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Sächsische Elbzeitung : 30.05.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-05-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-192205305
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19220530
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19220530
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1922
- Monat1922-05
- Tag1922-05-30
- Monat1922-05
- Jahr1922
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 30.05.1922
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Sächsische Elbzeitung Anzelnen-Annahme bl- späiksten» vormMags 9 Uhr. gröbere Nn,eigen am Tage vor dem Erscheinen erbeten. OrtSprelS Inr die Klelnschrllt,eile: L.50M.. Ibr augwörllge Nnitraggeber ii.vii M.,tabellarischer und schwieriger Satz nach Uebereinkunit), Reklame und Eingesandt die Zeile 10 M. Bei Wtederholungen entlprechender Rabat« Sächsische Schweiz Tageszeitung für die Landgemeinden Altendorf, Kleingießhübel, Klelnhcnners, darf, Krippen, Lichtenhain, Mittelndorf, Ostrau, Porschdorf, Postclwitz, Prossen, Rathmannsdorf, Neinhardtsdorf, Schmilka, Schöna, Waltersdorf, Wendisch^ führe, sowie für das Gesamtgebict der Sächsisch-Böhmischen Schweiz Druck und Verlag: Sächsische Elbzeitunn, Sllma Hieke — Beraulworllich: K. Nohrlappcr Tageblatt für die Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen für den Stadlrat, das Amtsgericht, das Hauptzollamt zu Bad Schandau und des Finanzamtes Sebnitz Gemeindeverbands-Girokonto: Bad Schandau 36 :: Bankkonto: Dresdner Bank Zweigstelle Schandau :: Postscheckkonto: Dresden Nr. 333 27 Fernlprccher: Bad Schandau Nr. 22 — Draht-Anschrift: Elbzeüung Bad Schandau »GSchllsche lklbzellung" erscheint Uhlich mit Ausnahme irr Sonn- und Feiertage. Die Ausgabe ersolgt »lhm. b Uhr. Bezugspreis: monatlich 15 M., durcb Boten oder die Post ieinschUcblich Bestellgeld» 16.50 M Einzelne Nummer 50 P>. Bestellungen nehmen die Briefträger nnd Postanstalten, sowie ZeftungSboten an Nichlerschelnen einzelner Nummern insolge höherer Newa», Streik, Aussperrung, Betriebsstörung berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung de» Bezugspreise» oder zum Anspruch aus Lieserung der Zeitung. Alr. 125 Bad öchandau, Dienstag, den 30. Mai 66. Dahrg. Für eilige Leser. * Die deutsche Note «» die Rcparationskommission über die duf den 31. M-ii befristeten Forderungen- ist am Montag in Paris überreicht worden. * Reichskanzler Wirth erstattete im Reichstag Bericht über Genua, wobei er betonte, das, kein do"crnder Friede möglich Ist, solange die Politik der Sanktionen gegen Deutschland ge trieben wird. * Der bevorstehende Besuch Poincarös in London wird als lein Beweis jiir den Wunsch nach Annäherung betrachtet. Es heißt, die französische Negierung habe nicht mehr die Absicht, in das Ruhrgebiet einzuriickcn. * Morgan und Visseriug wünsch«», daß ein Teil der ge planten Anleihe für die eigenen Bedürfnisse Deutschlands ver wendet werde. Vorläufig...» Der 31. Mai, dem man in Deutschland monatelang mii bangen Erwartungen entgcgcngeschen hat, ist herau- gekommen, aber die schweren Erschütterungen, die man von ihm befürchten mußte, sind ausgcblicben und werden auch bis auf weiteres nicht zu erwarten sein. Es ist eine vorläufige Regelung gesunden, oder, vorsichtiger gesagt, augebahnt worden. Es ist aber eben nur eine vor läufige Regelung, von der niemand weiß, wie bald ihr neue Erschütterungen folgen können. Am 21. März hatte, wie erinnerlich tst, die Reparationskommission von uns verlangt, das; wir als Vorbedingung sttr einen (ebenfalls nur vorläufig) herabgesetzten Zahlungsplan bis- zum 31. Mai eine Reihe bestimmter Zugeständnisse machen-, so vor allem 60 Milliarden neue Stenern beschließen und eine ziemlich weitgehende Finanzkontrolle zulassen sollten. Wir haben damals sofort geantwortet, das; dies für uns un möglich ist, nnd man hat sich damals in Berlin vor allein auf die Konferenz von Genua verlassen, von der man eine Rettung aus den bevorstehenden schweren Gefahren er wartete. Bald wurde auch Finanzminister Hermes nach Paris geschickt, um mit der Neparationskommission Vor besprechungen über eine Neuregelung der Zahlungsfrage unter Umgehung jener Forderungen vom 21. März zu führen. Zugleich kamen die Amerikaner über den Ozcan nnd erklärten, daß sie bereit seien, eine Anleihe für Deutschland in die Wege zu leiten. Als das Ergebnis der wochenlangcn Verhandlungen ist jetzt eine deutsche Note an die Neparationskommission abgesandt worden, In welcher alles das bestätigt wird, was Herr Hermes in Paris mit dem Vorsitzenden und einigen Mitgliedern der Neparationslommission vorher besprochen hat. Die Ab sendung war nmürlich erst möglich, nachdem die Konflikte, die innerhalb des Kabinetts wegen dieser Pariser Ab machungen entstanden waren, als beigelegt erscheinen konnten, und nachdem auch der Auswärtige Ausschuß des Reichstages in einer mit scharfer Kritik durchsetzten lan gen Beratung zu diesem Schritte der Negierung Stellung genommen hatte. Um diese kritische Haltung eines Teiles der Parla mentarier zu verstehen, muß man beachten, daß eine Rege lung unserer Zahlungsverpflichtungen nur dann einen Sinn hat, wenn sie mit einer Herabsetzung der ge samten Schuldsnmme beginnt. Sonst kommt bet jedem Anderungsvelsuche und bei jeder Anleiheaktion immer nur eine gewisse Atempause heraus, die an ihrem Ende neue Schwierigkeiten vorausschen läßt. Die Herab setzung der Schuldsumme ist nun bei den Pariser Vorbe sprechungen leider nicht erreicht worden, obwohl Llohd George in Genua dem Reichskanzler in dieser Hinsicht ent gegenkommende Zusagen gemacht hatte. In der neuen Note wird daher die dcutsrhc Bereitwilligkeit erklärt, daß »vir die schwebenden Schulden, die sich in der ungedeckten Papiergeldslut ausdrttcteu, nicht über die Summe hinaus vergrößern, die sie am 31. März betrug. Wir sind ferner bereit, keine neuen Ausgaben ol-Ue sofortige Deckung durch Steuern oder innere Anleihen zu machen, und »vir wer den uns auch, einer früheren Zusage gemäß, künftig mit der Neparationskommission bei neuen stcuergcsetzlichen Maßnahmen ins Einvernehmen- -setzen, worin sich aller dings eine Art Finanzkontrolle zn verbergen scheint. Die Vorbedingung sür diese Zugeständnisse ist selbstverständ lich, daß wir eine Anleihe, und zwar eine Anleihe in ausreichender Höhe unv zu einem ausreichend frühen Zeitpunkte erhalten, die uns in die Lage verseht, für einige Jahre die Reparationszahlungen zu begleichen. Die Neparationskommission wird auf diese Note, dis ja in allen Einzelheiten vorher verabredet ist, ohne Zweifel zustimmend antworten. Und dann wird das Anleihe komitee in- Paris sich an- die Arbeit machen', um uns die in Aussicht stehenden 4 bis 5 Goldmilliarden zn beschossen. Inzwischen kann aber noch viel Wasser ins Meer stießen, und mancher deutsche Politiker sieht der Zukunft keines wegs mit rosigen Hofsnnngen entgegen. Mau vermißt in dem neuen Abkommen vor allem, oaß uns für unsere weit gehenden Zugeständnisse keine politischen Erleich- terungeu in der Frage der Besetzung oder der Sank tionen gewährt wurden, und- -man weist darauf bin. daß eine künstliche Befestigung des Markkurses ohne eine end gültige Regelung des Zahlungsplanes der deutschen Wirt schaft erheblichen Schaden znfügen wird. Es ist sehr be zeichnend, daß auch -der Reichskanzler selbst diese Bedenken der Wirtschaftspolitiker durchaus anerkannt Hal und sich nur widerstrebend der Mehrheit seiner Minisicr- kollegen gefügt hat, die der Ansicht waren, man müsse im Augenblick nehmen, was Hermes eben in Paris erreichen konnte. Das Gespenst des 31. Mai ist durch unsere Zugeständ nisse vorläufig gebannt, aber niemand weiß, wann es sein Haupt wieder erheben wird. Bereits am 15. Juni steht eine neue Zahlung von 50 Goldmillionen bevor, von denen wrr noch nicht wissen, woher wir sie nehmen sollen. Wenn man in Genua gehofft hakte, den Grund zu einer dau ernden Sanierung der weltwirtschaftlichen Verhältnisse zu legen, so ist diese Hoffnung durch die Pariser Ab- machnngeu mir ihrer nur vorläufigen Erledigung des Problems vom 31. Mai stark herabgesetzt, und die Situation wird von einem dem Reichskanzler kehr nahe stehenden Blatte ganz richtig mit den Morien gekennzeich- - net: „Paris hat nicht gehalten, was Geima versprach.* * Waö StimicS dazu sagt. Die Bedenken, die man in den Kreisen der Großindustrie gegen die Pariser Slbmachungcn dcS Ministers HermeS hegt, werden von der Deutschen Allgemeinen Zeitung in einer offensichtlich auf den Aba. Sünnes zurückgchcndcn Auslassung wie folgt zusammeugefaßt: „Sinnlos ist jeder Versuch einer Lösung des Problems, welche die endgültige Regelung nur um einige Jahre hinnusschiebt; denn cs wäre durchaus möglich, daß die beiden großen Industriestaaten Amc r i k a u nd E n g - land während vorübergehender Hebung des Wertes der deut schen Mark ihre ungeheuren Warenvorräte ab stoßen und dadurch ihrer beengten Wirtschaft Lust schaffen. Einmal selbst gcsuuvct, werden sie an den wirtschaftlichen Nöten des europäischen Kontinents keinesfalls oas gleiche In teresse wie Henle haben. Vollzieht sich die Gesundung ihrer Wirtschastskörpcr also innerhalb von zwei Jahren, so stünden dann auf dem Kontinent ein ausgesogcnes Deutschland, ein zerrüttetes Rußland und ein nunmehr ebenfalls verarmtes Frankreich allein, ohne Möglichkeit, einander zu Helsen oder am Leben zu halten. Wir haben Ursache, zu glauben, daß auch iu den Köpfen französischer Wirtscha tsführer die Erkennt nis dämmert, in ihrem eigensten Interesse sei eine endgültige Sanierung der europäischen Wirtschaft ctzt, aber nicht später, geboten.* Giesderis über ven verlorenen Krieg. Ursachen der Niederlage. Bei einer Rede, die Neichspostministcr Giesbcrts in Nürnberg- bei einem Jubiläum der katholischen Arbeiter vereine hielt, ging er auch aus die äi'ßcre Politik ein und betoute, die Schuld, daß der Krieg verlooengegangen sei, liege n i ch t a m d e u t s ch e n Volk, sondern an der n u - gchenren- Überlegenheit der Feinde. Das deutsche Volk habe ungeheuren Opfersum und Tapferkeit gezeigt. Wenn das Volk seine Znkunft neu begründen wolle, müsse cs seine Opfcrwilligkeit nnd st«ne Tüchtigkeit er halten. Die Politik während der letzten dre' Jahre habe nur die eine Aufgabe gehabt, von Tag zu Tag und von Monat zu Monat alle Mittel anzuwenden, um Sanktionen nnd dergleichen zu vermeiden. Lie Verho, dlungen in Genna und Paris hätten unseren Feinden klar gemacht, daß nufere Verpflichtungen aus -dem Versailler Vertrag nicht so, wie sie es wünschten, erfüllt werden könnten. Das deutsche Volk solle sich aber nicht täuschen, cs komme so leicht nicht aus der Affäre heraus; es werde noch schwere Opfer bringen müssen. Genna babc wenigstens die gute Seite gehabt, daß -wir als gleichberechtigte Nation aucr-« kamst werden. Soviel stehe fest, daß in Genua die Welt vom Deutschtum jetzt schon einen anderen Begriff bekom men habe, als vor dieser Zeit. Vieisach sei bemängelt worden, daß der Vertrag mit Rußland abgeschlossen wor den sei. So wie die Lage war, musste Deutschland zum Abkommen mit Nußl.rnd gedrängt werden Wenn der Bolschewismus reformier! und stwe Ideen gesundet seien, dann werde man auch ml' Rußland m o Deutschland eins Verständigung finden, um beiden Ländern zu helfen vor äußerster Not und Elend. Wenn uns eine in-t-eamationale Anleihe zst günstigen Bedingungen nicht gewährt wcrdc, so könne Deutschland unmöglich so weiter üestehin. Redner hofft, daß man nun aus den Boden dce Verständigung crest, die es Deutschland ermögliche, seinen Verpflichtungen nachzucommen. Dic Deutschen wünschten die Streitaxt zu begraben und an; Wiederaufbau kräftig mit;»wirst». Valuta-Hausse an der Wiener Börse. Wie», :;o. Mai. Au der gestrigen Wiener Börse herrschte eine wilde Vnliita-Hansse. Der Dollar stieg auf Il.ooo, das englische Pfund auf 48.500, der Schweizer Frane 2.000, die deiitsche Mark auf 40, die Lire auf Der Kanzler über Genua. Der Vertrag mit Rußland. — Die Befriedung Europas Es ist für einen Staatsmann eine undankbare Auf gabe, über die Vergangenheit zu sprechen, während der gegenwärtige Augenblick voll ist von ungelösten Fragen an die Zltkunft. In Paris konzentriert sich heute die Weltpolitik, — über Genua mußte der Kanzler dem Reichstage Bericht erstatten, weil er über Paris, also über eine schwebende diplomatische Aktion, noch nichts sagen darf. Immerhin hörte der Reichstag (zwar nicht in der Stimmung eines sogenannten ganz großen Tages und nicht so bis zum letzten Platz beseht wie sonst bei wichtigen Kanzlerrcden) die Auffassung der Negierung mit großer Aufmerksamkeit an. Um zwei Hauptgesichtspunkte grup piert sich die Rückschau auf Genua in den Augen der deutschen Delegation. Das russische Problem, trotz unserer Vermittlertätigkeit nicht restlos gelöst, wurde doch, so weit wir und die Russen allein in Frage kommen, durch den Napallovertrag einen großen Schritt vorwärts gebracht. Der Gottesfriede aber blieb in einem kärg lichen Provisorium stecken. Hier schlägt der Kanzler ge schickt die Brücke nach der Zukunft. So lange Sanktionen möglich sind, so lange Drohungen über uns Gewalt haben, so lange eine solche „Politik auf Termin" mit uns getrieben wird, ist kein wahrer Friede möglich. Starker Beifall im ganzen Hause beweist dem Kanzler, daß diese Auffassung von allen Parteien geteilt wird. Er weiß selbst, daß die Ergebnisse von Genua sehr bescheiden sind, aber seine nnd aller Politiker Sorge geht dahin, nnn doch wenigstens so viel als möglich Gewinn für den Frieden der Zukunft aus der jüngsten Vergangenheit m ziehen. * Sitzungsbericht. (221. Sitzung.) c,'L Berlin, 29. Mai. Sofort nach Eröffnung gab der Präsident das Wort an Reichskanzler Dr. Wirth. Der Kanzler wies zunächst auf seine Mitteilungen übcr Genua im Auswärtigen Auslchutz hin. Über dic Pariser Verhandlungen, die jetzt in vollem Fluß seien, könne hier in der Vollversammlung weiteres noch nicht gesagt werden. Hier soll dem Reichstage nur die Mög lichkeit gegeben werden, zur Genna-Politik der Negierung Stellung zu nehme». Ein Jahr nach der Danteseier, an der das deutsche Volk den regsten Anteil nahm, hat Italien die Vertreter der Völker in Genua empfangen, um dem Weltfrieden zu dienen. Wir wiederholen an dieser Stelle den tiefgefühlten Dank an das italienische Volk und an -die italienischen Staats männer sür das, was sie während de«- Kons-reuz von Genua sür dic Wclt getan haben. Was sollte die Konferenz sein, und waS ist aus ihr geworden? Sie sollte eine Wcltkonfcrenz sein, um alle die Völker zu sammeln, die zum Teil einander als Gegner gcgcnnberstchcn. Diese Ausgabe ist zunächst wesentlich eingeschränkt worden durch das Fernbleiben Amerikas. Dann wurde ihr Programm so reduziert, das; sie nicht einmal die europäische Krise in ihrer Gesamtheit behandel» konnte >md daß die harrende» Völker » i ch t einmal i » offizieller Sitzung die Wahrheit über d'e europäische Krise hören konnten. (Hört, hört!» Die wichtigsten Fragen sind gerade diejenige», die aus der .Kouferenz nicht offi ziell behandelt worden sind, vor allem die Ncparalionssrage, die bcntc zu einer europäischen Frage geworden ist. Trotz aller Sabotngcversnchc Hal die Genua-Konscrenz einen großen Fort schritt gebracht. Der größte'-Fortschrist liegt schon darin, daß wir zum erstenmal bei einer Konferenz der Nechcrungcn als Gleichberechtigte erschienen sind. (Lachen rechts.) Ich weis; nicht, wie man über die Feststellung einer so wichtigen Tatsache lachen kann. (Znstimmimg bei der Mehrheit^ In vielen nicht- offiziellen Unterredungen mit sreinden Staatsmännern ist auch die NcparnNonSfragc erörtert wordcu. Die offiziellen Resolutionen, die das Ergebnis der Konferenz bilde», werde» für «ms dic Leit- »»d Richtlinie» der Politik bilde». Wir hoffe», oaß sie auch sür die übrigen Staate» das wcrdc» und nicht nur theoretische Anregungen ohne praktische Bindung. Wir haben in Genna den srau- zösischen Vorstoß nbgewehrt, der ums in dic Nolle der kleinen Staaten drängen wollte. Es üutie sich M'cr eine Union der einladenden Mächte grftildci, die ohne uns mit Rußland ver handelte und mis dadurch zwang, selbständig unsere Fragen mit Rußland in Ordnung zu Krinoeu Der Rapallo-Vertrag mit Rußland war nicht ein Irrtum der deutsche» Politik, son der» er ist ei» ehrliches aufrichtiges Fricdcnswerk, sas gegen keinen anderen Staat seine Spitze richtet. (Sehr richtig.) Der Vertrag ist lediglich die Fortsetzung der bereits am ü. Mai I92l zwischen Dcunchlond und Rußland getroffenen Vereinbarungen. In Genua wurde Deutschland von den Ver handlungen ausgeschlossen, die von de» einladenden Mächte» mit Rußland geführt wurde» ans der Grundlage des Londoner Menwrandmus. Nach diesem Memorandum sollte aber auch Rußland den Artikel 116 des Versailler Vertrages gegen Deutschland nnwendcu, Deutschland war daher genötigt, eme andere Regelung mit Rußland zu finden. Lloyd George hat in einer Nedc den Rapallo-Vertrag einen Fehler und Irrtnm Deutschlands genannt, aber hiuziigesügt, daß die in Deutsch land und Rußland erzeugte Stimmung dazu fuhren mußte. Dann liegt der Irrtum gber bei denen, die eine solche Stim- mnng durch ihr Verhalten bei »ns erzeugt haben. Der Ra pallo-Vertrag reinigt die Atmosphäre zwischen zwei Völkern, Venen es immer gnt ging, solange sie sich verstanden haben. (Beifall.) Er soll weiter die Brülle schlagen zwischen Ost und West in wirtschaftlicher und sozialer Beziebuua. Er enthält
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