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Sächsische Elbzeitung : 09.03.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-03-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-192203098
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19220309
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19220309
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1922
- Monat1922-03
- Tag1922-03-09
- Monat1922-03
- Jahr1922
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 09.03.1922
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Sächsische Elbzeitung Tageblatt für die Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen slir den Stadtrat, das Amtsgericht, das Hauptzollamt zu Bad Schandau und des Finanzamtes Sebnitz Gemeindeverbands-Girokonto: Bad Schandau 36 :: Bankkonto: Dresdner Bank Zweigstelle Schandau :: Postscheckkonto: Dresden Nr. 333 27 Fernsprecher: Bad Schandau Nr. 22 — Draht»Anschrift: Elbzcitunn Bad Schandau Die . Sachlich' Elbzelluna" krlchelnt läßlich mit Nurnohme der Son», »nd Fcikrtaqe. Die Ausgabe cisolat nachmittag« b Uhr. Be,ug«prei«.- monatlich « M.. durcb Boten oder die Post ieinschlieklich Bestellgeld» !»M. einzelne Bummer -10 PH Besteanugen nehmen die BrieltrSgcr und Postanslalten, sowie jseltnngkboten au Sächsische Schwei; Tageszeitung fltr die Landgemeinden Altendorf, Kleingießhübel, Kleinhenners dorf, Krippen, Lichtenhain, Mittelndorf, Ostrau, Porschdorf, Postelwitz, Prossen, Rathmannsdorf, Ncinhardtsdorf, Schmilka, Schöna, Waltersdorf, Wendisch fähre, sowie für das Gesamtgebtet der Sächsisch-Böhmischen Schweiz Druck und Verlaa: Sächsische Elbzeitung, Alma Hieke — Verantwortlich: K. Nohrlapper Anzeigkn-Annahme bis svStcsten« vormittags n Uhr, grössere Anzeigen am Tage vor dem Erscheinen erbeten. OrtSprci« Ilir die MciilscbristzeUe: IbOPs., siir auswärtige Auftraggeber 2 M. «tabellarischer und schwieriger Satz nach Uebcreintunsy, Rettamc »nd Eingesandt die Zeile a M. Bei Wiederholungen entsprechender Rabatt Nichterscheinen einzelner Nummern insolge höherer Gewalt, Streik, Aussperrung, Betriebsstörung berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung des Bezugspreise» oder zmn Anspruch aus Lielcrung der Zeitung. Nr. 58 Bad Schandau, Donnerstag, den 9- März O22 66. IZahrg. Für eilige Leser. * Nach einer Schätzung der Repomtionskommission hat Deutschland im Jahre 1921 über 6)4 Milliarden Goldmark Kriegsentschädigungen bcimhlt. * Reichspräsident Ebert hielt bei lcin-m Besuch der Leip ziger Messe zwei Reden über den wirtschaftlichen Wiederauf, van und die Aufgabn des Reichsgerichts. * Der Sozialdemokratische Parteiaussckmh beschloß, den Parteitag für die zweite Septemberhälkte nach Augsburg eluzu- berusen. * Die Interalliierte MilftSrkontrolvkommisston hat in einer Note die Abänderung der deutschen AnSbckdungSvorschrift siir die Artillerie gefordert. * Valfoure hat in seiner großen politischen Rede für Lloyd George Stellung genommen. * Amerika wird an der Konferenz von Genua Voraussicht« ilich als aktives Kongreßmltgllev teilnehuum. Leipziger Reden. All der Gocthewoche in Frankfurt am Main hak Reichspräsident Ebert sich mit einer vielbeachteten Neds beteiligt, und jetzt ist er in Leipzig beim Besuch der dor tigen Frühjahrsmesse abermals mit einer Kundgebung hervorgelrelcn. Allerdings hatten auch die verautwörtlichen Leiter der Messeveranstaltung diesmal ungewöhnliche Vorkeh rungen getroffen, nm die allgemeine Aufmerksamkeit noch mehr, als es sonst schon der Fall ist, auf ihr Werk hin zulenken. Die leitenden Männer der früheren Bundes staaten waren mit dem Reichspräsidenten nach Leipzig geladen, und die Besichtigung der ins Riesenhafte angc- Wachsenen Warenschan gipfelte in einem Essen im großen Festsaale des Zentraltheaters, an dem nicht weniger als 1500 Personen teilnahmcn. Hier war es, wo Reichs präsident Ebert den Gedanken, die ihn auf den Nuud- gängen dnrch die Messepaläste bewegten, öffentlichen Aus druck gab. Er sprach von dem tiefen Eindruck Ler Tat kraft des werktätigen Dentschlands, von dem unerschütter lichen Willen des deutschen Volkes, sich durch Arbeit seine Freiheit wicderzuerkämpfen. Hier habe man ein Spiegel bilk» unserer schaffenden Arbeit, einen Gradmesser für den Stand der wirtschaftlichen Produktion; beste Qualitäts ware, Erzeugnisse bewährten deutschen Gewerbcfleißes, hochentwickelter moderner Technik überall. Bei diesem Anblick begreift man die Notwendigkeit verstärkter Aus» fuhr unserer Jndustrieerzeugnisse, mit denen wir uns wieder Guthaben im Auslände verschaffen könnten. Aber leider können wir heute noch nicht durchsetzen, wozu die Not uns treibt. Wohl haben wir in den letzten beiden Monaten einen kleinen Überschuß der Ausfuhr über die Einfuhr; der aber ist nur erreicht worden, weil wir die Einfuhr von Lobensmitteln und Rohstoffen sehr erheblich einschränken mußten. Ein gesundes Verhältnis zwischen Einfuhr imd Ausfuhr wird es nur geben können, wenn man uns erlaubt, von unseren naturgegebenen Kräften wieder vollen Gebrauch zu machen. Wir verfügen über Arbeitswilligkeit und Fleiß, über Leistungsfähigkeit und Erfindungsgeist, und hohe Qualitätsarbeit läßt sich nir gends in der Welt so entwickeln wie bei uns. Aber alle diese Fähigkeiten und Möglichkeiten werden niedergehalten durch Lie schweren Lasten, die dem geschwächten und ver stümmelten deutschen Wirtschaftskörper durch die Ver pflichtungen des Versailler Friedensvertrages auferlegt sind. Deutschland hat den Siegerstaaien schon vor Mo naten öffentlich erklärt, daß es beim besten Willen und ernstlicher Bemühung Ermäßigung der in London dik tierten Zahlungen verlangen müsse. Wir haben, meinte der Reichspräsident, durch die Tat unsern ernsten Willen gezeigt und alle Gründe für unser Verlangen unumwun- den mitgeteilt. Von der Erkenntnis ihrer Nichtigkeit im Auslande wird erst abhängcn, ob der Krieg aus dem Ge biete der Wirtschaft zum Unheil von ganz Europa fort- gesetzt werden soll oder nicht. Noch hofft der Präsident, daß es gelingen werde, die großen Schwierigkeiten, die unsere wirtschaftlichen Kräfte und ihre Ausnutzung hemmen, und die nicht nur ein Hindernis der deutschen Wirtschaft, sondern der Weltwirt schaft überhaupt sind, im Wege der internationalen Ver ständigung zu beseitigen; noch möchte er an dem Glauben festhalten, daß die bevorstehende Konferenz in Genau da- für vorbereitende Schritte tun werde. Die Leipziger Messe, die von jeher ein wichtiger Faktor war für die wirtschaftliche Verständigung der Völker, bezeichnet Herr Ebert als den Schrittmacher und Vorkämpfer für die Wiederherstellung der Weltwirtschaft; womit er, das dars man wohl sagen, zweifellos im Sinne der ungezählten Lausende von ausländischen Messebesuchern gesprochen hqt. Ihr Sinn ist auf Geschäftsersolg gerichtet, und sür ihre Person würden sie gewiß lebhaften Einsvrnch da gegen erheben, wenn ihre heimischen Politiker dieses Ge schäft durch ihre völkervcrhetzenden Treibereien stören Würden. Aber die Lenker der feindlichen Staaten stehen über privaten Geschäftsinteressen; die Politik, auf die sie schwören, steht ihnen höher als vorüber gehende Messeerfolge, und wenn sic auch ihre Staats angehörigen für den Einkauf deutscher Waren möglichst freie Hand lassen, — ihre politische Haftung dem arbcits- eifrigen und auf Weltwirtschaft hindrängenden Deutschen Reiche gegenüber wird davon nicht im mindesten berührt. Deshalb >oll man sich ymen, von Veranstaltungen dieser Art, so verdienstlich, so nützlich und so erhebend sie auch sein mögen, Wirkungen zu ethoffcn, die auf einem ganz andern Blatt stehen. * Anerkennung für das Reichsgericht. Am zweiten Tage seines Besuches in Leipzig besuchte Reichspräsident Ebert, begleitet vom Neichsjustlzminister Nad- brnch und den übrigen in Leipzig anwesenden Ministern, das Reichsgericht. Hier wurden der Reichspräsident und die übri gen Herren von dem Präsidenten des NciMgerichts. Delbrück, und dem Präsidium des Reichsgerichts feierlich empfangen. De: Reichspräsident und die Reichsminister wohnten le einer Sitzung des Zivilsenats nnd des Strafsenats bei. Beim Präsi denten des Reichsgerichts fand dann ein Frühstück statt. Nach einer Begrüßung durch den Ncichsgerlchtspräswentcn Dr. Del« brück nahm der Reichspräsident das Wort, indem er folgende Gesichtspunkte entwickelte: „Sichtbar und vernehmlich vollzieht sich der Wieder aufbau der deutschen Wirtschaft — ich habe es beim Be suche der Leipziger Messe mit stolzer Bewunderung erlebt — still und unmerklich geschieht der nicht minder wichtige Wiederaufbau des deutschen Rechts. Der Boden hat unter nns gewankt in diesen schwere» Jahren — auch der Ncchtsbodcn. Das Nechtsbewußtsein ist gelockert, über kommene Ncchtsanschauungen erschüttert, neues Rechts- Verlangen geweckt, die Rechtspflege vor die schwere Auf gabe gestellt worden, altes Recht und neues Nechtsgefühl in Einklang zu setzen. Das Reichsgericht hat in bedeut samen Entscheidungen bewiesen, daß es, seiner Aufgabe bewußt, ihrer Erfüllung mächtig ist. Dern höchsten Ge richtshöfe des Reiches ist die Pflicht zugefallen, den Krieg und die Erschütterungen, die ihm folgten, juristisch zu liqui dieren. Die schwersten Aufgaben, Lie wohl je einem Richter oblagen, sind auf seine Schultern gelegt, und das Reichs- gerickst ist in Leu Brennpunkt des öffentlichen Interesses gerückt, der öffentlichen Kritik des Inlandes wie Les Auslandes. Aber zu absprechenden amtlichen Kritiken des Auslandes steht in bemerkenswertem Gegensätze die betonte Anerkennung bedeutender ausländischer Juristen. Der Reichsminister Ler Justiz hat bei Ler Beratung des Justizetats mit Recht auf die Zeugnisse dieser Anerkennung hingewiesen nnd mit den Worten geschlossen: Respekt vor oem Reichsgericht! Er hat mit diesen Worten nicht nur der Überzeugung der Reichsregierrmg Ausdruck gegeben, der ich mich rücchaltloS anschließe, sondern zweifellos allch bas uneingestandene Empfinden weiter Juristenkreise, auch solcher des Auslandes, ausgedrückt. So bringe ich dem Reichsgericht die Grüße der Reicksleitung, unseren Dank rmd unsere Anerkennung für Ihre mühevolle und treue Arbeit dar. Ich bin überzeugt, daß der oberste Ge richtshof des Reiches der schweren Aufgabe gewachsen ist, auch nach Ler Neuordnung unserer staatlichen Grundlage, nach der weitgreifenden Umgestaltung deS Rechts und deS Verfahrens das Vertrauen des deutschen Volkes sich zu bewahren und sich damit den höchster: Lab» ückern. der einem Richter zuteil werden kann." Der vierte Tag der Leipziger Messe. Leipzig, 9. März. Am Abend des dritten Meßtages hatte die Gesamtzahl der rein geschäftlichen Besucher, an die Dauerausweise zum beliebig häufigen Besuche der Frühjahrsmesse ausgegeben waren, 135 000 überschritten. Es ist dies eine Zahl, die bet früheren Messen erst am Schlüsse erreicht wurde. Ob es sich diesmal um eine außerordentliche Zusammenballung des Verkehrs auf die ersten Tage handelt, läßt sich noch nicht sagen. Das Messegeschäft war auch am vierten Mcßtage, dem Mittwoch, noch recht lebhaft. Auch aw der Technischen Messe hält der Besuch ungeschwächt an. Das Geschäft in Werkzeug maschinen, soweit überhaupt noch Ordres gebucht werden, ist andauernd gut. Auch bei den Waagen und Prüfungs maschinen, bei denen das Geschäft erst später eingesetzt hat, entwickelt es sich zufriedenstellend. Ebenso kann man in allen anderen Abteilungen von einem sehr guten Geschäft sprechen. Zwangsanleihe oder freie Anleihe? (Von unserem ständigen Mitarbeiter.) Berlin, 8. März. Die Verhandlungen über das Stencrkompro« miß haben unmittelbar vor ihrem Abschluß noch eine Komplikation erfahren dadurch, daß der Netchswirt- schaftsrat sich zum Wort gemeldet hat und anscheinend eine grundlegend neue Idee in die Debatte werfen will, Von dem Gedanken ausgehend, daß die Zwangsanleihe in der vorliegenden Form zu wenig Ertrag haben könnte, wird vorgeschlagen, eine freie Anleihe aufzulegen, gleichzeitig aber die Bezahlung den deutschen Industrie für die von ihr zu liefernden „Sachleistungen" nicht in Papiergeld (welches durch die Zwangsanleihe beschafft werden sollte), sondern in „Goldbons" vorzunehmen, für welche die Verzinsung auf dem Wege einer Umlage unter der Industrie, der Landwirtschaft und dein Handel aufzubringen wäre. Es ist jedoch sehr fraglich, ob die am Kompromiß beteiligten Parteien sich aus diesen neuen Boden begeben werden. Die Steucransschüsse des Reichstages haben heute ihre Arbeiten beendet und tverden noch eine gemeinsame Schlußsitzung abhalten. Die Besprechungen der Partei führer mit dem Kanzler, bei denen vor allem noch die „persönlichen nnd sachlichen Garantien", welche die Volkspartei fordert, besprochen werden sollen, sind um wenige Tage verschoben worden. Man versichert übrigens, daß diese Garantien so entgegenkommend seien, daß sie kein Hindernis für die endgültige Einigung abgeben wer den. Es scheint auch, als ob all? in Frage kommenden Parteien sich mit der Ernennung Les Ministers Dr. Hermes zum Finanzminister einveiftandcn erklären werden. Dennoch ist für den Augenblick leine Aussicht, daß auf der fast gesicherten Basis der Stcuerübercinkunft nun auch eilte erlvciterte feste Regierungsmehrheit zu- standegebracht wird. Damit will man offenbar noch einige Zeit warten. Warum eigentlich? Veto, Sie Kriegsentschädigungen des Vorjahres über 6)4 Milliarden Goldmark. Die Neparationskommission veröffentlicht eine amtliche Mitteilung, drrxch die sie die bis zum 31. Dezember 1921 von Deutschland erfolgten Leistungen bewertet. Die Liste enthält folgende Hauptziffcrn: 1. Zahlung inGold und ausländischen Devisen: direkt von Deuhchland 1041419 000 Goldmark, Zahlung Dänemarks siir die Abtretung eines Teiles von Schleswig-Holstein 65000000 Goldmark, Verkauf der zerstörten Kriegsmaterialien 40 960 000 Goldmark, Verschiedenes 657000 Goldmark, ferner ans der Durchführung der Abgabe von eingcsührtcn deutschen Waren in England 36136000 Goldmark, insgesamt 1184171000 Gold» mark. 2. Sachliescrungcn (schätzungsweise) 2 760 250 000 Gold mark, Verkauf an Luxeniburg, an die Tcrtilalllan; der Ver einigten Staaten usw. 39092000 Goldmark, zusammen 2799 342 000 Goldmark. 3. (schätzungsweise). In ücn abgetretenen Gebieten über« nommene Staatsvcrmögen 2504342000 Goldmark, also unter 1 bis 3 zusammen 6 847 856 000 Goldmark. In Lieser Ausstellung sind n i ch t c n t h a lte n die von Deutschland zurückgegcbcnen Gegenstände, sür die es keinen Anspruch auf Gutschrift besitzt, ferner die von Deutschland direkt an die Besetzungsarmeen geleisteten Zahlun gen. Der Gesamtbetrag von über 6)4 Milliarden Gold mark kann sür folgende Posten Verwendung fin den: 1. Rückzahlung der Vorschüsse zur Erleichterung der Kohlenlieferung auf Gund des Abkommens von Spa in Höhe von 390 Millionen Goldmark. 2. Desetzungskosten bis zum 1. Mai 1921, foweit sie durch die Zahlung in Pa piermark und in den oben erwähnten Leistungen nicht ge deckt sind. 3. Reparationen. Regierungspläne zur deamlenbesoldung. Berlin, 8. März. Im Beamteuausschuß des Reichstages gab ein Re» glerungsvertreter einige Erklärungen zur Beamteubesol- dung ab. Er stellte zunächst fest, daß das Kabinett zu den Fragen der Besoldungsneuregelung noch nicht im einzelnen Stellung genommen habe. Die Teuerung verlange, daß etwas Wesentliches getan werde. Man denke daran, bei der Besoldungsgnrppe Hl einen be stimmten Betrag zum Grundgehalt zuzulegen, der sich bei den folgenden Gruppen verringern müsse. Bei welcher Gruppe Ler Zuschlag verschwinden könne, stehe »och nicht fest. Der Wunsch, die Steigerung von Gruppe zu Gruppe in gleichen Prozentsätzen vorzunehmen, sei un erfüllbar. Es würden sich für Lie Gruppen Vl, VII usw. so hohe Gehälter ergeben, daß sie sür die unteren Gruppen nicht zu ertragen wären. Eine solche Regelung sei weder sozial, noch sei sie sachlich zu rechtfertigen, weil im Gehalt die Kosten siir die Ausbildung zum Ausdruck kommen sollen, diese aber seien bei gewissen Gruppen ungleich höher als bei den mittleren. Ein Abbau der W iri sch aftsbeihilfen sei nicht möglich. Offen bliebe die Frage einer besonderen Zulage für die Ehe- fraueu. Ser Luxus der Kontrollkommissionen. Ein englischer Lord als Ankläger. Die Entente unterhält bekanntlich in Deutschland, Ssterrcich und Ungarn noch eine Anzahl übcrwachungs-- kommissioncn, die nichts zu tuu haben, aber insolge des ui: geh euren Kostenaufwandes, den sie verur- fachen, die Wiedcrgutmachungszahlnngen geradezu un möglich machen. Diesen himmelschreienden Zustund ha» jetzt ein Mitglied des englischen Unterhauses, Lord Newton, im Parlament mit treffenden Worte» gegeißelt. Er stellte fest, daß in Deutschland gegenwärtig Kommissionen im Überfluß , vorhanden sind. Die Reparationskommission, die aus 171 Personen bestehe, koste monatlich 32 Millionen Mark. Die Kontrollkommission, die zum Zweck der Entwaffnung i» Deutschland anwesend sei. bestehe ans 1569 Personen und
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