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Sächsische Elbzeitung : 26.07.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-07-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-192107266
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19210726
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19210726
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1921
- Monat1921-07
- Tag1921-07-26
- Monat1921-07
- Jahr1921
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 26.07.1921
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Sächsische Elbzeitung Tageblatt für die Sächsische Schweiz Die» Blatt enthält die amtlichen LlmlmAv sü ks MtsMi. ks Ssmiz»»»!, sSr kl M« .^«ckisiscüe Elbzeitung' erscheint täglich mit AnSnainuc der Sonn, und Feiertage. Lie UnSgobe «folgt nachmittags b Mir. Bezugspreis: monatlich 4.— M„ in« Hans zetracht 4.öO M„ durch die Voll 4.k>0 M. teinschl. Bestellgeld). Einzelne Nummer 20 Vs. Bestellungen nehmen die Briefträger und Voslnuitalten, iawie alle Z-itungSboten entgegen. Druck und Verlag r Sächsische Elbzeitung, Alma Hieke. Fernruf Re. 28 (sttmreikdeverkomkv -- Girokonto Bad Schandau 3K. Mtut zu M kldMiiii WWejMit zv tzchnßm Anzeigen finden die weiteste Verbreitung. Annahme derselben bi« '»ätcstenS vormittag« 9 Nhr, gröbere Anzeigen am Tage vor dem Erscheinen erbeten. OrtSpreiS für die Klein- schristzeile 7K Vk., siir auswärtige Auftraggeber 90 Pf. (tabellarischer und schwieriger Satz nach Iledereinkunst), Reklame n. Eingesandt die Heile 2 Mark. Bei Wiederholungen Rabatt. Verantwortlich: Konrad Rohrlavver, Bad Schandau. Postscheckkonto Leipzig Nr. 34N18 :—: Telegramme: Elbzeitung. Mr. 172 Bad Schandau, Dienstag, den 26. ^uli Ml 65. Jahrgang Für eilige Leser. * Die deutsche Antwortnote aus die lebte Note Briands Ist dem französischen Botschafter In Berlin überreicht worden. Sic weist die Anschuldigungen der französischen Note entschieden zurück. * Die deulschc Negierung hat bei der französischen angcfragt, ob die geplante Entsendung einer französischen Division nach Oberschlesicn einem Wunsche aller Alliierten entspricht. * „Daily Ehronicle" erklärt, das, in amtlichen Kreisen von einem angeblichen Memorandum der britischen Admiralität be- treffend Helgoland nichts bekannt ist. * Im Lause des nächsten Monats wird in Brüssel eine katholische Internationale siir den Mittelstand ge gründet werden. Belgien, Holland, Frankreich und die Schweiz haben ihre Unterstützung bereits zugcsagt. * Die Niederlage der Spanier in Marokko hat sich als un gemein folgenschwer hcransgcslcllt. Auch der kommandierende spanische General Sylvester ist gefallen. Nolenkampf. Zwischen Poris und Berlin wird wieder einmal hin und her geschossen. Mit diplomatischen Noten natürlich nur, nicht mit weittragenden Kanonen. Was Herr Briand vor acht Tagen Herrn Dr. Rosen über Oberschlesicn zu sagen hatte, erforderte eine Antwort, die genau überleg» werden sollte und sich auf vorgängige zuverlässige Erknndi- guugen stützen mnßte. Eine Woche war darüber noch nicht ganz verstrichen, da bekam es der französische Botschafter , Laurent schon mit der Ungeduld und fragte im aus- § wärligcn Amte nach, ob er nun Wohl bald endlich Bescheid - bekommen werde. Insbesondere wollte er wissen, ob ; Deutschland bereit sei, den Durchtransport einer neuen , französischen Division nach Oberschlesicn nach Kräften zu - erleichtern. Es traf sich gut, das; Herr Dr. Rosen ihn; dies mal auf der Stelle antworten konnte. Mit vollem Recht betonte er, das; Deutschland in Oberschlesicn cs nicht nnr mit Frankreich, sondern auch mit den übrigen Entcntestaa- teu zu tun habe nnd bat um Beibringung auch der eng lischen und italienischen Einwilligung zur Verstärkung der jetzt schon vorhandenen Besatzung. Und was Oberschlesicn selbst betrifft, so bekam Herr Lanrcnt eine Gcgennote ein- gchändigt, mit der sich so ziemlich das ganze deutsche Volk einverstanden erklären wird. Den französischen aus pol nische Lügcnmcldnngcn gestützten Darstellungen der augen blicklichen Lage in Oberschlesicn wird nach Gebühr heimge- lcnchtet, die Verantwortlichkeit der Entente für die Zu stände im Abstimmungsgebiet noch einmal schonungslos sestgcstcllt und die deutsche Bevölkerung gegen alle ihr unterstellten blutrünstigen Absichten mit Nachdruck in Schutz genommen. Eine ungemein lehrreiche Lektüre für alle diejenigen, denen daran liegt, die Wahrheit über Ober schlesien kennenzulerncn. Nur muß inan freilich damit rechnen, das; in Frankreich Wahrheitssncher dieser Art kaum auzutreffen sein werden. Die Pariser Presse schäumt vor Wut. Unverschämt und anmaßend findet sie diese deutsche Autwort, wobei zu bemerken ist, das; sie bisher Wohl so ziemlich seit dem ersten Notenwechsel, den der Weltkrieg uns eingetragen hat, jede deutsche Antwort, die nicht zu den Forderungen der Gegenseite Ja und Amen sagte, unverschämt und an maßend gesunden hat. Hat sie bisher sür Wirth und Rosen zuweilen vorsichtige Worte der Anerkennung gefunden, so sieht es jetzt käst so ans, als wollte sie das neueste deutsche Kabinett in die Wolssschlucht schleudern, zu Fehrenbach und Simons und wer sonst vor diesen das Deutsche Reich zu vertreten hatte. Der Kenner der französischen Volksseele wird sich über diese Wutausbrüche uicht wundern. Sie ge hören zum Ganzen und können ebenso dazu bestimmt sein, einen als notwendig erkannten Rückzug zu verhüllen, wie die eigene Negierung, falls sie entschlossen sein sollte, aus der einmal beschrittenen Bahn zu verharren, in diesen; un löblichen Lun nach Kräften zu unterstützen. Welche von diesen beiden Möglichkeiten hier vorliegt, ist im Augenblick noch nicht zu erkenncu. Tatsache ist nur, daß in Paris so wohl wie in London im unmittelbaren Anschluß an den Empfang der deutschen Antwortnote lebhafte diplomatische Verhandlnngcn eingesetzt haben. Man feilscht um Klcinig- keiteu, da in den Hauplzügen des Interessengegensatzes eins Verständigung noch unmöglich erfcheint. Vielleicht , das; Frankreich sich endlich mit der Einberufung des Obersten Nates einverstanden erklärt, und daß dafür England und Italien wenn auch nicht eigene Truppen nach Oberschlesiev schicken, so doch der neuen französischen Division ihren Segen geben. Frankreich spreizt sich, indem es einen etwai gen Verzicht auf Einsetzung einer besonderen Sachverstän digenkommission Zinn genauen „Studium" der oberschlesi schen Frage als ein wertvolles Zugeständnis an den briti schen Standpunkt hinstcllt, nm dafür die Gegenseite dem eigenen Machtwillen gefügiger zu machen. Mau gewinnt den Eindruck eines Kuhhandels, wie er widerwärtiger kaum schon jemals vorgekommen ist, wobei die Ankündi gung, das; Frankreich im Notfälle auch auf eigene Faust Vorgehen werde, einstweilen Wohl nur als Schreckmittel zu bewerten ist. Denn einen Bruch mit England wünscht Herr Briand offentsichtlich ebenso sehr zu verhüten, wie Lloyd George sich mit Frankreich um Obcrschlesicns willen nicht verzanken möchte, wobei allerdings nicht übersehen werden darf, daß in Oberschlesicn nur die Tiefen weltwirtschaft licher Interessengegensätze zwischen beiden Neichen äußer lich sichtbar in Erscheinung treten. Sie werden, wenn die Würfel über Oberschlcsicns Schicksal gefallen sind, immer wieder an anderer Stelle sichtbar werden, wobei freilich derjenige Teil, der jetzt nachgäbe, seine Lage für später un widerbringlich verschlechtern würde. Was hier vor sich geht, ist ein Machtkampf, der, zwischen Verbündeten, natür lich nicht durch das Schwert entschieden werden soll. Dis Welt ist nur uugcmeiu begierig, zu erfahre«, welches fried liche Schlichtuugsmittcl dafür gefunden werden wird. Die deutsche Negierung muß sich darauf beschränken, den Nechtsstaudpunkt festznhaltcn, der ihr durch den Frie- deusvertrag zugewiescn ist. Sie findet damit in London einiges Verständnis, während die Franzosen natürlich rasch damit bei der Hand sind, anch diesen Tatbestand um- zufälschcn. Um zu verhindern, daß ihre Verbündeten in diesem Falle offen für Deutschland Partei nehmen, schieben sie Herrn Dr. Rosen in bekannter Eilfertigkeit die Absicht unter, zwischen London und Paris Zwietracht zu säen. Dis deutsche Negierung ist aber der Meinung, daß die Zwie tracht auf der Welt keiner Vermehrung bedarf, und daß andere Kräfte am Werke sind, um immer neues Unglück über die Völker zu bringen. Sie muß es den Alliierten Nberlasseu, wie sie sich in den Schlingen des von ihnen dik- tiertcn Fricdensvcrtrazes zurcchtsindcn wollen. Sie selber muß und wird für deutsches Land und deutsches Volk mit den Mitteln des Rechts und der Wahrheit kämpfen, bis die lebte Entscheidung gefallen ist Aus vem Wortlaut der Note. Die wesentlichsten Stellen der deutschen Antwort an Briand lauten wie folgt: Die deutsche Negierung hält es sür unmöglich, daß die Vorstellungen der französischen Note hätten erfolgen können, wenn die französische Negierung über die tatsächlichen Ver hältnisse in Oberschlesicn zutreffend unterrichtet geweien wäre. Die Berichte des Generals Le Rond sowie die Mitteilung der Polnischen Negierung, aus die sich die von dem französischen Botschafter übergebene Auszeichnung beruft, decken sich offen bar nicht mit den tatsächlichen Zuständen im Slbstnnmungs- gobiet. Die Lage in Oberschlesicn ist in keiner Weise durch das Verhalten der deutschen Bevölkerung bedroht. Diese hat sich niemals mit dem Gedanken eines Ausstandes getragen. Als sie sich Anfang Alai zur Verteidigung zufammenschloß, erfolgte dies nur in äußerster Notwehr gegen polnische Angriffe. Die deutsche Bevölkerung denkt überhaupt nicht daran, die Waffe ihres guten Rechts mit der Gewalt zu vertauschen und wünscht nichts sehnlicher, als endlich wieder in Ruhe und Frie den ihrem Berufe ohne Störung durch polnische Gewalttaten nachgehcn zu können. Die angeblichen Herausforderungen des Generals Hoefer sind der deutschen Negierung trotz Nach forschungen nicht bekannt geworden. Der Ausdruck „Bande" sür die aufgelösten deutschen Selbstschutzformationen muß als entwürdigende Bezeichnung mit Entschiedenheit zurückgcwiesen werden. Die Ermordung des Maiors Montalögre ist nicht von deutscher Seite er folgt. In dem Rattborcr Falle handelte es sich anscheinend um eine» französischen Leutnant, der während des Ausstandes die Übergabe der Stadt Ratibor an die Polen eifrig betrieben hatte und schon seit längerer Zeit die deutsche Bevölkerung durch sei» Verhalle» stark gereizt hat. Mißhandlungen des Offiziers haben nicht stattgcsunden. Der angebliche Bomben wurf in der Nähe des Hospitals stellt sich als die Handlung eines Bctrunkcucn dar. So bedauerlich diese.Fälle auch er scheinen mögen, so lasten sie die von der französischen Regie« rung daraus gezogenen politischen Folgerungen nicht zu. Die deutsche Negierung muß die Verantwortung sür de» vbcrschlcsischcu Selbstschutz ablehnen. Der oberschlesische Selbstschutz hat sich als eine mis dem Zusammenschluß der Bevölkerung hervorgcgangcne Notwehr- aktiv» dargestcllt, der sich i» einem Gebiet gebildet hat, das der deutsche» Verwaltung entzogen und der Verwaltung der Interalliierten Kvnnnission unterstellt ist. Rach der erfolgte» Auslösung des Selbstschutzes sind seine oberschlesischcn Mitglie der in ihre Wohnstätten zurückgekehrt, soweit ihnen dies bei den; immer noch herrschenden polnischen Terror möglich war. Die deutsche Negierung hat die in das unbesetzte Deutschland übergetreteuen Teile des Selbstschutzes entwassnen lassen. Gene ral Hoescr weilt nicht in Vrieg, sondern in seinem Wohnsitz Koburg. Während somit eine Gcsährdung des Friedens von deutscher Seite keineswegs zu besürchtc» ist, besteht die ernste Gefahr, daß von polnischer Seite erneut versucht wird, das Ziel zu erreiche», das i» drei Ausstände» vergeblich an- gestrcbt wurde. Die Nämnung deS Gebietes durch die Polen ist nur zm» Schein erfolgt. Hallertrnppeu mit schweren Wassen sind über die Grenze ge zogen, wo sie, zu neuem Eiusall bereit, in ihren Ausgangs stellungen Versammelt sind. Aber innerhalb des Abstimmungs gebietes ist die gesamte militärische Organisation der Insur genten bestehen geblieben. Seitens der sranzösischen Be- satzungStruPPcn, welche gegen die deutschgesinnte Bevölkerung mit Haussuchungen und Verhaftungen Vorgehen, ist sür die Entwaffnung der Polnischen Insurgenten bisher nichts Durch greifendes geschehen. Zum Teil sind sogar in den neueinge richteten Gemeindewachcn Insurgenten mit ihre» Gewehren ausgenommen worden. Wie sehr sich die polnische» Jnsurgcm tc» als Herren des Landes sühlcn, zeigen in viele» Gegenden die Mißhandlungen und Verschleppungen deutschaesinnter Guter Rat ist teuer. Untaugliche Vorschläge über Oberschlesicn. Wer das Recht nicht will, hat es gar nicht so leich das Unrecht in eine Form zu bringen, der man der wahren Kern und Inhalt uicht sofort ansieht. Friedens- Vertrag und Volksabstimmung in Oberschlesien haben klar ergeben, daß dieses Land nicht aus seinem Zusammen hang mit Deutschland herausgerisscn werden darf. Aber die Franzosen wollen nnn einmal den besten Teil davon ihren polnischen Freunden znschieben, und wenn man das Recht nicht gar zu offenkundig brechen will, versucht man es eben irgendwie zu biegen. Diesem Zwecke sollen einige „Vermittlungsvorschläge" dienen, die nnr den Sinn haben, eine klare und gerechte Entscheidung hin auszuzögern. So wird gemeldet, das; ein englisch-ita lienischer Vorschlag ans Oppeln in Paris cingetroffen sei, in welchem beantragt wird, vor der Entscheidung des Obersten Nates Deutschland und Polen diejenigen Kreise Oberschlcsicns zu übergeben, die nicht mehr strittig ge macht werden können. Die beiden Kommissare sehen in diesem Vorschlag ein Mittel, die interalliierten Truppen in den strittigen Kreisen zu konzentrieren und dadurch dic Entsendungen von Truppenverstärkungen überflüssig zp machen. Eine Dauer-Kommission. Wenn dieser Vorschlag wenigstens noch das eine Gnw an sich hat, daß dadurch eine neue Bedrückung der Pro vinz mit sranzösischen Truppen vermieden werden solh so muß man doch dagegen Einspruch erheben, daß über haupt irgendwelche Kreise Oberschlesiens aus dem Ab stimmungsgebiet heransgcnommen nnd an Polen gegeben werden sotten. Es gibt keine Kreise, die unstreitig zu Polen gehörten, denn das Abstimmungsergebnis kann ge recht nur als Ganzes bewertet werden. Weit bedenklicher erscheint daneben ein anderer Plan, der die gegenwärtige Herrschaft der alliierten Mächte in Obcrschlesien auf sehr weite Zukunft hinaus verlängern will. Danach soll Oüer- schlesien ähnlich den; Saargebiet auch weiterhin von einer Kommission, aus einem Franzosen, einem Engländer, einem Italiener, einem Deutschen, einem Polen und viel leicht auch einen Amerikaner verwaltet werden. Diese Kommission würde die Aufgabe haben, Löhne nnd Preise, Transporttarife festznsetzc», und alle anderen Probleme, die mit dem wirtschaftlichen Leben zusammenhängen/LM behandeln. Das oberschlesische Gebiet würde 35 bis 40 Jahre unter der Verwaltung stehen. Anch eine solche Lösung würde, falls sie wirklich ernstlich erwogen wird, dem Sinn und Buchstaben des Friedensvertragcs widersprechen. Es handelt sich auch dabei um einen unianglichen Verlcgenheitsvorschlag, der den Interessen Oberschlcsicns selbst, um derentwillen jcr der Friedcnsvertrag angeblich allein die vorübergehende (!) internationale Verwaltung bis zur Abstimmung ein setzte, der alsbald die Entscheidung folgen sollte. Die Verhandlungen um den Zeitpunkt dieser Eni- Lcutc. In Scyoppinitz besieht noch heute das Hanptgnarticr Korfantys in Gestalt einer sogenannten HaupNiauidallonskom- inission. Die deutsche Regierung bedauert lebhaft, daß dio französische Negierung den vielen augenscheinlich von polnischer Seite ausgehenden falschen Behauptungen Glaube» und Beachtung geschenkt bat. Sic gwt sich der Hoffnung hin, daß dic französische Negierung aus Grund der obigen tatsäch liche» Richtigstellung der ihr vorliegenden Nachrichten z» der Überzeugung gelangen wird, daß von der „Geiahr eines deut schen Ausstandes oder von einer deutschen Drohung" nicht ge, sprachen werden kann. Sic ist ferner der Ansicht, daß die Vermehrung der französischcn Strcitkräsle schwerlich dazu beitragen würde, die Infolge der noch aus stehenden Entscheidung naturgemäß gespannte Lage In Obcr- schlcsicn zn beruhigen. Die deutsche Regierung bat den Be weis geliefert, daß das Ziel ihrer Politik dic Wiederherstel lung friedlicher und normaler Beziehungen ist. Die Durch führung des Fricdcnövcrtragcs hängt aber unter anderem da von ab, ob cs gelingt, die Polen dazu zu bringen, ihrer seits den Friedcnsvertrag zn achte», vo» dem Streben nach un- rcchtmäßigcn Zielen Abstand zn nehmen nnd auf die Attwell* düng aller Mittel der Gewalt zu verzichten. -> Das Begleitschreiben, bas vem sranzösischen Botschafter in Berlin zugleich nur der Note zuging, enthält die sehr wichtige Antwort aus eine Frage des französischen Botschafters, der zu wissen wünschte, ob Deutschland bereit sei, die nöligen Vorkeh rungen sür den Transport einer französischen Division zu treffen, die die französische Negierung nach Ober- schlcsicn zu senden beabsichtige. Daran; ist in diesem Schreiben erwidert worden, daß die deutsche Negierung, bereit ist, bezüglich der Transporte von Truppen den Be stimmungen deS Versailler Friedensvertragcs in jeder Weise nachzukommcn. Indessen kann ein Ersuchen um Beförderung von Truppen nach Oberschlesicn nicht vo» einer der drei Mächte im eigenen Namen, sondern nur im Namen der Gesamtheit der drei Mächte, welche die Ve- sctzuug Oberschlcsicns nusführcn, gestellt werden. Es wird daran die Bitte um Auskunst geknüpft, ob das Er suchen in diesem Falle im Namen der drei Okkupations mächte gestellt ist.
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