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Sächsische Elbzeitung : 03.02.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-02-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-192202037
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19220203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19220203
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1922
- Monat1922-02
- Tag1922-02-03
- Monat1922-02
- Jahr1922
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 03.02.1922
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Sächsische Elbzeitung Mch1crM!»t» rlnzrlncr Nummrr» Infolge höherer MewnII. Sirr», AnSsperrnng, Betrlebsslörung berechtigt den Bezieher nicht zur »Nrznng des Bezugspreises oder zum Anspruch uns Liclerung der Zeitung. 66. ?ahrg. Bad öchandau, Freitag, den 3. Februar >922 Nr. 29 Sächsische Schweiz Tageszeitung für die Landgemeinden Altendorf, Kleingießhübel, Kleinhenners dorf Krippen, Lichtenhain, Mittelndorf, Ostrau, Porschdorf, Postelwltz, Prossen, Rathmannsdorf, Neinhardtsdorf, Schmilka, Schöna, Waltersdorf, Wendisch- sähre, sowie für das^Gesamtgebiet der Sächsisch-Böhmischen Schweiz Druck und Verlag: Sächsische Elbzeitung. Alma Hieke - AerantworMch: K. Nohrlapper Tageblatt für die Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen für den Stadtrat, das Amtsgericht, das Hauptzollamt zu Bad Schandau und des Finanzamtes Sebnitz Gemeindeverbands.GIrokonto: Bad Schandau 36 :: Bankkonto: Dresdner Bank Zweigstelle Schandau :: Postscheckkonto: Dresden Nr. 333 27 Fernsprecher: Bad Schandau Nr. 22 — Draht-Anschrift: Elbzeitung Bad Schandau Die SSchsych- Elbzkllung' «rschklnt Nlgtt-U mit Autnuhme der Sonn, »nd Fclcrluge. Lie Ausgabe eifoigt UachnüUag» b Uhr. Bezugspreis: monaUich n M. durch Bolen oder die Posi lcinschliehUih Bk lellgclh. o M «In,eine Kummer 40 Ps. BcsieNungcn nehmen die Brleslriiger und Poslanstallen, sowie ZcllungSbolen au I Anzelucn Annuhm- bis spSieslcn» vormittags 0 Uhr, grösicre An,eigen am Tage vor dem Erscheinen erbe en. I OrlSvrciS sNr dlc aiclnschrlsizkllc: IMPs . Ibr auSwSrttgc Austraggcbcr 1," Ps ltabeNarlschcr und schwieriger I Sah nach Uebercinkunstl, Reklame und Eingesandt die Zette 4 M. Bei Wiederholungen enlsprechcndcr Rabatt Verschärfung des Generalstreik der Eisenbahner? Berlin, 8. Februar. Der Vorsitzende d«S Allgemeinen Gewerkschaftsbundes Leipert sprach am Donnerstag beim Reichspräsidenten vor, «meine BermittelnngSaktton anznrrgrn. Brieflich und telegraphisch wnrd« der Allgemeine Deutsche GewerkschaftSbund von Betriebsräten in allen Teilen d«S Reiches anfgefordert, den sofortigen Generalstreik zu erklären, nm die Maßnahmen der Regierung rückgängig zu machen. Die U. S. P. D. gegen die Verordnung des Reichspräsidenten. Berlin, 3. Feb. Die NeichStagSfraktion der NTPD. hat beantragt: Der Reichstag »volle beschließen: „Der Reichstag verlangt sofortige Aufhebung der Verordnung deS Reichspräsidenten betreffend Verbot der Arbeitsnieder legung vonBeamten der Reichseisenbahn voml.Febr. 1022." Stillt BckikbWeWg im bckhkn Witt. Köln, 3. Februar. Der Betrieb in Köln wird voll kommen aufrecht erhalten. Die Eisenbahndirektion Köln teilt mit, daß der Betrieb im ganzen besetzten Gebiete dnrchgesUhrt wird. Der Verkehr mit dem unbesetzten Gebiete ruht. Die Lage im Reiche. Magdeburg, 3. Februar. In einer stark besuchten Funktionär-Versammlung nahm der Deutsche Eisenbahn verband Stellung zu einem Streik der Beamten. In der zum Teil recht heftigen Debatte kam der Wille der Mit glieder zur Teilnahme am Streik zum Ausdruck. Ein Antrag auf sofortige Beteiligung wurde mit großer Mehrheitabgelchnt, doch soll in sämtlichen Dienststellen «ine Urabstimmung unter den Mitgliedern stattfinden. Hamburg, 3. Februar. Lebenswichtige ZUge find bereits in der vergangenen Nacht von den Streikenden vrrlassen worden. Sie konnten nur mit Mühe in die Stadt weitergeleitet werden. Die technische Nothilfe stellte 2400 Techniker zur Verfügung. Münster, 3. Februar. Der Streik der Eisenbahn beamten ist im Bezirk Westfalen und in den unbesetzten Teilen des Rheinlandes streng durchgeführt worden. Berlin, 3. Februar. Di« Funktionäre der Berliner Sektion Post und Telegraphie beschlossen, sich mit dem Streik beschluß der Eisenbahner solidarisch zu erklären. Berlin, 3. Februar. Der Vorstand des Allgemeinen Eisenbahner-VerbandrS, der SS 000 Mitglieder ««faßt, hat in einer Entschließung die Beteiligung am Streik ab- gelehnt. AMM WW -er Wn«. Berlin, 3. Februar. Vertreter deS Dentschen Beamten- Bundes haben au» Donnerstag Versuche unternommen, zwischen Negiernng «nd den Streikenden zu ver mitteln. Die Regierung hat dao bereits abge lehnt, da sie von vornherein erklärt hat, im Falle d«S NuSbruchS deS Streikes die Verhandlungen nicht wieder anfznnehmen. , Das Flugzeug als Helfer in der Not. Berlin, 3. Februar. Für die Zeitdauer des Streikes werden in beschränktem Umfange zur dringenden Per, sonen- und Postbesörderung Flugzeuge in den Ver kehr gestellt. Vom 3. Februar ab werden möglichst jeden zweiten Tag folgende Strecken befahren: Berlin—Hamburg, Berlin—Dortmund, Berlin—Stettin, voraussichtlich täglich hin und zurück: Berlin—Dresden. Stimmungsbild aus Sachsen. In Dresden hat die große überwiegende Mehrheit des Eisenbahvpersonals dem Streikbeschluß der Reichs gewerkschaft keine Folg« geleistet. Das Fahrpersonal und das Stationspersonal ist vollständig zum Dienst er schienen. Die von einigen Zeitungen gebrachte Nachricht, daß ein Teil des Stationspeksonals in den Ausstand getreten sei, trifft nicht zu. Dagegen ist die große Mehrheit des Lokomotiopersonals, soweit es sich um Loko motivführer handelt, in den Streik getreten, so daß der regelmäßige Zugverkehr am Donnerstag vormittag im wesentlichen zum Erliegen kam. Trotz der Arbeitsnieder- Eisenbahnerstreiks. legung dieser Beamtengruppe ist es den fortgesetzten Be mühungen der Eisenbahnverwoltung gelungen, einen Not- standsbetrieb für die lebenswichtigen Güter einzurichten. Auch im Personenverkehr konnte eln- verringerter Betrieb in einzelnen Derkehrsbeziehungen aufrecht erhalten werden. In Ostsachsen hat der Streik festen Fuß gefaßt. In Bautzen sind «/» aller Beamten und Anwäiter am Streik beteiligt. Das Lokomotivpersonal streikt vollständig. In Leipzig ruht der Verkehr vollständig. Am Donnerstag mußte der Schnellzug Berlin—München 12 40 Uhr in Leipzig liegen bleiben. Da keine Kohlenzüge fahren, ist die Stillegung einzelner industrieller Werke unvermeidlich. Auch die Chemnitzer Beamten streiken in vollem Umfange. In Zwickau ist der gesamte Güterverkehr unterbunden. Dagegen konnten einige Personenzüge am Donnerstag noch abgrlassen werden. Am selben Tage wurde in Plauen der Personen- und Güterverkehr in normaler Weise aufrecht erhalten. Die Züge sind nur mit geringen Verspätungen abgegangen. Das gesamte Personal ist zum Dienst erschienen. Auch in Reichenbach und Adorf sind die Beamten nicht in den Streik ein getreten. * Ueber die Streiklage auf dem hiesigen Bahnhof erfahren wir, daß gestern die hier bediensteten Lokomotiv führer in den Streik getreten sind, wodurch der Verkehr zwischen Bad Schandau — Pirna — Dres den und aus der Sebnitzer Linie vollständig lahm gelegt worden ist, während der Zugverkehr zwischen Bad Schandau und Tetschen —Bodenbach noch teil weise ausrechterhalten wird. Außer den Lokomotiv führern sind alle anderen Bahnangestellten aus ihrem Posten erschienen. Gestern fuhren zwei Kraftwage»» zwischen Dresden und Bad Schandau und zurück. Sie nahmen in der Hauptsache mit dem Zuge noch hier gekommene Tschechen zum Weitertransport aus. Der Fahrpreis betrug für ein« Strecke 80 Mk., doch sollen teilweise von valutastarken Reisenden bis 500 Mk. (I) geboten worden sein. Gestern abend fuhr ein derartiger Kraftwagen gegen entsprechende Bezahlung bis Schmilka. Sonst ist der Bahnhof Bad Schandau als Endstation vorgesehen. Die Bahnoerwaltung wird sich in anerkennenswerter Weise bemühen, daß der Kraftwagenverkehr für die vorstehend erwähnte Strecke durch ihre Vermittelung am Tage drei- bis viermal be werkstelligt wird. Krieg dem Militarismus r Bis aufs Messer! Zur Befreiung vom Militarismus hat das russische „Volk", nämlich das Gesindel der Großstadt- kraßen, alles daraugesctzt; mit gutem Erfolge, wie die Ne- volutlonsen-ungenschaften beweisen. Hell jubelte das Volk auf. Nun war man glücklich mit dem vertriebenen und nach her ermordeten Zaren auch die gewaltige Last für die Kriegs rüstungen glücklich los, konnte riesige Summen für unsere Kulturzwecke aufwenden! Der neue russische, der bolsche wistische Staat hat kürzlich seinen ersten formellen Etat herausgegeben, und es lag natürlich »iahe, ihn mit dem alten des zaristischen Reichs zu vergleichen. Was findet man da? In beiden Fallen in Goldrubeln berechnet, also absolut ver gleichbar, stellen die Ausgaben des Kriegsmin'isteriums und des Marineministeriums heute, unter der Verwaltung des , großen Kommunisten Trotzki-Bornstein, nicht bloß dem reinen Goldrubclbetragc nach, sondern auch Prozentual im Verhält nis zu den gesamten Neichsausgaben eine scharfe Erhöhung dar. 1910, unter dem Zaren, erforderte Heer und Flotte des damals weit größeren Rußlands 598 Millionen Goldrubel, das waren 24 Prozent der Gesamtausgaben des Zarenreiches. Heute, iin „freien" Sowjetreich, nach dem Siege über den ver ruchten „Militarismus", erfordert Heer und Flotte die Kleinigkeit von 628 Millionen Goldrubel, das sind ungefähr 34 Prozent der gesamten Reichsansgaben. Obgleich das heutige Rußland nur ohnmächtige Nachbarn hat und von der „gefährlichen" Nachbarschaft Deutschlands befreit ist, obgleich es noch immer unter der entsetzlichen Volksnot leidet, saugen die „Volksbesrcier" mehr Geld aus dem armen Lande für das Militär heraus, als der darob von denselben Leuten aufs äußerste bekämpfte Zarismus. Für die Massen kommt dabei noch das wenig angenehme Gefühl zur Wirkung, daß diese Rüstungen zum Teil sich gegen das russische Volk selber richten, dessen „Befreier" sich durch dieses so gütig „befreite" Volk bedroht fühlen. Wer lügt? Wir spreche»» ost von dem Lügeuuctz und dem Lügen gewebe der Verbandsmächte. Hier »vollen »vir in Kürze einmal dieses Lügengewebe zusammenfassend betrachten, wie es im 10. Heft der „Politischen Gespräche über die Schuld a ni Weltkriege" (Kultur- liga-Verlag, Berlin W. 35) von Albert Geb hardt sehr sachlich und klar dargcstellt wird. Lüge 1: „Deutschland und feine Verbündeten sind allein am Kriege schuld." Dies ist das Kernproblem. Die Dokumente haben aufs klarste erwiesen, daß die Schuld miudcstcnS in dem gleichen Matze, wahrscheinlich sogar in viel höherem Matze, bei Nuß- land, Frankreich und England zu suchen ist. Lüge 2: „Deutschland hat dnrch die Kriegserklärung an Rußland den Krieg unmittelbar hcrbeigeführt." Es ist nachgcwicscn, daß das entscheidende Moment die rassische Mobilisierung war. Diese bodcutete nach Ansicht aller maßgebender Kreise den Krieg. Lüge 3: „Deutschland hat durch seiueu Überfall auf Fraukreich dieses Land zum Kriege gezwungen." Mr haben Kenntnis von der französisch-russischen Militär« konvcntioü, der zufolge Frankreich zum Eingreifen verpflichte« war, tvenn es zum Kriege zwischen Nutzland und Deutschland käme, ja sogar schon, tvenn einer der Drelbuudmächte mobili sierte. — Wir wissen, bah Frankreich aber zunächst den günstig- sten Moment abpasscn wollte, um dem im Kampfe mit Ruß land stehende»» Deutschland in den Rücken zu fallen. — Wir willen ferner, daß die französische Negierung bereits den Ent schluß gefaßt hatte, an Deutschland am 4. August 1914 den Krieg zu erklären, als Deutschland ihm mit seiner Kriegserklärung zuvorkam. Die formelle Kriegserklärung wollte die srauzö- ische Negierling dabei allerdings Venneiden und erklären, daß ick> Frankreich infolge deutscher Grcuzverletznngen mit Deutsch- aud im Kriegszustände befinde. Die französische Ne gierung hat ferner ihrem Volke die russische Mobilisierung, die sie kannte, verschwiegen, um dadurch die deutsche Mobilisierung als eine Bedrohung Frankreichs erscheinen zu lassen. Den Mann, der die französischen Staatsmänner durchschaut hatte, und der sie zur Rede stellte, Jeau Iaurüö, hat man in Frankreich ermordet. Sein Mörder wurde von den französischen Gerichten f r e i ge sp r o che n. Lüge 4: „Die Verletzung der belgischen Neutralität durch Deutschland hat England zum Eiugreifen ge zwungen." In Wirklichkeit war England fest mit Frankreich verbün- dct, und der Sinn der sogenannten „Entente" »var, wie Grev es ausdrücktc, „daß, »venu Frankreich Krieg führt, anch Eng land Krieg führen werde." Mit Sehnsucht »vartete man in Lonvon ans die belgische N c u t r a l i t ä ts» Verletzung, init Jubel begrüßte man sie i» Pa- ri s. Sie war das Mittel, um den Krieg in England populär zu mache». Wir sehe» auch, wie die englische» Politiker das Verbrecherische vo» Greys Politik erkannt hatten, wie sogar einige.Mitglieder des Kabinetts die Verantwortung dafür ab- lehntci» und aus dem Kabinett austraten. Nachdem aber die belgische Neutralität verletzt war, traten sie, mit Ausnahme zweier Männer, wieder i» die Regierung ein. Das englische Volk stand nunmebr geschlossen hinter der Negiemng, die den Krieg mit Aufwendung aller Energie bis zur völligen Nieder werfung Deutschlands zu führen entschlossen »var. Lüge 5: „Die Verletzung der belgischen Neutralität durch Deutschland »var ein Völkerrechtsbruch, wie er in de, Geschichte einzig dasteht." Tatsächlich «hat England ungezählte derar tige Bölkerrechtsbrüche begangen. Tatsächlich haben Engländer in amtlicher Eigenschaft scwst erklärt, daß England noch im Fahre 1911 unter Verletzung der belgischen Neutralität in Belgien oinmarschicrt wäre, wenn es anläßlich der damaligen Marokkokrise zum Kriege gekommen wäre. Tat sächlich hat das amtliche England im Jahre 1887 sogar an Deutschland die Aufforderung gerichtet, durch Belgien zu marschieren. Tatsächlich weist ferner Ler französische Opern- tionsplan Nr. 13 vom Jahre 1911 mit größter Wahrscheiulick- keit darauf hin, daß Frankreich selbst dainals zum Einfall in Belgien entschlossen war. Das sind so die ganz großen allgenreinen Lügen, die von der» Entente-Regierungen vertreien und verbreitet werden, Ne aber durch die Akten jetzt schon als völlig zweifelsfrei widerlegt »»erden kömwn. Anschluß Griechenlands an die Kleine Ententek Belgrad. Hier glauht man, daß Griechenland in die Kleine Entente eintreten wird. Der griechische und der rumänische Thronfolger hatten auf der Durchreise mit König Alexander eine längere Unterredung. Große Kreditaktion für Oesterreich. Wien. Die Blätter melden aus Paris, daß in der Kammer ein Gesetzentwurf eingebracht wurde, der die Be willigung eines Kredits von 55 Millionen franz. Franken für Oesterreich vorsieht. Aus London melden die Blätter weiter, daß das englische Unterhaus Oesterreich einen Kredit von 1 Million Pfund Sterling erteilen wird. Der öster reichische Finanzminister Dr. Gürtler ist gestern nach Prag zum Abschluß der Anleihe von 500 Millionen tschechischer Kronen an Oesterreich abgereist.
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