Suche löschen...
Sächsische Elbzeitung : 14.02.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-02-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-192202141
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19220214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19220214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1922
- Monat1922-02
- Tag1922-02-14
- Monat1922-02
- Jahr1922
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 14.02.1922
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Sächsische Elbzeitung Tageblatt für die Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen sür den Stadlrat, das Amtsgericht, das Hcmptzollomt zu Bad Schandau und des Finanzamtes Sebnitz Gemeindeverbands-Girokonto: Bad Schandau 36 :: Bankkonto: Dresdner Bank Zweigstelle Schandau :: Postscheckkonto: Dresden Nr. 333 27 Fernsprecher: Bad Schandau Nr. 22 — Draht»Anschrift: Elbzeitung Bad Schandau Die kö»sl;»- SibzeUunn" erscheint löoM mit Nuenahme der kenn. > n>> gkiertnne. Die Nu«n»I>k eisolnt »»»Millan« n Ufte. »'«ugöpski«: mon-III» « M. durM Baien »der dir Pasi MnschNeftlich Beslellaeld » M. «In,eine ummer M PH BesteNunnen nehmen dlc Briefträger und Posiansialien sowie geliungSboiea an Sächsische Schweiz Tageszeitung siir die Landgemeinden Altendorf, Kleingießhübel, Kleinhenners- dors, Krippen, LIchienhain, Mittelndorf, Ostrau, Porschdorf, Postelwitz. Prossen, Nathmannsdorf, Neinhardtsdorf, Schmilka, Schöna, Waltersdorf, Wendisch« führe, sowie für das Gesamtgebiet der Süchsisch-Böhmischen Schweiz Druck und Vcrlaa: Sächsische Elbzeitung. Alma Dicke — Verantwortlich: K. Nohrlopper An,rigrn Nnnadmr blo Ipöteslcr« vormittags g Uhr grShrre Anzciqrn am Tage vor dein Erscheinen erb'irn OriSvrci« shr die Nleinschilftzeile: ILO PI kür auSwiir'Igt Äusiraogeder Id" Ps staocllarischer und schwieriger Latz nach Uebereinkunso Reliamc und Eingesandt dir Zeile « M Bel Wieder' olungen cntsvrechender Nadatt Nichterscheinen einzelner Nummern insolgc höherer Bemalt, Streit, ilu«sper,ung. BetriebSslörung brrcchttgt den Bezieher nicht zur NUrttMg de« BezugSprcise« oder zum Nnsvruch aus Ltcftrung der Zeitung Nr. 38 Bad Schandau, Dienstag, den Ledruar ^9-2 66. ?ahrg. Für eilige Leser. * Die alliierten Sachverständige» habe» einen Plan über die Verminderung der deutschen Neparationsschuldcn auf 6» Milliarden Goldmark entworfen. * In parlamentarischen Kreisen rechnet man damit, dass der Reichskanzler bei der Abstimmung über das von Ihm verlangte Vertrauensvotum am Mittwoch eine schwache Mehrheit für sich haben wird. * Der demokratische Neichstagsabgcordnete Konrad Hauß« i Mann ist an Grippe gestorben. * Der russische VolkSbeauslrnglc Krassin ist auf der Durch reise von London nach Moskau in Berlin zu kurzem Aufent halt elngetrossen. * In Nom sand in der Peterskirchc die feierliche Krönung , de? Papstes statt. Zn offener Fetdschlachi. Dou einem parlamentarischen Mitarbeiter wird «ns geschrieben: Als Dr. Wirth im Januar, unmittelbar nachdem die Konferenz von Cannes auseinandergegangen war, an- kündiglc, er werde sich nicht durch im Dunkel schleick»ende Intrigen umbringcu lassen, sondern, wenn es so weit sei, in offener Feldschlacht die Entscheidung des Reichs tags fachen, da dachte er an das Steuerkompromiß und die uncudlick/en Schwierigkeiten, die damit verbunden waren. DaS Steuerkompromiß ist längst unter Dach und Fach — was man heutzutage so unter Dach und Fach nennen kann. Aber Der Reichskanzler hat sich schließlich doch genötigt gesehen, in die offene Feldschlacht hinabzusteigeu. Es ist nun einmal heule so in Deutschland: kaum ist eine Negie- rungskrisis überwunden, so ist schon eine neue wieder auf- Hetancht, und regieren heißt nachgerade nicht mehr viel anderes als von Parteikämpscn zu Pnrtcilämpfcn schrei ten. Eine wundervolle Beschäftigung für ausgesprochene Kämpferuaturen: aber für eine Zeit, die wie leine vorher nach positiver Arbeit schreit, ein mehr als zweifelhaftes Vergnügen. Als Herr Dr. Wirth in der Sonnabend-Sitzung des Reichstags ein Mißtrauensvotum nach dem andern aus den gegnerischen Parteien gegen sich ausstcigen sah, riß ihm schließlich der Geduldsaden, und er forderte seine eige nen Parteien in kurzen, scharfen Worten zur Vorlegung eines ganz unmißverständlichen Vertrauensantra ges auf. Sozialdemokraten, Zentrum und Demokraten entsprachen selbstverständlich diesem Verlangen, uno am nächsten Mittwoch wird es sicü nunmehr zu zeigen haben, ob der Reichstag sich nicht nur einig ist in der Ablehnung von Kundgebungen, Die den Sturz des Ministeriums Wirth zur Folge haben müßten, oder ob e: auch imstande ist, Das Dasein dieses Ministeriums, das durch die Er fahrungen der Streifwschc außerordentlich gefährdet er- scheiui, für einige Zeit wenigstens wieder sicherzusietteu. Das unerwartete Auftreten Des Reichskanzlers hat im Aimeiihr:^ Lime Zweifel stu>>cn Eindruck gemacht. Huh": wir" schon das parlamentarische Regi-'ru.ngSft)stcm, so muß es sich auch in so außerordentlich kritisck)en Zeitpunkten', wie diesem, durchsetzen, oder es hat überhaupt keine VebenSberechligung m Deutschland. Nach so furchtbaren Erschütterungen unseres innerpolitischcn und innerwirt schaftlichen Lebens, wie der Cisenbohnerstreik und der Ausstand Der Berliner städtischen Arbeiter sie über uns ge bracht haben, muß die Ncgsinmg, die durch diese Fege feuer hindurchgegaugcn ist, wissen, ob das Vertrauen Der Volksvertretung ihr. zur Seite steht oder nicht . .. . Milli arden unseres knapp genug gewordenen Volksvermögens sind in Diesen wenigen Tagen verwirtschaftet worden, und ob Ansehen und Wurde des Staakes bei der Beendigung dieses ersten Beamtenstreiks gewährt wurden oder nicht, darüber bedarf es gleichfalls einer klaren Entscheidung. Darüber Hinans muß aber endlich auch einmal die Frage der großen Koalition so oder so erledigt werden. Die Deutsche Volkspartei erhebt gegen Dr. Wirth den Vorwurf, daß er diese politische Notwendigkeit zwar stets im Munde führe, sie aber durch seine politischen Handlungen mehr und mehr sabotiere. Die Unabhän gigen wiederum wollen ihn zwingen, den Gedanken einer AusDehnnng des Negierungsblocks auf die Deutsche Volkspartei endgültig aufzugcben und statt dessen die Basis seines Kabinetts nach links hin zu erweitern. Hier scheiden sich Die Geister wie Feuer und Wasser: es wird Zeit, Daß man sich endlich für eine der beiden Möglichkeit !en entschließe, Da wir sonst Gefahr lausen, ans dein poli tischen Sumpf, in den wir geraten sind, überhaupt nicht Vehr herauszukommen. Wie die Entscheidung am Mittwoch fallen wird, ist borläufig noch schwer zu sagen. An Kompromißbcmnhniv- ^en wird es nicht fehlen, doch sind die Aussichten für ihr Gelingen Diesmal geringer als fe. Es fragt sich nur, ob die führenden Männer bis zum Schluß die Nerven behal ten werden, mn es auf eine letzte Kraftprobe nnkommen zu lassen. Der Mut zum Biegen oder Brechen ist heutzutage, selten geworden in Deutschland. Die voraussichtliche Mehrheit. Ma» rechnet in unterrichtete» .Kreise» des Reichstags äugenbllcklicb damit, das; fii r de» NeichSkaiizler Die Sozial« demokrate», das Zentrum, und et» Len der Demokraten ;o- wie der Bayerischen Volkspartei stimmen werden. Gegen den Kanzler wenden die DeMfchnaHonalcn, die Volkspartei, die Unabbäiigigcn und die Komnmnistc» stimmen, also die Parteien, Die Mißtrmiensanttäge ewgcbracbt hatte». Dle Stärke Der Fraktionen ist gegenwärtig folgende: Sozialdemo kraten 198, Zentrum 72, Dculsclmatlonale 71, Dewfchc Voiks- partci 65, Unabhängige Sozialisten 61, Demokraten 49, Kom- mnnisten (beide Gruppen) 26, Bauer. Volkspartei 26, Baiiern- bimd -1, Hannoveraner 2, zusammen -169. Ans diesen Zisscrii würde sich die Möglickstclt einer Z u s a l l s m e h r h e II für oder auch gegen den Kanzler ableiten lasse», da niemals alle Abgeordnete» vollzählig zur Stelle sind. Die Mehrheit für de» Kanzkcr wird daber voranssickftlich auf Die Weise znstande- kommc», das, ei» beträchtlicher Teil der Unabhängigen a» der Abstiimmmg nicht tcilnebme» wird, wodurch dle Zahl der Nein-Stimme» verringert wirD. * Die Fraklionsberatungen über das Vertrauensvotum. Berlin, 14. Februar. In der Fraktionssitzung der Demokraten am Montag wurde, wie eine Berliner Zeitung berichtet, beschlossen, dem vorliegenden Vertrauensvotum zuzustimmen unter Hinzufügung einer Erklärung, In der die Gründe für die Zustimmung der Demokraten auf- gesührt sind. Die Fraktionsberatungen des Zentrums, an denen auch der Reichskanzler Dr. Wirth teiloahm, brachten ein Er gebnis sür Annahme des Vertrauensvotums. In den Besprechungen, die von Vertretern der Mehrheits sozialdemokraten mit den Unabhängigen zwecks Herstellung einer Mehrheit sür das Wnrauensooium nach links an- geknvpst wurden, beriet man hauptsächlich darüber, ob nicht eine Aenderung in der Fnssung des Vertrauensvotums etwa mit Betonung der auswärtigen Lage zwcckmäfsta sei und eine wenigstens teilweise Stimmenthaltung möglich wäre. Man beabsichtigt, dem verlangten Verirauensvotum enva folgende Fassung zu geben: „Angesichts der oußenpolltlfchen Lage und unbeschadet der Auffassung der einzelnen Parteien in der Stre'ksrage' billigt der Reichstag die Erklärungen der Neichsregierung und spricht ihr das Vertrauen aus". Man hofft, daß sich dir Unabhängigen diesem Wortlaute des Deriraucnsvolums gegenüber nicht mehr so abgeneigt zeigen werden, wie dem bisherigen. Derartige Strömungen In der Partei sind jedenfalls unverkennbar. SieEntWdigung-erAÄlaÄoöeutW Anmeldung s 7 ä * nannter „G ew a l t s chä d e u". Das E'.UfchädlgnngSverkr,^ kür d. h. Das ans die cnDgültige nnft vollständige Abgeltnn<g der Neichsangchörigen im bmslr.nh anläßlich Des Krieges erwachsene!: Schäden hinU-lcnde Verfahre» hat begonnen, soweit dir im AnslanDsschäDcngcsetz vom 28. Juki 1221 geregelten Fälle in Veiracl" komme». Dieses Gesetz bezieht sich ans die sog. TewaltfchäD e » , d. h. Schäden, Ver- mögensvcrlnstc und Ausgaben durch gawalltäNge Hand- lmigen, erzwungene Verschleuderung, Jnwrnicrung „sw. Im gesamten fcinDliclxn, nen.rnlen nnd verbündeten Ans- lanDe, sowie ans die in Rußland entstandenen Schäden durch Ligmdationen und lignidalionsähnliche Maßnah men. Die Anträge sind von AnSlandcDentschcn der nächstgelcgenen V o r p r ü f n n g s st e l l e bezw. deu De tachierten Des Bundes einzureichen und zwar unter Be nutzung besonderer Fragebogen. VorprüfiingSstellcii bestehe»: In Berlin C. 2, Kloster straße 75. Breslau X. B'irgerwcnderkaserne. Baracke 19, Frank furt a. M., Zeil 114, Hamburg, Große Allee 26, Karlsruhe, Kriegsstr. 5, Köln a. Nh.,. I»sH;aebcmde, Neichenspergerplatz. Königsberg, Innkerstr. k>, Münckftm, Schrammerstr. 7, Altes Pollzeigcbände, Stuttgart, Kionprinzenstr. 3/IIl, Leipzig, Jnisclstr. 26. Detachierte Vertreter des Bundes befinden sich In: Bremen, Hans Hamsa, Langenstr. 132. IN, Zimmer 38/39, Nürn berg, Ebreschergäßchcn im Haus Deutsche Bank, Weimar Lisztstr. 19, Hauiiover, Tlüdenvlav 3, Düsseldorf, Cäelllcn- allce 3, Münster, Domplatz 2k), Darmstadt, Mexanderstr. 22, In« santeric-Kaserne, Cassc!, Inlicnstr. 4, Stettin. Schloß, Nord- slügcl 3, Mannheim, U 5 1, Am Zeughaus, Trier, Kalscr- straße 18, Freiburg i. Vr., Nheinstr. 32, Wiesbaden, Adolss- allec 30. Die Fragebogen können in einer Serie kostenlos bei den Vorprüsnngsstellcn, den Detachierten und den Ortsgruppen des Bundes in Empfang genommen werden. Bei brieflicher Bestellung von Fragebogen ist kurz anzit geben: 1. In welchen: Lande der Schaden entstanden ist, 2. welche Sachen von dem Schaden betroffen find, 3. durch welche Handlungen Dezw. Vorgänge Der Schaden verur sacht worden ist. Es wird nachdrücklich Darauf hinge wiesen, daß bezüglich Der sog. Lignidations- schäden (abgesehen von Rußland) Das Entschädigungs- Verfahren noch nIcht «ingeleitet werden kann, da eine endgültige gesetzlich Regelung der LignIDasionsschäden noch nicht erfolgt Ist. Die Beteiligten werden von jeder Änderung der Lage Durch Den Bund der Ausländs deutschen rechtzeitig benachrichtigt werden. Das Vorent- schädignngsverfahren läuft bis zum 31. März 1922 weiter. Keine Slreikneigung bei der Neichsgewerksrhaft. Berlin, 13. Februar. Wie ein Berliner Abendblatt meldete, hat die Neichsgcwerkschaft zu Donnerstag ihren erweiterten Vorstand zu einer Sitzung zusammenberusen, angeblich um einen erneuten Streikbeschluß herbcizuführen, falls die Regierung nicht von weiteren Maßregelungen ob- sehen werde. — Es Ist richiig, daß der erwcllerte Vorstand der Ncichsgeweikschaft zusammenberusen wird. Wie man ober erführt, ist der Antrag hierzu von den Milgliedern eisolgt, und zwar mit der sachlichen Tendenz, eine Neuwahl d'eses Vorstandes durchzusctzen. Es Ist auch vollkommen abwegig, zu behaupten, daß die Nelchsgewerkschast einen neuen Streik beschließen werde, da die Neichvgewerkschast nach den Erfahrungen der letzten Tage gar nicht daran denkt, zu einem neuen Streik zu drängen, vielmehr bemüht ist, im Gegenteil mäßigend auf ihre Mitglieder einzuwirken. Konrad Haußmann 1*. Stuttgart, 13. Februar, Mit dem demokratischen Neichstagsabgeordneten Konrad Hauß m ann, der am Sonntag an den Folgen einer Grippe im Alter von 65 Jahren gestorben ist, scheidet eine hervorragende Persönlichkeit aus dem parlamentari schen Leben. Er hat lange vor der Vereinigung der Frei« sinnigen Vereinigung, der Fortschrittlichen Volkspartei und der Süddeutschen Volkspartei, zusammen mit Herrn von Payer im Vordergründe der zuletztgenannten Partei gestanden nnd' gehörte außer seiner 31jäh.'.ge.i schaft zum Reichstage auch de»' '.oürttembergischeu Land tag an. Nachdem alle dr-:'. Parteien sich zur Deutschen Demokratischen Partei verschmolzen hatten, war Hauß mann wiederum -i.icr der Führer unter den Demokraten. Große Verdienste hat er sich nm das Zustandekommen des Bürgerlichen Gesetzbuches unD später um die Verabschie dung der neuen Reichsvcrfassung erworben. I» den letzten Jahren wandte er sich der auswärtigen Politik zu. Kurze Zeit, unter der Negierung des Prinzen Max, war Hanßmann Staatssekretär ohne parlamentarisches Porte feuille neben Erzberger und Scheidemann. In der Wei marer Natioimlversommlnng war er Vizepräsident und Vorsitzender des Vcrfassungsausscknisses. Auch bei der Schöpfung der württembcrgischen Verfassnng hat Konrad Haußmann entscheidend milgewirkt. Im parlamenrari- schn Leben g:n"ß der Verstorbene durch sein tiefes Wissen, se«»- orocnstsotorilckien Jählokcilen und seine persönlichen Eigenschaften großes Ansehen. — um*. Eä'cke'chbäle- grammen, die von hervorragenden p.ck'nfch:.. kei«-n in großer Zahl bei de» W'ckwe des Verstorbenen eingingen, feien die Hs Reichspräfidrnicu Ebe»r uno bes NercyStagspr-isiDcmen Loebe erwähnt. Wann beginnt Genua? Der Streit nm die Verschlebnng Der Konferenz. Daß die Franzosen der Konferenz von Genua nicht mit freudiger Erwartung entgegenschen, ist bekannt und begreiflich, da ihre Gewaltpolitik gegen Deutschland dort möglicherweise in einigen Punkten in Kollision mit ver nünftigen, weltwirtschaftlichen Mehrhetsanschannngen kommen könnte. So versnchne sie, wenigstens den Beginn dieser Zusammenkunft nach Kräften hinausznschieben. Zunächst steht der Gedanke einer vorher abzuhaltende» Sachverständigcnkonfcrcnz znr Debatte. Der Londoner Berichterstatter des Pariser „Jcnrnal" sagt, die Sachver- ständigcnkonserenz sei das einzige Zugeständnis, daS Frankreich gemacht werden würde. Ans eins Vertagung von drei Monaten würde man sich in England jedoch nicht einlassen. Es werde angenommen, daß ein Hinausschiebe» des Beginns der Konferenz um vierzehn Tage für die Vor bereitungen genüge. Für diese Vorbereitung wurden vor» französischen Ministerinm sür Auswärtige-Angelegenheiten zwei Ausschüsse eingcsevt. Auch in London haben vor bereitende Beratungen für die Konferenz begonnen.' Auf englischer Seite wird gewünscht, daß die gemeinsame» vorbereitenden Sitzungen, die übrigens in Cannes bereits geplant waren, in London stattsinden. Nach französischer Auffassung soll die Konferenz in der Hauptsache der russi schen Frage gelten. Zahlreiche Anzeichen dentete» darauf hiu, daß Frankreich auf Wiederherstellung seiner alten Beziehungen zu Rußland ausgehe. «> Die Haltung der Amerikaner. In Amerika herrscht nach englischen Berichten allgemein die Ansicht, daß die Genueser Konferenz imdcdinat ver schoben werden müsse. Der Präsident Harding und Hughes seien bereit, soweit sie es könnte», der von Lloyd George an geregten Genueser Wtrtschastskonfercnz z» einem Erfolg zu verhelfen. Die meisten amerikanischen kommerziellen nnd finanziellen Organisationen forderten eine Beteiligung Nmeri. kas an der Konferenz. Die Politik Der Negierung Harding- Wolle ebenso wie Die WilsonS unbedingt nichts mit dem bolschewistischen Regiment zu tnn haben. Di, amerikanische Negierung gebe nicht das Geringste auf Ver, sprechnngen der Sowjetrcgicning.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite