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Sächsische Elbzeitung : 11.07.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-07-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-191407110
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19140711
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19140711
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1914
- Monat1914-07
- Tag1914-07-11
- Monat1914-07
- Jahr1914
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 11.07.1914
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gestern, den von dem Franzosen Le^agnecM im vorigen Jahre ausgestellten Höhenweltrekord (6156) zu tiberbieten und damit wieder einen Rekord in deutschem Besitz zu bringen. Der kühne Flieger gewinnt mit diesem Fluge den von der Nationalflugspende ausgesetzten Preis von 10 000 Mark siir die Ueberbictung des Höhenwcltrekords. X Die Baltischen Spielt in Malmö gehen ihrem Ende entgegen. Im Zehnkamps erreichte der deutsche Zehnkampf-Meister Halt-München bis jetzt 4472 Punkte, im Klassement ist er Zweiter, Erster ist der Finnländer Wiclcholm mit 4560 Punkten. Die 4 X 100 Meter Stassette konnte die deutsche Mannschaft mit Kern, Leh mann, Hagen und Herrmann sicher entsühren. X Am Sonntag wird in Berlin die Vorschlußrunde um die akademische Fussballmeisterschaft von Deutschland zwischen Britannia - Berlin und V. s. B.-Leipzig aus getragen werden. Da beide Mannschaften über große Spielstärkc verfügen, ist ein interessanter Kamps zu er warten. X Preis der Stadt Dresden. Am Sonntag, den 12. Juli, findet das hüchstdotierte klassische Rad-Rennen, der Preis der Stadt Dresden, ein lOO-Kilomcter-Nennen mit Motorführung aus der Radrennbahn in Dresden statt. Dieses Rennen hat stets die größte Anziehungs kraft aus das sportlicbcnde Publikum gehabt und ist wegen seiner hervorragenden Besetzung in den weitesten Kreisen bekannt geworden. Bereits 1002 begann der Preis der Stadt Dresden mit einem Fliegerrennen aus der alten Radrennbahn auf der Psotenhauerstraße, das von Schilling gewonnen wurde. Später wurde das Rennen als Dauerrennen ausgesahren. Es waren Sieger: 1900 Walthour, 1910 Walthour, 1911 Linart, 1912 Linart, 1916 Walthour. Walthour, der Sieger vom vorigen Jahre, weilt in Amerika, kann daher die Ver teidigung nicht übernehmen. Die Besetzung ist aber auch in diesem Jahre sportlich wieder als hervorragend zu bezeichnen. Drei nationale Meistersahrer, und zwar: Saldow, Linart und Guignard, werden mit dem jetzt wieder in vorzüglicher Form fahrenden und hier sehr beliebten Holländer Dickentmann und dem jungen, viel versprechenden deutschen Fahrer Thomas dieses klassische Nennen bestreiten. Saldow, der seine glänzende Form in diesem Jahre durch den überlegenen Sieg in der Meisterschaft von Deutschland bewiesen und von diesem Tage an noch kein Nennen verloren hat, wird hier zur Vorbereitung sür die Weltmeisterschaft erstmalig auf die internationale Extra-Klasse Linart und Guignard stoßen, so daß bei diesem Nennen erst der richtige Maßstab an sein Können gelegt werden kann. Guignard ist wieder im Vollbesitz seiner alten Form, er gewann bereits am Sonntag das Nennen in Nürnberg rind ist bereits zum Training in Dresden eingetrofsen. — Auch die übrigen Fahrer haben sich nun eingestellt; um sich noch auf der schnellen Dresdner Bahn, soweit sie hier nicht zu Hause sind, genügend vorzuberciten. Saldow gewann den Großen Preis der Stadt Leipzig in großem Stil, ebenso überlegen siegte Thomas in Magdeburg. Ein derartigen Besuch, wie diesmal in den Abendstunden, dürste die Dresdner Bahn wohl selten gehabt haben und ist dies ein doppelter Beweis, daß man diesem Nennen das größte Interesse entgegenbringt. Der Verein Sportplatz hat trotz dieser hervorragenden Besetzung die Eintritts preise nicht erhöht und auch den ermäßigten Vorverkauf beibehalteu. X Am Sonntag findet eine Nadprciöfghrt durch Sachsen statt, die von Freiberg über Chemnitz, Zwickau, Leipzig, Wurzen, Oschatz, Meißen nach Dresden-Trachau sichren wird. Am Start werden die hervorragendsten Vertreter des Straßenrennsahrens liegen. Vermischtes. — Niedriger hängen. In einem Artikel über „Mili tarismus und Demokratie" schreibt der „Vorwärts" über das Verhältnis des alten Königs Wilhelm zur Armee: „Das Heer war „sein" Heer, und wenn er ihm etwas befahl, so sollte das keinen andern etwas angehen: wir, Wilhelm der Große, 1 Meter 88 Zentimeter, befehlen das und das." — Es genügt wohl, diese rohe „Nuppig- keit" niedriger zu hängen. — Ein erschütternder Berkehrsnnsall ereignete sich am Montag abend am Kaiserdamm in Charlottenburg. Ein Straßenbahnwagen der Linie D fuhr dort in eine Gruppe von drei Knaben, und alle drei mußten, lebensgefährlich verletzt, unter dem Wagen heroorgeholt werden. Die drei Knaben hatten den eben vorüberfliegenden Zeppelin kreuzer „Hansa" mit Interesse beobachtet, ohne auf die Straßenbahn Achtung zu geben. Eine Schuld des Wagenführers, der rechtzeitig bremste, konnte bis jetzt nicht festgestellt werden. An dem Auskommen der Knaben wird gezweifelt. — Nächtlicher Nttulmbersall. In die Wohnung eines Geschäftsinhabers in Bochum drangen in der Nacht zum Mittwoch maskierte Näuber und forderten mit vorge haltenem Revolver die Herausgabe von 6000 M., die der Uebersallene unter seinem Kopfkissen verborgen hatte. In einem der Näuber will der Uebersallene seinen Buch halter wiedererkanut haben. Bisher hat man der Ver brecher noch nicht habhaft werden können. — Ein sonderbarer Vorfall spielte sich im Gymnasium zu Wertheim (Vaden) ab. Während des naturgeschicht lichen Unterrichts wurde ein 18 jähriger Knabe von einem Mitschüler in den Nücken gestochen. Der Täter wollte angeblich „impfen" und versuchte das Experiment an mehreren seiner Kameraden. Einer der „Geimpsten" bekam Blutvergiftung, wahrscheinlich dadurch, daß mit dem Messer kurz vorher eine Lilie zerschnitten worden war. Es besteht wenig Hoffnung, den Knaben am Leben zu erhalten. — Eine vorbildliche Warnung vor dem Gennssc un reifen Obstes in rohem Zustande erläßt die Polizeiver waltung in Halle: Alljährlich werden durch den Genuß unreifen Obstes in rohem Zustande, namentlich an Aepfeln und Birnen, zahlreiche, zum Teil langwierige und be sonders sür Kinder gefährliche Krankheiten an Darm- Katarrhen herbeigeführt. Das Publikum wird daher vor dem Genüsse des vor der natürlichen Neise gepflückten Obstes in ungekochtem Zustande dringend gewarnt. In gesundheitlicher Hinsicht empfiehlt es sich auch, reifes Obst jeder Art vor dem Genüsse gehörig zu waschen oder zu spülen. — Ein Knabe auf einen Holzstab aufgespießt und getötet. Ein entsetzlicher ttnglückssall hat sich in Ebers walde ereignet. Der neunjährige Sohn Erwin des Schifssbaumeistcrs Loborenz sollte seine Ferien in Ebers walde verleben. Am Montag spielte er mit anderen Knaben in einem Garten. Beim Herumlausen rannte er in eine Laube hinein und kam dort so unglücklich zu Fall, daß er über einen Rosenstock hinwcgfiel und der spitze Holzstab, an dem der Strauch befestigt war, dem Kinde tief in den Leib cindrang. Die inneren Teile wurden dcni Knaben durchbohrt und auch die Magen- wnnd verletzt. Kurze Zeit darauf erlag L. den Folgen des verhängnisvollen Unfalles. — Zugrunde gegangen. Bei Dessau sprang die 26 jährige Verkäuferin Frida Iark mit ihren beiden zwei und fünf Jahre alten Kindern wegen Nahrungs sorgen in den Groß-Kühnauer See. Ein Arbeiter sprang ihr nach und zog sie wieder ans Land. Mutter und Tochter waren aber bereits tot, während das zweite Kind, ein Knabe, wieder ins Leben zurückgerusen werden konnte. — Die Rache des eifersüchtigen Hausdieners. In einem kleinen Hotel der Berliner Friedrichstadt wurde ein aus Wien zugereister Professor Streit von dem 16 jährigen Hausdiener im Schlafe überfallen und durch wuchtige Hiebe mit einem Gummiknüppel in das Gesicht schwer verletzt. Der Professor hatte mit dem Stuben mädchen geschäkert, wodurch der Hausdiener, der das Mädchen liebte, in Wut geraten war. — Berhängnisvolle Folgen einer törichten Wette. In einem Dorse des württembergischen Donaukreises bei Biberach kam es zwischeu jungen Burschen wegen der Lebensgesährlichkeit der Starkstromleitung der neuen Ueberlandzentrale zu Meinungsverschiedenheiten. Es wurde eine Wette um eine Mark eingegangen, wonach sich die streitenden Burschen anheischig machten, einen der eisernen Trägermasten zu ersteigen und die Leitungs drähte zu berühren. Die Burschen trugen ihre unsinnige Wette auch aus. Einer wurde beim Berühren der Leitung, die einen Strom von 6 000 Volt führt, sofort getötet, ein anderer erlitt schwere Brandwunden und stürzte herab; auch er dürste kaum mit dem Leben davonkommen. — Todcssturz. Zu Saumur hat am Montag abend Frankreichs ältester Flugzeugführer, George Legagneux, den Tod gefunden. Der bekannte Aviatiker führte vor einer zahlreichen Zuschauermenge „Looping - the - Loop"- Flüge aus, als plötzlich während einer der Schleifen sein Eindecker abstürzte und, sich überschlagend, in die nahe Loire fiel. Zwar war Hilse sofort zur Stelle. Drei Bote bemühten sich, den Apparat ans User zu ziehen. Man schnallte Lagagneux von seinem Sitz los, doch der Unglückliche hatte bereits zu leben ausgehört. Mit einer tiefen Schädelmunde, beide Beine und das Becken gebrochen, lag er leblos da. Legagneux tat sich durch die Ausstellung mehrerer Höhenweltrekorde, zuletzt im Dezember 1918 mit 6150 Meter, hervor. Er war 32 Jahre alt und verheiratet. — Ein Armee-Skandal in Italien. Die Vorunter suchung gegen den italienischen Militärlieferanten Magnani, der der Bestechung angeklagt ist, hat ergeben, daß eine Anzahl höherer Offiziere mitschuldig ist. Die Offiziere erhielten von Magnani sür Mitteilung bestimmter Heeres sachen ein Monatsgehalt von 200 bis 250 Mark. Kurze Nachrichten. — Die Landesreisc des Königs im Bezirk der Amts- hauptmannschast Freiberg nahm in Lichtenberg ihren Anfang. — Der König tritt Sonnabend seine Reise nach Sand im Taufserertale an, wo er mit dem Prinzen Ernst Heinrich und den jüngeren Prinzessinnen bis An fang August Aufenthalt nehmen wird. — Die 58 Jahre alte unverheiratete Auswärterin Thieme in Dresden ist von ihrem Neffen, dem Kutscher Thieme, ermordet worden. — Auf denr Postamt in Stendal entriß ein junger Mann einem Lehrling vier Hundertmarkscheine und flüchtete. Verfolgt, jagte er sich eine Kugel in den Kops, die ihn sofort tötete. Es handelt sich um den Kaufmann Fritz Andreae, der in Rathenow in Stellung war. — Die französische Kammer beschloß die Teilnahme Frankreichs an der Weltausstellung in San Franzisko. — Die Konferenz zwischen England, China und Tibet verlief ergebnislos, weil man sich nicht über das Gebiet des innern und äußeren Tibets einigen konnte. — Von der kanadischen Nordpolexpedition Steffanssons sind zwei Abteilungen zu je neun Mann verschollen; sie gelten als verloren. TklMNM M Amsic MrWcn. Berlin, 10. Juli. Das Ergebnis des Wehrbeitrages sür Preußen ist aus 608 Millionen sestgestcllt worden. Es entspricht dies dem von der Finanzverwaltung ge rechneten Voranschlag. Berlin, IO. Juli. Ein durch seine Begleitumstände besonders tragischer ttnglückssall hat sich gestern abend in Neukölln ereignet. Durch das scheugcwordcne Pscrd eines städtischen Krankenwagens wurde der letztere au ciucu Laternenpsahl geschleudert, sodaß der Wagen um- stürztc. Die Insassen des Wagens, der Arbeiter Fiedler, der in dem Wagen sein kurz vorher überfahrenes drei jähriges Töchterchen in das Krankenhaus bringen wollte, sein Begleiter, ein Arbeiter Kochlitz, sowie zwei Führer des Wagens und zwei Feuerwehrleute wurden aus das Pflaster geschleudert und erlitten zum Teil schwere Ver letzungen. Das schon bedenklich verletzte Kind wurde getötet. Jena, 9. Juli. Das Kronprinzenpaar von Monte negro ist gestern nach Konstanz abgereist. Die Kron prinzessin wird der „Voss. Ztg." zufolge in dem Konstanzer Sanatorium des Jenaer Nervenarztes Binswanger weitere Genesung suchen. Miinchen, 9. Juli. Dem Lokalanz. zufolge, empfing der König die Abordnung eines Bauernvereins, die er schienen war, um Einspruch zu erheben gegen die Neu regelung der Volksfortbildungsschule. Durch die Ver mehrung der Unterrichtsstunden würden dem Bauernstände Arbeitskräfte entzogen. Der König erwiderte, er werde nie seine Zustimmung dazu geben, daß der Bauernstand irgend wie geschädigt werden könne. Der Kultusminister, der der Audienz beiwohnte, führte aus, es solle die weitest gehende Berücksichtigung der örtlichen Verhältnisse Platz greisen. Bergen, 9. Juli. Nach dem Eintreffen der Hohen- zollern in Odde machte der Kaiser einen kurzen Spazier gang am Ufer des Fjords. Alittags wurde die Fahrt nach Bergen angetreten, wo die Ankunft um 7^,2 Uhr abends erfolgt. Das Wetter war morgens regnerisch und nebelig, später etwas aufklärend. /Paris, 9. Juli. Die Kammer beriet heute nach mittag das Budget uud beendete die Beratung sämtlicher Ausgabeartikel, über die die Kammer mit dem Senat uneinig ist. Der vom Senat abgelehnte Kredit von zwei Millionen Franks für Entschädigung an Familien, deren Söhne und Unterstützer unter den Fahnen standen, wurde von der Kammer wieder hcrgestcllt. Madrid, 9. Juli. Die Kammer hat den Vertrag, betr. die Eisenbahn Tanger—Fez, angenommen. Der Senat stimmte der Vorlage, betr. den Bau eines Hilfs kreuzers, zu, der als Schulschiff Verwendung finden soll. Athen, 9. Juli. In den nächsten Tagen tritt laut Voss. Ztg. Kronprinz Georg einen dreimonatigen Urlaub an. Er wird sich zunächst nach dem Scebade East Burne (England) begeben, wo sich die Königin aufhält, und daraus nach Berlin reise». Newqork, 9. Juli. Die Gefangenen aus der Black welles-Insel zündeten gestern, nachdem am Tage zuvor eine Revolte bei ihnen unterdrückt worden war, die Werkstätten an und zerstörten die Maschinen. Einer Lokalanzeigermeldung zufolge wurden sie mit Gewalt in ihre Zellen zurückgetrieben. 50 sind mit verschärfter Haft bei Wasser und Brot bestraft morden. Theater in Dresden. Residenz-Theater: Sonntag nachm.: Alt-Heidelberg. Abends: Die spanische Fliege. — Montag: All-Heidelberg. — Dienstag: Als ich noch im Fliigclkleide.... — Mittwoch: Die spanische Fliege. Literarisches. — „Wie inan früher in Dresden Markttag hielt", erfährt man in einer interessanten Abhandlung in der neuesten Nummer (40) der bekannten Wochenschrift „Dresdner Haus frau". Weitere lesenswerte Aufsätze sind: „Die Hausbcamtiu und ihre Ausbildung", Sommerlicher Blnmcuschmnck im Zimmer" n. a. Probenummern der „Dresdner Hausfran" versendet auf Wunsch gratis und franko die Geschäftsstelle in Dresden-A., Mnricnstrntze 18. Der Gctreidcmarkt. Berichtswoche vom 5. Jnli bis 12. Juli 1914. Ju der abgelaufencn Berichtswoche zeigte Roggeu eine ctivaS weichende Prciütendenz, dies hauptsächlich unter dem Einflnssc der Heiken und trockenen Witterung, welche in den letzten Tagen der Borwoche bis in die nene Woche hinein herrschte. Weizen behauptete seine» bisherigen Preisstand, da höhere Notierungen aus Amerika Vorlagen; doch blieb in beiden Artikeln das Geschäft matt, Hafer behauptete sich ebenfalls bei unveränderten For derungen. Mais zeigte einen kleinen Prcisansschlag, Rüböl blieb ungefragt. Aerztlicher Sonntagsdienst. Sonntag, den 12. Juli: Dr. Lange.
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