In der Nacht 11./12. April war eine vor der Front am Olivator angelegte Redoute — die kleine Krahnschanze*) —, welche das Vor rücken der Trancheen erleichtern sollte, von den Belagerten genommen worden, wurde aber in der nächsten Nacht von sächsischen Truppen, dabei auch besonders das I. Bataillon Anton, wieder durch einen mit großer Entschlossenheit ausgeführten Angriff zurückerobert. Am Morgen des 13. April machte indessen unter dem Schutze des Nebels die Garnison von Danzig abermals einen Ausfall und drängte sogar, unterstützt durch heftiges Feuer vom Hagelsberg, die Besatzung eine Zeit lang aus der Schanze zurück, bis es gelang, den Angreifer zurückzuwerfen und unter großen Verlusten das Werk zu behaupten. Das Regiment zeichnete sich dabei besonders aus und hatte starke Verluste.?) Am 16. April wurde das II. Bataillon von St. Albrecht nach dem rechten Weichselufer gezogen. Hier wurde in der folgenden Nacht am Ausfluß des Laakkanals, der Holmspitze gegenüber, eine Schanze aufgeworfen, um die Verbindung Danzigs mit Weichsel münde zu verhindern, ein wegen der Nähe des Feindes sehr gefährliches Unternehmen. Schon am folgenden Morgen machten die Belagerten einen Ausfall gegen die neu angelegte Verschanzung. Den ein dringenden Russen und Preußen warf sich die Besatzung mit gefälltem Bajonett entgegen, die Redoute wurde nach heftigem Kampfe behauptet. Vom Bataillon Anton waren nur die Schützen beteiligt, die sich besonders auszeichneten. Als daher am 23. April Marschall Lefebvre Revue über die sächsischen Truppen abhielt und dabei in deutscher Sprache die besondere Anerkennung des Kaisers Napoleon ^) In Höpfner: „Feldzug 1807" mit dem Namen: „Bousmardfchanze" bezeichnet. ?) Ein über diesen Tag erstatteter Bericht des General Cerrini spricht sich über das Verhalten des Regiments wie folgt aus: „Im Namen Sr. Majestät des Königs! Gefallen sind für den Ruhm der Königlich Sächsischen Waffen vom Regiment Prinz Anton: Major Freiherr von Kayserlingk und 30 Gemeine. — Blessiert wurden: Hauptmann von Brietzke, Fähnrich von Klösterlein (er starb 1. Oktober 1807 in Graudenz infolge seiner Verwundungen) und 31 Grena diere. — Bei dieser lebhaften Affäre hat ganz besonders das Beispiel des Majors von Kayserlingk die größte Aufmunterung gegeben. Er war jedesmal der erste in der Schanze und hat selbst 4 Gefangene gemacht. Der Fähnrich von Klösterlein, schon verwundet und auf einen Musketier gelehnt, feuerte noch die Gemeinen nach dem Falle des Majors und der Verwundung feines Haupt manns zur Verteidigung der Trancheen und Wiedernahme der Schanze rühmlichst an. — Hauptmann von Brietzke, welcher gleichfalls zur Verteidigung der Trancheen viel beitrug, da der Angriff gerade auf seinen Posten gerichtet war, sowie Hauptmann von Schönfeld und der Leutnant von Obernitz, haben sich bei dieser Gelegenheit vorzüglich ausgezeichnet. — Es verdient noch bemerkt zu werden, daß der Zimmermann Pretzel zuerst die Pallisaden in der Schanze umgehauen, der Tambour Horn, nach Verlust seiner Trommel, einem feindlichen Soldaten Gewehr und Tafche abgenommen und der Gemeine Jurick in Verfolgung des Feindes sich besonders hervorgetan hat." (Letzterer erhielt später dafür das Kreuz der Ehrenlegion.)