Sächsische Elbzeitung : 30.12.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-12-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-192512301
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19251230
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19251230
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1925
- Monat1925-12
- Tag1925-12-30
- Monat1925-12
- Jahr1925
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 30.12.1925
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Sächsische Elbzettmg Sächsische Schwei, Tageblatt für die iii^cln'r Nummern infolge höherer Gemalt, Streik, Aussperrung, Betriebsstörung usw, berechtigt nicht zur Kürzung des Bezugspreises oder zum Anspruch aus Lieferung der Zeitung Nichterscheinen c 6Y. Bad Schandau, Mittwoch, den 50. Dezember sy25 Mr. 302 Die Verminderung der Besatzung SWOOs AtW —Ai 2 WM 5? Bz berufen bei, die alljährlich zu dieser Zeit die Zahl der unter- stiihtcn Erwerbslose» in die Höhe treibt. Auch ist zu berücksich tigen, das, die Unternehmer verschiedentlich gerade zu Ende des Jahres ihre Betriebe nur für einige Wochen stillgclcgt und ihre Arbeiter während dieser Zeit beurlaubt haben. Diese Fest stellungen ändern nichts an dein Ernst der Lage, der aus den Arbcitslosc»zisferu spricht. stützen. Sclbstmoroepidcmien find Geisteskrankheiten, für die wirtschaftliche und geistige Entwicklungen den Nähr boden abgeben. Darnin muß der Kampf gegeu sic nicht dabei steheubleiben, die wirtschaftlichen Beweggründe zu beseitigen, zn helfen dem, der zu bersiukeu droht, sondern auch ein stärkeres Pflichtgefühl wieder in die Menschheit einzupflanzen. Noch längst nicht ist es au der Zeit, zu verzage»; Härteres habe» wir als Volk erduldet, als Deutschland einst in dreißigjährigem Weh znm Himmel schrie — es kam immer wieder eine bessere Zeit. Aber nnr dann, wenn alle erkannten, daß der Mensch nicht ins Dasein gestellt ist, nur, um den Becher der Lnst bis znr Neige zn leeren und beim letzten Tropfen ihn nnd sich selbst fortznschleudcrn, sondern, daß einem jeden eine Lebensaufgabe gestellt ist, die z» erfüllen seine Pflicht als Mensch gebcnt. Wohmmgsbeschlagttahmtmgeil in Trief. Nach einer amtlichen Mitteilung der Besahnngsbe- hördc wird der A n g n st i n e r h o f beschlagnahmt. Das Frnncnhans, das bisher die Eisenbnhndircktion Trier innchattc, sowie einige Nebengebäude und Holzbaraclen, in denen zwei Familien untergebracht waren, müssen eben falls bis 7. Januar 1926 geräumt werden. Das Frauen. Hans hat 71 Zimmer, 6 Dachkammern mit einer Gesamt- nuhflächc non 1873 Quadratmetern. Hindenburgs Rheinlandreise. B e >" n cl> in Köln n nd Bo n n. Der Besuch des Neichspräsideutcn in Köln wird, wie weiter gemeldet wird, mit einer großen Besreinngsseicr verknüpft, die aus Anlaß der Näumnng der nördlichen Nhemlandzonc in Köln slattfindet. Die Feier, ans der der Neichspräsidcut zu de n Nhciuländc r n s p r e ch e n wird, geht in der großen Halle der Kölner Messe, die etwa 8000 Teilnehmer saßt, vor sich. Im Anschluß an den Fest akt ist eine Fahrt durch die Straßen von Köln und ein Empfang für den Reichspräsidenten auf dem Rat haus geplant, ferner ein Bankett der Stadt Köln zu Ehren des Reichspräsidenten im großen Fcstsaale des Gürzenich. Tageszeitung für die Landgemeinden Altendorf, Kleingießhübel, Kleinbenners- darf, Krippen, Lichtenhz'.n, Miltelndorf, Ostrau. Porschdorf, Postelwiß, Prossen, Rathmannsdorf, Neinhardtsdorf, Schmilka, Schöna, Waltersdorf, Wendischfähre, sowie für das Gesamtgebiet der Sächsisch-Böhmischen Schweiz Druck und Verlag" Sächsische Elbzcitung, Alma Hieke, Inh. Waller Hieke. Verantwortlich: K. Nohrlapper Freigabe deMainzerMlckenkoM Zwei französische Korps im Rheinland. Zwischen Loudon und Paris soll, wie eine Meldung aus Frankfurt a. M. besagt, eine Einigung über die Ver minderung der Bcsatmngstrttppcu erfolgt sein. Danach ist von den in Betracht kommenden militärischen Stellen ciu Plan nuögcarbcitct worden, nach dem vom April 1926 ab nnr noch z w e i f r n n z ö s i s ch c A r m c c k o r p ö i m Rheinland belassen werden. Znr gleichen Zeit wird das Kriegsgericht in Mainz aufgelöst werden, so daß nur noch die beiden Kriegsgerichte i,n Landau und in Trier bestehen bleiben. Es schweben weitere Verhandlungen darüber, möglichst bald, aller Wahrscheinlichkeit nach im Laufe des uächstcu Sommers, dcu rechtsrheinischen Brückenkopf Mainz, also die besetzten Teile des Regierungsbezirks Wiesbaden einschließlich der Stadt Wiesbaden nnd der hessischen Kreise Offenbach, Groß- Gerau und Darmstadt, zu r ä u m c n. Auch die französische Eisenbahner- truppe, die nach der Räumung des Ruhrgebiets be sonders in Mainz zurückgelasseu wurde, wird uunmehr verkleinert. Die Hälfte der Beamten, etwa 300 an Zahl, ist für den 15. Januar abberufcn worden; man rechnet damit, daß auch der Rest in Kürze das besetzte Gebiet verlassen wird. Berlin, 30. Dezember. Halbamtlich wird gemeldet: In der Zeit vom t. bis 15. Dezember 1925 ist die Zahl der Haupt- i Unterstützungsempfänger i» der Erwcrbsloscnfürsorgc von 973 315 aus 1957 931, d. h. um rund 57?L gestiegen. Im einzelnen haben sich die Zahlen der männlichen Hauptuntcrstiitzungocmp- sänger von 613 712 auf 961 612, die der weiblichen Unterstützungs empfänger von 59 693 auf 93 919 erhöht. Zu dieser Steigerung trug nicht unerheblich die Einstellung der Arbeit in den Außcu- Fiir eilige Leser. * Die Besatzuugsbchörden sollen die Absicht haben, ne» rechtsrheinischen Brückenkopf Main; im Lanse de- nächsten Sommers z» räume». . * Das französische Kabinett hat den Fwan;pro,eklen Dou- mers einstimmig zugestimmt. * Infolge der Schnecschmclze nnd Ncgensallc d" letzte» herrscht in ganz Mitteleuropa Hochwasser, das teilweise er chcblichen Schaden anrichtew. * Der Papst empfing gestern den deutschen Botschafter und den bayerischen Gesandten, die ihm ihre Glückwünsche zum be vorstehenden Jahreswechsel aussprachen. * 'Nach einer Neutcrmcldung aus Rabat haben im Taza- abschnikt neue Operationen begonnen, deren Ziel in der Ein nahme der Stadt Benur liegt. Die Aktion wird von den fran zösischen Truppen, die durch Artillerie und Flugzeuge unlcr- stilti! sind, ausgeübt und entwickelt sich günstig. — Nach eurer Meldung aus Madrid kam cs zu einem Kampf zwuchen wam- schen Truppen und Riflculen, der mit einer Niederlage der Nifleuic endete, ll Dörfer haben sich den Spaniern unterworfen. * Die neue italienische Kecresreform bringt nach der Tribnna eine bedeutende Erhöhung der Stärke der Armee gegenüber dem Plan des früheren Kriegsministers. . ' * Am 4. und 15. Januar finden in Nürnberg Besprechungen über die Regelung der Durchgangstarife zwischen Vertretern der deutschen, ungarifchc», österreichischen nnd lichechmlowakuchen Eifenbahnverwaltung statt. * Der Schweizer Bundesrat hat mit Wirkung vom l. Januar 192« ab alle bisher bestehenden Einfuhrbeschränkungen aufge hoben. Oie Verzweifelten. Ein nüchterner Polizcibcricht: Während der Feiertage haben in B crli n über 20 Selbstmordversuche stattgcfmi- den, die bisher in einer Anzahl von Fällen zn tödlichem Ausgang führte». In Wie» sind cs „nur" 17; in Mün- chcn und in anderen Großstädten mögen die Zahle» nicht geringer gewesen sein. Und in Berlin waren es in der ganzen zweiten Dczcmberwochc gar 74. Grell durchschneidct der Knall des Revolvers das „O dn fröhliche. . In das Klingen und Singen der Weihuachtslicdcr hinein tönt das Röcheln von Sterbende». Während in Huiiderttauseudeu von Familien die Lichter am Weihnachlsbanm erstrahlten, sanken Dutzende, viel leicht Hnnderte in die Nacht des Todes. Arbeitslos, ab- gebant, Nahrungssorgen, Angst vor der Zukunft — immer wieder liest man es, liest es — h i l s l o s. Vielleicht ist es aber gerade in diesen Tagen der Gegensatz, in dem dieses Elend steht znr Festfreude der Glücklichere», der den Ver- zweifeludcu leichter zur Waffe, zum Strick greifen läßt. Znm Elend kommt die Sehnsucht vielleicht auch die Er- iuueruug an eine bessere Vergangenheit, die den Lebens müden den letzten Stoß znm dunklen Entschluß gibt. Man soll sich hüten, den Richter zu spielen. Weiß denn der andere, was in der Seele des Lebensmüden vor sich ging — abgesehen von äußeren Umständen —, ehe er sich vom Leben schied, au dem er verzweifelte? Gewiß, leichter als früher wirst das Lcbeu der fort, der ciust vou tauscud- fäMgem Tod umgebeu war und doch sich damals mit klammernden Gliedern an das Leben ankralltc. Wer den Tod tausendfältig um sich sah und aus ihm entkam ohne eigenes Verdienst, hat cs verlernt, das eigene Ich zn überschätzen. Er erliegt leichter dem Wunsch, es als nutz los verzweifelnd von sich zu werfen. Auffallend ist freilich, daß z. B. Wien trotz allem, Ivas in der Nachkriegszeit über diese Stadt an Elend nnd Rot dahinrollte, im Jahresdurchschnitt nicht mehr Selbst morde anfznweisen hat als vor dem Kriege. Es mag am Charakter dieser Stadt liegen, daß ihre Einwohner sich leichter beugen dem Schicksal, sich ihm aber nicht trotzend nnd daun oft vergeblich entgegenstemmen, nm schließlich ganz zerbrochen zu werde», daß dort die inner- lich heitere Lnst am Dasein biegsamer macht. Aber bei uns nnd in nns ist gar soviel zerbrochen, in weit tieferes Elend sind wir als Volk nnd als einzelner geraten, um so tiefer, da wir früher höher staudeu, Gewaltigeres leisteten. Wer will Richler sein über jene, die im Kampf ums Dasein die Nerven verloren haben! Moltke hat es ab gewiesen, jemanden zn vernrtcilen, der in der Schlacht einmal seine Pflicht versäumte, denn nicht immer sei man absoluter Herr seiner Nerven. Mair kann in der furcht baren Not des Tages, da Hunderttauscude mit ihren Familienangehörigen arbeitslos sind, manches verstehen. Aber verzeihen kann mail es nicht. Unsere Zeit redet viel »u viel von Rechten, zu wenig von Pflichten. Und handelt nach dieser falschen Einstellung. Aus ihr aber sich eine inuere Weichheit, ja Feigheit, die auch das „Recht" für sich m Anspruch nimmt, das Leben von sich zn werfen, ohne Rücksicht darauf, daß der Mensch außer seinen Rechten anch Pflichten hat, Pflichten gegen sich wie gegen andere, oft genug auch gegen solche, die sich ans ihn D-mischtan-s Genfer Verireiung. Eine Erklärung des Auswärtigen A m t c ä. Zu der in der Öffentlichkeit erörterten Frage der Bc- sctzuug der SckretnriatSpostcn im Völkerbund bei dem Eintritt Deutschlands wird vom Auswärtigen Amt bc- knnntgcgebcn, daß der dcntschc Generalkonsul in Genf auf Grund einer ihm zuteil gewordenen Mitteilung kürzlich berichtete, cö sei ihm von maßgebender Seite im Gcncral- sekretariat deö Völkerbundes eröffnet worden, daß mau dort Kenntnis davon erhalten habe, verschiedene politischc Parteien in Dcntjchland Hütten Kand i- datcnlistcn für die deutsche Beteiligung im Sekretariat ausgestellt. Diese Nachricht habe in Genf stark Lennrnhigt, da sie für eine unrichtige Einstellung gewisser deutscher Kreise in bezug auf die Anstcklungöfragc spreche, die zu schwierigen Lage» für alle Beteiligten führen könne. Die deutsche Beteiligung am Generalsekretariat müsse, so wurde von maßgebender Seite betont, in Fiihlnng. nähme mit der Neichsregierung geregelt werden. Eine Veröffentlichung des ans Genf an das Auswärtige Amt gerichteteil Telegramms oder eine Mitteilung an die Presse aus seinem Inhalt ist seilens des AuAvärtigen Amtes nicht erfolgt. Im übrigen haben Verhandln n- gen üher P c r s o n e n f r a g e n zwischen dem Aus wärtigen Amt und dem Genetalsekretäriat des Böller blindes noch nicht stattg e f n n d e n. Neue Wohnungsbeschlagnahme im Rheinland. Frankfurt a. M., 29. Dezember. Die aus Langeuschwal- bach nach Oberstem—Idar verlegten französischen Alpcnjägcr- bataillonc haben trotz der bereits bestehenden ttcbcrlastung der Stadt durch Wohnungsfordcrungcn der Besatzungstruppcn die Beschlagnahme weiterer 29 Offiziers- und Üntcrossizicrswoh- nuugcn durchgesetzt. Entgegen einer schriftlichen Erklärung des Generals Guillaumat, daß bis zum 1. April 1926 keine neuen Wohnungsfordcrungcu genehmigt würden, wurde aus Grund eines von ihm unterzeichneten Lcistungsbeschls nunmehr di« Beschlagnahme der neuen Wohnungen durchgcsührt. Gleich zeitig wurde vom Armeeoberkommando Mainz mitgctcilt, daß die Stadt für alle Zukunft als äußerste Garnison gegen das Saargebiet mit Bcsatzungslrnppcn belegt bleiben werde, so daß eine Milderung der Wohnungolasten — fast sämtliche Schulen sind ebenfalls belegt — auf absehbare Zeit nicht in Frage kommt. Eine Konferenz über die Finauzierung der Rotstauds- arbciten. Am t. Januar findet zwischen Reich und Ländern eine Be ratung statt, in der in erster Linie das Problem der Finanzie rung der Notstandsarbeitcn zur Beschäftigung der Erwerbslosen geklärt werden soll. 6 Rußland, Türkei und Balkankoalition. Mailand, 29. Dezember. Die jugoslawische Agcutu» Avala dementiert die Meldung, daß der türkische Außenminister Nuchdy Bey während seiner Belgrader Verhandlungen mit der jugoslawischen Regierung über eine Balkankoalition gesprochen oder Pläne Tschitscherins unterbreitet habe. Demgegenüber hält der Belgrader Korrespondent des Corricrc della Sera auf Grund von Juformationcn eines hochstehenden Diplomaten daran fest, daß gerade Rußland aus dem Wege über die Türkei eine An« Näherung und eventuell ein Bündnis der Balkunstaaten als Gegengewicht gegen den Westen anstrcbc. Sowjctrußland habe Angora in schwierigen Situationen immer mit Geld, Waffen und Munition unterstützt. Alles hänge jetzt davon ab, was der Westen gegen den Osten unternehme. Der Obcrpräsident der Rheinprovinz berichtet über die Hochwassergefahr. Koblenz, 29. Dezember. Der Oberpräfident der Rhein« Provinz hat die Berliner Zentralbehörden telegraphisch eingehend über den augenblicklichen Stand des Hochwassers am Rhein mrd seine» Nebenflüsse» unterrichtet uiid dabei besonders zum Aus druck gebracht, daß mit einem weiteren Wachsen der Wasser fluten zu rechnen ist. Die Staatsregierung wird über die in der Nheiuprovinz zu erwartende Katastrophe genau unterrichtet. LMM M --mich-,, B-ImmIM-chim«-- M Atz»,?" Anzeigenpreis (in NM.): Die 7gespallcne 35 mm breite Pelitzcile 15 Psg., für aus wärtige Auftraggeber 20 Psg-, 85 mm breite Nektanuzcile 80 Psg. Tabellarischer Satz nach besonderem Taris. — Bei Wiederholungen wird entsprechender Rabatt gemährt. Anzeigenannahme für alle in- und ausländischen Zeitungen M« ««K - DSLLEZLM - ..Leben im Wort", „Unterhaltung und Wissen", „Unterhaltungsbeilage", ÄiÜNÜlHL der Welt der Frau", Illustrierte Sonutagsbcilage „Das Leben im Bild".
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht