichll- gungsfrist wurde von amerikanischer Seite nicht bestanden. Kabinettskrise in England Snowden, Samuel, Sinclair zurückgetreten. London, 29. September. Das englische Kabinett hat lange über die Frage be raten, ob eine Entscheidung des Parlaments über Ottawa vertagt werden könne. Das wurde als unmöglich betrachtet, woraufhin Snowden (Iustizminisler), Slr Herbert Samuel (Innenminister) und Sir A. Sinclair (Staatssekretär für Schottland) ihren Rücktritt erklärten. Wahrscheinlich werden auch die sieben Samuel-Liberale, die außerhalb des Kabinetts leitende Staatsämter beklei- denen, im Laufe des Tages zurücktreten. Darunter be finden sich der Unterstaatssekretär für Indien Marquis Lothian, der Unterstaatssekretär für die Kolonien Sir Robert Hamilton, der stellvertretende Generalpostmei ster Graham White und der Staatssekretär für den Bergbau Isaac Foot. Zweifellos bleibt MacDonald Premierminister, und das nationale Kabinett wird im Amte bleiben. Den liberalen Ministern, die den Absichten des Ka binetts nicht zustimmen, werde mitgeteilt werden, daß die Mehrheit der Regierung di'e geplamen Zolltarife als Maßnahmen ansieht, die durch die verän derte Lage für eine versuchsweise, objektive und vielleicht sparsame Anwendung unter voller Beachtung der Folgen wünschenswert geworden sind und als eine Waffe nicht län ger abgelehnt werden können. Die einzig wirkliche Bedrohung der Regierung war der Zweifel, ob der Austritt der liberalen Minister es MacDo nald unmöglich machen würde, den nationalen Charakter des Kabinetts gegen eine überwältigende konservative Mehr heit zu erhalten. Diese Gefahr ist durch die Entscheidung der nationalen Arbeitermitglieder nun beseitigt worden, die mit Ausnahme von Snowden entschlossen sind, die Auf gaben der nationalen Regierung nicht im Stich zu lassen. Sie sind der Ansicht, daß die Ottawa-Abkommen keine neuen Probleme aufgeworfen haben und daß die Aufgaben der nationalen Regierung erst zur Hälfte erfüllt würden. Der Rücktritt der Samuel-Liberalen wird dazu ver wandt, einen Druck auf die liberal-nationale Gruppe Simon und Runciman auszuüben, um sie zu einer Gefolg'chaft zü bewegen und so die Einheit der Liberalen wiederherzustel- len. Ueberdies weist man darauf hin, daß die Liberal- Nationalen nach dem Austritt ihrer liberalen Kollegen von der Samuel-Gruppe rein taktisch der großen Mehrheit der konservativen Majorität gegenüber in eine sehr schwache Stellung geraten würden. Die neue« englischen Minister London, 29. September. Iohn Gilmour (konservativ) ist zum Staatssekretär des Innern, Walter Llliott (konservativ) zum Staatssekre tär für die Landwirtschaft ernannt worden, Godfrey Col lins (liberal) wird Staatssekretär für Schottland. Unhaltbare Grenze Die rücksichtslose Unterordnung aller Lebensinteressen der in Osteuropa auf Grund des Versailler Vertrages neu gegründeten Staaten unter machtpolitische Fragen gibt heute einen Aufschluß über den wahren Grund ihrer un günstigen wirtschaftspolitischen Lage, und zwar insbeson dere bei Polen, Jugoslawien und auch der Tschechoslowakei. Hieraus erklärt sich ferner, daß die zahlreichen Bemühungen um Verbesserung der Wirtschaftslage in den Do naustaaten trotz vieler Konferenzen zu keinem Ergebnis geführt haben, und erklärt sich schließlich auch, daß Polen in der Handhabung seiner Aus- und Einfuhrkontingente tat sächlich — wenn auch nicht rechtlich — zu einem Außenhan delsmonopol gekommen ist, das den fortschreitenden Nieder gang seiner Volkswirtschaft nicht mehr aufhalten kann. Die völlige Mißachtung des Polen durch den Versailler Vertrag und auch durch den Völkerbund auferlegten MIn der h e i t e n f ch u tz e s. hat heute in Polen zu einem Zustand geführt, der das Vertrauen zu jeder Rechtssicherheit völlig erschüttert hat. Braucht man doch nur an die Tatsache zu denken, daß beispielsweise gerade jetzt im ostoberschlesi schen Industriegebiet der Prozentsatz der Arbeitslosen unter der Bevölkerung deutscher Nationalität doppelt so hoch ist wie bei der Gesamtbevölkerung. Hier wird die wirt schaftliche Depression dazu benutzt, um Tausende von deut schen Familien brotlos zu machen und zur Abwande rungzuzwingen. Die ständige Mißachtung der Ent scheidungen des Völkerbundes geht besonders aus der Be handlung des Minderheitenschulwesens in Polen hervor. So wurden erst kürzlich in Dirschau. Graudenz und Teschen deutsche Schulen geschlossen oder der Schulbetrieb zu starken Einschränkungen gezwungen. Die Enteignung von Grund besitz gemäß der sogenannten Agrarreform, die gegenüber Besitzern deutscher Nationalität in unverhältnismäßig stär kerem Umfange zur Anwendung kommt als gegenüber pol nischen Besitzern, wird wieder die Instanzen des Völkerbun des beschäftigen müssen. Die vollkommene Rechtlosigkeit der Minderheiten in Polen wird jedoch durch keine Tatsache besser gekennzeichnet als durch die Strafverschärfungen (Gefängnis bis zu 10 Jah ren). mit welchen das vor kurzem in Kraft getretene pol nische Strafrecht sogenannte „Aeußerungen gegen das pol nische Volk" bedroht, und durch das vor allem die Min derheitenvertreter gehindert werden sollen, den Interessenschutz der unterdrückten Minderheiten bei den internationalen Einrichtungen vor dem Völkerbund wahr zunehmen. Die weitgehende Vernichtung kultureller Werte in den von Deutschland an Polen abgetretenen Gebieten kann viel leicht nur daran ermessen werden, wenn man bedenkt, daß die Deutschen in diesen Gebieten jahrhundertelang wichtige Kulturarbeit geleistet haben. Eisenbahnen, öffentliche Bau ten, Entwicklung von Landwirtschaft, Handel, Industrie und Gewerbe sind alles Dinge, die auch die stärkste polnische Auslandspropaganda, die sich in den letzten Monaten im mer breiter gemacht hat. nicht wegwischen kann. Wenn ein Friede im Osten aufrechterhalten werden soll, dann darf man nicht den stabilen Austauschoerkehr zwischen Ostpreußen und den übrigen Teilen des ' Deutschen Reiches stören und lediglich den von der Konjunk tur abhängigen polnischen Außenhandel mit aller Gewalt zu fördern suchen, wie dies heute durch die vertragswidrige Bevorzugung des Hafens von Gdingen durch zollpolitische Maßnahmen gegenüber dem Danziger Hafen geschieht. Das wird vor allem auch durch die ungeheuren Subventionen bewiesen, die für den Betrieb der Kohlen- und Kanonen bahn Oberschlesien—Gdingen aufgebracht werden müssen, um überhaupt den polnischen Kohlenexporl im Wege eines ungeheuren Dumpings weiter fortzusetzen. Der vor kurzem abgeschlossene wirtschaftliche Waffenstillstand zwischen Polen und Danzig durch die am 13. August 1932 erfolgte Unter zeichnung der Danzig-polnischen Protokolle, welcher dem völkerrechtwidrigen Boykott der Danziger Wirtschaft durch Polen ein Ende bereiten soll, dürfte bei aller Kenntnis der polnischen Mentalität wohl lediglich eintaktischesMa- nöoer dargestellt haben, um bei den Beratungen des Völ- kerbundes bei den Danziger Streitfragen den Rechtsanspruch auf eine Revision der Friedensoerträge bezüglich Danzigs unmöglich zu machen, da Danzig nach den Friedensvertra gen zum polnischen Zollgebiet gehört und nicht durch beson dere Zollgrenzen von Polen abgeschlossen und boykottiert werden darf. Lediglich die Furcht, daß die ganze Grenz- revistonsfrage im Osten auf diese Weise aufgerollt werden könnte, hat Polen zu einem vorläufigen Nachgeben gegenüber Danzig bestimmt. Noch immer wartet Danzig auf die Ausnutzung seines Hafens durch Polen, nachdem der Hafen von Gdingen durch ungeheure Ausfuhrprämien, Zollbegünstigungen und Lohndrückerei der Hafenarbeiter die Ausfuhr über Danzig bereits überflügelt hat. Die Aufrecht erhaltung der Sperrmaßnahmen Polens gegen Danziger
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite