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02-Sonderausgabe Sächsische Elbzeitung : 05.09.1914
- Titel
- 02-Sonderausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-19140905028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-1914090502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-1914090502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1914
- Monat1914-09
- Tag1914-09-05
- Monat1914-09
- Jahr1914
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Fernsprecher Nr. 22. Die „Sächsische Elbzcitmig" erscheint Dienstag, Donners > tag und Sonnabend. Die Ausgabe des Blattes erfolgt Tags vorder nachni. 4 Mr. Abonnements Preis viertel jährlich 1.50 Mk., 2nio»allich 1 NM 1 monatlich 50 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. Alle kaiserlich. Poslanstaltc», Postboten, sowie die Zcitungsträgcr nehmen stets Bestellungen auf die „Sächsische Elbzeitnug" an. Tägliche Noman-Bcilagc. Sonnabends: „Jllnstriertes ttuterhaltnnqSblatt". MWe MstituU. Amtsblatt siir ks Rkiziilljk AmtAnillii, Vs B^ziilijt HsWizsUlmi md Vs Elvitlii zu Zllluuku, smic für v« Siviimmvllii zu MOin. Bcrantwortlichcr Redakteur: Hugo Bereiter, Schandau. — Druck und Bcrlag: Legler K Zeuner Nachf. Tel.-Adr.: Elbzeitung. Anzeigen, bei der weiten Ver breitung d. Bl. von großer Wirkung, sind Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens vormittags !) Mr aufzugeben. Preis für die 5 gespaltene Petitzcile oder deren Raum 15 Pfg. (tabel larische und komplizierte An zeigen nach Ucbcrcinknnst). „Eingesandt" und „Reklame" 50 Pfg. die Zeile. Bei Wiederholungen ent sprechender Rabatt. Alle 14 Tage: „Landwirtsch. Beilage". In lernten-A n n a hm c st c l le n: In Schandau: Expedition Zankcnstrasjc 1-14; in Dresden und Leipzig: die Annoncen Bnrcnus von Haasenstein K Vogler, Fnvnlidcndnnk und Rudolf Mosse; iu Fraukfiirt a. M.: 0!. L. Daube K Eo. Nr. 1V7 a. Schandau, ^onimbead, den 5. ^»epteinber 1914. 58. Jahrgang. Sonder - Ausgabe. Grohes Hauptquartier am 4. September. Reims ist ohne Kampf besetzt. Die Siegcs- beute der Armeen wird nur langsam bekannt. Die Truppen können sich bei dem schnellen Vor märsche wenig darum bekiimmer». Noch stehe« Geschütze und Fahrzeuge in freiem Felde verlassen, die Ltappentruppcn müssen sie nach und nach sammeln. Bis jetzt hat nnr die Armee des Generalobersten v. Bülow genauere Angabe» ge meldet. Bis Ende August hatte sie 6 Fahnen, 233 schwere Geschütze, 116 Feldgeschütze, 7» Ma schinengewehre, 166 Fahrzeuge erbeutet und 12 934 Gefangene gemacht. Im Osten meldet Generaloberst v. Hindenburg den Abtransport von mehr als 90 000 unverwundcten Gefangenen. Dies bedeutet die Vernichtung einer ganzen feind lichen Armee. Generalquartiermeister v. Stein. * Von der österreichisch-russische» Niesenschlacht. Aus dem österreichischen Kciegspressequartier wird dem „Lokal-Anz." gemeldet: Zur Ergänzung des Ihnen bereits iiber Wien zugegnngenen Berichts über die riesige Schlacht zwischen Weichsel und Dnjcstr sei hervorgehobcn, daß die Lemberger Armeegruppe, die bereits acht Tage ununterbrochen im Kampfe gegen überwältigende russische Streitkräfte gestanden hat, besonders Lob verdient. Sie hat nicht nur immer wieder erneuerte Angriffe in der Richtung Lembergs abgeschlagen, sondern selbst auf ver schiedenen Stellen erfolgreich angegriffen und die Russen zurückgeworfen. Aber immer wieder erschienen neue russische Regimenter, wie aus der Erde gewachsen. Hier bewiesen die österreichischen Soldaten, dass sie Nerven von Stahl hatten. Zum Glück erfolgte auf diesem Kampfplatze, entgegen anderen falschen Gerüchten, die Munitionszusuhr und Verpflegung in tadelloser Weise. Der Feind hat hier die schwersten Verluste erlitten. * Das Neitergefecht des Prinzen Heinrich von Bayern. Ueber das Neitergefecht des Prinzen Heinrich von Bagern berichtet ein in München jetzt eingetroffener Verwundeter vom 1. Schweren Reiter-Regiment, daß dem Prinzen im Schlachtgewühl sein Säbel unbrauchbar geworden war. Ein französischer Dragoner schlug ihm die Pistole aus der Faust. Sofort wurde der Prinz von Unter offizieren und Reitern seiner Schwadron umringt, die jeden herannahendcn Franzosen niederstachen. Keiner von ihnen hatte unter vier oder fünf Wunden. Von der ganzen größeren Abteilung französischer Dragoner, die der Prinz mit seiner Schwadron angcpackt hatte, sind nur drei Leute lebend dnvongekoinmeu. Ein bayrischer Offizier, der im französischen Kreuzfeuer mit acht Mann seiner erschöpften Abteilung noch vorging, im Bajonett angriff einen feindlichen Schützengraben ausräumte, 24 Gefangene machte und zwei Maschinengewehre eroberte, hat das eiserne Kreuz erhalten. * Ein türkisch-griechischer Krieg? Mailand. Die Möglichkeit eines Krieges zwischen Griechenland und der Türkei rückt nach dem „Corriere" immer näher. (W. T. B.) Der Korrespondent des „Giarnale d'Italia" meldet aus Lille: Die Eiuberusenen sanden keine Uniformen, nnd bei dem fluchtartigen Abzug der Garnison aus Lille hat die Artillerie ihre Geschütze einfach liegen lassen. Die Erbitterung Im Volke über diese verlotterte Wirt schaft wächst in jeder Stunde. * Dit Lage im fernen Osten. Dem „Daily Telegraph" zufolge bereiten sich die Japaner ans eine längere Kriegs dauer in Kiautschou vor. Sie wollen langsam und methodisch vorgehen nnd das Menschenmaterial möglichst schonen. Das Palament werde Kredite bewilligen, um die Heere bis zum nächsten Jahre in Schantung zn unterhalten. — Japanische Blätter bringen alarmierende Nachrichten aus China. Im «Pangtsetale stehe eine Revolution bevor, -ie mit den Bestrebungen ans Wiedei- einsetzung der Mandschudynastie zusammenhänge. Frankreich bietet Italien bcrgcbens eine Milliarde. Frankfurt a. M. Wie die „Franks. Ztg." meldet, lies; Frankreich der italienischen Negierung durch eine Bankgruppc eine Anleihe von einer Milliarde und mehr zu guten Bedingungen anbicten. Der Ministerpräsident Salandra lehnte das Angebot mit dem Hinweis ab, das; Italien nicht beabsichtige, eine auswärtige Anleihe auszunehmen. Revolution i» Odessa. Frankfurt a. M. Die „Franks. Ztg." meldet aus Stockholm: Trotz aller Ableugnungen der russischen Ne gierung herrscht nach dem Berichte eines soeben von Südrußland hcimkchrenden schwedischen Ingenieurs in Odessa Revolution. Die Stadt ist vom telephonischen und telegraphischen Verkehr mit der Außenwelt abge schnitten. 4- Großes Hauptquartier am 3. September. Bei der Wegnahme des hoch im Felsen gelegene- Spcrrfort Givet haben sich ebenso wie im Kampfe um Namur die von Oesterreich zugesandtcn schweren Motorn batterien durch Beweglichkeit, Treffsicherheit und Wirkung vortrefflich bewährt. Sie haben nns ausgezeichnete Dienste gelcistct. Die Sperrbesestignngcn Hilson, Ayvclles, Condä, Lasere und Laon sind ohne Kamps gewonnen. Damit befinden sich sämtliche Sperrbesestignngcn im nördlichen Frankreich außer der Festung Maubeuge in unseren Händen. Gegen Reims ist der Angriff eingeleitet. Die Kavallerie der Armee des Generalobersten von Kluck streift bis Paris. Das Westhcer hat die Aisnelinie überschritten nnd setzt den Vormarsch gegen die Marne fort. Einzelne Vorhuten haben sie bereits erreicht. Der Feind befindet sich vor den Armeen der Generalobersten von Kluck, von Bülow, von Hausen und des Herzogs von Württemberg im Rückzug ans und hinter die Marne. Dor der Armee des Deutschen Kronprinzen leistete er im Anschluß an Verdun Widerstand, wurde aber nach Süden zurückgeworfen. Die Armeen des Kronprinzen von Bayern und des Generalobersten von Hceringen haben immer noch starken Feind in befestigten Stellungen in Französisch-Lothringen gegenüber. Im Oberen Elsaß streifen deutsche und französische Abteilungen unter gegen seitigem Kampfe. — Im Osten ernten die Truppen des Generalobersten von Hindenburg weitere Früchte ihres Sieges. Die Zahl der Gefangenen wächst täglich, sie ist bereits ans 90 000 gestiegen. Wieviel Geschütze und sonstige Siegeszeichen noch in den preußischen Wäldern und SUmpsen stecken, läßt sich nicht übersehen. An scheinend sind nicht zwei, sondern drei kommandierende russische Generale gefangen. Der russische Armeesührer ist nach russischen Nachrichten gefallen. Generalauartiermeister von Stein. Vie DruMucbt in kuRanä. In Rußland ist man bestrebt, aus vielen Gebieten Reformen einzuführen und zumal für die landwirtschaft liche Bevölkerung eine Reihe Fortschritte in die Wege zu leiten, aber alle diese Fortschritte werden unerreichbar bleiben, wenn man in Rußland es nicht dahin bringt, die weitverbreitete Trunksucht in allen Kreisen der Be völkerung einzudämmcn. Nach den Untersuchungen des russischen Professors Bechterieff sterben im russischen Reiche jährlich 200 000 Menschen unmittelbar an den Folgen der Trunksucht. Außerdem wird aber eine noch viel größere Anzahl von Einwohnern in Rußland von der Trunksucht krank. Dadurch kommt es, daß in Rußland die Zahl der Nervenkranken und der Schwindsüchtigen nach Millionen zählt. In der gegenwärtigen Zeit, wo Deutschland und Oesterreich mit Rußland in einem schweren Kriege liegen, interessiert es uns nun vor allen Dingen auch, zu erfahren, welchen Einfluß die Trunksucht aus die Beschaffenheit der russischen Soldaten und auf die Organisation des russischen Heeres ausübt. Wir müssen uns bei diesen Feststellungen an Aeußerungen halten, welche einige Mitglcider der russischen Volks vertretung Uber den Einfluß der Trunksucht auf die Re kruten und Soldaten getan haben. Nach diesen Aus sprüchen sind wegen der in Rußland allgemein verbreiteten Trunksucht nur zwei Fünftel der gemusterten Rekruten für den Heeresdienst tauglich. Aber auch im russischen Heere selbst ist die Trunksucht sehr verbreitet, sodaß wegen der Trunksucht und des dadurch entstehenden schlechten Gesundheitszustandes der russischen Soldaten fast ein Drittel derselben oft schon nach sechs Monaten zur Reserve entlassen werden müssen. Wenn von diesen Behauptungen der russischen Beobachter über die im russischen Heere vorhandene Trunksucht auch nur die Hälfte wahr ist, so muß die Leistungsfähigkeit der russi schen Soldaten durch die Trunksucht eine schwere Einbuße erleiden. In welcher Weise die Trunksucht auch in den Kreisen der russischen Offiziere und Beamten vorhanden ist, darüber fehlt es an statistischen Angaben, sicher wird aber auch in diesen Kreisen der Trunksucht mehr ge huldigt, wie dies aus einzelnen Begebenheiten und Bei spielen in den Kreisen der russischen Offiziere und Be amten ersichtlich geworden ist. Sollen doch russische Kommandanten wegen ihrer Trunkenheit schon ost ganz falsche Befehle ausgeftthrt haben, die zu den schlimmsten Folgen führten. Die Deutschen sind nicht dazu da, um wegen der Trunksucht in Rußland den Sittenrichter zu spielen, aber es Ist wichtig, die leidenschaftlichen Neigungen znm Trinken bet den Russen während der Kriegszcit zu kennen und nötigenfalls zu beachten. Betrunkene Russen können in unseren Grenzländern im Osten sehr gefähr liche Gäste werden, aber die Trunksucht der Russen kann uns auch so viele Schwächen bei ihnen zeigen, daß sie umso leichter niederzukämpseu sein werden.
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