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Sächsische Elbzeitung : 07.06.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-06-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-191906077
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19190607
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19190607
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1919
- Monat1919-06
- Tag1919-06-07
- Monat1919-06
- Jahr1919
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 07.06.1919
- Autor
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Sächsische Elbzeitung Tageblatt für die Sächsische Schweiz Amtsblatt sm ks «UM, das WABmt, smie sm kn Die „Sächsische Elbzeitung" erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Die Ausgabe des Blattes erfolgt nachmittags 5 Uhr. Bezugspreis: vierteljährlich 3 Mk., monatlich 1 Mk., durch die Post vierteljährlich 3 Mk. («Hue Bestellgeld). Die einzelne Nummer kostet 12 Pfg. Alle Postaustalteu im Reiche und im Auslande, die Briefträger und die Geschäftsstelle, sowie die Zeitungsboten nehmen jederzeit Bestellungen auf die „Sachs. Elbzeitung" an. Druck und Verlag: Sächsische Elbzeitung, Alma Hieke. Wtilit zn UM« mi im ZWWmimt zu WOK Anzeigen sind bei der weiten Verbreitung der „Sächsischen Elbzeitung" von gutem Erfolg. Annahme derselben nur bis spätestens vormittags 9 Uhr, grössere Anzeigen am Tage vor dem Erscheinen erbeten. Ortsprcis für dl« 6 gespaltene Kleinschriftzeile oder deren Naum 25 Pfg., für auswärtige Auf traggeber 30 Pfg. (tabellarische und schwierige Anzeigen nach Ucbereinkunft), Reklame und Eingesandt die Zeile 60 Pfg. Bei Wiederholungen Rabatt. Verantwortlich: Konrad Nohrlapper, Bad Schandau. Fernruf Nr. 22., Telegramme: Elbzeitung. :: Postscheckkonto: Leipzig Nr. 34918. Gemeindeverbands-Girokonto Schandau 36. Tageszeitung für die Landgemeinden Altendorf, Kleinhennersdorf, Krippen, Lichtenharn, Mittelndorf, Ostrau, Porschdorf, Postelwitz, Proffe«, Nachmannsdorf, Neinhardtsdorf, Schmilka, Schöna, Waltersdorf, Wendischfähre, sowie für das Gesamtgebiet der Sächsisch-Böhmischen Schweiz. Nr. 95 Bad Schandau, Sonnabend, den 7. Juni W9 63. Jahrgang Bekanntmachung. Unter Bezugnahme auf unsere Bekanntmachung vom 3. Juni 1919 in Nr. 91 der Sächsischen Elbzeitung, die Trennung städtischer Kassen bctr., bringen wir hierdurch noch folgendes zur öffentlichen Kenntnis. Hm NMnmm WM Hmmn Meyer verwaltet von jetzt ab die im Erdgeschoß des Nathauses befindliche Stadthaupt-, Spar- und Girokasse, während dem bisherigen Stadt- und Spsrkassenkontrolleur und Steuereinnehmer Hm« Ärl y Berger als Stadtkassierer neben der Vereinnahmung sämtlicher Staats- und Gemeindesteuern künftig auch die Verwaltung aller in unserer obenangeführten Bekanntmachung näher be zeichneten, im 1. Obergeschoß des Nathauses Zimmer Nr. 2 befindlichen städtischen Kassen obliegt. Weiter sind dem bisherigen Stadt- und Sparkassenassistenten Ham Ato MB Schnepf das Amt eines Kontrolleurs bei der Stadthaupt-, Spar- und Girokasse, dem bis herigen Kassenexpedienten Hen« Aw WmeS Morgenstern das Amt eines Kontrolleurs bei der Stadt- und Steuerkasse und dem bisherigen 1. Rats- und Polizeiexpedienten Heil« MW M Becker das Amt eines Kassencxpedientcn bet sämtlichen Kassen, mit dem auch die Tätigkeit eines Hilfskontrollcurs bei allen städtischen Kassen mit Einschluß der Stadthaupt-, Spar- und Girokasse verbunden ist, übertragen worden. Die vorstehend genannten Herren sind für ihre neuen Aemter, soweit dies nicht bereits früher geschehen, in der vorgeschriebenen Weise in Pflicht genommen worden. Schandau, den 6. Juni 1919. Dev Stadtrat. im neueren Schulgebäude, erste Etage. AuS- gabt jeden Freitag zwischen 4 und 5 Uhr. enthält eine reiche Auswahl von Werken unterhaltenden und belehrenden Inhalts der bekanntesten und beliebtesten Autoren. Anmetdung zur Kundenliste eines Meischers. 1. Die Anmeldung zur Kundenliste eines Fleischers auf die Zelt vom 9. Juni bis mit 6. Juli 1919 hat unter Vorlegung der Neichsfleischkarte 8iMv8tv»8 Ki8 num 10. -luni 1919 zm vrt'olxvn. IVvr 8ivk nickt rvcrktzwitix niimvlckvt, Iint »ul' üio «r8tv ^Vocliv <1v8 neuen Vor8orxuu88nb8(;Ilnittv8 keinen Xo8i>ruell auf Ito- UvkerUNF mit I'tvl86k. 2. Die Fleischer haben die für diesen Versorgungsabschnitt neu anzulegcnden Kuuden- Hsten Vonnvi8tnx, «len 12. ^inil 1919, in <1vr ^oit von vormittag 8 Ukr Kl8 n»l!km'ittng8 1 Vkr hierher einzureichen. Den Kundenlisten sind die Kundenabschnitte der Neichsfleischkarten, getrennt nach Karten für Personen über und unter 6 Jahren und nach den Iuukvn<Ien Nummern der Lundvnli8tv xoordnot, Hundertwelse gebündelt, beizufügen. Pirna, am 5. Juni 191V. Die Amtshauptmannschaft. Lebensmittel betr. Die sind bei den Kaufleuten bi« llisnslag anzu- mclden, die ILunrienIislen bi» llonnsnslsg vormittag an Natsstelle einzureichen. Schandau, am 7. Juni 191S. . Der Stadtrat. Ällgem. Ortskrankenkasse Schandau. Die ordnungsgcmätze Erledigung der An- und Abmeldungen zur Kranken- und Invalidenversicherung wird oftmals außer acht gelassen, wodurch den Melde pflichtigen Nachteile entstehen können. Auch im Betriebe des Arbeitgebers gegen Entgelt beschäftigte Familien angehörige sind verficherungspflichtig. Die Anmeldungen müssen spätestens am dritten Tage nach dem Eintritt in die Be schäftigung bet der Kasse eingehen. Die Beiträge sind bis zur vorschriftsmäßigen Abmeldung fortzuzahlen. Gegen Säumige müssen wir in Zukunft Bestrafung beim Versicherungsamt beantragen. Neben der Zahlung des Ein- bis Fünffachen der rückständigen Beiträge kann wegen unterlassener Anmeldung bei Fahrlässigkeit auf eine Geldstrafe bis 100 Mark und bei Vorsätzlichkeit auf eine Geldstrafe bis 300 Mark erkannt werden. Der Vorstand der allgemeinen Ortskrankenkasse Schandau. Hustig, Vorsitzender. Kleine Zeitung für eilige Leser. " Graf Brockdorff-Nantzan begibt sich für einen Tag nach Köln, um mit Kardinal Hartmann über die rheinischen Fragen konferieren. * Präsident Fehrenbach hat die Mitglieder der Deutschen Nationalversammlung ersucht, vom Donnerstag, den 12. Juni, ab in Weimar anweiend zu fein. Der Tag der ersten Sitzung ist noch nicht bestimmt. * Neichswehrminister Noske wendet sich in einem Erlab gegen die Ausschreitungen der Freiwilligentruppen. * Der weimarische Landtag nahm mit 33 gegen 6 Stimmen den Staatsvertrag auf Zusammenschluß der thüringischen Staaten an. * Die Vollversammlung der ASNäte beschloß einen cin- zügigen Generalstreik aus Anlaß der Hinrichtung Levinös. * Vom rheinischen Bauernbund ist Herr von Schorlemer- Lieser zum Oberpräsidenten der Nheinprovinz vorgeschlagen worden. * In einer gemeinsamen Note weisen die skandinavischen Mächte auf die Unerträglichkeit einer erneuten deutschen Blockade hin. * Der Pariser Generalstreik nimmt immer mehr politischen Charakter an. Die Ausständigen verlangen Rücktritt der Regierung. » * Die englische Schuhmannschaft hat mit ungeheurer Mehr heit den Streik beschlossen. Muss Leben. „Das Alte stürzt, es ändern sich die Zeiten; und neues Leben blüht aus den Ruinen/ Das sagt der Dichter uns zum Tröste. Wir sollen arbeiten und nicht verzweifeln, fügt der moderne Weltweise und Laien prediger hinzu. Das wollen wir gläubig hinnehmen. Aber dazu ist nötig, daß die Keime des neuen Lebens nicht erstickt, sondern gepflegt werden. Wir müssen er kennen, wo die Keime stecken. Sonst bleibt uns, nach einem anderen Dichterworte, nur übrig, die Ruinen zu verlassen: „Einen Blick nach dem Grabe seiner Habe wirft noch der Mensch zurück, greift fröhlich dann zum Wander stabe ach, die Fröhlichkeit würden wir kaum auf- Lringen, wenn die Dampfer mit der Menschenfracht von Fronsklaoen davonkeuchen. Für uns, das Geschlecht von 1919, hieße es nickt, in das nächste Tal zu ziehen. Sondern wett, weit weg. Zum Bahnbau in tonkinesiscken Fiebersümpfen oder sonst wohin, wo man deutsche Arme braucht und deutsche Menschen als Kulturträger billig unterpflügen kann. Wir aber wollen neues Leben. Sonst brachte es dann und wann der Krieg. Der ungeheure Aufschwung der letzten anderthalb Menschenalter wäre ohne 1870/71 nicht denkbar gewesen; die nationale Aufrüttelung und Zusammenschmeißung des deutschen Volkes hat es groß und wohlhabend gemacht. Man sage nicht, daß der Sieg das gebracht hat. Auch das ge schlagene Frankreich hat sich erhoben, wie nie zuvor. Es ward reich und konnte das zweitgrößte Kolonialreich der Welt begründen, aus dem ihm Rohstoffe und Arbeits möglichkeiten, überhaupt neues Leben in weiten: Maße zuströmte n. Aber der Weltkrieg unserer Tage ist zu etwas ganz anderem geworden, als je zuvor irgend ein Krieg der europäischen Geschichte. Er ist kein ritterlicher Zweikampf zwischen den Nationen gewesen, auch kein „Kampf um den Futterplatz und den Futteranteil", als welcher dem nationalökono- inischeu Historiker Herkner die Weltgeschichte aller Zeiten erscheint. Sondern es war eine Vernichtung aller Lebcns- teime außerhalb "der verbündeten Machte der Entente, eine Zerstörung ohne gleichen, überhaupt leine Krieg führung von Heeren mehr, sondern ein Vernichten und Ersticken ohne Rücksicht sogar ans die eigene Zukunft. Ursprünglich hatten es sich die Engländer selber so nicht gedacht. Die stolze Formel „bu-mwss as usual" (Geschäft wie gewöhnlich) wurde 1914 von den Staatsmännern in London aufgebracht; in den Ententeläudern werde alles weiter seinen Gang gehen, nur in Deutschlaird werde man dem Volke den Hals znschnüren, indem man durch die Hungerblockade und die Rohstoffsperre ihm den Sieg verwehre. „Die Deutschen werden die Schlackten ge winnen, wir aber werden den Krieg gewinnen!", sagten dieselben Engländer noch 1915, und sie haben nnr einmal, in diesen Tagen wird es gerade ein Jahr, unter dem Eindruck unserer letzten gewaltigen Erfolge, an ihrer Theorie gezweifelt. Zuletzt aber doch recht be halten. Nur daß sie dabei nickt nur uns allein den Hals zngescknürt, sondern auch ganz Europa, ihren eigenen Staat mit eingeschlossen, in einem Zustand äußerster Er schöpfung zurückgelassen haben, und daß die gesamte Weltwirtschaft derart ruiniert ist, daß es ganzer Menschen alter sorgsamer Arbeit bedarf, um aus den Ruinen wirk lich neues Leben .für alle wieder emporblühen zn lasten. 1 Dieses neue Leben wollen wir lür alle. Und es zeigt sich, daß wieder nnr die Deutschen dazu imstande sind, i lebenschasiende Gedanken in die Welt zu bringen: die Deutschen, so sagte einst der Engländer Carlyle, sind es, die der Welt de» Gedanken der Organisation geschenkt haben. Und wir wollen erneut der Welt auch heute Ord» nuug und Leben bringen. Die Franzosen, die Belgier, die Engländer haben ge zeigt, wie man Kolonien ausbevtet; wir, wie man sie ent wickelt. Die jetzigen Machthaber der Franzosen, der Belgier, der Engländer, haben nur einen vernichtenden Frieden erdenken können: wir schlagen einen aufbanenden vor. Man kann schon heute sagen, daß die Bedingungen von Versailles eine Ruine sind, eine Schichtung von Trümmern, ein reines Abbrnchsgeschäft; die Weisen der Entente stehen selber mißvergnügt vor dem vollkommenen Irrsinn dieses Traktates, der ganz mechanisch einfach auf die Weise entstanden ist, daß jede der verbündeten Mächte alles, was sie nur an Höchstforderungcn hatte, da hinein- gevackt hat, ohne Rücksicht darauf, ob wir es überhaupt tragen könnten. Wir müßten zusammenbrechen. Dann hätte niemand etwas davon. Auch die feindlichen Mächte würden dann auf Menschenalter hinaus ein elendes Dasein führen, vor allem nicht imstande sein, sozialpolitisch vor wärts zu kommen und irgend etwas für die Verbesserung des Loses der ärmeren Klassen zu tun. Es gäbe nur ein fieberhaftes Schuften. Statt des Achtstundentages den Zwölsstnndentag. Statt reichlicher gutbezahlter Arbeit für alle Volksgenossen die Einführung von gelben Kulis als Lohndrückern. Versailles ist die fürchterlichste Gedanken losigkeit der Weltgeschichte, die Vankerottertlärung mensch lichen Geistes. Und nun kommen die Deutschen, die während deS Krieges durch ihre Erfindungen immer wieder über die feindliche Rohstoffsperre sich hinwegsetzten, wieder mit ihrer wissenschaftlichen Gründlichkeit. Nicht ansbeuten, sondern aufbauen sei die Hauptsache. Die Welt könne nur dann genesen, wenn sie nun in gemeinsamer Arbeit sich vereine, um der satanischen Vernichtung wieder Herr zu werden, die Keime des Lebens in den Ruinen wieder empor» wachsen zn lassen. Wir selber seien bereit, bisher Un erhörtes zn leisten, den unbcholseneren anderen Kohlen und Geld nnd Schiffe und Kali und allerlei sonst noch zu stellen, vorausgesetzt mir, daß man uns die nötige Be wegungsfreiheit gebe nnd dem Plane einer gewaltigen gemeinsamen Organisation aller schaffenden Kräfte zu- Mmme.
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