Suche löschen...
Sächsische Elbzeitung : 18.03.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-192203186
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19220318
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19220318
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1922
- Monat1922-03
- Tag1922-03-18
- Monat1922-03
- Jahr1922
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 18.03.1922
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Sächsische Elbzeitung Tageblatt für die Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen für den Stadtrat, das Amtsgericht, das Hauptzollamt zu Bad Schandau und des Finanzamtes Sebnitz Gemetndeverbands-Gtrokonto: Bad Schandau 36 :: Bankkonto: Dresdner Bank Zweigstelle Schandau :: Postscheckkonto: Dresden Nr. 333 27 Fernsprecher: Bad Schandau Nr. 22 — Draht. Anschrift: Elbzcituna Bad Schandau Ne SSWlchi ElbMIunn'' krlchUnI IWi» mU AnSnahm, irr Sonn- > nd gtlertnae. Dit Ausgabe tiloinl nachmittags d Uhr. «ttcuasuitl«: monatlich 8 M. durch Botin odkr die Post >tinlchttkklich Bcsttilncid- 8 M. rinztlne «ummer <10 Pf. Besieaunaen »ehmen die Britllriiaer und Postanstalten, sowie Z-ltunaSboten an Sächsische Schweiz Tageszeitung für die Landgemeinden Altendorf, Kleingießhübel, Kleinhenners dorf, Krippen, LIchtenhaitt, Mittelndorf, Ostrau, Porschdorf, Postelwitz, Prossen, Rathmannsdorf, Reinhardtsdorf, Schmilka, Schöna, Waltersdorf, Wendisch- führe, sowie für das Gesamtgebiet der Sächsisch-Böhmischen Schweiz Druck und Verlap: Sächsische Elbzeitiing, Alma Hieke — Verantwortlich: K. Nohrlappcr An,eigen Annal,me bis sp-lteslens vormittags 9 Uhr, gröbere Anzeigen am Tage vor dem Erscheinen erbeten. OrlSvrciS Nir die aieinscbriNzeile: 150 PN. Nir auswärtige Austraggeber 2 M Nabellartscher und schwieriger Sav nach Ueberriniunso. Reklame und Eingesandt die Zeile a M. «ei Wiederholungen entsprechender Rabatt Nichterscheinen einzelner Nummern insolge höherer Gewalt, Streit, Aussperrung, Betriebsstörung berechtigt den Bezieher nicht zur «strzung de« Bezugspreises oder zum Anspruch aus Llclerung der Zeitung. Nr. 66 Bad öchandau, Sonnabend, den ^8. 2Närz 66. Dahrg. Für eilige Leser. * Die deutsche Negierung ist den Bedenken der Kontrolllom misston In bezug auf die Entwaffnung und die Organisation der Polizei in einer ausführlichen Note cntgcgcngetrctcu. * Die Gütertarife der Eisenbahn werden vom 1. Avril ab um weitere 40 Prozent erhöht. * In der italienischen Kammer sprach sich Außenminister Schanzcr mit großer Entschiedenheit für die Einsetzung einer gesetzmäßigen Regierung in Fiume aus. * Frankreich nnd Japan schlossen eine Enicntc zur Ausbcu- rung Sibiriens. * In Belfast kam es zu neuen blutigen Straßcnkämpsen. * Bis auf kleine örtliche Kämpfe ist dec Ausstand in Süd. psrika durch General Smuts unterdrückt worden. * Der amerikanische HccresauSschuß hat die Kosten der Nl^inlandsbcsatzung im nächsten Staatshaushaltsplan gc- M» W« I , Noch nicht zufrieden! Sie lassen uns nicht in Nuhc, sie wollen »ms nicht in Ruhe lassen. Seit vollen hrei Jahren haben wir mili tärische Kontrollkommissionen der Entente über ganz Deutschland verteilt, die mit einem ungeheuren Apparat von Offiziere« und Beamten, von männlichen nnd weib lichen Spitzeln das ganze Reich dnrchschniiffeln, um der deutschen Negierung bei der Ausführung der Abrüstungs- Vorschriften des Versailler Friedensvcrtrages nnd der un zähligen auf ihn gestützte»» Befehle des Generals Rollet nnd seiner Unterorgane auf die Finger zu sehen. Bis schließlich selbst im Londoner Unterhaus und unter der Hand sogar auch von diesem und jenen Franzosen zu gegeben werden mußte, daß Dcutfchland wirklich »»nd wahrhaftig entwaffnet sei, was aber andererseits nicht verhinderte, daß, je nach den politischen Bedürfnissen des Tages, Herr Briand oder Herr Poincarö plötzlich wild anffnhr, um von fabelhaften geheimen Rüstungen in Deutschland, von hinterhältigen Widerständen seiner Macht haber zn sprechen. Jetzt erfährt mau plötzlich, daß die Interalli ierte M i l i 1 ä r k o n t r o l l k o m m i s s i o n der Neichs- rcgierung am 27. Februar eine Note überreicht hat, in de't sie den Erlaß von Anordnungen der einzelnen deutschen Länder bis zum 15. März verlangte, durch welche^dic O r d n u n g s p o l i z e i den Forderungen der Kommission entsprechend umorganisiert werden sollte. Man muß nun wissen, daß diese Ordnungspolizei zum mindesten dreimal genau nach den Weisungen der Fremdmächte umorgani siert worden i st. So wie sie jetzt besteht, entspricht sie in Aufbau und Einrichtung genau den Vorschriften, die vor» Herrn Rollet und seinen Sachverständigen zum letztenmal wohl vor etwa Jahresfrist erlassen worden sind. Es hilft alles nichts, man braucht offenbar in Paris — und anders wo — wieder eine neue Aktion gegen den immer noch nicht vollkommen tot gemachten Militarismus in Deutschland, genau zu derselben Zeit, wo der französische Kriegsminister vor der Kammer die Notwendigkeit hervorhebt, statt der vorgesehenen 450 000 Mann eine Heeresstürle von 630 000 Mann bewilligt zu erhalten. Also verlangt man einmal die Beschränkung der staatlichen Polizei ans den im Jahre 1013 vorhanden gewesenen Stand; zweitens die Beseiti gung der Nachrichten- nnd Kraftfahrformalionen, der Lnftfahrtüberwachungsabteilungen und aller anderen so genannten festen Verbände — das heißt der Hundert schaften, in die bekanntlich unsere Schutzpolizei gegliedert worden ist; verlangt ferner die Überführung der dadurch frei werdenden Mannschaften in den Einzeldienst und eine entsprechende Aufhebung der jetzt für einen Teil der Poli zei eingeführten Kasernierung. Mit anderen Wortenr'man verlangt die nahezu vollständige Zerschlagung der Polizeiorganisation, die, immer wieder muß es gesagt werden, im vollen Einvernehmen mit der Entente auf die gegenwärtigen inneren Schutzbcdürfnisse des Deutschen Reiches zngeschnitten war, verlangt sie ohne jede nähere Begründung, verlangt sie, weil cs den fremden Befehlshabern eben Spaß macht, mit den Deutschen auch in dieser überaus kitzligen Frage Schindluder zu spielen. Als Vorwand für die Auffassungen, die dieser Note zugrunde liegen, können ihr allenfalls mancherlei Über treibungen dienen, die mitunter bei uns im Lande beliebt werden, sobald es sich um irgendwelche Vorgänge inner halb der Schutzpolizei handelt. So ost mun sonst immer Rücksichtnahme auf unsere auswärtige Politik fordert, so bald cs sich um den Nest der Waffengewalt handelt, der uns noch geblieben ist, werden alle Bedenken fallen ge lassen nnd gehen gegen Reichswehr oder Schutzpolizei zn Felde, die, vom deutschen Standpunkt ans gesehen, einer besseren Sache würdig wäre. So erhält die Entente immer wieder billiges, allzn billiges Material für die Nnfstellnng neuer Forderungen, dem gegenüber unserer Negierung leider die Hände nur allzu sehr gebnuden sind. Am 15. März hat sie der Kontrollkommission eine Antwort note zugchen lassen, mit der sie den Standpunkt der Gegenseite mit echt deutscher Gründlichkeit zn entkräften sucht. Aber der Mann, der diese Note abznfassen hatte, wußte.natürlich ganz genau, daß die Gegenseite nicht zu überzeugen war, weil sie nicht überzeugt sein wollte. Und so besteht auch hier der langen Rede kurzer Sinn wieder einmal darin, daß zum Sckluß erneut der feste Wille der Ncichsregierung betont wird, an der bisher von ihr gehandhabten loyalen Ersüllungspolitik scstzuhalten. Die Note mündet ans in Vorschläge, die den Forderungen der Kommission sehr weit entgegenkommcn, ohne dabei angeblich die Lcbcnsnotwcndigkeiten des Reiches und der Länder zu gefährden. Man will von einer weiteren Ver staatlichung der Lokalpolizei fernerhin nnr in beschränk tem Umfange und nach vorheriger Verständigung mit der Kommission Gebrauch machen. Man will die Zahl der festen Verbände — also der Hundertschaften — innerhalb des Deutschen Reiches erheblich vermindern, die Kasernie rung entsprechend cinschränken, sämtliche Nachrichten- und Kraftfahrformationen, sowie auch die Lustfahrtüber wachungsabteilungen auflösen, das ans Hccresbcsländcn stammende oder militärischen Typen gleichstehende Nach- cichtengcrät abgcbcn, die zentral geleiteten Depots der ein zelnen Länder abschaffett »md schließlich die jetzige Uni- sorm der Schutzpolizei nach Verbrauch der vorhandenen Bestände in einer Weise abändern, daß sie zur „feld- mäßigen" Verwendung ungeeignet ist. Bis an die Grenze des möglichen will man damit entgegengekommen sein und hofft, zum hundertsten, nein, zum tausendster»»»»«!, die Entente so von der loyalen Politik des Reiches überzeugen z»t können. Um das Maß voll zn machen, hat sogar an dem glei che»» 15. März, an dem dieses Polizeiultimatum der Entente ablief, der französische Botschafter in Berlin eine Kollektiv note der Entente überreicht, in der »ms der Abwechslung halber wieder einmal vorgeworfcn wird, daß wir der Interalliierten Militärkontrollkommission — Obstruktion leisten. Unsere Negierung soll ihr in dieser und jener Be ziehung die notwendigen Mitteilungen vorenthalten haben, und so wird ihre Aufmerksamkeit „in dringender Form" auf die Lage gelenkt und sie aufgcsordert, Prak tiken ein Ende zu machen, die, selbst wenn sic von unter geordnete»» Behörden begangen sind, doch unter die Ver antwortung der Negierung fallen. Und um zu diesem Schaden noch den Spott und den Hohn hinzuzufügen, wird bemerkt, daß schon das finanzielle Interesse Deutsch lands erheische, die alliierten Körperschaften instand zu setzen, sich so schnell als möglich ihrer Aufgaben zu ent ledigen — als wenn diese Aufgaben nicht längst erfüll» wären, und als wenn nicht nachgerade jedes Kind in Deutschland ganz genau wüßte, warum die fremden Kommissionen aus Deutschland nickst weichen wollen. Wer mit so.riesigen Bezügen ausgestattet ist. wie dieser General Rollet und alle seine Bediensteten bis herab zum letzten Autoführer, der denkt gewiß an alles andere eher als daran, diese überaus einträglichen Stellnngcn „vorzeitig" zu räumen. In Wahrheit gibt es auf der ganzen Welt, England und Frankreich selbstverständlich eingeschlossen, keine»» mili tärischen oder polizeilichen Fachmann, der die Fortdauer der Militärkontrolle über Deutschland nach allem, was ge schehe»» ist, ernsthaft zu verteidigen vermöchte. Deutsch land kann tun und lasse»» was es will — die Tyrannen hand, die auf ihm lastet, wird nicht zurückgezogen werden, und wenn es seine Vertragsverpfltckstungcn »licht einmal, sondern zehnmal erfüllt hat. Ma»» sicht: der Geist des Herrn Poincarö beherrscht die Welt, nnd Lloyd George hat sich als zu schwach erwiesen, gegen ihn Vernunft und guten Willen zum Siege zu führen. Dr. Sy. Eine neue Note Nollets. Berlin, 17. März. General Rollet, der Vorsitzende der Interalliierten Militärkontrollkommission, hat dem Auswärtigen Amte in Berlin eine weitere Note überreichen lassen, in der er die restlose Vernichtung von noch in den Händen von Zioilbehörden befindlichen Urkunden verlangt, die die Ausführung von Rekrutierungs- und Mobilmachungs handlungen betreffen. Diese Vernichtung habe in Gegen wart von Entente-Kontrollosfizieren zu erfolgen. Der große Anseiheplan. V e rw i r kli chun g d e r B eschlüsse von C a n ne ZS Die seinerzeit in Cannes gaiH unverbindlich getroffe nen Verabredungen über die Regelung der deutschen Zah- lungsverpflichtttngen haben jetzt ans der Konferenz der alliierten Finanzminister und Finanzsachverständi gen in Paris festere Gestalt angenommen. Es wird da rüber berichtet, die in Cannes gemachten Vorschläge seien so gutwie bestätigt »vorder». Der Betrag der Zah lungen in bar und in Waren, die Deutschland im Jahre 1922 zu leisten habe, sei festgesetzt worden. Auch die Verteilung des bereits von Deutschland gezahlten Geldes unter die Alliierten sei bestimmt worden. Gleichzeitig ist bei der eigentlich entscheidenden Stelle, der Ncparations- kommissioir, von dem englischen Delegierten Bradbury offiziell der Antrag gestellt worden, eine technische Kom mission, in der außer den neutralen Staaten auch Deutsch- land offiziell vertreten sein soll, einzusetzen, die die Frage der Auflegung einer deutschen Anleihe auf de m Weltmärkte prüfen soll. Man hält die Zustimmung der alliierten Negierungen, einschließlich Frankreichs, zu diesem Plane bereits für acsick»ert. Die achte Dekade bezahlt. Berlin, 18. März. Die heute fällige achte Dekaden« Zahlung in Höhe von 3t Millionen Goldmark ist bereits an die Neparationökommission geleistet worden. Der Gesamt betrag der bisherigen Drkadenzahlungen beläuft sich damit auf 248 Millionen Goldmark. Deutsche und französische Steuerlast. Ei»» schlagender Beweis. In den französischen Kammcrdcbatten und den fran zösischen Zeitungen tauchte in den letzten Wochen immer »nieder die Behauptung auf, der französische Staatsan gehörige stehe unter einem höheren Steuerdruck als der deutsche. In der Tat ist die Frage der steuerlichen Belastung in Deutschland und den alliierten Ländern von weit tragender Bedeutung; rührt sie doch an dem K ernpnnk 1 des ganzen N e p a r a t i o n s p r o b l c m s: die Leistungsfähigkeit Deutschlands. Bekanntlich soll nach den Bestimmungen des Versailler Vertrages die Reparations kommission bei der Prüfung der Zahlnngsfähigleit Deutschlands darauf achten; daß das deutsche Stcnersystcm verhältnismäßig ebenso schwer ist wie das des stärkstbe lasteten Landes innerhalb der Neparationskommission. Nun ist der Steuerdruck in keinem Lande so groß wie in Deutschland. Wir »vollen uns nickst berufen auf das Urteil der Sachverständigen der alliierten Mächte auf der Brüsseler Konferenz im Jahre 1920, die erklärten, daß be reits die damaligen Tarife der direkten Steuer»» das H ö ch st m a ß erreicht hätten, »nid daß später sogar, wenn oic Veranlagungsbchörden sich cingearbeitet hätten, im fiskalischen und wirtschaftlichen Interesse eine Ermäßi gung gc »visscr direkter Steuern zu erwägen sei. Die deutsche Negierung hat trotz dieses Urteils und trotz der steigenden Geldentwertung, die an sich schon stärker gewirkt hat als neue Steuern; an einem starken Ausbau -des gesamten Steuersystems gearbeitet. Nnr die Einkommensteuer wurde, um der gegenüber der Friedens mark unendlich gesunkenen Kaufkraft der Mark in etwas gerecht zu werden, für die unteren und mittleren Ein kommen ermäßigt; eine Maßnahme, deren Berechtigung nunmehr auch im Auslande anerkannt wird. Will man zu wirklichen Vergleichen der Stenerbelastung kommen, so muß inan von der inneren Kaufkraft des Geldes in den einzelnen Staaten ausgehen. Einige Beispiele mögen zeigen, zu welchen Nesnltaten inan dann kommt. Was wirklich gezahlt wird. In Deutschland zahlt ein unverheirateter Steuerpflichtiger bei einem Arbeitseinkommen von 30 000 Mark 7,4 Prozent seines Einkommens an Einkommen steuer, während ein Einkommen gleicher innerer Kaufkraft in England und Frankreich steuerfrei ist. Bei einem Einkommen von 50 000 Mark sind in Deutschland 8,4, m England 4,5 und in Frankreich nnr 2,75 Prozent, bei einem Einkommen von MO 000 Mark in Deutschland »5,5 in England »0,5, in Frankreich gar nur 5,5 Prozent des Einkommens zu zahlen. Diese weni gen Ziffern reden eine so eindringliche Sprache, daß sie eines Kommentars nicht bedürfen. Das gleiche Bild ergibt sich bei einer Vergleichung der Belastung des Untcruehmergcwinncs. Würde man zu der Eiulommeusteucr den ganzen Komplex der B c si tz st e u e r n, der nach Verabschiedung der neuen Gesetz entwürfe eine in dieser Schwere in keinem Lande der Welt be kannte Belastung des Vermögens bedeutet, hinzurcchncn, so würden die Ziffern noch ganz andere Unterschiede ausweiscu Man hat nun auf der Gegenseite den Versuch gemacht, »achzu- weiscn, das; ciuzlcuc Verbrauchssteuern dort höher sind als bei uns, ohne zn bedenken, daß auch die sog. direkten Sten crn, z. B. die Einkommensteuer, letzten Endes die Person des Verbrauchers liessen. Und wenn man ausrcchnet, das; in den alliierten Ländern der Ertrag von Verbrauchssteuern pro Kops der Bevölkerung gößer ist als bei uns, so vergißt man die ein fache Tatsache, -daß der auf den einzelne» entfallende Verbrauch in dem verarmten Deutschland bedeutend geringer ist als in den Ländern mit günstigeren Wirtschastsverhältnisscn. Die steuerliche Belastung in einem Lande kann nur daun wirklich berechnet werden, wenn man zweifelsfrei seststellt, welches Ei» komme» der einzelne im Durchschnitt bezieht im-d was ihm nach Abzug der Steuern zum Leben verbleibt. Der Franzose zahlt weniger als die Hälfte. Stellt man fest, was nach Abzug sämtlicher Stenern bei»» einzelnen im Durchschnitt znn» Lebensunterhalt von seinem Staate gelassen wird, so ergibt sich bei Bcrücksichli gung der inneren Kaufkraft des Geldes, das; dem Fran zose n nach den Zahlen dcS Völkerbundes m ehr als das Doppelte des dem Deutschen zur Verfügung stehenden Betrages verbleibt. Es ist nicht recht vcrstünd sich, wie inan trotz dieser leicht vermehrbaren nnd leicht nachzurcchucnden Zahlen immer wieder die allen Vor würfe gegen Deutschland erhebt, daß die deutschen Bürger geringer mit Steuern belastet seien als die Angehörigen der alliierten Länder. Ans die Dauer allerdings wird mau sich der Beweiskraft unbestreitbarer Zahlen nickst ver schließen können. Die polnische Antwort an Tschitscherin. Warschau, 17. März. Außenminister Skirmnnt wird in seiner Antwort aus die Drohnote Tschitscherins über angeblich bestehende Weißgardistcnorganisationen in Polen ans die friedliche Politik Polens Hinweisen und betonen, daß Polen das Abkommen über die Ausweisung weiß- gardistischer Führer in keiner Weise verletzt habe.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite