Suche löschen...
Sächsische Elbzeitung : 04.08.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-191908040
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19190804
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19190804
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1919
- Monat1919-08
- Tag1919-08-04
- Monat1919-08
- Jahr1919
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 04.08.1919
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Sächsische Elbzeitung Tageblatt für die Sächsische Schweiz WMM M ks WUrW, das HaW!za!!aA, sa>a!k sm dn Die „Sächsische Elbzeitung" erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- nud Feiertage. Die Ausgabe des Blattes erfolgt nachmittags 5 Uhr. Bezugspreis: vierteljährlich 3 Mk., monatlich 1 Mk., durch die Post vierteljährlich 3 M. (ohne Bestellgeld). Die einzelne Nummer kostet IL Pfg. Alle Postanstalteu im Reiche und im Auslände, die Briefträger nnd die Geschäftsstelle, sowie die Zcitungsbotcn nehmen jederzeit Bestellungen auf die „Sächs. Elbzeitung" an. Druck und Verlag: Sächsische Elbzcitnug, Alma Hieke. Zladtiat j» Aandau »ad dra siMWMnll r» ßahaßck Anzeigen sind bei der weiten Verbreitung der „Sächsischen Elbzeitung" von gutem Erfolg. Annahme derselben nur bis spätestens vormittags 9 Uhr, größere Anzeigen ani Tage vor dein Erscheinen erbeten. Ortspreis für Ne 6 gespaltene Kleinschriftzeile oder deren Naum 25 Pfg., für auswärtige Ans« traggcber 30 Pfg. (tabellarische und schwierige Anzeigen nach Ucbercinknnst), Reklame und Eingesandt die Zeile (>0 Pfg. Bei Wiederholungen Rabatt. Verantwortlich: Konrad Nohrlapper, Bad Schandau. Fernruf Nr. 22. Telegramme: Elbzeitung. :: Postscheckkonto: Leipzig Nr. »4918. Gemcindeverbnnds-Girokonto Schänd«» »6. Tageszeitung für die Landgemeinden Altendorf, Kleinhennersdorf, Krippen, Lichtenhain, Mittelndorf, Ostrau, Porschdorf, Postelwiy, Prossen, Rathmannsdorf, Neinhardtsdorf, Schmilka, Schöna, Waltersdorf, Wendischfähre, sowie für das Gesamtgebiet der Sächsisch-Böhmischen Schweiz. Nr. 143 Bad Schandau, Montag, den August 63. Jahrgang Verbot der AbernLung von laugen MöhremsorLen. Bus Grund der Bundesratsverordnung Uber die Errichtung von PrelsprUsungsstellen und die Versorgungsregelung vom 25. September 1915 (RGBl. S. 607 flg.) in der Fassung der Bundesratsverordnung vom 4. November 1915 (RGBl. S. 72L flg.) wird hierdurch siir das Gebiet des Freistaates Sachsen folgendes angcocdnet: Die Nbcrutung »on langen Möhrensorten ist bis auf weiteres verboten; Karotten (kleine runde sowie längliche) werden von diesem Verbot nicht betroffen. Zuwiderhandlungen werden aus Grund von Z 17 der eingangs ermähnten Bundes- ratsvcrordnung voni 25. September 1915 mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 1500 M. bestraft. Diese Verordnung tritt sofort in Kraft. 2233 V 8 2 Dresden, am 31. Juli 1919. 8377 Wirlschaftsministerium, Landeslebensmittelamt. Der Stadt- und Sparkassenkassierer, Herr Emil Müller ist heute als Protokollant in Pflicht genommen worden. Hohnstein, am 31. Juli 1919. Der Bürgermeister. Die Stadt-Sparkasse Schandau ULNwA Geöffnet ftir Ein- und Rückzahlungen an jedem Werktage vormittags von 9 — 12 Uhr und nachmittags von 2—4 Uhr. Sonnabends durchgehend von 9—2 Uhr. im neueren Schulgebäude, erste Etage. Ans- ^ghx jeden Freitag zwischen 4 nnd 5 Uhr. enthält eine reiche Auswahl von Werken unterhaltenden und belehrenden Inhalts der bekanntesten und beliebtesten Autoren. Kleine Zeitung für eilige Leser. * Die deutschen Vertreter aus dem Gewerkschaftskongress in Holland lehnten eine Wahl in den Vorstand wegen Nicht achtung Deutschlands durch den Kongreb ab. GeneralfeldmnrschaN von Hindenburg beabsichtigt, eine führende Nolle in der Deutschnationalen Volksvartei zu über nehmen. * England verlangt die Ablieferung aller deutschen Luft schiffe. * Zur Überwachung der öffentlichen Ordnung ist In Vreuben ein besonderes Slaatskommissariat geschaffen worden. * Der Neichskalirat hat der Erhöhung der Kalipreise um 55 bis 60 zugestimmt. * Der Nationalversammlung ist cin Gcseh über die Soziali sierung der Elettrizitätswirtschaft zugegangen. * Die Entente hat in einer Note die näheren Bestimmungen mitgeteilt, die während der Dauer der Besetzung fürdieNhein- lande zu gelten haben. * Der mit der Prüfung des Tabakmonopolgesetzes beauf tragte Ausschub der Nationalversammlung hat beschlossen, von diesem Monopol Abstand zu nehmen. * Acht englische Flieger haben die russische Festung Kron stadt bombardiert. * Der ehemalige Kronprinz vou Bauern verweigert in einer Kundgebung an den baperilchen Landtag seine Auslieferung an die Entente. * Die Somictregicrung Bcla Klmn in Ungarn ist gestürzt und durch eine rein sozialistische Negierung ersetzt worden. * Der deutschen WasfcnsliNstandskommission sind im Znge Homburg a. M. wertvolle diplomatische Schriftstücke gestohlen worden. Wie die Verzweifelten klammerten Bela Khun und Genossen sich an die Macht, die Graf Michael Karolyi ihnen überlassen hatte, als er nicht mehr aus rind ein wußte gegen die Vergewaltigungen der einst von ihm so schwärmerisch geliebten Westmächte. Das war eine Liebe, Lie nur so lange erwidert wurde, als man sich ihrer be dienen konnte, um die Festigkeit des Bundesverhältnisses mit Deutschland zu erschüttern. Kaum aber war dieses Ziel erreicht, als Franzosen und Engländer auch schon die Maske (allen ließen nnd die neuen Beherrscher Ungarns so deschimpfierlich behandelten, wie sie es ihrem Wesen nach vollauf verdienten. Alle Selbsterniedrigung hals dem edlen Grafen zu nichts; schließlich warf er die Flinte ins Korn und ließ den Bolschewismus ins Land — als letzten Rettungsanker einer Nation, die sich ganz und gar verirrt und verloren hatte. Er selbst hat es oorgezogen, nach Amerika auszuwandern; das ungarische Volk bleibt an die Scholle gefesselt nnd muß zusehen, wie es sich aus den Wirren dieser Zeit wieder emporarbeiten kann. Mit der Räterepublik wird es nicht gehen; so viel darf man jetzt wohl als feststehend ansehen. Vorüber gehend gab es allerdings einen nationalen Aufschwung, die Rumänen wurden znrückgejagt, die Slowakei wieder erobert, und im Lager der Entente wußte man offenbar eine Zeit laug nicht recht, was zu tun sei. Schließlich aber besann man sich auf die Blockade — was braucht es mehr, um selbst das störrischste Volk auf die Dauer ge fügig zu machen? Solange die Ungarn ans sich selbst angewiesen blieben, brauchte man sich wahrlich nicht nm sie aufzuregen. Und die Sowjetbrüder in Rußland dachten augenscheinlich nicht daran, sich für die sogenannte Schwesterrepnblik iu militärische oder sonstige Unkosten zu stürzen. Selbst, wenn sie es gewollt hätten, ihre Kräfte waren durch die Kriegführung im eigenen Lande genügend in Anspruch genommen, nnd ihnen stand das Wasser oft genug schon bis an die Kehle, so daß sie froh sein mußten, ihr eigenes Leben aus einer Gefahr in eine andere hinüberretten zu können. Und da ihnen als allerletztes Auskunftsmittel ja doch nur eine Verständigung mit der Entente übrigbleibt, so hüten sie sich wohlweislich, sich auch noch mit außer- russischen Sorgen zu belasten — so weit geht die Soli darität des internationalen revolutionären Proletariats denn doch nicht. Also beschränkte man sich auf Sympathie - telegramme und Freundschaftsversicherungen, die zu nichts verpflichteten. Und da auch aus dem verflossenen Sowjet- Bapern mehr als das nicht zu holen war und ebenso wenig die ewigen Resolutionen deutscher Kommunisten und Spartakisten den ungarischen Genossen die geringste Hilse brachten, mußte ihre Herrschaft — oder richtiger gesagt: ihre Wirtschaft — schließlich zusammenbrechen, und es fragte sich nur noch, welchen Weg sie wählen würden, solange sie überhaupt noch die Möglichkeit einer Wah! hatten. Die Slowakei hatten sie wieder den Tschechen überlassen müssen, und die Rumänen stehen seit einigen Tugen wieder diesseits der Theiß. Der Feind konnte alw jeden Augenblick vor den Toren der Hauptstadt er scheinen. Da war es gescheiter, jeden weiteren Wider stand aufzugeben; durch heroische Gesten, durch blendende Reden war er offenbar nicht mehr zu verblüffen. Und so durfte der Zentralarbeiterrat in Budapest zusammentreten und die Negierung des Herrn Vela Khun mitsamt der Räterepublik iür abgehetzt erklären. Atan ist zur Bildung einer rein sozialistischen Regierung übergegangen oder znrückgekehrt, die sich iu der Hauptsache auf die Gewerk schaften als die Träger der produktiven Kräfte des Landes stützen soll. Damit ist gesagt, daß die ernsthafte Wirtschaftsarbcit wieder zu ihrem Rechte kommen soll, soweit von ihr nach den unsäglichen Verwüstungen der Sowjetzeit noch die Rede sein kann. Natürlich will man überdies Verhandlungen mit der Entente einleiten — es bleibt jetzt eben anch nichts anderes übrig, wenn Ungarn endlich wieder sich auf sich selbst besinnen will. Der erste Schritt abseits vom Wege der Dreibundpolitik hat das Land mit Naturnotwendigkeit in seine jetzige elende Lage hinein geführt, und der Bolschewismus hat es nur noch tiefer ins Unglück gestürzt, statt ihm den Weg in die Freiheit zu bahnen. Diese Lehre wird man sich heute wohl allent halben gesagt sein lassen. Der Glanz des Sowjetgcdaukens muß verblassen — die Entente weiß, wie sie sich seiner zu erwehren hat. Wenn ivir in Deutschland vor ihm Ruhe bekommen wollen, werden ivir uns diese Erfahrungen zunutze machen müssen. Aufruf der ucueu Negierung. Die neue Regierung wendet sich an die gesamte Be völkerung des Landes mit einem Aufruf, in dem es heißt: „Der regierende Nat ist in Konsequenz der mit der Entente gepflogenen Verhandlungen zurückgetretcn. Die Negienmgs- gemalt haben alterprobie Führer der Arbeitergewerk schaften übernommen. Jeder Arbeiterrat bleibt auf seinem Platze. Bei der Entente wurden die notwendigen Schritte im Interesse des Abschlusses des Waffenstillstandes gemacht. Die Wiederaufrichtung des ans tausend Wunden blutenden Landes, die Schaffung des Friedens nnd die Sicherung der Ernährung der Bevölkerung sind Aufgaben, welche die Negierung nur unter Aufrechterhaltung des inneren Friedens, der Ruhe und der Ordnung erfolgreich lösen kann. Die Negierung erblickt in der Lösung dieser Fragen ihre ersten und wichtigsten Aufgaben und bittet die ge samte Bevölkerung des Landes eindringlich, die Ruhe zu wahren und weitere Verfügungen der Regierung mit Ver trauen abzuwarten. Verhandlungen mit der Entente. Im Auftrage des neuen Ministeriums ist der Präsi dent des Budapester Arbeiter- und Soldatenrats Weltner in Wien eingetroffen. Er begab sich sofort zn den Ver tretern der Ententemissionen, nm Verhandlungen mit der Entente cinznleiten. Vor allem wird die Frage der rumänischen Operationen behandelt. Bclagernngszustand in Budapest. Kriegsminister Hanbrich bat für das Gebiet deS 4. Korps (Budapest) das strengste Standrecht angeordnet. Wer die Ordnung störe, plündere oder seinen Befehlen nicht Folge leiste, werde auf der Stelle erschossen. Die Sperrstunde wird auf 8 Uhr festgesetzt. In Wien sind Meldungen aus Ungarn eingetroffen, die besagen, daß der bolschewistische Volkskommissar Szamuely erschossen worden sei und Bela Khun sich nach Wien geflüchtet habe. Das Aöksmmen über die Rheinlands. Entgegenkommende Note der Entente. Die Entente hat uns nunmehr eine Note übermittelt zur Regelung der Bestimmungen und Verordnungen und zur Abgrenzung der gegenseitigen Kompetenzen für die Rheinland« während der Dauer der Besetzung durch die Entente. Abweichend oon deni bisherigen diktatorischen Ton aller Ententenoten ist hier ein kleines Entgegen kommen zu verzeichnen. Die Entente ist im großen und ganzen ans die deutschen Anregungen eingegangen und er klärt, die Besetzung falle so wenig drückend als möglich für die Bevölkerung sein. Volle Vcrkchrsfrcihcit. Von grundlegender Bedeutung ist ein Artikel der Note, der besägt: Unbedenklich kann anerkannt werden, daß mit Vorbehalt die Bevölkerung freie Ausübung ihrer persönlichen und staatsbürgerlichen Rechte, religiöse Frei heit, Freiheit der Presse, der Wahlen und Versammlungen genießen wird und daß die politischen, rechtlichen, admini strativen und wirtschaftlichen Beziehungen der besetzten Gebiete mit dem unbesetzten Deutschland nicht gehemmt sein werden, ebenso wenig wie die Verkehrsfreiheit zwischen dem besetzten nnd unbesetzten Deutschland. Auch der Post- und Telcgraphenverkehr wird mit einigen Vorbehalten wieder freigegeben. Im übrigen soll ein deutscher Reichs- kommissar ernannt werden, der im Verein mit einer Sonderkommission der Entente alle Bestimmungen des Abkommens durchführen muß. Uber die Stärke der Be- satznngstruppen wird vorläufig noch keine Mitteilung ge macht. Die Verwaltung der Finanzen erfolgt durch die deutschen Behörden. M'MprmZ RrrpPrechS gsgsn die Enienie Protest gegen seine Auslieferung. München, 2. August. Der ehenialige bäuerische Kronprinz hat eine K»»d- gcbung an den bayerischen Landtag erlassen, worin er sich weigert, sich an die Entente zur Aburteilung durch einen alliierten Gerichtshof anöliefern zu lasse» «ud die Er klärung abgibt, er werde eine», solchen AuSlieferungs- bcrlangcn keine Folge leisten. Er fordert die Einsetzung eines bayerische» StaatSgerichtShofeS u»d erklärt sich be reit, vor diesem Gerichtshöfe zur Vcrantwortmlg seiner Haudlnnge» z» erscheine». In seiner Kundgebung sagt der ehemalige Kronprinz zum Schluß: „Sollte der bayerische Landtag für den Fall, daß meine Auslieferung an einen interalliierten Gerichts hof verlangt wird, einem solchen Verlangen Rechnung tragen, so werde ich mich diesem Bescheid fügen, nnd ich bin dann wenigstens der Verantwortung enthoben, durch mein persönliches Verhalten zu der Nichtachtung der Souveränität des bayerischen Voltes beigeEoa^» zu habeli."
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite