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Nachrichten und Anzeiger für Naunhof, Brandis, Borsdorf, Beucha, Trebsen und Umgebung : 14.07.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-07-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787954706-193907140
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787954706-19390714
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787954706-19390714
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNachrichten und Anzeiger für Naunhof, Brandis, Borsdorf, Beucha, ...
- Jahr1939
- Monat1939-07
- Tag1939-07-14
- Monat1939-07
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mg: L. Krenczet - M : in Ihrem Kaffee einen )hrfeige?" nd dem Kleinmoser kam der Tür, Herr?" ichl ein Glas Wasser ins Bett und schlaf n Glas Wasser Haden daß ihre ganze Famb ewiß sehr schöne must- aio an!' m Teils. allen äpoldeken mt er g'scherter Rammt lgen wir schon beide im Frau Klavier, meine ieli Cello, und mein Diese Mischung ist so rt mißlingt, uns all« in icht sind Sie so freu na- Sie dem Vorgang leich- och eine Zigarre zeigen, bieten!" i)er eine Zigarre, dtc ich it der Zigarre!" Zigarre? Da muß ich Bett liegst, komme ich Ohrfeige!" st, um mich zu ohr- in Glas Wasser mi» ks LfuniUogs I«!«» ru rierre Luck .ver N»mpt , vom rvxsliverk «Uncden 27 L erichclNL» als Benag«, diele- Selle ei scheinenden indlst Beeunlwortlich sür I «Urv Verlag Sonnlag»« W V8, Lindenslr l0l/lvL orrnxenä beväkrt bei Nerven- un6 Eopkrckmerr krkLItungsn oxnl Isdlenen «ascve ttilke i-zxericte Wirkung ctes loxal ilre n seil 25^ akren deslSlixl. n I^edenvii-Kunxen.ttsden >ncl mucken 8ie nock Keule »er nekmen Lie nur loxsl! Nachrichten und Anzeiger für Naunhof, Brandis, Borsdorf, Beucha, Trebsen und Umgebung ********************************************************************* —- —- *******************************»*»^ch^^chch^^^*****ch******************** ; Anzeigenpreis: Die bgespaltene Millimeterzeile 6 Pfg., Tertteil (3gespalt.) : : Diese Zeitung erscheint täglich (außer an Sonn- und Feiertagen) ? ; Millimeterzeile 14 Pfg. Nachlaß nach feststehender Preisliste. Für Platz- : Vl - nachm. 4 Uhr. Bezugspreis monätl. RM. 2.— einschl. Austrägergebühr. : Z wünsche und bei fernmündl. Anzeigen- und Textaufgabe wird keine Gewähr : Pr : Einzelnummer 10 Pfg., Sonnabds. 15 Pfg. Der Bezugspreis ist iry voraus : ; für Richtigkeit übernommen. Zahlungs- und Erfüllungsort Naunhof. : L M W M 1 zahlbar. Im Falle höherer Gewalt hat der Bezieher keinen Anspruch auf: ; Druck u. Verlag: Günz L Eule, Naunhof, Markt 3, Fernruf 502. Geschäfts-! / : Lieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreises. Für Rück- : Z stelle in Brandis, Bahnhofstr. 12, Ruf 261. Anzeigenannahme bis 9 Uhr Vorm. ! : gäbe unverlangt zugesandter Schriftstücke wird keine Gewähr geleistet.! ^******************************************************************** *******************************^ch«S^^»O»*****«*«*»*******»ch**Och«*«chch! Dies« Zeitung ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Bürgermeister von Naunhof, Brandis, Borsdorf «nd Beucha behördlicherseits bestimmte Blatt. Es enthält auch Bekanntmachungen des Finanzamtes Grimma. Diese Zeitung ist hervorgegangen ans den 18S0 gegr. „Nachrichten für Naunhof« «. 1904 gegr. „Nachrichten «nd Anzeiger für Brandis, Borsdorf, Trebseu «. Umg." Rümmer 444 Freitag, den 44. Juli 4S3S SO. Jahrgang Alberne Lerleumdumsbriesc der Einkreiser Pamphlete im Auftrage der britischen Regierung sollen verminen / Scharfe Zurechtweisung In den letzten Wochen wird Deutschland mit einer Flut scheinbar privater Briefe überschüttet, die mit der Post aus England kommen. Alle diese Briefe sind geschrieben worden, um zu versuchen, das deutsche Volk gegen seine Führung aufzuhetzen. Wir haben diesen britischen Bemühungen bisher keine Beachtung geschenkt, da sie uns zu lächerlich und zu unwichtig erschienen. Neuerdings^iegt wieder ein in großer Anzahl verbreiteter Brief von Stephen King-Hall vor, der in einer selten dummdreisten Weise versucht, den „lieben deutschen Leser" anzugehen, um so im deutschen Volke eine defaitistische Stimmung zu erzeugen. Angesichts der Tatsache, daß dieser Brief in besonders vielen Exemplaren nach Deutschland geschickt worden ist, sind in London nähere Erkundigungen nach der eigentlichen Urheberschaft angestellt worden, deren Ergebnis verblüffend war. Besonders gut unterrichtete und etngeweihte Kreise haben nämlich festgestellt, daß Herr Stephen King-Hall gar nicht der Prrvatmann ist, für den er sich ausgibt, sondern daß er im Dienste der neugegründeten, unter der Leitung von Vanstttart stehen den Propagandaabteilung des Foreign Office steht, und daß der englische Außenminister Lord Halifax persönlich nicht nur diesen Bries kennt, sondern sogar bei seiner Abfassung Pate gestanden hat. Dieser also beauftragte King-Hall wendet sich nun in sei nem Brief an den „lieben deutschen Leser" und teilt mit, daß er als britischer Marineoffizier von 1906 bis 1928 in der Kö niglichen Marine gedient hätte. Danach will er sieben Jahre in der wissenschaftlichen Forschungsabteilung des Königlichen Instituts für auswärtige Angelegenheiten gearbeitet haben und sei, wie er selbst mitteilt, zum „Kandidaten" für das Parla ment ernannt. (Leider verschweigt er von wem.) Vor drei Jahren habe er diesen Nachrichtendienst angefangen, der jetzt schon 40 Leute beschäftige. In Paranthese wird hinzugesügt, daß das Personal dieses Dienstes nur fünf Tage in der Woche arbeite und einen Monat bezahlte Ferien bekäme. Diese Uebnng verbreite sich in Großbritannien immer mehr. King- Hall betrachtet seinen Nachrichtendienst als eine privat geleitete öffentliche Einrichtung und will dem Publikum von der Tages presse und anderen Einflüssen völlig unabhängige Informa tionen geben. „Warum schreibe ich Ihnen nun?^ so fragt er den Empfänger des Briefes, „ich schreibe deshalb, weil ich den Frieden will." Der Durchschnittsengländer sei entrüstet über sie „schandbare Art", in der die Reichsregierung das Ab kommen von München verletze. So schrecklich das klinge, so müsse er doch sagen, daß das Wort Adolf Hitlers in England recht „geringen Kurswert" habe. Es bestehe nicht die geringste Aussicht dafür, daß England irgendwelche Konzessionen an Deutschland mache, bevor das Vertrauen in Deutschlands Wort wiederhergestellt sei. Kolonien auszuhändigen, nachdem, was in Prag geschehen sei, „sei einfach keine praktische Politik". King-Hall behauptet dann, daß Deutschlands Politik in vielen Punkten unverständlich sei und bestreitet auch die Tatsache der Einkreisung. Der Briefschreiber stellt dann die in einem englischen Munde neue Behauptung auf, daß ein wohlhabendes Deutsch land ein Aktivposten für den Welthandel sei. Auch droht er mit einer Teilnahme der Vereinigten Staaten am Krieg und einer Blockade und rät uns, von den Engländern Außenpolitik zu lernen. Des weiteren strotzt dieses Pamphlet von Be schimpfungen der Italiener und gipfelt schließlich in der Dro hung, daß der Versailler Friedensvertrag noch ein Kinder spiel sein werde im Vergleich zu dem Friedensvertrag, der am Ende eines neuen Krieges stehen würde. Die endgültige Entscheidung liegt nach dem englischen Briefschreiber bei uns. Der Brief schließt mit der Aufforderung, einmal „selbständig nachzudenken^, den Brief mit Freunden zu besprechen und ge gebenenfalls Bemerkungen an King-Hall zu schicken. Freund lichst gestattet er uns, in unserer Antwort kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Wir waren schon immer überzeugt, daß die britische Politik ohne viel Skrupel betrieben wird und waren des halb über dieses allerdings dankenswerte blöde Machwerk picht sehr erstaunt. Wir fühlen uns aber verpflichtet, das deutsche Volk darüber aufzuklären, wie die englische Pro paganda, die Herr Chamberlain vor einigen Wochen an kündigte, aussieht. Wir kennen diese Methoden Englands, mit denen es versucht, einen Keil zwischen Führung und Volk zu treiben. Reichsminister Dr. Goebbels nimmt auf Grund der Tatsache, daß dieser Brief in offiziellem Auftrag verfaßt und versandt worden ist, im „Völkischen Beobachter" unter der Ueberschrift „Antwort an England" ausführlich dazu AWun^. Wir bringen dies« Antwort in folgendem Antwort nn England «SN ReichSmintftrr Dr. s»»»««« -st- „Sie, Herr Stephen King-Hall, versuchen sich in einem Pamphlet, mit dem Sie eine Unmenge von deutschen An- schriften bedenken, wie Sie sagen, an das deutsche Volk zu wenden. Wenn wir Ihnen auf Ihre Stilübungen überhaupt eine Antwort erteilen, so glauben Sie bitte nicht, daß wir Sie deshalb wichtiger batten, als Sie in Wirklichkeit sind. Wir hätten von der Tatsache, daß Sie sich das Recht Heraus nahmen, mit der deutschen Oeffentlichkeit einen Disput zu beginnen und antideutsche Propaaandaschriften, als englische Liebesgaben verpackt, an weite Kreise des deutschen Volkes zy sende», überhaupt keine Notiz genommen, wenn Sie in der Tat, wie Sie schreiben, ein Privatmann wären. Am vieM de» Forets» Mee Nun aber hat ein für Tie unglücklicher, für unS aber um so glücklicherer Zufall uns Kenntnis davon gegeben, daß Tie im Dienste des englischen Foreign Office stehen, daß Ihre Briese im Auftrage und unter gütiger geistiger Mithilfe von Lord Halifax selbst geschrieben, gedruckt und versandt werden. Sie wenden sich gleich in Ihrer Anrede an den „lieben oeutschen Leser". Daß er deutsch ist, steht fest; ob er lieb ist, wollen Sie bitte nach Lektüre dieser Antwort entscheiden. Sie schreiben, Sie sind britischer Marineoffizier und haben 21 Jahre, von 1906 bis 1928, in der Königlichen Marine gedient. Das ist schon sehr wichtig und aufschlußreich! Dann dien- ten Sie also auch in jener Königlichen Marine, die von 1914 bis 1918 eine Lebensmittelblockade gegen Deutschland durch führte und damit, getreu den Prinzipien der allbewährten bri tischen Politik im Burenkrieg, der 27 000 Burenfrauen und ktnder in englischen Konzentrationslagern zum Opfer fielen, den Weltkrieg auch gegen wehrlose Frauen und Kinder exer- zierte und viele Hunderttausende von ihnen — entgegen allen geschriebenen und ungeschriebenen Regeln deS Völkerrechts — dem Hungertode preisgab. Eine wirklich überzeugende mora lische Qualifikation gerade für Sie, um von Recht und Mensch lichkeit zu sprechen. SmueiiWicht »»»ettale» de» Empire Sie haben sich danach, wie Sie mit vielem Wortaufwand berichten, „auf das öffentliche Leben vorbereitet". In sehr unvollkommener Weise, wie Ihr Brief dartut! Sie arbeiteten „sieben Jahre in der Wissenschaftlichen Forschungsabteiluna des Königlichen Instituts für auswärtige Angelegenheiten. Da hatten Sie, wie wir annehmen müssen, auch hinreichend Gelegenheit, die englische Kolonialgeschichte zu studie ren, und haben da gewiß einiges von den Greueltaten des englischen Empires gegen wehrlose Völker gehört und erfah ren, die, aus englische Versprechungen bauend, entweder dumm genug waren, sich selbst in die Botmäßigkeit Londons zu be geben oder sonst brutal unterjocht wurden. Ist Ihnen dabei beispielsweise ausgefallen, daß Liverpool 1771 zum Haupthasen für die Verschiffung farbiger Menschen massen in alle Welt bestimmt wurde? Daß Liverpool damals 105, London 58, Bristol 25 Sklavenschiffe besaß? Daß damals unter englischer Flagge jährlich bis zu 30 000 Schwarze ver schleppt wurden und daß aus diese Tatsache ein gutes Stück deS heutigen englischen Reichtums zurückzusühren ist? Erinnern Sie sich des englischen Bombardements auf die Insel Sansibar aus dem Jahre 1896, in dem 20 000 Granaten auf eine völlig wehrlose Stadt geschossen wurden? Haben Sie eine Ahnung, wie die Eroberung des ehe maligen Königreichs Birma im Jahre 1896 vor sich ging? Wenn nein, dann hören Sie zu: Durch eine einseitige englische Erklärung wurde ganz Birma in das Indo-Britische Reich einbezogen; wer dagegen Widerstand leistete, wurde als Auf- ständischer behandelt und als Räuber erschossen. Spitzen Sie die vhre»! Kennen Sie das englische Blutbad von Amritsar aus dem Jahre 1919? Spitzen Sie Ihre Öhren! Am 11. April 1919 eröffneten englische Soldaten ein Schnellfeuer auf eine Ver sammlung von 5000 Menschen. In zehn Minuten gab es 500 Tote, 1500 Schwerverwundete, und 261 Personen wurden zur Auspeitschung verurteilt. Haben Sie bei Ihren Studien auch die Niederschlagung deS Aufstandes von Waziristan aus dem Jahre 1937 nicht übersehen, bei der 720 Aufständische gelötet, fast gleich viel schwer verwundet und zehn Dörfer bombardiert wurden? Und wissen Sie auch, wie angesehene Engländer über diese seaen- fpendenden Methoden der britischen Kolonialgeschrcht« urteilen? Der englische Staatsmann William Ewart Gladstone sagte am 8. April 1840 im Unterhaus über den Opiumkrieg: „Ich bin nicht zuständig, zu beurteilen, wie lange dieser Krieg noch dauern kann... Aber das kann ich sagen, daß ich keinen Krieg kenne und noch nie von einem solchen gelesen habe, der ungerechter in seinem Ursprung war und in seinem Verlaufe mehr dazu an getan, dieses Land (England!) mit Schande zu bedecken." Der englische Historiker James Anthony Fronde ist genug berühmt, um auch Ihrem Forschertrieb nicht entgangen zu sein. Er schreibt in seinem Werke „Oceana" über die Ein drücke seiner Weltreise 18Ä—85: „Wir Engländer sind drei mal in Afghanistan eingefallen, haben den Bazar in Kabul niedergebrannt und viele tausend Menschen getötet, um ihnen beizubringen, uns zu lieben. Wir sind befriedigt mit der Auf fassung, daß, wenn w i r diese Dinge tun, eS für das Wohl der Menschheit ist, aber wenn ander« es tun, ist es gottlos und darf nicht erlaubt werden. Solch eine Ausrede wird kaum im Verkehr der Nationen untereinander als giiltig angenommen werden." Was sagen Sie dazu, Kapitän? Und wie beurteilen Sie den Ausspruch Ihres ehemaligen Ministers George Lans bury, der in seinem Buch „My England" schreibt: „Keiner unserer Väter, die Indien eroberten, girmen dorthin, um eS blühend zu machen. Sie alle gingen mit Raubabfichten, sei es mit Gewalt oder — bei den Zivilisierteren — alS Handels- lcute, um einen sehr großen Verdienst zu machen." Sie sordern von uns, daß wir selbständig nachdenken. Hier über lohnt es M Wirklich, selbständig nachztwenken! Und auch darüber, daß Edith Sitwell in ihrem Buch „Victoria of England" schreibt: „Unglücklicherweise wuchs Gelte an Seite mit der zunehmenden Aufklärung der regierenden Schichten eine Neigung, sich in die Angelegenheiten aller Nationen zu mischen. — Natürlich zu ihrem Besten, und weil Britannien nun einmal vom Himmel für diese Arbeit auSersehen ist." Sie werden sagen: Das sind olle Kamellen. Lesen Sie den „Daily Expreß" vom 3. Februar 1939, in dem Lord Beaver- brook der englischen Regierung den Rat gibt, an dem Ausbau eines Kolonialreiches zu arbeiten, das England „Ehre mache, anstatt Schande über es zu bringen". Und diese englische Kolonialpraxis möchten sie gern an Deutschland — zum wievielten Male versuchen sie das — auch einmal ausprobieren, nicht wahr? LU l-realichlt» Letz»« «»lerer 8eW«te Erst die Völker innerlich zersetzen und sturmreif machen und sie dann brutal niederschlagen! DaS ist die klassische eng lische Methode. Aber bei uns nicht! Wir haben das einmal 1918/19 erlebt. Das war für uns die schrecklichste Lehre in unserer Geschichte. Das passiert dem deutschen Volke deshalb auch lein zweites Mal! Sie wollen uns „völlig unabhängige Informationen" geben. Die Frage lautet nur: Wovon unabhängig? Wahr scheinlich von der Wahrheit, von der die englischen Infor mationen sich in. letzter Zeit immer mehr emanzipiert haben! Und dann legen Sie dem lieben deutschen Leser die etwas skurrile Frage vor: „Warum schreibe ich Ihnen?" Jetzt fangen Sie, bezahlter Herr Propagandamacher, nur noch mit der Menschlichkeit und der Verständigung an! Und richtig: „Ich schreibe deshalb, weil ich den Frieden will." Da haben nur es! Das ist wohl dieselbe Friedensmission, die England in Versailles veranlaßte, ein wehrloses Volk abzuwürgen, es 14 Jahre lang zu unterdrücken, auszurauben und auSzu- plündern. Aus diesem Geiste hat man uns außer der Kriegs auch die Handelsflotte genommen, unsere Kolonien geraubt und uns obendrein gequält und gedemütigt, wo man nur konnte. Warum haben Sie, feiner Gentleman, in dieser langen Zeit nicht ein einziges Mal für den Frieden und für die Verständigung gesprochen und geschrieben? Warum haben Sie die Blitze Ihres Zornes nicht aus Ihre eigenen englischen Staatsmänner geschleudert, als sie Deutschland und damit letzten Endes ganz Europa in seine schwerste Katastrophe hin einstürzten? Da dienten Sie in der Königlich Britischei, Marine oder saßen im Königlichen Institut für auswärtige Angelegen heiten. Da haben Sie mitgemacht; wahrscheinlich, weil es eine feine Sache war, weil es Ihnen gefiel, und weil Sie es damals auch für richtig hielten, dem „lieben deutschen Leser" von heute das Brot vom Munde wegzustehlen, unser Volk in Inflation und Wirtschaftskrise htneinzustürzen, ihm schein heilig und mit öligen Phrasen ein Lebensrecht nach dem anderen zu nehmen. Öder haben Sie damals zur Moralisie- rung Ihrer Brutalitäten auch schon von Humanität und Zivilisation gefaselt? Sie schreiben, Sie wüßten, „wie der Krieg aussteht". DaS weiß der Führer sicher noch viel besser als Sie, denn er hat - ja nicht den Krieg gegen Frauen und Kinder geführt, sondern lag als Soldat fast vier Jahre lang Engländern gegenüber. Deshalb hat er dafür gesorgt, daß Sie und die englischen Genilemen uns nicht mehr überfallen können. Sie sind „ein Mann in den mittleren Jahren, 46 Jahre alt, mit drei Kindern, und wollen den Frieden, wenn Sie ihn unter ehrenvollen Bedingungen haben können". Wer hat Ihnen einen nicht ehrenvollen Frieden denn überhaupt zugemutet? Stammt Versailles von uns oder von Ihnen? Oder ist etwa das Versailler Diktat ein ehrenvoller Friede gewesen? England entviM «nr de« Frieden vor Nein: England hat uns bis zum heutigen Tage den ehren vollen Frieden vorenthalten. Sie haben unS zum Ueberfluß entgegen den feierlichen Versicherungen unsere Kolonien weg- genommen. Sie wollen sie als Mandate verwalten. Sie nutzen Ihnen gar nichts. Ihr Land ist — wie viele Engländer zu- geben — selbst unfähig, sie nützlich zu verwenden. Sie h« weder die Menschen, ja vielleicht überhaupt gar nicht Vie Lust dazu. Trotzdem geben Sie sie Deutschland nicht zurück. Warn« nicht? Wen Sie Deutschland auS lauter Machthunger nicht nur jene sür England geforderten „ehrenvollen Friedensbedi«- gungen" vorenthalten wollen, sondern weil Sie unser Bolt zu grunde richten möchten. Und dabei fragen Sie sich noch, ob wir Frieden Haven werden und antworten dann, Sie zwei- selten sehr daran und wollen uns auseinandersetzen, warum Sie daran zweifeln? »o« dreißig »ertrüge« acht gevroche« Vielleicht haben Sie bei Ihren Studien im englischen In stitut für Auswärtige Angelegenheiten auch das Buch von John Bigelow, Major aus der USA.-Ärmy, über englisch-amerikani sche Verträge gelesen, der bei seinen Untersuchungen zu dem Ergebnis kommt, daß von 30 Verträgen und Vereinbarungen zwischen USA. und England in der Zeit von 1783 bis 1913 acht von England gebrochen und davon wieder fünf von USA. nach dem englischen Vorgang gebrochen wurden. Sie nehmen an, daß es schrecklich für uns klinge, aber Sie müssen es uns sagen, „daß Hitlers Wort heute in England recht geringen Kurswert hat". Das klingt für uns gar nicht schrecklich. Schrecklich würde es nur sein, wenn es umgekehrt wäre. Denn: Hitlers Wort gilt in Deutschland. Vielleicht hängt sogar das eine mit dem anderen zusammen. Fortsetzung siehe Seite L
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