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Sächsische Elbzeitung : 12.06.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-06-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-191906128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19190612
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19190612
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1919
- Monat1919-06
- Tag1919-06-12
- Monat1919-06
- Jahr1919
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 12.06.1919
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Sächsische Elbzeitung Tageblatt für die Sächsische Schweiz Amtsblatt sm das MtWU das HWtB»t, sam!c sm dn Ztadtta! z« Zchaadaa aad dm WtzmMmt j« ßahasck 63. Jahrgang Nr. 98 Bad Schandau, Donnerstag, den (2. Juni Tageszeitung für die Landgemeinden Altendorf, Kleinhennersdorf, Krippen, Lichtenhain, Mittelndorf, Ostrau, Porschdorf, Postelwih, Proffe«, Nathmannsdorf, Neinhardtsdorf, Schmilka, Schöna, Waltersdorf, Wendischfähre, sowie für das Gesamtgebiet der Sächsisch-Böhmischen Schweiz. Fernruf Nr. 22. Telegramme: Elbzeitung. :: Postscheckkonto: Leipzig Nr. 34S18. Gemelndeverbands-Girokonto Schandau 36. Anzeigen sind bei der weiten Verbreitung der „Sächsischen Elbzeitung" von gutem Erfolg. Annahme derselben nur bis spätestens vormittags 9 Uhr, größere Anzeigen am Tage vor dem Erscheinen erbeten. OrtSpreiS für di« 6 gespaltene Klcinschriftzcile oder deren Naum 25 Pfg-, für auswärtige Auf traggeber 30 Pfg. (tabellarische und schwierige Anzeigen nach Uebercinkunft), Reklame und Eingesandt die Zeile 30 Pfg. Bei Wiederholungen Rabatt. Verantwortlich: Konrad Nohr lapp er, Vad Schandau. Die „Sächsische Elbzeitung" erscheint täglich mit Ausnahme der Soun- und Feiertage. Die Ausgabe des Blattes erfolgt nachmittags 5 Uhr. Bezugspreis: vierteljährlich 3 Mk., monatlich 1 Mk., durch die Post vierteljährlich 3 Mk. (ohne Bestellgeld). Die einzelne Nummer kostet 12 Pfg. Alle Postaustalten im Reiche und im Auslände, die Briefträger und die Geschäftsstelle, sowie die Zeitungsbotcn nehmen jederzeit Bestellungen auf die „Sächs. Elbzeitung" an. Druck und Verlag: Sächsische Elbzeitung, Alma Hieke. Bekanntmachung. 1. Für die Wieder-Erfassung von abhanden gekommenem Militürgut nach dem 16. 4. 19 werden Belohnungen in Prozenten des durch Abschätzung sestzustellenden 'Wertes des wiedererlangten Gutes ausgesetzt: Solche Belohnungen sollen erhalten: a) Die Finder von verlorenem Heeresgut, k) diejenigen Personen, die in ihrem Gewahrsam befindliches Heeresgut ab liefern, sofern sie nicht gegen eine gesetzliche Ablieferungsfrist verstoßen haben oder verstoßen, v) diejenigen Personen, die durch Anzeigen oder Mitteilungen zur Wieder erfassung von abhanden gekommenem Heeresgut beitragen, ck) die mit der Bewachung und Wiedererfassung von Heeresgut dienstlich be auftragten Personen, sofern sie infolge einer besonderen Tätigkeit ausschlag gebend zum Erfolge bcigetragen haben. Ueber die Zahlung einer Belohnung entscheidet das Reichsverwertungsamt, Landes- .stelle Sachsen, auf Vorschlag der unteren Verwaltungsbehörden unter Ausschluß des Rechts weges. Eine Zahlung erfolgt nicht eher, als durch die zu belohnende Tätigkeit die zu ständige Behörde tatsächlich und rechtlich in die Lage versetzt worden ist, über das .Heeresgut wieder zu verfügen. 2. Die Höhe der Belohnung wird wie folgt berechnet: Wert des erfaßten Heeresgutes: Prozentsatz: bis M. 1S00 einschl. bis 10 v. H. von - 1000 bis 10 000 M. - s 5-7 s s - - 10000 s 100 000 s s s 3-5 - s - - 100 000 s 500 000 s s s 2—3 s s - - 500000 - 1 000 000 s - - 1—2 s s - - 1000 000 s und mehr s s s '/e-1 , s Die Berechnung der Belohnung en erfolgt nach dem Prozentsatz derjenigen Stufe, -zu welcher der geschätzte Gesamtwert des durch eine einheitliche Handlung wiedererfaßten Heeresgutes gehört. Sind mehrere Personen an der Wiederheranschaffung beteiligt, so ist das Reichs schatzministerium Abt. HI und die dazu von ihm bestimmten Stelle berechtigt, die aus den vorgenannten Prozentsätzen sich ergebenden Beträge nach der Maßgabe Tätigkeit des Einzelnen nach eigenem Ermessen zu verteilen. Die Entscheidung ist unanfechtbar. So weit dienstlich beauftragte Personen dabei in Betracht kommen, wird bet Berechnung ihres Anteils das ihnen zustehende feste Gehalt berücksichtigt. 3. Anträge auf Auszahlungen von Belohnungen sind in Städten mit revidierter Städteordnung an den Stadtrat, im übrigen an die Amtshauptmannschaft zu richten und von diesen Stellen nach Prüfung mit einem Vorschlag über die zu gewährende Belohnung bei der Landcsstelle Sachsen des Neichsoerwertungsamtes Dresden, Königs- ufer 2, einzureichen. 4. Der Antragsteller hat den Nachweis über die tatsächliche Wiedererfassung von Militärgut und über seine damit verbundene Tätigkeit zu erbringen. Zu diesem Zweck werden alle Annahmestellen für Militärgut, sowie im Einvernehmen mit dem Kciegsmi- nisterium sämtliche sonst in Frage kommenden militärischen Dienststellen ersucht, dem An tragsteller eine Bescheinigung über die Art seiner Tätigkeit auszustellen. Annahmestellen für Militärgut sind: die Artillerie-Depots, die Bezirks-Kommandos, die Kasernen und die Gemeindebehörden, die nach der ihnen zugegangenen Verordnung vom 21. 2. ds. I. — 937 IH OLl — zu verfahren haben. 5. Die Abschätzung des Wertes des wiedererfaßten Militärgutes geschieht durch die von der Landesstelle Sachsen beauftragten Sachverständigen, gegebenenfalls im Ein vernehmen mit dem Neichsverwertungsamt Berlin. Die Entscheidung ist endgültig. 6. Die vorstehende Bekanntmachung findet Anwendung auf alle Fälle, in denen wiederersaßtes Militürgut nach dem 16. April dieses Jahres zur Ablieferung gelangt und tritt mit dem 31. Dezember 1919 außer Kraft, sofern nicht eine Verlängerung öffentlich bekanntgemacht wird. 7. Die Verfügung des Neichsoerwertungsamtes betr. Auszahlung von Belohnung für Wiedererfassung von Kraftwagen, Krafträdern, Dampsstraßcnzugmaschinen, Dampslast- krastwagen, Daupsscilzugmaschlnen, Dampfwalzen, Motorbooten, Anhängern, Beleuchtungs- wagen, sowie Zubehörteilen und Betriebsmitteln zu diesen Fahrzeugen tritt außer Kraft und wird durch vorstehende Bekanntmachung ersetzt. 6291 Dresden, den 6. Juni 1919. Neichsverwertungsamt, Landesstelle Sachsen. im neueren Schulgebäude, erste Etage. AuS- gäbe jeden Freitag zwischen 4 und 5 Uhr. Kleine Zeitung für eilige Leser. * Da sich die Nationalversammlung in ihrer nächsten Sitzung mit dem Frtedensvertrag befassen wird, kann der Zeitpunkt dieser Sitzung noch nicht feslgelegt werden. * Die deutsche Negierung bot ein Weibbuch über die Ver antwortlichkeit am Kriege veröffentlicht. * Malmedy soll am Donnerstag von belgischen Truppen besetzt werden. * In den Bergwerken Oberschlesiens wird die Akkordarbeit wieder eingeführt werden. * Herr v. Batockt erklärt die Behauptung des Vorwärts, bab er als einziger preussischer Oberpräsident im Amte bleiben werde, als nicht den Tatsachen entsprechend. * Die Hallcrsche Armee vollzieht unter höheren französischen Offizieren ihren Aufmarsch an der deutsch-polnischen Grenze. * Nach einer amtlichen Verfügung soll die Kohlenrationicrung in England bis zum 30. Juni 1V20 in Kratt bleiben. * Auf der Friedenskonferenz haben die amerikanischen Neger eine Denkschrift überreicht, in der sie nur Zuerkennung Ler Rechte geschützter Minderheiten (wie in Osteuropa) bitten. * Die Lage in Neapel gestaltet sich immer kritischer: der Streik ist jetzt allgemein. Auch in Genua herrscht völlige Arbeitsruhe. Gleiches Leid. Die dünkelhafte Einbildung unserer Gegner, unsere moralische und politische Aufführung während des Krieges schließe bis auf weiteres — für eine Quarantänezeit von zehn oder zwanzig Jahren — jede Art von Gemeinschaft mit dem deutschen Volke aus, beginnt langsam einer nüchternen Einsicht zu weichen. Ist doch jetzt sogar schon davon die Rede, daß wir bereits in wenigen Monaten, noch in diesem Jahre in den Völkerbund ausgenommen werden sollen, vorausgesetzt natürlich, daß wir uns hübsch artig und folgsam zeigen und das Unvermeidliche, das jetzt in Paris über uns beschlossen werden wird, ohne weitere Widerrede auf uns nehmen. Wie diese Frage sich schließlich entwickeln wird, können wir mit der Nutze des guten Gewissens abwarten. Einstweilen empfiehlt sich nur der Hinweis daraus, wie die gleichen Erscheinungen, die Ler Krieg bei uns gezeitigt hat und die wir gemeinhin als eine Folge unserer Niederlage anzusehen pflegen, je länger desto mehr auch bei unseren Feinden zutage treten — eine Tatsache, die beredter als alle Plädoyers für die Notwendigkeit baldiger Wiederherstellung eines irgendwie gearteten Gemeinschaftslebens unter den Nationen Zeugnis ablegt. Auch hier gilt, daß gleiches Leid leichter zn tragen ist, wenn die Betroffenen zusammenhalten: kein Hochmut des Siegers kann diese Macht der Realitäten aus der Welt schaffen. Reden wir heute nicht von den Arbeiterschwierigkeiten, die jetzt Frankreich und Italien so ausgiebig zu kosten bekommen. Verweilen wir einen Augenblick bei der Nach richt, die kürzlich durch die Blätter ging, daß die britische Negierung die zulässige Ansfnhrmenge an Kohlen, die während des Krieges bereits von einigen siebzig auf 45 und dann auf 37 Millionen Tonnen znrückgegangen war, für das laufende Jahr auf rund 23 Millionen Tonnen festgesetzt habe. Man mochte im ersten Augenblick glauben, daß diese ausfällige Maßnahme aus handelspolitischen Rücksichten getroffen worden sei, daß England gewisse Länder ihre Abhängigkeit von der Prodnktiouswirtschajt des Jnselreicbes in verstärktem Maße fühlen lassen oder daß es zunächst sich selberwiederstarkgenugmache»wolle,nm den in den Kriegsjahren verloren gegangenen Vorsprung seiner Industrie auf dem Weltmarkt so rasch wie möglich wieder einholeu zu können. Jetzt aber hat die Negierung im Unterhanse zugcben müssen, daß auch hier lediglich der Knüppel beim Hunde liegt. Das heißt: die Regierung treibt die Kohlenpolitik, die sie treiben muß. Denn auch in England leisten die Grubenarbeiter trotz der erhöhten Löhne viel weniger als früher. Also ist mit einem weiteren Steigen der Kohlenpreise zu rechnen, und das äußerst übel empfundene Nationierungssystem wird den Krieg überdauern — genau wie bei uns. So müß natür lich auch die Ausfuhr sehr erheblich eingeschränkt werden, was namentlich für die französische, die belgische und italienische Industrie, die vou der englischen Kohlcnzufuhr vollkommen abhängig sind, zn den schwersten Folgen führen dürfte. Aber auch Englands eigene Industrie und Schiffahrt sehen, sich in äußerst schlimme Lage gebracht; jedenfalls kann keine Rede davon sein, daß sie nun etwa im Geschwindtempo wieder zurückgewinnen, was amerika nische und japanische Geschäftstüchtigkeit ihnen in der Zwischenzeit an Pcofitboden abgegraben hat. JmUnterhause fehlte es nicht an Stimmen, die Lei einer Fortdauer der gegen wärtigen Entwicklung binnen fünf Jahren das Ende der englischen Kohlenansfuhr gekommen sehen — was den Zusammenbruch einer der tragenden Säulen des britischen Welthandels bedeuten würde. Natürlich müßte damit aber auch eine fortgesetzte Verschärfung der inneren sozialen Schwierigkeiten Hand s» Hand gehen; die zn immer neuen BetriebSeinschränlüngeu genötigte Industrie würde keine ruhige Stunde mehr haben, sondern ans einer Lohn bewegung in die andere gestürzt werden, und wie lange die Künste eines Lloyd George mit der ans solchen Ur sachen fließenden Unzufriedenheit der Arbeiter noch fertig werden möchte, darüber wird es wohl auch in England kaum tiefere Meinungsverschiedenheiteu geben. Es ist eben alles anders gekommen, als gewisse Leute sich das gedacht haben. Gerade den Arbeitern hat Lloyd George, um sie für den Krieg zu gewinnen, goldene Berge versprochen, wie gut es ihnen gehen würde, wenn der mächtigste Jndustriekoukurrent zn Boden geschlagen sei. Aber in seinem Sturze hat Deutschland auch seinem ver bissensten Widersacher tödliche Wunden beigebracht. Was bleibt übrig, als gemeinsame Leiden gemeinsam zu heilen? Als nunmehr wirklich einen Bund der Völker aufzurichten, der jedem vou ihnen wenigstens so viel läßt oder gibt, wie er zum Leben braucht? Mit dein busiaess ag ususl — unser Geschäft werden wir uns durch den Krieg nicht ruinieren lassen — ist es nichts geworden. Werden die Engländer llug genug sein, um jetzt den verbrecherischen Unsinn dieses Krieges nicht bis zum vollendeten Wahnwitz zu treiben? Noch Laben sie die Möglichkeit, das Äußerste zu verhüten. Noch immer Gireii m Paris. Clemenceau will nicht nachgeben. Versailles, 11. Junk. Wilson kündigt an, daß er am Freitag nach Belgien abrcist. Die Antwort wird den Deutschen also vorher übergebe». Am Donnerstag wird also die Antwort auf die deutschen Gegenvorschläge erteilt und damit einem Rätsel raten, einem entnervenden Marten ein Ende bereitet werden, das sich nachgerade lähmend fühlbar macht. Zwar behaupten noch Pariser Blätter, daß die Antwort noch einige Tage auf sich warten lassen werde, aber es ist doch wohl anznnehmen, daß die obige Meldung den Tatsachen entspricht, das entscheidende Dokument der Entente dürfte in den Donnerstag Abendstunden, spätestens Freitag früh in den Händen des Grafen Rantzau sein. Die Franzose« mmachgiebig. Wenn man den Pariser Blättern glauben darf, so hat der Kampf um die Antwort im Nate der Vier noch die ganze Nacht zum Mittwoch hindurch gewährt. Wie weit die Gegensätze innerhalb der Entente gediehen sind, gebt ans der Meldung der „Henre" hervor, wonach Clemenceau uud Pichon offenbar eine Art Ultimatum gestellt und den Austritt aus dem Völkerbund nnd folgerichtig anch ans der Entente augedroht haben. Die wesent- lichsten Streitpunkte sind wohl die Entschädigungs- frnge nnd die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund. Frankreich will unter allen Umständen Deutschlands Eintritt in den Völkerbund erst in einem Jahre gestatten, nnd anch daun nur, wenn Deutschland Sicherheiteu gibt. England nnd Amerika wünschen jedoch Deutschlands Aufnahme zum Oktober. Eine Lockung. „Daily Expreß" erklärt: Wenn, was so gut wie sicher ist, Deutschland im Oktober zn der Völkerbundkonfereuz
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