Das an Ereignissen so reiche Jahrhundert schloß mit dem Jahre 1899 ab. An der Schwelle des neuen Jahrhunderts, am 1. Januar 19V» erließ Se. Majestät König Albert nachstehenden Armeebefehl: „Ich verleihe in Übereinstimmung mit der von Sr. Majestät dem deutschen Kaiser und König von Preußen für die König!. Preu ßische Armee gefaßten Entschließung auch den Fahnen Meiner Armee zum 1. Jauuar 1900 Spangen als Erinnerungszeichen an die glor reichen Waffentaten in der Vergangenheit, zum ehrenden Ge dächtnis an die ruhmreiche Mitwirkung bei Wiederbegründung des Deutschen Reiches und als sichtbares Mahnzeichen, es auch iu Zukunft den Altvordern immerdar gleich zu tun an Tapferkeit und Treue bis zum Tode. Diese Erinnerungszeichen sind an silber-grünen Fahnenbändern, wie solche die Fahnen Meiner Armee in Zukunft zu führen haben, zu befestigen. Das Anlegen der Spangen und Fahnenbänder an die mit frischem Lorbeer zu schmückenden Fahnen hat in feierlicher Weife zu erfolgen! gez. Albert." Dieser Allerhöchsten Bestimmung wurde beim Regiment am 14. Januar nachgekommen. Z Seitdem führen die Fahnen die ihnen Allerhöchst verliehenen Bänder und Spangen. Die Treue zur Fahne zu beweisen und sich der ruhmreichen Vergangenheit würdig zu er zeige», sollte noch in demselben Jahre verschiedenen Angehörigen des Regiments vergönnt sein. Als im Frühjahr 1900 infolge des A u f st a n d e s der Boxer und der Ermordung des deutschen Gesandten in Peking (Freiherr von Ketteler) seitens der europäischen Mächte und Japans ein Expe ditionskorps nach China entsendet wurde, meldeten sich auch vom Regiment zu demselben mehrere Offiziere (Oberleutnant?) 0 Es sei hier gleich erwähnt, daß zufolge Allerhöchster Bestimmung vom 2. No vember 1898 die Fahnenträger eine besondere Auszeichnung (Ringkragen, Abzeichen auf dem Wafsenrock und befonderes Seitengewehr) erhalten hatten. Sie wurden feitdem durch die Regiments-Kommandeure ernannt. Durch Allerhöchste Kabinetsordre vom 1. Januar 1899 waren unter anderen nachstehende Fremdausdrücke durch die nebenangeführten deutschen Wörter ersetzt worden: Portepeefähnrich — Fähnrich, Offiziersaspirant — Fahnenjunker, Premierleutnant — Oberleutnant, Sekondeleutnant — Leutnant usw. An Stelle der Bezeichnung „etatsmäßiger Stabsoffizier" waren künftig dem Dienstgrade die Worte „beim Stabe" hinzuzufügen.