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Sächsische Elbzeitung : 18.08.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-08-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-191908181
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19190818
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19190818
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1919
- Monat1919-08
- Tag1919-08-18
- Monat1919-08
- Jahr1919
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 18.08.1919
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Tageblatt Mr die Sächsische Schweiz WÄM sk dis MsmA, d»s HmchMml, s«ioit sör Sc» Die „Sächsische Elbzeitung" erscheint täglich niit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Die Ausgabe des Blattes erfolgt nachmittags 5 Uhr. Bezugspreis: vierteljährlich 3 Mk., monatlich 1 Mk., durch die Post vierteljährlich 3 Mk. (ohne Bestellgeld). Die einzelne Nummer kostet 12 Psg. Alle Postnnstalten im Reiche und im Auslände, die Briefträger nud die Geschäftsstelle, sowie die Zcitungsboten nehmen jederzeit Bestellungen auf die „Sächs. Elbzeitung" an. Druck und Verlag: Sächsische Elbzeitung, Alma Hieke. Ackttt zu AMnu M ileu ZtiliitüeiiitiUlikrsjt zu WOIk Anzeigen sind bei der wetten Verbreitung der „Sächsischen Elbzeitung" vv!» gutem Erfolg. Annahme derselben nur bis spätestens vormittags 3 Uhr, größere Anzeigen am Tage vor dem Erscheinen erbeten. Ortspreis für dir 6 gespaltene Kleinschriftzeile oder deren Naum 25 Pfg., für auswärtige Auf traggeber 30 Pfg. (tabellarische und schwierige Anzeigen nach Uebercinkvnst), Reklame und Eingesandt die Zeile 75 Pfg. Bei Wiederholungen NnblM Verantwortlich: Konrad Nohrlapper, Bad Schandau. Fernruf Nr. 22. Telegramme: Elbzeitung. :: Postscheckkonto: Leipzig Nr. 34018. Gemeindeverbandv-Girokonto Schandnu 36. Tageszeitung für die Landgemeinden Altendorf, Kleinhennersdorf, Krippen, Lichtenhain, Mittelndorf, Ostrau, Porschdorf, Postelwih, Prossen Rathmannsdorf, Neinhardtsdorf, Schmilka, Schön«, Wattersdorf, Wendischfähre, sowie für das Kesamtgebiet der Sächsisch-Böhmischen Schwer Mr. 155 Bad Schandau, Montag, den ^8. August M9 63. Jahrgang Meine Zeitung für eilige 'Leser. * Reichspräsident Ebert bat den au ibn gerichteten Aufruf des Bundes deubcbcr Frauen zur Freigabe unserer Gefangene» durch Funtspruch an die Entente und die Neutralen weiter- gegeben. * Generalseldmnrschall v. Hindenburg bat die Ehrenmitglied- schait des GeknntverbandeS evangelischer Arbeitervereine an genommen. * Die Abstimmungen in den strittigen deutschen Grenz gebieten sollen bis Ende des JabreS erledigt werden. * Im Kriege sind insgesamt 100 205 deutsche Unteroffiziere gefallen. ' * Die Entente bat ihre Kohlenförderungen an Deutschland von 40 aut 2t Millionen Tonnen ermäßigt. * Der „Präsident" der Nbeiuischeu Republik Dr. Dorten ist aus dem britisch beschien Gebiet ausgewiesen und nach der amerikanischen Zone abgeschoben worden. * Nach einer Veröffentlichung der bäuerischen Negierung steht in der Nhcinpsalz ein von Frankreich unterstützter gewalt samer Putsch zur Lostrennung von Deutschland bevor. * In den Einigungsverbandlungen in Kattowitz erklärten sich alle sechs an der Konferenz beteiligten Gewerkschaften gegen den Streik. * Die Mitgliederzahl der deutschen Gewerkschaften ist auf über 0 Millionen.gestiegen. * Die Unabhängigen in Sachsen haben sich bereit erklärt, mit den Mchrheitssozialisten die Bildung der Negierung zu übernehmen. * Wie die holländische Presse meldet, bat Wilhelm ll. in Lolland eine Besitzung als Wohnsitz erworben. * Nach tschechischen Meldungen droht wegen des Tkschener Gebiets ein Krieg zwischen Polen und der Tschecho-Slowakei. Goll es zum Äußersten kommen? Aus parlamentarischen Kreisen in Weimar wird uns unter dem 16. August geschrieben: Wiederum tagten wir gestern bis in die Notstunden hinein. Wiederum rvar eine ganze Sitzung der bestehen den harten und noch bevorstehenden härteren Kohlennot gewidmet. Wiederum wurde von allen Seiten die Katastrophe, der wir sür den Winter ins Ange sehen müssen, in den schwärzesten Farben geschildert, und wiederum waren sich alle Redner darin einig, das; nur eine Steigerung der Kohlenproduktion uns vor dem Äußersten bewahren lönue. Die Gründe sür den tiesbedänerlichen Rückgang der Förderung wurden in der Debatte nur kurz gestreift, die Schuldfrage, über die die Gemüter sich sonst immer nur zn leicht erhitzen — ganz unnötig erhitzenl — fast überhaupt nicht berührt. Um so eindringlicher die Schilderungen des jetzt schon bestehenden Notstandes, vor allem aber die Überlegungen, wie man ihn mildern, oder gar beseitigen könne. Abg. Hugenberg, der frühere Generaldirektor der Kruppschen Werke, dringt in erster Linie ans Beschaffung der zum Ausgleich der bisherigen Unterernährung nötigen Lebensmittel, dann aber kann er nicht laut genug den Ruf ausstoben: „Bringt eure Eisenbahnen wieder in Ordnung!" Denn wenn leistnugsfähige Lokomotiven und Güterwagen nicht in genügender Zahl zur Stelle sind oder wenn die Beamten nnd Strecken- oder Werkstättenarbeiter, statt ihre Pflicht zu tun, sich von politischen Agitatoren zu offenen Auflehnungen gegen Staat und Regierun g mißbrauchen lassen, dann kann uns auch die angestrengteste Arbeit der Bergleute nichts helfen. Ihre Zahl bleibt überdies schon um mindestens 20 000 Mann hinter dem Bedarf zurück, mährend bei der Eisenbahn 150000 Arbeiter mehr in Lohn und Brot stehen, als durch die vorhandene Arbeit gerecht fertigt ist. Die Bergarbeiter beginnen auch schon in andere Berufe abzuwandern, weil die besseren Arbeitsbedingungen, Heren sie sich früher immer mit Recht rühmen tonnten, mehr und mehr auf alle Arbeitsgebiete ausgedehnt werden. Kann man ihnen heute noch znmuten, aus bloßem Pflicht gefühl bei der ungleich schwereren Arbeit unter Tage ans zuharren? Der Neichswirtschaftsminifler Schmidt mußte mit schmerzlichem Bedauern seststelien, daß heute bestimmte Arbeitergruppen streiken, nur um damit ihre Unentbehr lichkeit zu beweisen. Er will alles tun, was zur Besse rung der Verhältnisse beitragen kann: ausreichende Wohnungen, gemeinsame Küche, genügende Beköstigung auch der ledigen Arbeiter — aber dann muß auch vor läufig, bis wir über die schlimmsten Gefahren hinweg sind, von der anderen Seite darauf verzichtet werden, alles und jedes noch zum Gegenstand von Forderungen oder gar von Ausstandsbewegungeu zn machen, was Mr den Augenblick noch an uneriüllten und unerfüllbaren Wünschen übrigbleibt. Durchgreifend geholfen würde uns nur, wenn die Arbeiter sür einen begrenzten Zeit raum ihre Arbeitszeit nm eine Stunde verlängern wollten; allein bis jetzt konnten sie sür diesen Gedanken noch nicht gewonnen werden. Was bleibt uns vorläufig anderes übrig, als Raubbau zn treiben, auch mit unsern schönen Wäldern in der unmittelbaren Nähe der Städte, da für den Winter möglichst viel Holzvor räte auf möglichst kurzen Wegen in die Wohnungen beschafft werden müssen? Wenn aber erst der große Herbst- güterverkehr einsetzt, dann wird wahrscheinlich nichts anderes mehr übrigbleiben als den gesamten Personen verkehr einzustellen — soweit ist cs mit unserem Wagenmatertal und mit unseren Kohlenvorräten nach gerade gekommen. Die Negierung weiß, welchen unheil vollen Anteil an dieser Entwicklung die unablässige revo lutionäre Agitation der Kommunisten und Spartakisten zu tragen hat, und Minister Schmidt sprach wieder einmal davon, daß sie dieser Gefahr „mit aller Entschiedenheit" entgegentreten werde. Wenn dieser Ankündigung nur endlich einmal die entsprechenden Taten folgen würden! Dann würde auch der Mut zur Arbeit sich wieder neu beleben in Stadt nnd Land. Aus'dem Hanse kamen die Abgg. Huö nnd Jmbnsch, die Bergarbeitervertreter der Sozialdemokratie nnd des Zentrums znm Wort nnd von der Unternehmerseite noch der Abg. Voegeler, der einige praktische Vorschläge zur Erwägung stellte, die vielleicht eine geeignete Grundlage für nene Vereinbarungen mit den Arbeitern darstellen. Von allen Seiten wurde dabei so viel guter Wille zur Verständigung an den Tag gelegt, daß schließlich ein Redner der Rechten von einer Einheitsfront von Hilgen berg bis Hu» sprechen konnte. Abseits stehen natürlich, wie immer, die Unabhängigen. Jedenfalls: mir gehen entscheidenden Wirtschastswochen entgegen. Wieder einmal — und jetzt wohl znm letztenmal — hat die Negierung zn zeigen, daß sie regieren kann. Von dieser Probe wird schließlich unser aller Schicksal mit abhängen. * Weniger Kohlen an die Entente. Unsere Gegner wollen uns in der Kohlenfrage ent gegenkommen und ans die volle Liefernng von 40 Mil lionen Tonnen Kohle jährlich nicht bestehen, sondern sich mit der Hälste begnügen. Es sind vorläufig monatlich mir 1°/« Millionen Tonnen zu liefern. Dieses Zugeständnis ist nur auf Widerruf gemacht; immerhin wird es uns eine kleine Hilfe in der kommenden schweren Winterzeit sein! Em'WWSvechLmdkmgm in Raüowitz. Die Gewerkschaften gegen den Streik. In Oberschlesien wird verhandelt. Staatskomnnssar Hörsing ist im Sinne einer Einigung tätig und wird seitens der Gewerkschaften tatkräftig unterstützt. Mit Bezug auf deu Bergarbeiterausstand schlug der Staats- kommissar noch folgende Entschließung vor: 1. Ler Streik wird von keiner Gewerüschaft geführt, gilt also als wilder Streik, hat also keine Berechtigung und muß sofort beendet werden; die Arbeit ist sofort auf- zunehmen. 2. Nach Beendigung des Streiks beruft der Stnats- kommissar eine Konferenz dec vorgenannten Organisationen ein, in der über die Punkte a) Wiedereinstellung der Gemaßregelten, b) Wiedereröffnung der stillgelegten Be triebe, v) Milderung des Belagerungszustandes, ck) Haft entlassung etwaiger politischer Häftlinge verhandelt werden soll. In der Verhandlung erklärten sowohl der Arbeiter verband wie die sechs Gewerkschaften sich mit dieser Entschließung einverstanden und bezeichnete» damit deu Streik als unberechtigt, als wilden Streit. Gleich wohl lagen am Wochenende noch alle Betriebe still, ruhte der Straßenbahnverkehr, erschienen keine Zeitungen. Der Schaden, den die Volkswirtschaft durch diesen neuerlichen spartakistischeu Streik erleidet, ist wieder ein ungeheurer. Der LohnauSfall kann täglich auf 600000 Mark, der Wert der ausgefallenen Förderung täglich auf sechs Millionen Mark geschätzt werden. Kurze Nachrichten. Hamburg, 16. Aug. Das Angebot der Vankdirektionen wurde in einer Versammlung der Angestellten mit 1500 Stimmen gegen 2 bei 8 Stimmenthaltungen abgelehut. Die Angestellten wollen den Kampf bis aufs Äußerste fortsetzen. Braunschweig, 10. Aug. Ein allgemeiner Landarbeiter- streik besteht seit gestern im ganzen Braunschweiger Kreise Blankenburg. Die streikenden Landarbeiter fordern euren Lohn von 1 bis 1,80 Mark pro Stunde. Gefährliche Llminehs m der Pfalz. Wachsende Stimmung für die rheinische Republik. Die bäuerische Negierung erläßt auS München folgende Aufsehen erregende Kundgebung: Die politische Lage in der Nhcinpfalz drängt zur Ent scheidung. Ei» Teil der pfälzische» Zctttrttmcpressc, der Volköbvtc i» Kaiserslautern mid der Nycinpfälzer tu Lauda», behandelt das Aliim * rvgranu» der bayerischen Negierung mit Hohn und Epolt und propagiert alö alleinige Stellung für die Pfalz den Anschluss an die in Gründung begriffene rheinische Nepublik. Weiter heißt cs in der Erklärung der bayerischen Re gierung: Der Bund „Freie Pfalz" — Dr. Haas und Ge nossen — drängt sogar zum gewaltsamen Bruch mit Bayern und Deutschland. Die französische Besatzungs behörde gewährt beiden Richtungen vollständige Freiheit in Wort und Schrift. Ein bewaffneter Putsch bevorstehend. Wie die bayerische Regierung weiter festgestellt hat, beabsichtigen der Bund „Freie Pfalz" und die Un abhängigen gemeinsam einen gewaltsamen Putsch in den nächsten Tagen. Da die Aufrührer volle Bewegungs freiheit und Waffen haben, die aus französischem Besitz stammen müssen, ist die Gefahr für die Pfalz größer als je Die bayerische Regierung schließt mit den Worten: Möge .»düickn-ci auch in der neutralen Presse Wider hall finde»! Beginn -er Gerichiskomö-ie. Der Ententegerichtshof in Lille. Die Entente-Gerichtskomödie, die leider sür die be teiligte» Deutschen verhängnisvoll werden wird, hat in der Zitadelle von Lille ihren Anfang genommen. Dort haben die Franzosen eine Anzahl deutscher Offiziere wegen „Verbrechen im besetzten Gebiet" während des Krieges inhaftiert, um sie vor Gericht zu stellen. Franz Binder, früherer Leutnant bei der Komman dantur Lenoix, wird wegen Diebstahls an requirierten Gütern und Gaunerei angeklagt. Schmitz soll aus der Umgebung von St. Quentin Silbergeschirr entwendet haben. Trange, der sich zurzeit in Straßburg im Gefängnis be findet, soll in Halluin geraubt und Roheiten begangen haben. Stephan Hoßgau (?) soll ebenfalls Silbergeschirr gestohlen haben. Leutnant Hiltz, der Befehlshaber eines besetzte» Bezirks war, wird angeklagt, junge Leute, die eine schwache Gesundheit hatten, zur Arbeit gezwungen und dadurch deren Tod veranlaßt zu haben. Beyssek v. Gymmich wird angeklagt, weil er dem Vikar von Mnrcg-en-Baroeul zwei Stiche beibrachte. Vokmar, der frühere Quartiermeister in Charleville, weil er junge Männer nnd Mädchen verschickt hat. Die Zentralpolizei- behörde von Lille hat ihre Untersuchung auch auf die Urteile der deutsche» Standgerichte erstreckt. Viele Frauen von Jacgues-au-Maertens, deren Männer erschossen wurden, behaupte», der Gouverneur von Lille, General v. Heinrich, habe wenige Minuten, nachdem er de» Advokaten der Verurteilten in einer Audienz zugesagt habe, sie dürften für ihre Klienten die Gnade des Kaisers anrufeil, de» Befehl zum Erschieße» gegebe». Die Hin richtung fand ani nächste» Morgen statt, v. Heinrich wird sich jetzt dafür zu verantworten hrbc». poliü'sche Mmöfchsm. Deutsches Mich. 4 Etreikabsichten der bayerischen Bauern. Abgeordnete aller Parteien richtete» an die bayerische Bauernschaft einen Aufruf, in dem die Bauern ermahnt werden, den gefährlichen Ratschlägen Unverantwortlicher zum Eintritt in einen Lieferstreik kein Gehör zu schenken. Der Streik sei gegenwärtig ein Attentat auf die staatliche Ordnung und ein Verbrechen gegen das Volk. Er würde erneute Unruhen und unsagbares Elend bringen. 4. Eino Repressalie der Entente. Uber Kopenhagen wird mitgeteilt, daß die Entente den deutschen Schiffen verboten habe, lettische Häfen anzulaufen, weil die deutschen Truppen in Kurland der Aufforderung General Fochs» das Gebiet zu räumen, nicht uachgekommeu sind. Auch die litauische Regierung beschwert sich darüber, daß die Truppen des Generals v. d. Goltz die Räumung nicht ins Werk setzen. » Die Auswahl der Offiziere für das neue soll geniäß einer Verfügung des Kriegsministeriums nach besonderen Gesichtspunkten erfolgen, in denen es heißt: Um weitere Anhaltspunkte dafür zu erhalten, welche Offi ziere in erster Linie in das zukünftige Friedensheer zu übernehmen sind, wird jedem Offizier, der im Felde oder in der Reichswehr mit einer Regimentskommandeur-
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