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Sächsische Elbzeitung : 29.10.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-10-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-191910293
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19191029
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19191029
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1919
- Monat1919-10
- Tag1919-10-29
- Monat1919-10
- Jahr1919
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 29.10.1919
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Sächsische Elbzeitung Tageblatt für die Sächsische Schweiz IMIM s«r Ks WWW, SlS smit skl St« Die „Sächsische Elbzeitung" erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Die Ausgabe des Blattes erfolgt nachmittags 5 Uhr. Bezugspreis: vicrteljährl. 3.60 M., monntl. 1.20 M., durch die Post vierteljährl. 3.60 Mk. (ohne Bestellgeld). Die einzelne Nummer kostet 15 Pfg. Alle Postanstaltcn im Reiche und Im Auslände, die Briefträger und die Geschäftsstelle, sowie die Zeitungsbotcn nehmen jederzeit Bestellungen auf die „Sächs. Elbzeitung" an. Druck und Verlag: Sächsische Elbzeitung, Alma Hieke. AMral j« WM« n«S Se« StMtwiickttl z« H«h«ßki« Anzeigen sind bei der weiten Verbreitung der „Sächsischen Elbzeitung" vo« gutem Erfolg. Annahme derselben nur bis spätestens vormittags 9 Uhr, grösicre Anzeigen am Tage vor dem Erscheinen erbeten. Ortsprcis für dir 6 gespaltene Klcinschriftzeile oder deren Naum 30 Pfg., für auswärtige Auf traggeber 35 Pfg. (tabellarische und schwierige Anzeigen nach Ucbercinkunft), Reklame und Eingesandt die Zeile 75 Pfg. Bei Wiederholungen Rabald Verantwortlich: Konrad Nohrlappcr, Bad Schandau. Fernruf Nr. 22. Telegramme: Elbzeitung. :: Postscheckkonto: Leipzig Nx. 34918. Gemeindeverbands-Girokonto Schandau 36. Tageszeitung für die Landgemeinden Altendorf, Kleinhennersdorf, Krippen, Lichtenhain, Mittelndorf, Ostrau, Porschdorf, Postelwih, Proffen, Rathmannsdorf, Neinhardtsdorf, Schmilka, Schöna, Waltersdorf, Wendischfähre, sowie für das Gesamtgebiet der Sächsisch-Böhmischen Schweiz. Mr. 217 63. Jahrgang Schandau, Mittwoch, den 29- Mktober W9 Ausgabe Ser öerirkzkartottelkatten. Der Umtausch des Abschnittes der Landcskartofsclkarten in Bezirkskartoffel- Karten erfolgt morgen Donnerstag, den 30. Oktober d. I., vormittags von 8—10 Uhr für die Hausnummern von 1 — 160, von 10—12 Uhr sltr die Hausnummern von 151—264 lm Wachtlolral des Rathauses. die mit ihrer erbauten Menge nicht auorcichcn und demzufolge noch Anspruch auf Landcskartossclkarten haben, wollen sich zwecks Er langung solcher, Donnerstag, den 30. d. M., nachmittags von 2—4 Uhr im Wacht- lokale des Rathauses melden. Gleichzeitig sind die dem Kartosfclcrzeugcr zugcstcllten Vordrucke ausgefiillt abzugeben. Schandau, am 29. Oktober 1919. Der Stadtrat. Lebensmittel betr. Die neu ausgcgebenen Nährmittelkarten sind bis Sonnabend in die Nähr- mkttclkundenlistc eintragcn zu lassen, ebenso die Mehlkarten für ausländisches Mehl in eine besondere Mehlkundenliste. Die Kaufleute haben beide Kundenlisten Montag, den 3. November, an Nats- stelle abzugeben. Es wird besonders darauf aufmerksam gemacht, daß die Kontrollabschnitte der Nährmittel- und Mehlkarten von den Kaufleuten dabei mit abzugeben sind, und daß nach Schluß der Kundenltste Nachanmeldungen sofort an Ratsstelle unter Abgabe der Kontrollabschnitte vorzulegen sind. Wer Ware abgibt, ohne vorher die Kontrollabschnitte an Natsstclle abgegeben zu haben, macht sich strafbar und wird von der Zuteilung von Waren ausgeschlossen. Nach jeder Warenausgabe sind sofort die gesammelten Abschnitte an Ratsstelle einzureichen und dabei mit anzugeben, welcher Restbestand an Waren etwa noch vorhanden ist. Schandau, am 29. Oktober 1919. Der Stadlrat. Bestellungen auf getragene Militär-Halbstiefel und -Schnürschuhe werden bis morgen, Donnerstag nachmittag 4 Uhr, an Ratsstelle, Zimmer Nr. 4, cntgegengenommen. Stiesel und Schuhe befinden sich in gutem Zustande. Der Preis ist ein niedriger. Schandau, am 29. Oktober 1919. Dev Stadtrat. im neueren Schulgebäude, erste Etage. AnS- gäbe jeden Freitag zwischen 4 und 5 Uhr. Fortsetzung des amtlichen Teils auf der 3. Seite. hat, ihn von der Unrichtigkeit des Vorwurfs zu über zeugen. General Scheuch veröffentlicht jetzt eine Er klärung, die sich gegen Ludendorffs Vorgehen wendet. In der Erklärung Scheüchs heißt es zum Schluß: „General Ludendorff beharrt dabei, daß seine Behauptung wahr, seine Beweisführung richtig sei. Mit der gleichen Be gründung verweigert er auch die von mir geforderte per- föuliche Genngtuung für die schwere Ehrenkränkung. Ich sehe mich gezwungen, nunmehr auf Richtigstellung in der Öffentlichkeit hmzuwirken, und überlasse es dem Urteil derjenigen, die wirklich nüchtern urteilen wollen, den Wert einer solchen Erinnerung richtig einzuschätzen. Ich bedauere es sehr, zu dem Schritt in die Öffentlichkeit ge zwungen zu sein. Vom Deutschen Ofstzicrbund will ich aber diesen Streit zwischen ^General Ludendorff und mir fernhalten. Ich werde daher den Vorsitz uiederlegcn." 't.ä» Der Kampf um den Völkerbund. Amerikas Vorbehalte. Zum erstenmal seit Beginn der Scnaisdebatteu wird jetzt ernstlich von der Möglichkeit gesprochen, daß Amerika weder ratifi-ieren, noch dem Völkerhund beitreteu wird. Die Möglichkeit, daß die Ablehnung des Vertrages von den Anhängern Wilsons ausgehen werde, ist zwar er staunlich, aber die Ursache dafür ist in der Gegnerschaft der Mehrheit von Senatoren gegen die Vorbehalte zu suchen. Der demokratische Senator Reed hat einen neuen Vorbehalt vorgeschlagen des Inhalts, daß Amerika sich das Recht Vorbehalt, selbst zu bestimmen, welche Fragen seine Ehre und seine Lebevsinteresscu beeinträchtigen. Derartige Angelegenheiten würden dem Urteil des Nates oder der Versammlung des Völkerbundes oder irgendeiner anderen Vertretung des Bundes nicht unterliegen, noch auch der Entscheidung oder irgendwelchen Anträgen irgend einer anderen Macht. „New Bork World" bemerkt, daß die Annahme eines derartigen Artikels die deutsche Diplomatie aus der Zeit vor dem Kriege rechtfertigen würde. Die Freunde Wilsons wollen lieber den Friedens- Vertrag ganz und gar verwerfen, als eine derartige Ab änderung annchmen. Man glaubt, daß der Kampf nm den Völkerbund jetzt erst ernstlich beginnt. „Dis chemische Mark." Der neucste fra nz ö si s ch c Kö d er! Daß die Rheinlands deutsch sind und bleiben wollen, paßt den Franzosen ganz und gar nicht. Mit allen Mitteln versucht man, die Rheinländer ins französische Lager zu locken. Im Hinblick auf den Tiefstand der Mark hat nun der „Lemps" ein neues Mittelchen ent deckt. Er behauptet nämlich, daß nach Inkrafttreten des Friedensvertrages, wenn die geschäftlichen Transaktionen wieder frei würden, offenbar die Deutschen die Absicht hätten, den Preis der Waren zu erhöhen, weil gesagt iverde, er entspreche nicht dem hohen Getreidepreis, den hohen Löhnen, dem Preis der Kohlen und schädige den Markkurs. Man scheine die Absicht zu haben, sagt „Temps", durch dies« Preiserhöhung den Kredit Deutschlands wiederherzustellen, indem man eine allgemeine Lebeusverteuerung organisiere. Wenn man voraussetze, daß das Deutsche Reich gezwungen sei, um seinen Kurs zu verbessern, zu einem derartigen homöopathischen Mittel zu greifen, dann müsse man be merken, daß die Nheinlande für sich genommen nicht un» Kleine Zeitung für cittge Leser. * Die Reichsregierung ist in Vaiis erneut wegen sofortiger Heimschasfung der Kriegsgefangenen vorstellig geworden. * Die Nachricht von dem Einzug polnischer Truppen in Thorn wird amtlich als unzutreffend bezeichnet. * Als Aufwandsentschädigungen für die Mitglieder der Nationalversammlung werden in einem Nachtragsetat fünf Millionen Mark gefordert. * Die Berliner Börse blieb nm Dienstag geschloffen. * Ein preußischer und ein bäuerischer Erzbischof werden demnächst nach Nom reisen zum Bericht über die kirchliche Lage und zum Empfange weiterer Instruktionen. * Bei den Wahlen zur Lnndcsvcrsammlung in Birkenfeld bat die republikanische Negierung eine völlige Niederlage er litten, da sie nur zwei Sitze erhält gegenüber 26 der ver einigten übrigen Parteien. * Gegen die Führer des wilden Eisenbahnerstrciks vom Sommer in Frankfurt a. M. ist das Verfahren wegen Auf ruhrs elngeleitet worden. * Die abstimmungsberechtigten Kriegsgefangenen in England sollen beschleunigt nach Deutschland gebracht werden. * Die Hochzeit der Großherzogin Charlotte von Luxem burg mit dem Prinzen Felix von Bourbon und Parma wird in Luxemburg ain 6. November stattstuden. * Bei Petersburg ist eine heftige Feldschlacht zwischen General Judenitsch und den Bolschewisten im Gange. Amerikanische Methoden. Wie Lloyd George mit dem Generalstreik der britischen Eisenbahner fertig geworden ist, haben wir alle noch frisch im Gedächtnis: tatkräftigste Fürsorge für die Aufrecht erhaltung des notwendigsten Güterverkehrs, unbedingtes Verlangen nach vorbehaltloser Wiederaufnahme der Arbeit, und Bereitwilligkeit, danach mit den Ausständigen über diesen oder jenen Teil ihrer Forderungen ordnungsgemäß zu verhandeln. Gestützt ans diese vollkommen geschlossene öffentliche Meinung seines Volkes, konnte er so in wenigen Tagen auf einen der größten Triumphe seines Lebens mrückblicken. Jetzt scheint sich das gleiche Spiel in den Vereinigten Staaten von Nordamerika abspielen zu wollen. Wir werden seben, ob sich auch dort ein Lloyd George findet, der den Drachen der landvermüsteuden Zwietracht mit gewaltigen Streichen zu erlegen versteht. Anstalten dazu werden bereits getroffen. Hier sind es die Kohlenbergarbeiter, die im vordersten Treffen stehen. Seit Monaten wird mit ihnen darüber verhandelt, wie die wirtschaftlichen Folgen der Kricgsbeteiligung am besten zu überwinden seien, aber selbst Herr Wilson hat schließlich keinen Ausweg und keine Vermittlung zu finden ver mocht; er, vor dessen Wort sich fast ganz Europa gebeugt hat, stieb bei der Arbeiterschaft feines eigenen Landes auf unüberwindliches Mißtrauen. Auch ein letzter Versuch, durch Veranstaltung einer sogenannten Jndustriekonferenz den ganzen unheilschwaugeren Konfliktstoff in einem un» : geheuren Bret von versöhnungtriefenden Reden und über alle wahren Abgründe hinwegtänzelnden Beschlüssen » aufzulösen, ist kläglich mißlungen — es nützt jetzt fs alles nichts mehr, es muß endlich gepfiffen werden Ä in Amerika, nachdem beide Teile, Kapitalisten i wie Arbeiter, soviel Zeit mit Mnndsvitzen ver- koren haben. Und wie nicht anders zu erwarten war, stellt sich die Staatsgewalt entschlossen mit beiden Füßen auf die Seite des Kapitals gegen die Ar beiter. Das Kabinett in Washington hat die Exekutiv gewalt des Präsidenten an sich gezogen und ein Manifest erlassen, worin der für nächsten Sonnabend angeküudigte Streik der Kohlenarbeiter für ungesetzlich erklärt wird. Die Streikführer werden aufgelordert, alle Streilbefehle sofort zu widerrufen. Der Senat ist dabei, eine Evt- schiießung zu fassen, durch die dem Kabinett die volle Unterstützung des Kongresses in dieser Sache zugesichert wird: insbesondere soll er beabsichtigen, einen sich etwa entwickelnden Eisenbahnerstreik von vornherein für ver boten zu erklären. Auf der Gegenseite wird mit sofortiger Arbeitsniederlegung gedroht, falls es wirklich dazu kommen sollte. Die Bergarbeiter fordern eine Mprozeutige Lohnerhöhung und die dreißigstüudige Arbeitswoche, was für die Gesmntwirtschaft eine jährliche Mehrbelastung von einer Milliarde Dollar bedeuten würde, gleich einer Steuer von 10 Dollar auf den Kopf der Bevölkerung. Also es lohnt schon, um dieses Objekt zu kämpfen. Indessen, ob die amerikanische Regierung ebenso leichten Spiels davon kommen wird, wie es der englischen bescküedeu war, ist trotz der Gleichheit der Mittel, deren sie sich jetzt zur Abwehr bedienen will, noch sehr die Frage. Das amerikanische Volk hat nicht entfernt das Maß vou nationaler Schulung durchgemacht, aus das die Briteu zurückblickeu, und sie entbehren der unbeirrbaren Sicher- beit des nationalen Instinktes zum mindesten in denjenigen Fragen, bei denen das Ausland nicht beteiligt ist. Und der amerikanische Arbeiter glaubt, wenn er die Grubeu- iudustrie oder das Verkehrsleben zum Stillstand bringen will, weniger das Allgemeininteresse gefährdet als die Profite des alles beherrschenden Großkapitals, vou dem er ganz genau weiß, daß es mit den hohen Rcgierungs- mäuucru in Washington nicht viel weniger verwandt und verschwägert ist als mit den sehr ehrenwerten Mitgliedern der beiden Häuser des Kongresses. Die Sauberkeit des öffentlichen Lebens in Amerika läßt viel zu sehr zu wünschen übrig. Das muß sich rächen in einem Macht kampf, in dem der ohnehin stärkere Gegner noch die ganze Staatsgewalt auf seine Seite bringt. Jedenfalls werden Recht und Moral hier anders verteilt sein als es in England der Fall mar. So wird es denn wohl auch einer gröberen Brutalität bedürfen, um die amerikanischen Arbeiter unter das Machtgebot des Staates zu beugeu. Es trifft- sich gut, daß dieser Kampf in demselben Augenblick entbrennen will, da die erste, von dem noch nicht existierenden Völkerbund eiuberufene internationale Arbeiterkonferenz in Washington zusammentreten soll. Der Anschauungsunterricht, den dis Herren zn gewärtigen haben, wird sie hoffentlich vor Beschlußfassungen bewahren, die im besten Falle eine Vermehrung der internationalen Makulatur darstellen. Es gibt wahrlich jetzt Besseres zu tuu auf der Welt. Gcheüch und Ludendorff. Erklärung des ehemaligen Kriegsministsrs. Der Vorwurf Ludendorffs in seinen „Kriegserinne rungen", der Kriegsminister habe sich im Oktober 1918 nicht schützend vor den Kaiser und das Heer gestellt, ist von General Ludendorff njcht zurückgezogen worden, ob wohl der frühere Kriegsminister es wiederholt versucht
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