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Sächsische Elbzeitung : 29.04.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-04-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-192404291
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19240429
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19240429
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1924
- Monat1924-04
- Tag1924-04-29
- Monat1924-04
- Jahr1924
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 29.04.1924
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Sächsische Elbzeitung Tageblatt für die Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen für den Stadtrat, das Amtsgericht, das Hauptzollamt zu Bad Schandau und des Finanzamtes Sebnitz Gemeindeoerbands-Girokonto: Bad Schandau 36 — Bankkonto: Dresdner Bank Zweigstelle Schandau — Postscheckkonto: Dresden Nr. 333 27 Fernsprecher: Bad Schandau Nr. 22 — Drahtanschrift: Elbzeitung Bad Schandau Erscheint täglich nachm. 6 Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. — Bezugspreis halbmonatlich ins HauS gebracht 90 Gold-Psg., für Selbstabholer 80 Gold-Ptg. Einz. Nummer 10 Gold-Pf«. — Bet ProdutltonSverlcucrungen, Erhöhungen der Löhne mrd Malcralicuprcise behalten wir uns da« Nccht der Nachfordernng vor Sächsische Schweiz Tageszeitung fltr die Landgemeinden Altendorf, Kleingießhübel, Kleinhenners dorf, Krippen, Lichtenhain, MIttclndorf, Ostrau, Porschdorf, Postelwitz, Prossen, Rathmannsdorf, Neinhardtsdorf, Schmilka, Schöna, Waltersdorf, Wendisch fähre, sowie für das Gesamtgebiet der Sächsisch-Böhmischen Schweiz Druck und Verlag: Sächsische Elbzeitung, Alma Hieke — Verantwortlich: K. Nohrlapper Anzeigenpreis (in Goldmark): die 7gcspal!cnc 35 mm breite Petkzcile 15 Psg., für aus wärtige Auftraggeber 20 Pfg„ 85 mm breite Ncklamezcile 80 Pfg. Tabellarischer Satz nach besonderem Tarif. — Bei Wiederholungen wird entsprechender Rabatt gewährt Anzeigenannahme für alle in» und ausländischen Zeitungen Nichterscheinen einzelner Nummern infolge höherer Gewalt, Streik, Aussperrung, Betriebsstörung usw. berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung des Bezugspreises oder zum Anspruch auf Lieferung der Zeitung. Nr. 100 68. Iahrg. Bad Schandau, Dienstag, den 29. April MH Poinearss Schikanenpolitik Für eilige Leser. * Die Ncichsregierung wird in den nächsten Tagen eine Ant wort auf die Noten der französischen, belgischen und englischer» Regierungen wegen der deutschen Gehcimbünde erteilen. * Das au Polen gefallene Kattowitz soll endgültig znm Sih deS oberschlcsischen Bistums auscrsehcn sein. Es liege der Plan vor, die Kathedrale, das BischofspalaiS und die Gebäude für die Domherren neben dein Friedhof in der Südstadt zu er richten. * AuS Nom wird berichtet, daß Mussolini nnd Macdonald sich binnen kurzem über eine Zusammenkunft verständigen dürsten. * Wegen der Reibungen zwischen Südslawien und Rumänien soll die rumänische Regierung eine Verfügung erlassen haben, nach der sich alle Männer unter 42 Jahren für eine Mobilisier rung bcreithaltcn müßten. * Das Repräsentantenhaus hat mit 297 gegen 69 Stimmen beschlossen, in die Verfassung Bestimmungen über die Kinder arbeit auszunchmen. Frankreich an der Wahlurne. Acl-t Tage nach den deutschen Wahlen schreitet auch der französische Bürger zur Wahlurne, um ein Urteil darüber zu fällen — nicht wie der Deutsche es irrt —, ob ihm die Ziele, das Programm dieser oder jener Partei recht ist, sondern lediglich darüber, ob ihm die von der derzeitigen Regierungskoalition getragene Politik recht ist oder nicht. .Einsam und verlassen steht das Palais Bourbon (Vas Deputiertenhaus in Paris), denn die Deputierten haben sich ja schon alle längst in ihre Wahlkreise begeben, um da für zu sorgen, daß sie von veu kleinen aber mächtigen Lokal gruppen wieder aufgestellt werden. Mau redet so viel über französische Parteien, aber die gibt es, wenigstens in unserem Sinne, nur auf dem linke» Flügel. Nämlich die Sozialdemokraten und die Kommunisten. Was im übrigen die sogenannten franzö sischen „Parteien" angcht, so haben sie zwar alle einen mehr oder weniger schönen Namen, aber gewiß kein Pro- gram m, das zu entwerfen bekanntlich das erste ist, was eine ncugegründete deutsche Partei tut. Sie sind nämlich „Führer- oder Int e r e sse n p a rte i en", genau ebenso wie jeder Deputierte keineswegs etwa von den maßgebenden Wählern seines Departements auf irgend ein Programm hin verpflichtet wird, sondern zunächst nur darauf, die Interessen des Departements, d. h. also der Leute, die Vari» wohnen, energisch zu vertreten. „Monsieur le Däputä" hat nämlich vor allem die verfluchte Pflicht, bei den Behörden der Zentrale sowohl wie im Departement selbst die Wünsche und Beschwerden seiner „Electeurs", seiner Wähler, in allen Amtsstuben auf das hartnäckigste wahrzunehmen, besonders natürlich derer, die in seinem Departement von hervorragendem Einfluß sind. Gibt es keine Programmpartei, so ist also notwendig, daß sich der jeweils regierende Ministerpräsident für seine Politik eine Mehrheit überhaupt erst schafft. Clemen ceau verstand das zu bewerkstelligen durch seine harte Energie, Poincard durch seine Zielsicherheit, Briand durch seine glänzende Beredsamkeit. Denn das französische Parlament ist wirklich ein Ort, wo Beredsamkeit noch etwas gilt und etwas erreichen kann. Und es ist charakteristisch, baß beispielsweise eine der stärksten Stützen der Poljtik Clcmenceaus ein aristokratischer Landesgenosse von Ihm — auZ der VendL« nämlich — war, der jedesmal, wenn ein neuer französischer Präsident gewählt wurde, in den dreißig Jahren seines Aufenthaltes im Palais Bour bon sein: „Vivo io lioil Es lebe der König!" hinaus- schmetterte. Der einstmals, als ihn Clemenceau ans Dank barkeit für die parlamentarisch)« Unterstützung einen Hände- druck verabreichen wollte, die Hände auf den Rüchen zn- sammcnlegte und dem „Tiger" ins Gesicht schrie: „Hebe dich hinweg von mir, Satan!" Er war nämlich Mon arch i st. Erfolg, vor allem natürlich außenpolitischer Er folg, und Energie sind also die beiden Hebel, mit denen sich der französische Ministerpräsident die Mehrheit schassen muß. Darum ist aber gerade das Palais Bourbon häufig de'. Schauplatz erregtester Auseinandersetzungen und zahl loser Ministerkatastrophen, weil eben eine klare Partei- scl)eidung gar nicht existiert, es gar nichts Seltenes ist, daß ein Abgeordneter Mitglied mehrerer Parteien ist, weil der artig lose Gruppen sich um die Persönlichkeit eines Mannes bilden, um morgen zu verschwinden. Im übrigen weis; mau ja natürlich auch in Frankreich, daß die Politik des Staates nicht von den Inhabern eines Sitzes im Palais Bourbon gemacht wird, sondern daß einige wenige, vor allem finanzkräftige Männer hinter diesem Vor hang wirklich regieren und die Akteure vor dem Vorhang als Puppen am Draht ziehen. Frankreichs politiscl>-parla- mentarisches Leben hat deshalb alle möglichen Schatten seiten aufzuwciseu, nnd dabei sind die finanziellen Fragen die wichtigsten. Mancher der mächtigeren Abge ordneten verdankt seinen Einfluß vor allem de» Summen, die er seinen Herren Kollegen meistens ans Nimmerwieder sehen geliehen hat, und wie stark das Geld auf die ps!it»fchs Deutschlands wirtschaftliche Einheit Schnelle Beschlüsse notwendig. In Paris weilen die belgischen Minister Thenn ks lmd Hymans, um mit dem französische» Ministerpräsi denten Poincarü und Mitgliedern der NcparationSkom- Mission über das Sachverständigengutachten und seine Durchführung zu verhandeln. Nach Ansicht der belgischen Negierung dürfe kein Mittel unversucht bleiben, um für die Ausgabe der deutschen Ausländsanleihe eins günstige Atmosphäre zu schaffen; denn eine Verhinderung oder Verzögerung der Anleihe würde ernste Rückwirkungen, auf die praktische Verwirklichung der übrigen Sachverstäu« digenvorschlägc zeitigen. Nach sicherlich aus Kreisen, die der englischen Negie rung nahcstehen, beeinflußten Londoner Berichten ist es klar, daß sorgsame Verhandlungen nötig seien, um genau fcstzustcllen, welche Funktionen jetzt der Neparations. kommtssion, und wclcl)e den alliierten Negie rungen zufallen. Durch ihre Zustimmung zu dem Sach« vcrständigenbcricht in seiner Gesamtheit spreche die italie nische Negierung unzweideutig ihre Zustimmung zu der Politik aus, Vie Deutschland seine wirtschaft liche Einheit zurttügeben wolle. In London sei man der Meinung, daß die Fassung schneller Beschlüsse durch die nahe bevorstehenden Wahlen in Deutschland und Frankreich erschwert würde. Die offensichtlichste! Schwierigkeit aber biete die Frage, die Poincarü iu seiner Antwort mrfwerfe, nämlich die, was zuerst er folgen solle: die Wiederaufnahme der Neparationszablun« gen von feiten Deutschlands, oder die Wiederherstellung seiner wirtschaftlichen Einheit. Die Entscheidung darübeo dürfte aber nicht zu einer Schikanen Politik ausarteu, wozu uian in Frankreich Neigung zeige. * Das amtliche Kommunique über die Pariser Besprechungen. Paris. Das amtliche Kommunique über die Ver handlungen der beiden Mlnisterpcäsidenten erteilt keinerlei Ausschlüsse über die Probleme, die behandelt worden sind. Es wird lediglich sestgestellt, daß Powcarü und Theunls sich über die durch die Expertenbertchte geschaffene Lage besprochen haben. Haltung der großen Maßgebend«» und daurit auch auf die Stimmungen der im Palais Bourbon wichtigen Zeitungen eingewirkt hat und noch cinwukt, bewiesen ja die Fesv stcllungeu in dieser Richtung. Die französiscl)e Politik und die französischen Politiker haben zum Teil einen etwas eigentümlichen „Geruch" an sich; aber — vielleicht läßt sich gerade deshalb von den Mächtigeren und den Energischeren unter ihnen mit den ander» und durch die andern die bekannte französisch« Politik treiben.. Das We11rüsten"zur See. Amerika von England überflügelt. New Pork Der bekannte amerikanis^e Marlne- sochverstündige William Shearere hat öffentlich erklärt, daß die amerikanische Marine angesichts der Unaufmerksamkeit der Marinebehörden und wegen unzureichender Brennstoff vorräte sehr geschwächt sei, und aller Vorteile verlustig gehe, die man auf der Abrüstungskonferenz erlangt habe. Shearere zufolge beträgt das Machtoerhältnis der ver schiedenen Staaten anstatt Großbritannien 5, Amerika 5, Japan 3 — in Wirklichkeit Großbritannien 5, Japan 3, Amerika 1. Seinerseits behauptete der Admiral Nagnep, daß die augenblicklichen Brennstoffvorräte nicht dazu aus reichten, den Bedarf der Flagge im Falle eines Krieges zu decken, und die Schiffe daher aus Mangel an Petroleum bereits eine Woche nach Ausbruch der Feindseligkeiten ihre Operationen einstellcn müßten. Was den Marinesach verständigen anlangt, so hat er in seinem Berichte noch weiterhin sestgestellt, daß Großbritannien nicht nur die Kontrolle über die Petroleum quellen der gesamten Welt sich verschafft habe, sondern in den Vereinigten Staaten 241 000 Morgen petroleumhaltiges Gelände und 214 Petroleumselder besitze, die täglich 70 200 Tonnen Petroleum ergeben. Weiterhin habe Großbritannien drei Schiffslinien in den amerikanischen Gewässern zu seiner Verfügung. Die Besprechungen über die Sachverständigen- berichte. London. Reuter erfährt zu den Besprechungen über die Sachveiständipenberichte, daß der näctste Schritt die Erwägung der aus die Sachoerständigenberichte eingegange nen Antworten durch die Nrparatwnskommission sei, was wahrscheinlich heute der Fall sein wird. Bis dahin dürsten voraussichtlich die Antworten Japans und Jugo slawiens vorliegen. Es sei vollkommen möglich, daß der belgische Ministerbesuch ein Glied in einer Kette von Zu- sammcnkünsten bilden werden. * Die Namen der deutschen Unterhändler. Berlin. Die deutsche Kriegglastenkommission hat am Montag der Rcparationskommission die Namen der Herren mitgeteilt, die deutscherseits in den Eisenbahnerorganisattons» ousschuß nnd in den Ausschuß sür Organisation der Industrie- Obligationen eintrrten werden. Es sind dieses Staats- j sekretär Bergmann, Staatssekretär Voigt sEisenbahnorgant» i sation) und Staatssekretär Trendclnburg sowie Geheimrat Bücher (Organisation der Industrteobllgationen). Morgans Bedingungen. Der Geist freundschaftlichen Zusammenwirkens. Der in Paris anwesende amerikanisch« Finanzmanrr Morgan soll erklärt haben, daß mit der Übernahme eine- sehr erheblichen Teiles an der ersten Anleihe für Deutsch land von 800 Millionen Goldmark durch Amerika gerechnet werden könne, wenn man in den Vereinigten Staatedie Überzeugung besäße, daß die Alliierten und Deutschland in einem neuen Geiste freundschaftlichen Zusammenwirkens sich ans den Sachverftändigen- plan geeinigt hätten. Indessen hänge viel davon ab, in welcher Form diese Einigung zustandekommt und inwie weit die Regierungen die Absicht bekunden, auch in Zukunft Frieden zu halte». Morgan ist der Ansicht, daß über den Zeitpunkt der Auflegung irgendwelcher Anleihen für Deutschland nicht sofort eine Entscheidung getroffen werden kann, da sic von einer Sondergesetzgebuug abhängig ist. dis die Zustimmung Deutschlands haben muß. Vom Wahlkampf. Aus allen Parteien. Reichskanzler Dr. Marx sprach in einer Wählervcr-' sammlung der Z e n t r u m s p a r t c i zu Düsseldorf, die von mehr als 5000 Personen besucht war. Der Kanz ler, der als Spitzenkandidat im Wahlkreis Düffeldorf-Ost ausgestellt ist, äußerte sich über die Grundsätze und Forde rungen der Zentrumsparlei. Er rechtfertigte die vom Zen trum im letzten Reichstage verfolgte Politik und trat er neut mit Nachdruck für die Rechtmäßigkeit der Weimarer! Verfassung ein. In außenpolitischer Hinsicht betonte der Reichskanzler den Willen Deutschlands zu einer Verstän digung. 1P RcichSaußcnminister Dr. Stresemann hielt eine Rede In einer von der Deutschen Volks Partei einbe- rufencn Wahlversammlung in Breslau. Er vertrat die) Auffassung, daß praktische Erfolge nicht durch Illusions- Politik, sondern nur durch verantwortliche, unmittelbare: Arbeit erreicht werden könne. Das Gutachten der Sach-, verständigen sei ein Beweis für die beginnende politische! Einsicht der Völker. Bei Besprechung der künftigen Poli tik der Deutschen Volksparlei wies Stresemann darauf hin, daß mit dem Austritt des rechten Flügels allein 15 Generaldirektoren der Schwerindustrie aus der Partei ausgeschicdcn wäre». Die Volkspartci könne sich jetzt ungehindert gegen übelstände im Kartell- uud Trust- Wesen wenden. Ähnliche Ausführungen »rächte dec Münster in Gleiwitz ebenfalls bei einer Versammlung der Deutsche» Volkspartci. Die dctttschuativnnlcn Kandidaten in Koblcnz-Tricr. Die Dcutschnatiouale Volkspartei veröffentlicht für die Ncichslagswahlcn im Wahlkreise Koblenz-Trier folgenden Wahlvorschlag: 1. Richard Fürst zu Sahn-Witgcnstcin- Bcrleburg, Grundbesitzer; 2. Wilhelm Herbst, Kaufmann, Koblenz; 3. Peter Klein, Eisenbahnzugführer, .Neuwieds 4. Fritz Stenger, Studiendirektor, Betzdorf. 't' Ludendorff warnt vor Zuchtlosigkeit. Bei dem Deut-! scheu Wahltag in Wörrishosen forderte General Luden dorff die Erziehung der Heranwachsenden deutschen Jugend zum Fronlgeist und beklagte die Verflachung unds Zuchtlosigkeit, die innerhalb der völkische» Bewegung ein- SsriKe« KL ' '
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