— 60 — Übungen die schwachen Bataillone desto kriegstüchtiger zu erhalten. Die kleineren Städte dagegen wurden durch einen Geldbeitrag an die größeren in Mitleidenschaft gezogen. Es wurden daher vom Regiment Minckwitz, das dem 2. Generalat in Torgau zugeteilt wurde, verlegt: Stab und 4 Kompagnien nach Luckau (mit Beitrag von Calau); 2 „ „ Herzberg (mit Beitrag von Jessau); 2 „ „ Kirchhain; 2 „ „ Dahme (mit Beitrag von Schlieben und Schönewalde); 2 „ „ Jüterbogk (mit Beitrag von Belzig). Auch in den folgenden Jahren wurden die Reduktionen auf Vor schlag des Grafen Brühl fortgesetzt, diesmal, wie später, blieben die dringenden Vorstellungen des Grafen Rutowsky unbeachtet. Im Jahre 1750 wurde die Zahl der Generalate auf 2 (Torgau und Naumburg) ver mindert. Das Regiment Minckwitz blieb dem ersteren zu geteilt und behielt auch seine Garnisonen — Stab in Luckau —. Als eine verbesserte Einrichtung muß die im Jahre 1752 erfolgende Anstellung eines Büchsenschäfters pro Regiment angesehen werden, dem die Reparaturen der Gewehre oblag. Im Jahre 1753 erhielt das Regiment weiße Röcke mit dunkel blauem Kragen, Futter, Aufschlägen und Westen; die Abzeichen waren von Silber, die Röcke und Westen mit Klappen versehen. Für die Offiziere wurden Oberröcke eingeführt. Das chirurgische Personal unterschied sich durch weiße Kragen und weiße Aufschläge. Die Stärke der Armee belief sich zu diesem Zeitpunkte nach Abzug der Garnison- und Kreistruppen, sowie der Kadetten, die im Kriegs fälle nicht in Betracht kamen, auf 15 030 Mann Infanterie, 3 900 „ Kavallerie und Pferde (1400 fehlten), 575 „ Artillerie, Sa. 19 505 Mann. Während der vorstehend geschilderten allmählichen Reduktionen war indessen auch auf ein Mittel gedacht worden, um die Armee im Notfälle wieder auf kriegstüchtigen Fuß zu setzen. Zu diesem Zwecke war jedem Feldregiment 1 Bataillon Kreistruppen dergestalt zugeteilt worden, daß die einzelnen Kompagnien desselben in der Nähe des Regimentsbezirks einquartiert wurden und die Hälfte der Mann-