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Sächsische Elbzeitung : 22.05.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-05-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-191905229
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19190522
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19190522
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1919
- Monat1919-05
- Tag1919-05-22
- Monat1919-05
- Jahr1919
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 22.05.1919
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Sächsische Elbzeitung Tageblatt für dte Siichsische Schweiz m) dni ZtudjUüicjnütral z« HchnAci« MMl! jÄ ias Amis^liüi, ias HWtBni, fikic sür d«i 63. Jahrgang Bad Schandau, Donnerstag, den 22. Alai W9 Nr. 82 Tageszeitung für die Landgemeinden Altendorf, Kleinhennersdorf, Krippen, Llchtenhain, Mittelndorf, Ostrau, Porschdorf, Postelwih, Proffe«, Nathmannsdorf, Neinhardtsdorf, Schmilka, Schöna, Waltersdorf, Wendischfähre, sowie für das Gesamtgebiet der Sachsisch-Vohmischen Schweiz. Fernruf Nr. 22. Telegramme : Elbzeitung. :: Postscheckkonto: Leipzig Nr. 34918. Gemeindcvcrbands-Girokonto Schandau 36. Anznacn sind bei der weiten Verbreitung der „Sächsischen Elbzeituna" von gutem Erfolg. Annahme derselben nur bis spätestens vormittags 9 Uhr, größere Anzeigen am Tage vor dem Erscheinen erbeten. OrtSprciS für die 6 gespaltene Klcinschriftzcile oder deren Naum 25 Pfg., für auswärtige Aus« traggeber 30 Pfg- (tabellarische und schwierige Anzeigen nach Uebercinkunft), Reklame und Eingesandt die Zeile 60 Pfg. Bei Wiederholungen Rabatt. Verantwortlich: Konrad Nohrlapper, Bad Schandau. Die „Sächsische Elbzeitung" erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Die Ausgabe des Blattes erfolgt nachmittags 5 Uhr. Bezugspreis: vierteljährlich 3 Mk., monatlich 1 Mk., durch die Post vierteljährlich 3 Ml. (ohne Bestellgeld). Die einzelne Nummer kostet 12 Pfg. Alle Postanstaltcn im Reiche und im Auslande, die Briefträger und die Geschäftsstelle, sowie die Zcitungsboten nehmen jederzeit Bestellungen auf die „Sächs. Elbzeitung" an. Druck und Verlag: Sächsische Elbzeitung, Alma Hieke. Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten vetr. Ißvulv llonnei«s1ag, tten 22. lUsii ISIS, im Saale des Hotels „Lindenhof", hier, öffentliche Vorträge von Herrn Sanitätsrat Dr. v. Hopfig arten, Pirna, über „Die Gefahren der Geschlechtskrankheiten und ihre Bekämpfung" und zwar 6 Uhr abends für MÄnnsn, 8 Uhr für knsuen unN kineii. Jensonen unten 17 ^siknen ksben keinen Lutnitt. Schandau, am 17. Mai 191!). Der Stadtrat. Lebensmittel betr. INsnnivIatte wird am Freitag anstelle des bekanntgegebenen >/., Pfund auf Lebens mittelmarke Nr. 7 1 Pfund abgegeben. Verkaufspreis nicht 1 Mark, son- dern 1.30 das Pfund. Schandau, den 22. Mat 1919. Der Stadtrat. Die Aufstellung von Vermögens verzeichnissen betreffend. Unter Bezugnahme aus die kürzlich erlassene öffentliche Aufforderung der Besitz steuerämter zur Aufstellung von Dermögensvcrzeichnissen wird zur Vermeidung von Miß verständnissen nochmals darauf hingewiesen, daß in den Dermögensverzeichnissen das Ver mögen nach dem Stande vom 3t. Dezember 1V18 anzugeben ist. Die Ausstellung der Verzeichnisse ist bis zum 81. Mai 1919 zu bewirken. Dresden, am 17. Mai 1919. 5527 Finanzministerium, IV. Fortsetzung des amtlichen Teiles auf der letzten Seite. Kleine Zeitung für eilige Leser. * Sämtliche 176 deutsche U-Boote sind jetzt der Entente ausgctiefeit worden. * Graf Rantzau bat der Entente sechs neue Noten überreicht mnd ersucht um Verlängerung der Verhanülungsfrist. * General Foch hat de» Major v. Papst wegen einer in Berlin zugunsten unserer Kriegsgefangenen gehaltenen Rede -aus Spna ausgewiesen. * Die Bundesstaaten fordern von der Neichsregierung die Ausstellung eines Gesamtsteuciplanes. * Die Rätewirtschast in München hat Bauern einen sinan- Miellen Verlust von über einer Viertelmilltardc gebracht. * In einer Note erklärt Clemenceau, dab Deutschland die ganze Schuld am Kriege trage und dies auch anerkannt habe. * Die radikalen Kreise der Entente verlangen, die europäische Börse solle den Kurs der deutschen Mark fixieren, da ihr weiteres Fallen nicht im Interesse der Verbündeten liegt. * Im amerikanischen Senat ist noch keine Mehrheit sür den Fricdensvcrtrag zustandcgekommcu. * In einer Botschaft an den Kongreb behandelt Wilson auch eingehend die Arbeiterfrage. * Südlich von Andjeras fand ein Kampf zwischen Marok kanern und Spaniern statt, bei dem VS Spanier getötet und zahlreiche verwundet wurden. Mit letzter Kraft. Ob überall im deutschen Vaterlande die ganze Furcht- Kartell der Entscheidung, der wir entgegengehen, recht er- ikannt wird, mag manchem Beobachter der Gegenwart, trotz aller Protestkundgebungen in Stadt und Land, doch etwas zweifelhaft erscheinen. Die Aufnahmefähigkeit des Volkes !ist eben nach allem, was wir durchgemacht haben, hier find da so ziemlich erschöpft, man hat keine Empfindung mehr dafür, das; es noch schlimmer werden kann und muß, wenn nicht das ganze Volk einmütig zusammensteht, und möchte am liebsten die Dinge gehen und laufen lassen wie sie wollen — in dem dumpfen Gefühl, daß wir doch nichts mehr an ihnen zu ändern vermögen. Dazu kommt, daß ebensowenig wie die Begeisterung die Ennüstung eine Ware ist, die man auf Eis legen kann., Sie mag im ersten Augenblick noch so heftig aufflammen, wenn sie nicht «sofort oder doch alsbald in die Tat umgesetzt werden kann, so verraucht sie, und wenn es dann schließlich so weit ist, «aß man sie brauchen könnte als Triebkraft für ent schlossensten, nnübermindlichen Widerstand gegen Ver gewaltigung, gegen Vertragsbruch und Knechtschaft, dann ist nur noch ein kümmerlicher Nest von Empsindnngsstärke übriggeblieben, und die Feinde haben leichtes Spiel. Von diesem Gesichtspunkt aus wäre deshalb ein langes Hin ziehen der Versailler Verhandlungen nicht als erwünscht izu bezeichnen; womit freilich nicht gesagt sein soll, daß es nicht aus anderen Gründen auzustreben wäre. Im Westen wie im Osten des Reiches, da brennt es Lichterloh, und je näher die Entscheidung heraurückt, desto grimmiger werden die Gesichter/ Die Pfalz setzt allem Liebeswerben der Franzosen kühlste Verachtung entgegen. Das Saargebiet ist zwar stumm gemacht, jede politische Betätigung ist seinen Bewohnern von den sreiheitliebenden Franzosen ans das strengste untersagt; um so lauter er heben die gewählten Volksvertreter des Landes ihre Stimme. In einer Eingabe an die deutsche Friedens delegation in Versailles erklären sie laut und feierlich, daß Lie Bewohner des Saarbeckens deutsch in Abstammung, Sprache, Erziehung und Gesinnung, gegen ihre Loslösung vom Mutterlands auf das entschiedenste protestieren, daß sie es ablehnen, als Handelsware behandelt zu werden, und daß ihre Abtrennung von Deutschland es niemals zu einer Annäherung zwischen diesem und Frankreich kommen lassen würde. Die unmittelbare Gegenwart der feindlichen Besatzungen verleiht zwar den kurzsichtigen Anuexions- gelüsten der Sieger unbezweifelbares Übergewicht, aber daß der innere Widerstand einer zu treuem Ausharren entschlossenen Bevölkerung einen moralischen Machtfaktor darstellt, der sich auf die Dauer unweigerlich durchsetzt, das sollte gerade den Franzosen eine ganz geläufige historische Wahrheit sein. Und schließlich müßte auch Herr Wilson wissen, daß ein wahrer Staatsmann mit solchen Dingen kein Spiel treiben darf. Zu ungleich tatkräftigerem Widerstande wird jedoch allenthalben im Osten gerüstet. Dort steht, von den Hauptgebieten der Provinz Posen abgesehen, der Feind noch nicht im Lande, und es gilt, ihm die Spitze zu bieten, wenn er es wagen sollte, sich holen zu wollen, was das deutsche Volk ihm nie und nimmer gewähren kann. In Königsberg haben soeben die preußischen Minister Hirsch, Heine und Braun mit feurigen Worten aufgefordert und zur unbedingten^ Geschlossenheit aller Kreise der Bevölkerung; ihnen zur Seite der konservative Oberpräsident v. Batocki, der in seltenem Maße das Vertrauen seiner Heimatprovinz genießt. In West preußen hat der neuernannte Oberpräsident Schnecken berg sein Amt mit einer Kundgebung angetreten, in der er gelobt, „bis zum letzten Atemzuge für unser Land und Volk hoffen und handeln" zu wollen. Und die deutschen Nolksrätc beider Provinzen sind unermüdlich an der Arbeit, die Gleichgültigen aufzurütteln, für die ge meinsame Sache zu wirken und zu werben und alles be reitzustellen, wessen man in den kommenden Tagen viel leicht bedürfen wird. Die parlamentarischen Vertreter der Ostmark sind in Berlin versammelt, nicht um Lieden zu halten, sondern um Entschlüsse zu fassen und ihre Durchführung sicherzustellen. In Oberschlesien geht eine Entrüstung sondergleichen durch alle Schichten des Volkes. Was polnische Herrschaft zu bedeuten hat, das braucht man dort nicht erst am eigenen Leibe zu erfahren: man hat es aus nächster Nähe so gründlich studieren können, daß man sie unter gar keinen Umstünden ins Land herein- lassen will. Mit letzter Kraft rüstet alles zum äußersten Widerstand. Wem es ernst ist um den Frieden der Welt, sollte sich durch diese Sturmzeichen rechtzeitig warnen lassen. Vielleicht ist es ein Beweis beginnender Einsicht, daß ein Newporker Blatt, dem gute Beziehungen zu Wilson nachgesagt werden, mit besorgten Worten auf die Haltung der deutschen Bevölkerung in der Ostmark hinweist. Die dortigen Zustände seien für einen Bürgerkrieg gegen eine polnische Besetzung reif. Deutschland würde bereit sein, alle anderen, wenn auch noch so schweren Bedingungen auf sich zu nehmen, wenn die östlichen Provinzen ihnen nur erhalten blieben. Das ist sicherlich zuviel behauptet — aber immerhin, es wäre wenigstens der Anfang einer möglichen Verständigung, wenn die. Friedenskonferenz sich diese Auffassung zu eigen machen wollte. Deutschland ist schuldig! Clemenceaus Antwortnote. Im Namen der Entente antwortete Clemenceau auf die deutsche Note über die Wiedergutmachung und die Schuld am Kriege mit folgender Note: In Ihrer Note vom 13. Mai erklären Sic. das Deutsch land trotz der Annahme der Verpflichtung zur Entschädigung iin November 1618 nicht zugibt, dab diese Annahme die Ver antwortlichkeit für den Krieg oder die Handlungen der früheren deutschen Rrgrernng in sich schließe. Eine solche Verpflichtung kann aber imr verstanden werden, wenn ihr die Veraniwortsichreit des Urbebers der Schuld als Ursache zu grunde liegt. Sie fügen bei, daß das deutsche Volk nie eine» Angriffskrieg unternommen habe. Nun ist aber in der Note Les Staatssekretärs Lansing vom 5. November 1618, die Sie billigend anriefen. gesagt, dab aus dem Angriff Deutsch lands zn Wasser, zu Lande und in der Luft die Entschädigungspflicht hervorgcht. Die deutsche Negierung hat. indem sie keinerlei Protest gegen die Behauchung einlegtc. ihre Wohlbegründetheit anerkannt. Dcutschtond hat also 1918 den Angriff nnd feine Verantwortlich keit klar und stillschweigend zugencbem — Sie er klären weiter, dab das deutsche Volk nicht sür die Haltung der früheren deutschen Regierung verantwortlich gemacht werden könne. Deutschland hat indessen nie erklärt — und eine solche Behauptung würde allen Prinzipien des Völkerrechts zu« widerlauien — dab eine Veränderung seines politischen Re gimes oder eine Umwandlung seines laufenden Personals genügen würde, nm die von der Nation übernommenen Ver pflichtungen ungültig zu machen. Es hat weder 1871 gegen über Frankreich nach der Ausrufung der Republik, noch 1917 gegenüber Rußland nach der Abschaffung des Zarismus durch die Revolution diesem vorgcbrachten Prinzip gemäß ge handelt. Clemenceaus Note schließt mit den Worten: Sie ver langen endlich Übermittelung des Berichtes der Kommission für die Verantwortlichkeit. Zur Antwort habe ich die Ehre zu erwidern, daß die alliierten und assoziierten Re gierungen die Berichte der von der Friedenskonferenz eingesetzten Kommission als Dokument der inneren Ange legenheiten betrachten, die Ihnen nicht unterbreitet werKxn können. Sechs neue deutsche Noten! Dio zu kurz bemessene Vorhandlungsfrist. Der Vorsitzende unserer Friedensdelegation hat an den Präsidenten Clemenceau folgende neue Note gerichtet: „Die deutsche FricdcuSdclegntion benbsichtigt, in den nächste» Togen noch über folgende Punkte Mitteilungen an die alliierten und assoziierten Negierungen gelangen zn lassen, von denen sic nnnimmt, daß sic nutcr den Begriff der praktischen Vorschläge fallen: 1. Eine Note über die territorialen Ostsragcn; 2. Eine Note über Elsass-Lothringen; 3. Eine Note über die besetzten Gebiete; 4. Eine Note über Nmsaug und Durchführung der von Deutschland übernommenen SchadenSersntzpflichteu; 5. Eine Note über die weitere praktische Behandlung der Frage» des Arbeitcrrcchts; 9. Eine Note über die Behandlung dcS deutschen Privateigentums im fciudlicheu Ausland. Außerdem ist eine Zusammenfassung der Bemerkungen in Arbeit, zu deucu der Entwurf des FriedcuSbertragS in seinen Einzelbcstimmnugcu der deutschen Negierung Anlaß bietet." Weiter heißt eS in der deutschen Note: „Da die hier behandelten Fragen zum Teil sehr verwickelter Art sind und mit den Sachverständigen sowohl in Versailles als in Berlin eingehend erörtert werden mußten, werden sie in der von Euerer Exzellenz ani 7. d. MtS. bezeichneten Frist von fünfzehn Tagen nicht sämtlich erledigt werden können, wenn die Delegation sich auch bemühen wird, möglichst viele der Noten innerhalb der Frist zu übergeben. Mit Rücksicht hierauf stelle ich namens der deutschen FriedenS- delsgation den Antrag, den Inhalt der in Aussicht ge nommenen. Noten schon jetzt als zum Gegenstand der schriftlichen Erörterung gemacht anzusehen und uns für seine eingehendere Darlegung die erforderliche Frist zu gewähren." Gewaltfricde auch für Österreich. - Der österreichische Friedensdelegiertc Schönbauer hat folgendes nach Wien gedrahtet: Die Befürchtung, daß
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