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Sächsische Elbzeitung : 27.08.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-08-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-191908279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19190827
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19190827
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1919
- Monat1919-08
- Tag1919-08-27
- Monat1919-08
- Jahr1919
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 27.08.1919
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Tageszeitung für die Landgemeinden Altendorf, Kleinhennersdorf, Krippen, Lichtenhain, Mittelndorf, Ostrau, Porschdorf, Poftelwih, Prossen, Rathmannsdorf, Neinhardtsdorf, Schmilka, Schöna, Waltersdorf, Wendischfähre, sowie für das Gesamtgebiet der Sächsisch-Böhmischen Schwc^ 63. Iahrgm g Bad Schandau, Mittwoch, den 27. August M9 Nr. 163 Der Bezirksverband Pirna, den 18. August 1!)19. Der Stadtrat. Schandau, den 27. August 1919. UMsltMkW. Mickdmr ZtmlSssisimicc Forstrcntamt Schandau. Die Amtshauptmannschaft. Pirna, am 22. August 1919. Schandau, am 27. August 1919. (Fortsetzung des amtlichen heiles in der Beilage.) Der Stadtrat. 15, 16, 6g, 70 u. 80. Forstrcviervcrwaltung Mittelndorf. 1. Donnerstag, den 28. August d. I., n) vormittags von 9-12 Uhr siir die Häuser der Ortslistcn-(Haus-)Nr. 1 -60<I, b) nachmittags von 2-5 Uhr siir die Häuser der Ortslisten-(Haus-)Nr. 61—120 Freitag, den 29. August d. I., u) vormittags von 9—12 Uhr siir die Häuser der Ortslisten-(Ha»s-)9lr. 121—200 b) nachmittags von 2—4 Uhr siir die Häuser der Ortslisten-(Haus-)Nr. 201—284 im Wcrncrschcn Grundstück, Vastciplatz. Das Abholen der Karten hat nur durch Erwachsene zu erfolge». Die Zeiten sind genau einzuhalten. Gasthaus „Lindcnhof" in Schandau, Donnerstag, den 4. September 1819, vorn«. '/2II Uhr: 225 w. Stämme, 174 buch. u. 13662 w. Klötze, 1440 Dcrbst<mgcn, 30 RcisstmM», Abt. 4, 5, 6, 12,13, Lebensmittel betr. Donnerstag, den 28. August: ldenings — bei Fischer — von norm. 8—12 Uhr. Preis Mk. 2.(0 das Pfund. Margarine als Zusahverteilung an Wer- sorgungsberechtigte und Selbstversorger. 1241 X. N. 11. Für die nächste Zusatzverteilung von Speisefett erhalten die Gemeinden demnächst wiederum Margarine nach einem Satze von 50 Gramm für den Kopf geliefert. Die Lieferung erfolgt seitens der Firma Emil Baege K Nierbauer in Pirna an die Ortssammclstellcn. Für den Berkaus der Margarine gilt dec festgesetzte Höchstpreis. Die Zusatzverteilung hat an die Versorgungsberechtigten und an die Fcttsclbstversorger aus Abschnitt 2 der grauen Einsuhrzusatzkarte 111 für Auslandsfett stattzusinden. Die Ausgabe der Krol-, fleisch-, Milch- unst IMrmittMarteu erfolgt: Beizen von Santgetreide. Auch in diesem Jahre ist der sogenannte Schwarz-Brand im hiesigen Bezirk viel fach aufgetreten. Namentlich der Wetzen hat unter dieser Krankheit sehr gelitten. Die Landwirte des Bezirks werden deshalb schon im eigensten Intercsse bei der Auswahl und Behandlung ihres Saatgetrcides die größte Vorsicht walten lassen müssen. Auch dort, wo Brand nicht besonders hcrvorgctreten Ist, Ist es dringend zu empfehlen, das Saat- getreide vor der Aussaat zu beizen. Als Saatbcize kommt In erster Linie eine l—2 0/n>ge Lösung von Kupfervitriol In Betracht. Es muß jedoch daraus geachtet werden, daß das Saatgetreide mit dieser Lösung nicht nur bespritzt, sondern in diese längere Zeit cingctaucht wird. Diese Kupfervitriollösung ist anderen Beizmitteln, die während des Krieges in Ermangelung von Kupfervitriol nur ersatzweise angewandt wurden, entschieden vorzuztehen. Bei etwaigen Fragen wende man sich an die Herren Vertrauensmänner der Kriegs- wirtschastsstclle, welche sicherlich in dieser Angelegenheit gern Auskunft geben werden, bez». an die Amtshauptmannschaft selbst. Kleine Zeitung für eilige Leser. * Von englischer Seite wird die Rückbeförderung der dortigen Kriegsgefangenen angckündigt, während fast gleichzeitig der Oberste Nat in Parts diese Massnahme wieder rückgängig macht. * Die Sachverständigen im Neichsfinanzministerium haben den Notenumtausch einstimmig abgetchnt. * Die Negierung will von dec Nationalversammlung in einem besvnocren Gesetz die Ermächtigung zu vermehrtem Holzschlau nachsuchen. * Stach einer Verfügung des preussischen Landwirffchasts- ministers sollen alle über 65 Jahre alten 6orsibeamten in den Ruhestand treten. * Nnch dem „Ncwnork Hcrald" ist eine Gruppe deutscher Ingenieure in dem zerstörten französischen Gebiet eingctrvssen. * In Ungarn soll im Einvernehmen mit der Enicnte ein dreigliedriger Staatsrat eingesetzt werden, der das neue Kabinett ernennen wird. * Englischen Meldungen zufolge hat General Petljura die Stadt Kiew eingenommen. * Stach einer Biättermeldnng ans Washington beläuft sich die Zahl der Senatoren, die Vorbehalte hinsichtlich des Friedensvertrages machen, auf 53. Der Kampf gegen Has Vermögen. c A Eine Anösprnche. Vorbemerkung: Die neue Steuergesetzgebung der Neichsregiernng findet begreiflicherweise eine geteilte Auf nahme. Bei der Wichtigkeit des Gegenstandes haben mir uns entschlossen, eine kleine Aussprache über die Frage herbeizuführen. Heute geben wir einem Gegner der Steuergesetze das Wort. Nach einigen Tagen wird hier ein Anhänger dieser Gesetze seine Ansicht äußern. Die Schriftleitung. s Ein Volk non Bettlern sind mir gemorden — dieses Wort haben mir uns sehr bald in Deutschland in den Mnud zu nehmen gewöhnt, nachdem es erst einmal in Weimar non weithin hörbarer Stelle ans gefallen mar. Ein Blick ins Leben scheint allerdings diese Darstellung der Dinge noch nicht zu bestätigen, denn man kann nicht gerade behaupten, das; Not und Entbehrung sich dem Beobachter auf Straßen und Plätzen, in Stadt und Land am drängen. Aber mas noch nicht ist, kann bald werden, und wenn nicht alles täuscht, sind mir auf dem bellen Wege dazu, eine Gleichheit in der Vermögens- und Besitz losigkeit zu erzielen, die schließlich wirtlich nichts anderes übrig läßt als ein in Armut versunkenes, ein zum Betteln verurteiltes Volk. Herr Erzberger mar es, der die Parole ausgab: der einfachste Weg zur Sozialisierung ist die Besteuerung des Besitzes. Rian muß nur dabei so gründlich vorgehen, daß im Endergebnis der Staat alles erhält und behält und für den Eigentümer, das Steuerobselt, nur gerade soviel, daß er nicht zu verhungern braucht. Und von sozialistischer Seite wird diese Ncgierungsweisheit neuerdings in die Worte gekleidet: der Hand- und Kopfarbeiter und der An gestellte hätten ihre Arbeit hergegeben, um den nieder gebrochenen Staat wieder lebensfähig zu machen, der Be sitzende habe seinen Besitz abzuliefern, denn selbstverständlich dürfe er nicht beiseite stehen, wo es gilt, alle nus noch verbliebenen Kräfte zum Neubau dec Gesellschaft zu- sammeuzurafsen. Und nach diesem Programm ist in Weimar verfahren worden. Da haben wir einmal eine Erbschaftssteuer be kommen, die nicht bloß den Zweck, die Einnahmen aus dieser Steuerguelle der jetzigen Notlage unserer Neichs- finanzeu entsprechend gehörig zu steigern. Dagegen ließe sich selbstverständlich nicht das geringste einw'enven. Nein, sie verfolgt auch den offen eingestaudeneu Zweck, neue Vermögensbildungen über eine gering bemeßene Höhe hinaus zu verhindern, und das aus keinem andern Grunde, als weil eben der Sozialismus den Besitz als solchen nicht duldet. Er ist ihm eine Quelle der Ungleichheit, der Unterdrückung, der gesellschaftlichen und staatlichen Herr- schaftsausübuug, mit der die Väter der Revolution ein für allemal aufgeräumt haben wollen. Nur wenn sie dieses Ziel festhalten und allen bisherigen Gewalten zum Trotz dem deutschen Volk ausdrängeu, fühlen sie sich innerlich berechtigt, auf Anwendung revo lutionärer Kampfmittel im Novembersinne des Wortes zu verzichten und den Unabhängigen und Kommunisten, die den einmal genossenen Umsturz durch aus immer wieder fortsetzen wollen, mit Entschiedenheit eutgeuzutreten. So wird der Spartrieb der Eltern, die ihren Kindern gern das Fortkommen erleichtern möchten, zwar an der Wurzel getroffen, aber den neuen Heils- predigeru macht das nichts aus in der sozialistischen Ge sellschaft, meinen sie, ist die Existenz jedes Einzelnen auch ohne Privatvermögen hinreichend gesichert; er braucht nur zu arbeiten. Wie aber, wenn er reine Arbeit findet, ober wenn der Ertrag seiner Arbeit nicht ausreicht, um seine Bedürfnisse zu decken? Er braucht vielleicht mehr zum Leben als Essen und Trinken, er ist ein Schöngeist, ein Erfinder, der Lausende ausgeben möchte, um dafür Werte zu schaffen, die Hnnderttausenden Freude und Genuß, die Millionen von Händen wieder Beschäftigung und Verdienst' vermitteln. Soll das, darf das in Zuknnst nicht mehr sein? Bloß weil die Gleichheit alles dessen, was Menschen antlitz trägt, fortan das höchste Gesetz sein muß in Deutschland? Fast scheint es so. Denn der Erbschaftssteuer wird von den Gesetzgebern ui Weimar w gründlich nachgeholien, daß einmal überhaupt kaum noch viel zn vererben übrig bleiben wird, und daß überdies auch in Zukunst leine nennenswerten Vermögensbildungen mehr zugelassen werden, womit die Vererbnngsflage allerdings praktisch die allereiufachfie Losung erfahrt. Dazu dienen Ver mögens- und Besitz-, Zuwachsteuer und die Einkommen oerfassung, alles Steuerformen, die uns auch bisher schon keine unbekannten Größen gewesen sind, die aber im neuen Deutschland ganz anders angespannt werden sollen, um die soziale Revolution vollenden zu helfen, deren Anfänge wir ;a bisher nur erlebt haben. Wer da hat, dem wird genommen, heißt fortan vle Losung. Und es wird ihm viel genommen werden, so viel, daß er keinesfalls mehr gar zu weit hinausrngen wird über den Arbeiternachbar zu seiner Linken oder den Handwerker zu seiner Rechten, daß eine allgemeine Durch- schnittsgleichheit der Besitzverhältnisse erzielt werden wird, au der auch der wütendste Kapitalsfeind kein Ärgernis mehr zu nehmen braucht. Und um ganz sicher zu gehen, wird schließlich das Reichsnotopfer so ausgestaltet werden, daß die Werbetraft des Vermögens nur ja keinen Schaden weiter anstisten kann. Mit der angespanntesten Be steuerung von Besitz und Einkommen wird eine Kon fiskation, eine Enteignung des Vermögens Hand in Hand gehen, von deren Umfang sich bisher nur die wenigsten eine zutreffende Vorstellung zu machen scheinen. Mit dem Erfolg, daß wie der Spürsinn von Vater und Mutter auch der Erwerbsbetrieb deS Kaufmanns, der Ehrgeiz des Angestellten, die Unternehmungslust des Fabrikanten und Industriellen auf die natürlichste Art von der Welt slillgelegt werden. Es fehlt wie der Antrieb zu Mehr leistungen so jede rechnerische Sicherheit für Ausbreitung der Produktion, für Erhöhung der Selbstkosten oder gar für geschäftliche Wagnisse, in denen seinen Blick zu schärfen, seinen Instinkt zu üben das Lebcnselement eines Kaufmanns von echtem Schrot und Korn bedeutet. Wer wird das Geld, das er noch sein eigen nennt, in Zukunft zu werbenden Zwecken hergeben, wenn er befürchten muß, daß auf der einen Seite sofort der Staat über den Ertrag der damit zu verrichtenden Arbeit hersällt, auf der andern Arbeiter und Angestellte als Mitbcrechtigte austreten, deren Stimme ebenso viel zu gelten hat wie diejenige des Eigentümers? Dabei sind das alles, »sie uns Tag für Tag verkündet wird, nur die Anfänge der Soziali sierung. Mehr und mehr soll der private Eigennutz aus dec Volkswirtschaft ausgeschaltet werden — womit nur leider auch die private Juitialive^sv sehr lahmgclegt würde, daß die Volkswirtschaft dabei das Nachsehen hätte. Übrig bleiben würde lediglich dec ungeheure bureamratische Staatsapparat, dazu geschaffen, um die Arbeit der Bürger ganz und gar in den Dienst der Gemeinschaft zu pressen, und der doch schließlich nichts anderes zuwege bringen würde als den Zucht Hausstaat, vor dem schon Engen Richter seine Zeitgenossen auf das eindringlichste ge warnt hat. „Wir wollen keine Millionäre mehr haben in Deutsch land" so rief ein sozialdemokratischer Abgeordneter in dec Nationalversammlung, als von gegnerischer Seite die un ausbleiblichen Folgen der jetzigen Steuerpolitik an die Wand gemalt wurden. Der Manu übersah nur die Tageblatt für die Sächsische Schweiz AMrü W AMm mS k» ZlMWkÄmt MO!» AMtzlt sic MUiW, l^s film siir lw Fernruf Nr. 22. Telegramme: Elbzeitung. :: Postscheckkonto: Leipzig Nr. 34918. Gcmeindcverbands-Girokonto Schänd«« 36. Die „Sächsische Elbzeitung" erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Die Ausgabe des Blattes erfolgt nachmittags 5 Uhr. Bezugspreis: vierteljährlich .8 Mk., monatlich 1 Mk., durch die Post vierteljährlich 3 Mk. (ohne Bestellgeld). Die einzelne Stummer kostet 12 Pfg. Alle Postanstalten im Reiche imd im Auslande, die Briefträger und die Geschäftsstelle, sowie die Zeitungsbotcn nehmen jederzeit Bestellungen auf die „Sächs. Elbzeitung" an. Druck und Verlag: Sächsische Elbzeitung, Alma Hieke. Anzeigen sind bei der weiten Verbreitung der „Sächsischen Elbzeitung" vo» gutem Erfolg. Annahme derselben nur bis spätestens vormittags 9 Uhr, größere Anzeigen am Tage vor dem Erscheinen erbeten. Ortspreis für bii 6 gespaltene Klcinschristzcile oder deren Naum 25 Pfg., für auswärtige Auf traggeber 30 Pfg. (tabellarische und schmierige Anzeigen nach Ucbcrciukunft-, Reklame und Eingesandt die Zeile 75 Pfg. Bei Wiederholungen Rabatt. Verantwortlich: Konrad Rohrlapper, Bad Schandau.
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