15 waren und der Landtransport wegen der schlechten Wege nicht aus führbar war. — Die Truppen litten in ihrem Lager sehr von der Witterung, da die übermäßige Hitze sich in schneidende Kälte (wie es im Bericht heißt: „in Novemberkälte") verwandelt hatte. Die erste Unternehmung, ehe zur eigentlichen Belagerung ge schritten werden konnte, mußte daher die Wegnahme der Insel Usedom sein, wo König Karl XII. selbst mit 8000 Mann anwesend war. — Generalmajor Prinz von Württemberg wurde deshalb mit den In fanterie-Regimentern Seckendorfs und Friesen *) und 1 Dragoner- Regiment nach der Insel Wollin entsendet, zur Verstärkung der daselbst unter dem General von Arnim stehenden preußischen Truppen. — Beide Generale erhielten den Auftrag, die von den Schweden besetzte Insel zu erobern und zu besetzen, so daß der Angriff auf Stralsund erfolgen könne. Nachdem Ende Juli die schwedische Besatzung von Wolgast durch preußische Truppen von da vertrieben und auf die Insel Usedom zurück geworfen war, setzte in der Nacht 30./3I. Juli General von Arnim mit 2000 Mann Infanterie, darunter Teilen des Regiments Seckendorfs, und 800 Reitern nach der Insel über. — Während die Reiterei ein schwedisches Bataillon attackierte und zersprengte, ging die Infanterie gegen das nicht starke und kaum haltbare Fort Swinemünde vor, welches nach kurzem Widerstande von den Schweden geräumt und übergeben wurde. Das Regiment verlor hierbei 4 Tote und 5 Verwundete. Auf dem Weitermarsche kam es zum Kampfe mit der Haupt macht der Schweden, die König Karl XII. selbst führte. Doch auch dieser gab den Widerstand auf und setzte mit seinen Truppen nach Rügen über, als mit Anbruch des Tages der Rest der Besatzung von Wollin auf Usedom nachfolgte. — Nur das starke Fort Peenemünde blieb noch von den Schweden besetzt. General von Arnim traf nun alle Vorbereitungen zur Einnahme desselben, nachdem er die günstige Gelegenheit, das Fort am 2. August nach Abzug der Schweden von Usedom durch Handstreich zu nehmen, versäumt hatte. Am 19. August wurden die Laufgräben eröffnet, am 22. August, obwohl man noch 40 Schritte vom Graben entfernt war, der Sturm auf. die Befestigungswerke unternommen. Der sächsische General Prinz von Württemberg befehligte den Angriff, zu welchem 1137 Mann unter Oberst von Lippe, darunter 380 Sachsen unter Major von Beeren, bestimmt waren. Stammtruppe des heutigen 5. Infanterie-Regiments „Kronprinz" Nr. 104 und des 6. Infanterie-Regiments, Nr. 105 „König Wilhelm II. von Württemberg".